Das deutsche Bankensystem mit seinen drei streng voneinander abzugrenzenden Säulen der privaten, der öffentlich-rechtlichen und der genossenschaftlichen Kreditinstitute ist in dieser Form weltweit einzigartig. Da diese Organisationsform zahlreiche Auswirkungen auf die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit der
deutschen Banken mit sich bringt, ist es andererseits ein vielfach diskutiertes Thema.
Die Frankfurter Professoren Andreas Hackethal und Reinhard H. Schmidt haben im Jahr 2005 eine Arbeit vorgelegt, die sich mit der Frage beschäftigt, ob hier ein struktureller Wandel stattgefunden hat oder zu erwarten ist. Bei ihren Überlegungen
gehen die Autoren dabei insbesondere auf eine entsprechende Forderung des IWF in einem Finanzsystemstabilitätsbericht aus dem Jahr 2003 ein.
Im ersten Abschnitt dieser Hausarbeit werden das Arbeitspapier und seine Kernaussagen zu der Frage, ob es in der Vergangenheit strukturelle Veränderungen des deutschen Bankensystems gab und ob (weitere) künftig zu erwarten sind, vorgestellt.
Der zweite Abschnitt greift dann zunächst aktuellere Entwicklungen auf. Unter Hinzunahme der Erkenntnisse des Arbeitspapiers wird auf dieser Grundlage im Anschluss erörtert, wie gerade die vieldiskutierte Frage einer Öffnung und Privatisierung der öffentlich-rechtlichen Säule für private Investitionen aus Sicht einer Großbank oder einer Sparkasse zu bewerten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Vorstellung des Arbeitspapiers „Structural Change in the German Banking System?" von A. Hackethal und R. H. Schmidt
- 2.1 Das deutsche III-Säulen-System des Bankwesens und seine internationale Positionierung
- 2.2 Die Situation innerhalb der einzelnen Säulen
- 2.2.1 Die privaten Banken
- 2.2.2 Die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute
- 2.2.3 Der Genossenschaftssektor
- 2.3 Konsolidierungsmöglichkeiten
- 2.4 Konzeptionelle Überlegungen und Schlüsse des Arbeitspapiers
- 3. Einbeziehung jüngerer Entwicklungen und Kritik: Ist eine Konsolidierung aus Sicht der Kreditinstitute sinnvoll?
- 3.1 Überblick der jüngsten Entwicklungen und Diskussionen zu Konsolidierungsfragen
- 3.2 Strategische Handlungsoptionen der Kreditinstitute im Fall einer Öffnung des öffentlich-rechtlichen Sektors
- 3.2.1 Die Argumentation aus Sicht einer Großbank
- 3.2.2 Die Argumentation aus Sicht einer Sparkasse
- 4. Schlussbetrachtung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert das deutsche Bankensystem mit seinen drei Säulen (privat, öffentlich-rechtlich, genossenschaftlich) und untersucht, ob ein struktureller Wandel stattgefunden hat oder zu erwarten ist. Die Arbeit bezieht sich dabei auf das Arbeitspapier „Structural Change in the German Banking System?" von A. Hackethal und R. H. Schmidt, das die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Bankensystems im internationalen Vergleich beleuchtet.
- Internationale Positionierung des deutschen Bankensystems
- Entwicklungen innerhalb der einzelnen Säulen des Bankensystems
- Mögliche Konsolidierungsmöglichkeiten und deren Auswirkungen
- Strategische Handlungsoptionen der Kreditinstitute im Fall einer Öffnung des öffentlich-rechtlichen Sektors
- Kritik und Einbeziehung jüngerer Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und stellt das Arbeitspapier von Hackethal und Schmidt vor. Das Arbeitspapier analysiert das deutsche Bankensystem im internationalen Vergleich und untersucht die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Banken. Es werden die drei Säulen des Bankensystems (privat, öffentlich-rechtlich, genossenschaftlich) betrachtet und deren Situation im internationalen Kontext beleuchtet.
Im zweiten Kapitel werden die Kernaussagen des Arbeitspapiers zusammengefasst. Es wird die internationale Positionierung des deutschen Bankensystems anhand von Kennzahlen wie der Nettozinsspanne, der Cost-Income-Ratio und der Eigenkapitalrentabilität analysiert.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Frage, ob eine Konsolidierung des Bankensystems aus Sicht der Kreditinstitute sinnvoll ist. Es werden jüngere Entwicklungen und Diskussionen zu Konsolidierungsfragen betrachtet und die strategischen Handlungsoptionen der Kreditinstitute im Fall einer Öffnung des öffentlich-rechtlichen Sektors analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das deutsche Bankensystem, die drei Säulen des Bankensystems (privat, öffentlich-rechtlich, genossenschaftlich), die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Banken, die Konsolidierung des Bankensystems, die Öffnung des öffentlich-rechtlichen Sektors, die strategischen Handlungsoptionen der Kreditinstitute und die jüngeren Entwicklungen im Bankensektor.
- Citation du texte
- Stefan Menk (Auteur), 2008, Structural Change in the German Banking System?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149949