Trotz hohem Bedarf ist das Behandlungsangebot für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) durch ausgebildete Therapeuten unzureichend. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Beitrag zu leisten, den Mythos dieser Persönlichkeitsstörung zu brechen. Auf Basis des aktuellen Stands der Forschung, unter anderem auch im neurowissenschaftlichen Bereich, wird ein umfassender Überblick über diese Krankheit und die Rolle der Emotionsregulation gegeben. In diesem Zusammenhang wird mit der Dialektisch-Behavioralen Therapie nach Marsha M. Linehan eine der nachgewiesen erfolgreichsten Therapien der BPS vorgestellt. Sie zielt im Wesentlichen auf eine gelungene Emotionsregulation ab. Im Rahmen der Evaluation dieser Therapie wird auch auf die Veränderungen auf neurowissenschaftlicher Ebene eingegangen. Der methodische Ansatz dieser Arbeit ist die Literaturarbeit, die auf der systematischen Recherche, Analyse und Auswertung des momentan zugänglichen Forschungsstandes basiert.
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine schwerwiegende Persönlichkeitsstörung, an der in Deutschland circa 3 % der Bevölkerung erkrankt. Betroffen sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Diese sehr komplexe, mit Komorbiditäten einhergehende Krankheit, führt zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen. In 60 % der Fälle erfolgen Suizidversuche, die in 7 % der Fälle gelingen. Auf Symptomebene drückt sich die BPS durch hohe Impulsivität, rasche Stimmungswechsel, dissoziative Phänomene und damit verbundenen Problemen in der sozialen Interaktion und Beziehungsgestaltung aus. Kernproblem der BPS ist dabei die Emotionsdysregulation.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Persönlichkeitsstörungen
- 2.1 Definition
- 2.2 Kategorisierung
- 3 Emotionsregulation
- 3.1 Emotionen
- 3.2 Emotionsformen
- 3.3 Funktionen von Emotionen
- 3.4 Definition der Emotionsregulation
- 3.5 Modelle der Emotionsregulation
- 3.5.1 Prozessmodell und erweitertes Prozessmodell der Emotionsregulation von James J. Gross
- 3.5.2 Modell zum Training emotionaler Kompetenzen (TEK) nach Berking
- 3.6 Strategien der Emotionsregulation
- 3.7 Neuronale Grundlagen
- 4 Borderline-Persönlichkeitsstörung
- 4.1 Definition
- 4.2 Ursachen / Entstehung
- 4.3 Merkmale des Störungsbildes und seine Ausprägungen
- 4.3.1 Intrapersonelle Ausprägungen
- 4.3.2 Interpersonelle Ausprägungen
- 4.3.3 Neurobiologische Ausprägungen
- 4.4 Komorbiditäten
- 4.5 Klassifikation
- 4.5.1 DSM-5 und DSM-5 alternatives Modell
- 4.5.2 ICD-10-GM 2021 und Weiterentwicklung ICD-11
- 4.6 Instrumente zur Diagnostik der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- 4.7 Klinische Stadienmodelle zur Früherkennung der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- 5 Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung am Beispiel der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) nach Marsha M. Linehan
- 5.1 Konzept der Dialektisch-Behavioralen Therapie
- 5.2 Trainingsmodule der Dialektisch-Behavioralen Therapie
- 5.3 Skills in der Dialektisch-Behavioralen Therapie
- 5.4 Module der Dialektisch-Behavioralen Therapie
- 5.4.1 Vorbereitungsphase
- 5.4.2 Therapiephase 1: Behandlung von schweren Problemen auf der Verhaltensebene
- 5.4.3 Therapiephase 2: Akzeptanz und Veränderung von schwerem Leid auf der emotionalen Ebene
- 5.4.4 Therapiephase 3: Akzeptanz und Lösung von Problemen der Lebensführung
- 5.5 Herausforderung Therapeut - Patientenbeziehung
- 5.6 Evaluation der Dialektisch-Behavioralen Therapie auf neurowissenschaftlicher Basis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Emotionsregulation bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen (BPS). Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der BPS und der Rolle der Emotionsregulation zu vermitteln, den Mythos um diese Störung zu entkräften und die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) als erfolgreiche Behandlungsmethode vorzustellen.
- Emotionsregulation als Kernproblem der BPS
- Merkmale und Ausprägungen der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Ursachen und Entstehung der BPS
- Konzept und Anwendung der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT)
- Neurowissenschaftliche Aspekte der BPS und der DBT
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein. Kapitel 2 und 3 erläutern grundlegende Konzepte zu Persönlichkeitsstörungen und Emotionsregulation. Kapitel 4 beschreibt detailliert die Borderline-Persönlichkeitsstörung: Definition, Ursachen, Merkmale, Komorbiditäten und diagnostische Instrumente. Kapitel 5 präsentiert die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) nach Marsha M. Linehan, ihre Konzepte und Module, sowie deren neurowissenschaftliche Evaluation.
Schlüsselwörter
Borderline-Persönlichkeitsstörung, Emotionsregulation, Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), Impulsivität, Stimmungswechsel, Komorbiditäten, Neurowissenschaften.
- Quote paper
- Lisa Krause (Author), 2021, Emotionsregulation in der Borderline-Persönlichkeitsstörung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1499614