Das Spiel des Satyrs bei Dionysos


Exzerpt, 2009

15 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Mythologische Geschichte
1.1. Dionysos
1.2. Geschichten uber Dionysos' Geburt und Kindheit
1.3. Dionysos als Wiedergeburt des Zagreus
1.4. Ikonopgraphie des Dionysos

2. Das Gefolge von Dionysos

3. Der Dionysiskult

4. Silen

5. Satyr

6. Das Satyrspiel

7. Zur Ikonografie des dionysischen Geschehens auf schwarz- und rotfigurigen Vasen

8. Die Satyrnamen und Texte auf Vasenbildern

9. Weshalb dieses dionysische Spektakel auf den Vasen?

10. Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

1. Mythologische Geschichte

1.1. Dionysos

Dionysos (Aiovdgo^) (lat. Dionysus) ist in der griechischen Gotterwelt ein Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit und der Ekstase. Er wurde von den Griechen und Romern wegen des Larmes, den sein Gefolge veranstaltete, auch noch Bromios („Larmer“), Bakchos oder Bacchus („Rufer“) genannt. Als „Loser“ (Lysios, Lyaios) entfesselt er die Men- schen, befreit sie von Sorgen und lasst Mauern einsturzen. Oft wird er dem in den Eleusini- schen Mysterien gerufenen Iakchos gleichgestellt, dem ,,gottlichen Kind“.

Wahrend der winterlichen Abwesenheit des Apollon uberwachte Dionysos das Orakel von Delphi.

Spater wurden in Rom die Dionysien als die Bacchanalien gefeiert, da Dionysos bei dem Romern dem Bacchus entspricht.

1.2. Geschichten uber Dionysos' Geburt und Kindheit

Uber die Abstammung des Dionysos gibt es viele Quellen. Als Mutter werden Demeter, Io (beide Korngottinnen), Persephone (die Todesgottin) sowie Lethe („Vergessen“, ein Fluss im Hades, der Unterwelt) und eine Sterbliche namens Semele genannt. Als sicher gilt hingegen, dass Zeus der Vater ist.

Nach der bekanntesten Geschichte ist Dionysos der Sohn des Zeus und der Semele. In menschlicher Gestalt hatte Zeus eine geheime Liebschaft mit Semele, der Tochter des Konigs Kadmos von Theben. Es heiBt, die eifersuchtige Hera habe Semele in einer Verkleidung uber- redet, sie moge sich von Zeus als Liebesbeweis erbitten, sich ihr in seiner wahren Gestalt zu zeigen. Zeus habe sich ihr daraufhin als Blitz gezeigt und sie verbrannt. Da sie bereits mit Dionysos schwanger gewesen sei, habe Zeus ihr Kind zu sich genommen. Er brachte sich eine tiefe Wunde bei und nahte sich die unreife Leibesfrucht in seinen eigenen Schenkel. Nach drei Monaten offnete er ihn wieder und brachte Dionysos hervor. Dionysos wird deshalb der zweimal Geborene genannt. Mit dieser zweiten Geburt durch Zeus wird seine Gottlichkeit und Unsterblichkeit begrundet.

1.3. Dionysos als Wiedergeburt des Zagreus

Zeus naherte sich in einer Hohle seiner Tochter, der Unterweltsgottin Persephone, als Schlan- ge. Ihr Kind war als Zagreus bekannt, der „groBe Jager“, welchen Beinamen auch Zeus selbst als Unterweltgott tragt, besonders auf Kreta. Jedoch auch Hades, Persephones Gatte, wurde als Vater genannt, der auch der Katachtonios genannt wurde, ,,unterirdischer Zeus“. Dionysos wurde als Sohn der Persephone auch Chtonios, „Unterirdischer“ genannt.

Zeus liebte seinen Sohn, was die Eifersucht der Hera heraufbeschwor. Sie trieb die Titanen an, Zagreus zu toten. Er wurde beim Spielen uberrascht und von den Titanen in sieben Teile zerrissen, in einem Kessel, der auf einem DreifuB stand gekocht, uber dem Feuer gebraten und verschlungen. Doch die Horner des gebratenen Kindes erinnern daran, dass es sich um ein geopfertes Zicklein oder Kalbchen handelt, dessen Leiden denen des Gottes genau entspra- chen.

Zeus strafte diese Tat, indem er die Titanen mit einem Blitz vernichtete. Aus der Vermi- schung der Asche des Zagreus und der der Titanen soll das Menschengeschlecht entsprungen sein. Der Mensch enthielt gottliche und titanische Elemente. Nach Meinung der Orphiker konnte man durch Reinigung und Initiationen das titanische Element verlieren und ein Backchos werden.

Es gibt neben dieser orphischen verschiedene andere Fortsetzungen der Geschichte der To- tung des Dionysos durch die Titanen:

Zeus habe die Glieder gesammelt und sie Apollon ubergeben, der sie in Delphi bestattete.

Dort wurdejahrlich in der winterlichen Abwesenheit des Apollon seine „Auferstehung“ ge- feiert.

Nach einer anderen Geschichte entstand der „erste Weinstock“ aus der Asche der verbrannten Glieder des Zagreus.

Es wurde auch berichtet, Rhea habe die im Kessel gekochten Glieder gesammelt und wieder zusammengefugt. Zagreus sei als Dionysos ins Leben zuruckgekehrt und wurde Persephone zuruckgegeben. Der Unterschied zwischen diesen beiden Geschichten ist gering.

Nur das Herz des Dionysos habe Athene beiseite getan, so wurde erzahlt. Dieses Herz gab Zeus der Semele zu essen oder in einem Trank, so dass er erneut empfangen wurde. In Wahr- heit war es ein anderes Korperteil, das eine Gottin in einem zugedeckten Korb versteckte, der Phallos.

Geboren wurde er moglicherweise auf dem Berg Nysa. Seine Amme war zunachst Ino, die Schwester der Semele. Er wurde als Madchen verkleidet.

Als einmal in seiner Kindheit die durch Hera drohende Gefahr besonders groB war, verwan- delte Zeus den Dionysos in ein Zicklein und ubergab ihn den Nymphen des Berges Nysa, die das Kind in einer Hohle pflegten und mit Honig futterten. Erzogen wurde er von Silenos.

An der Stelle, wo Semele starb, habe spater ein Weinstock gestanden, wird berichtet.

1.4. Ikonopgraphie des Dionysos

Meist wird Dionysos mit Efeu- bzw. Weinranken und Weintrauben dargestellt. Seine Attribu­te sind der mit Efeu und Reben umkranzte Thyrsosstab und der Kantharos (TrinkgefaB fur Wein). Dionysos Wirken im Pflanzenleben kommt weiter dadurch zum Ausdruck, dass Gott- heiten der Vegetation wie Eirene, Opora und Hebe bisweilen ihre Selbstandigkeit aufgeben und ihm als Nymphe folgen.

Seine Tiergestalt war der Stier, was ihn mit seinem Vater Zeus verbindet. In menschlicher Form wurde Dionysos rituell als bartige Maske dargestellt. Seine Maske hangt an einem Pfahl oder einer Saule, darunter ein langes Gewand.

[...]

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Details

Titel
Das Spiel des Satyrs bei Dionysos
Hochschule
Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz)  (Faculté des Antiquités)
Autor
Jahr
2009
Seiten
15
Katalognummer
V149986
ISBN (eBook)
9783640612017
ISBN (Buch)
9783640612338
Dateigröße
509 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Dionysos, Satyr, Silene
Arbeit zitieren
Dominique Oppler (Autor:in), 2009, Das Spiel des Satyrs bei Dionysos, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149986

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