Seit es Staaten gibt, gibt es auch die Unterscheidung zwischen Bürgern eines Landes und Fremden, die einem anderen Staat angehören, sich jedoch in diesem nicht aufhalten. Schon in der Antike kam es dabei immer wieder zu Uneinigkeiten, welche Rechte und Pflichten diesen Menschen zugesprochen werden sollten. Es gab Abkommen zwischen den Staaten über die gegenseitige Behandlung ihrer Bürger, beispielsweise auch über die Gewährung von Asyl für Flüchtlinge.
Bis heute hat sich daran im Grundsatz nichts geändert. Dennoch scheint die Problematik in jüngster Zeit wieder gewichtiger zu werden. Parolen wie "Aus¬länder raus!", "Deutschland den Deutschen!", u. a. werden momentan in der Bundesrepublik wieder laut. Für soziale und wirtschaftliche Unsicherheiten in Teilen der Bevölkerung werden die angeblich ins unermessliche steigenden Zuwandererzahlen verantwortlich gemacht. Arbeitslosigkeit, steigende Kriminalitätsraten, Überfremdung und Ausnutzung des Sozialstaats-prinzips sind nur einige Stichworte, die in emotionalen Debatten als Argumente gegen eine multikulturelle Gesellschaft angeführt werden.
Die vorliegende Arbeit versucht zunächst, in Kürze Wanderungs-bewegungen aufzuzeigen und einen Überblick über die Entwicklung des Ausländerrechts zu geben.
Im folgenden Abschnitt wird auf die aktuelle Rechtslage eingegangen. Schwerpunkte im neuen Ausländerrecht und das geänderte Asylrecht sowie deren Bedeutung als Fundamente für die Verwirklichung einer multikulturellen Gesellschaft stehen im dritten Kapitel im Vordergrund.
Neben Daten und Fakten zur Ausländersituation in Deutschland soll im vierten Abschnitt vor allem ein Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungschancen gewagt werden. Weiterhin wird der Versuch unternommen, den sehr unterschiedlich auslegbaren Begriff "Multikulturelle Gesellschaft" zu definieren. Sowohl die Ost-West-, als auch die Nord-Süd-Konfliktlinien werden nicht nur zu einem stärkeren Wirtschafts- und Kulturaustausch führen, sondern auch Schwierigkeiten und Probleme aufwerfen, mit der sich die Gesellschaften des nächsten Jahrtausends auseinandersetzen müssen, die uns aber auch schon heute angehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Vorbemerkung
- Die geschichtliche Entwicklung
- Historie der Wanderungsbewegungen
- Rechtsgeschichtlicher Überblick
- Die aktuelle Rechtslage
- Schwerpunkte im neuen Ausländerrecht
- Aufenthaltsgenehmigung
- Die Paragraphen 45 bis 48 (AusIG)
- Nicht-EG-angehörige Arbeitnehmer
- Familiennachzug
- Politische Betätigung
- Asylrecht
- Schwerpunkte im neuen Ausländerrecht
- Die multikulturelle Gesellschaft und das geltende Recht
- Definitionsversuch: "Multikulturelle Gesellschaft"
- Daten und Fakten zur Ausländersituation in Deutschland
- Ausblick, Probleme und Schwierigkeiten
- Zusammenfassung und abschließende Stellungnahme
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des Ausländer- und Asylrechts in der Bundesrepublik Deutschland und deren Bedeutung für die Herausbildung einer multikulturellen Gesellschaft. Sie analysiert die historischen Wanderungsbewegungen und die rechtlichen Rahmenbedingungen, die die Integration von Ausländern in Deutschland beeinflussen.
- Die historische Entwicklung des Ausländerrechts
- Die aktuelle Rechtslage im Ausländer- und Asylrecht
- Die Herausforderungen der Integration von Ausländern in Deutschland
- Die Bedeutung des Ausländer- und Asylrechts für die Entwicklung einer multikulturellen Gesellschaft
- Der Begriff "Multikulturelle Gesellschaft" und seine Bedeutung im Kontext der deutschen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer einleitenden Vorbemerkung, die die Problematik der Unterscheidung zwischen Bürgern und Fremden in der Geschichte beleuchtet und die aktuelle Debatte um die multikulturelle Gesellschaft in Deutschland einführt. Im zweiten Kapitel wird die geschichtliche Entwicklung der Wanderungsbewegungen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg dargestellt. Dabei wird der Fokus auf die Anwerbung von Arbeitskräften aus verschiedenen Ländern gelegt und die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die deutsche Gesellschaft und das Ausländerrecht beschrieben. Das dritte Kapitel befasst sich mit der aktuellen Rechtslage im Ausländer- und Asylrecht. Es werden die wichtigsten Punkte des neuen Ausländerrechts, wie die Aufenthaltsgenehmigung, die Paragraphen 45 bis 48 des Ausländergesetzes, die Regelung für Nicht-EG-angehörige Arbeitnehmer, der Familiennachzug und die politische Betätigung von Ausländern, erläutert. Außerdem wird das Asylrecht und seine Bedeutung für die Integration von Flüchtlingen in Deutschland beleuchtet. Das vierte Kapitel widmet sich der multikulturellen Gesellschaft und dem geltenden Recht. Es wird ein Definitionsversuch des Begriffs "Multikulturelle Gesellschaft" unternommen und die Daten und Fakten zur Ausländersituation in Deutschland präsentiert. Abschließend werden die Herausforderungen und Probleme der multikulturellen Gesellschaft in Deutschland diskutiert und ein Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungschancen gegeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Ausländerrecht, das Asylrecht, die multikulturelle Gesellschaft, die Integration von Ausländern, die Anwerbung von Arbeitskräften, die Geschichte der Wanderungsbewegungen, die aktuelle Rechtslage, die Herausforderungen der Integration, die Daten und Fakten zur Ausländersituation in Deutschland, der Begriff "Multikulturelle Gesellschaft" und die zukünftigen Entwicklungschancen.
- Quote paper
- Helmut Schäfer (Author), 1993, Perspektiven des Ausländer- und Asylrechts der 1990er Jahre für die Entwicklung der multikulturellen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149870