Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Verbindung von Theorie und Praxis zum Thema Trauma im konkreten Unterrichtsgeschehen.
Im Zuge der Flüchtlingswelle als Folge des Ukraine Krieges wurden bis heute (Stand. (8/2022) rund 1000 ukrainische Kinder in Aargauer Schulen aufgenommen. Sie tragen einen Rucksack aus traumatischen und belastenden Erfahrungen und finden sich nun in einem Land wieder, dessen Kultur, Werte und Sprache ihnen nicht geläufig sind.
Für den Bereich kindlicher Traumatisierung und deren Folgen finden sich viele wissenschaftliche Ausführungen und Studien. Die vorliegenden pädagogischen Konzepte im Rahmen der Traumapädagogik behandeln meist den generellen Umgang mit traumatisierten Kindern und die Haltung ihnen gegenüber, sowie die institutionellen Rahmenbedingungen. Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht, im Sinne einer didaktisch-methodischen Handreichung sind kaum zu finden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der Frage welche Traumafolgen bei diesen Kindern entstehen können, was dies für den Unterricht bedeutet und wie Lehrkräfte damit didaktisch-methodisch umgehen können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Spracherwerbsunterricht in Deutsch für ukrainische Kinder.
Inhaltsverzeichnis
- I. Abstrakt
- II. Inhaltsverzeichnis
- III. Abbildungsverzeichnis
- IV. Tabellenverzeichnis
- V. Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Motivation für diese Arbeit
- 1.2 Relevanz für die heilpädagogische Arbeit
- 1.3 Entstehung der Forschungsfrage
- 1.4 Fragestellungen und Ziele der Arbeit
- 1.5 Methode: Literaturübersicht
- 1.6 Aufbau der Arbeit
- 2. Die Ukraine Krise und ihre Implikationen für Primarschulen im Aargau
- 3. Kindheit und Trauma - Definition und Entstehung
- 3.1 Trauma Traumata – Traumatisierung - eine Begriffsklärung
- 3.2 Traumatypologie
- 3.3 Psychotraumata durch Krieg, Flucht und Vertreibung – sequenzielle Traumatisierung
- 4. Traumafolgen im Kindesalter
- 4.1 Neurobiologie bei Traumata
- 4.1.1 Das dreigliedrige Gehirn
- 4.1.2 Das Notfallprogramm bei grossem Stress
- 4.1.3 Folgen des Notfallprogramms
- 4.2 Traumabezogene Entwicklungsbiologie - Bindung
- 4.1 Neurobiologie bei Traumata
- 5. Diagnosen und Klassifikationen posttraumatischer Störungen im Kindesalter
- 5.1 Akute Belastungsreaktion
- 5.2 Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- 5.3 Anpassungsstörungen
- 6. Epidemiologie
- 7. Risiko-, Resilienz- und Schutzfaktoren
- 8. Trauma und Unterricht
- 8.1 Traumaspezifische Symptome im Unterricht
- 8.2 Traumabedingte Verhaltensproblematiken
- 8.3 Trauma und Exekutive Funktionen
- 9. Sprache und Trauma
- 9.1 Wirkweise von Sprache
- 9.2 (Sprach-)lernen
- 9.3 Spezifika für den DAZ Unterricht
- 10. Traumasensibel Unterrichten
- 10.1 Die Schule als sicherer Ort
- 10.2 Bindungsangebote und Resilienzförderung in der Schule
- 10.3 Selbstbemächtigung
- 10.4 Exekutive Funktionen fördern
- 10.5 Interventionen bei Dissoziationen
- 10.6 Bewegung
- 11. Traumasensibler Deutschunterricht für ukrainische Flüchtlingskinder
- 12. Schlussfolgerung und Beantwortung der Fragestellung
- VI. Literaturverzeichnis
- VII. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen von Traumata auf ukrainische Flüchtlingskinder im Aargauer Schulsystem und deren Implikationen für den Spracherwerbsunterricht. Ziel ist es, praxisrelevante didaktisch-methodische Ansätze für einen traumasensiblen Deutschunterricht zu entwickeln.
- Traumafolgen bei ukrainischen Flüchtlingskindern
- Traumasensible Unterrichtsmethoden im Deutschunterricht
- Förderung des Spracherwerbs bei traumatisierten Kindern
- Integration von Traumabewältigung in den Schulalltag
- Resilienzförderung bei traumatisierten Kindern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Motivation, Relevanz und Fragestellungen der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Situation ukrainischer Flüchtlingskinder im Aargau. Kapitel 3 und 4 definieren Trauma, beschreiben dessen Entstehung und Folgen im Kindesalter, inklusive neurobiologischer Aspekte. Kapitel 5 behandelt Diagnosen posttraumatischer Störungen. Kapitel 6 und 7 befassen sich mit Epidemiologie sowie Risiko- und Schutzfaktoren. Kapitel 8 fokussiert auf Traumaspezifische Symptome im Unterricht und Kapitel 9 auf den Zusammenhang von Sprache und Trauma.
Kapitel 10 befasst sich mit traumasensiblem Unterrichten, einschliesslich der Schaffung eines sicheren Ortes, Bindungsangeboten und der Förderung exekutiver Funktionen. Kapitel 11 geht auf die konkreten Umsetzungsmöglichkeiten im Deutschunterricht ein.
Schlüsselwörter
Trauma, Traumapädagogik, ukrainische Flüchtlingskinder, Spracherwerb, Deutschunterricht, Resilienz, Schule, Integration, didaktisch-methodische Ansätze, posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).
- Citar trabajo
- Claudia Mayr (Autor), 2022, Traumapädagogik im Kontext Schule. Traumasensibler Unterricht im Rahmen des Spracherwerbs ukrainischer Flüchtlingskinder, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1499231