KURZBESCHREIBUNG:
Die Diplomarbeit zum Thema „Lichtmalerei im Spielfilm“ behandelt die Frage, in welcher Form die klassische Malerei die Lichtsetzung im heutigen Spielfilm beeinflusst.
Nach einer Ausführung über die Wahrnehmung des Lichts findet sich ein Überblick über die wichtigsten Kunstepochen. In der Folge wird eine Übersicht über die entscheidenden Entwicklungsphasen der Filmgeschichte hergestellt. Dadurch erleichtert sich die Einordnung der ausgesuchten Werke und deren herausragende Merkmale.
Der Hauptteil befasst sich mit dem Vergleich des Spielfilmes mit der klassischen Malerei. Die Lichtsetzung von Standbildern in Filmen wird mit der Abbildung des Lichtes in klassischen Gemälden verglichen. Hier wird herausgearbeitet, welche Elemente einander ähneln und in wie weit die Kameramänner/frauen sich von der Arbeit der MalermeisterInnen inspirieren liessen.
Das Zusammenspiel von Licht und Farbe und deren Einfluss auf Genre, Look sowie tiefenpsychologische Aspekte des/der Betrachters/in, aber
auch die dadurch entstehende Manipulation werden hier besonders
behandelt. Die Bilder werden in Hinsicht auf den gesamten Look, Farbtemperaturen und deren Effekte, Art des Lichtes, Lichtrichtung, Lichtqualität, Lichtverhältnis - Schatten / Licht, Lichtverhältnis -
Subjekt / Hintergrund und Winkel des Lichts zur Kamera verglichen.
Die meisten der ausgewählten Beispiele wurden dem Buch „Filmkünste:Kamera“ (Ettedgui, 2000) entnommen. Dieses Buch fasst die wichtigsten Werke sowie eine große Anzahl an Interviews mit den einflussreichsten Kameramännern/frauen der letzten 50 Jahre zusammen, deren gemeinsame Leidenschaft die Lichtführung darstellt und die von der klassischen Malerei besonders inspiriert wurden.
Das Conclusio widmet sich den Erkenntnissen aus diesen Vergleichen und gibt eine Antwort auf die Frage, in wie weit die klassische Malerei die Lichtsetzung im Spielfilm beeinflusst.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Die Wahrnehmung
- 1.1 Lichtwahrnehmung
- 2. Kunstgeschichte
- 2.1 Einführung in Kunstepochen
- 2.2 Renaissance
- Frührenaissance
- Hochrenaissance
- Manierismus
- 2.3 Barock und Rokoko
- Spätbarock und Rokoko
- 2.4 Kunst des 19. Jahrhunderts
- Klassizismus
- Romantik
- Spätromantik
- Realismus
- Historismus
- 2.5 Sozialer Realismus und NS Kunst
- Bildende Kunst im Nationalsozialismus
- 3. Film als Kunst
- 3.1 Über den Kunstbegriff nach Rudolf Arnheim
- 3.2 Persönliche Auseinandersetzung
- 3.3 Resumé
- 4. Filmgeschichte
- 4.1 Poetischer Realismus
- 4.2 Film Noir
- 4.3 Italienischer Neorealismus
- 4.4 Nouvelle Vague
- 4.5 Free Cinema
- 4.6 New American Cinema Group
- 4.7 New Hollywood
- 4.8 Neuer Deutscher Film
- 4.9 Dogma 95
- 5. Vergleiche: Filme / Gemälde
- 5.1 Vergleiche von Gemälden mit Einstellungen von Filmen
- 5.2 Vergleich: „Million Dollar Hotel“ - Edward Hopper
- 5.3 Vergleich: Akt im 19. Jahrhundert - „Das Piano“
- 5.4 Andere Ansätze: „Portrait of a Lady“
- 5.5 Vergleich: Malerei - „Die schwarze Narzisse“
- 5.6 Vergleich: „Die Perlenwägerin“ - „Der einzige Zeuge“
- 5.7 Vergleich: Niederländische Malerei im 17. Jahrhundert - „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht den Einfluss klassischer Malerei auf die Lichtsetzung im modernen Spielfilm. Ziel ist es, Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Lichtführung beider Medien aufzuzeigen und die Inspiration von Kameraleuten durch Meister der Malerei zu belegen.
- Wahrnehmung von Licht und Farbe
- Entwicklung der Lichtsetzung in der Kunstgeschichte
- Film als Kunstform und dessen spezifische Gesetzmäßigkeiten
- Vergleichende Analyse der Lichtsetzung in ausgewählten Filmen und Gemälden
- Der Einfluss von Licht auf die Stimmung und die Interpretation von Filmen
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Diese Einleitung beschreibt die Motivation der Autorin, Kamerakünstlerin zu werden, und wie sie auf das Thema "Lichtmalerei im Spielfilm" kam. Sie betont die Bedeutung der Lichtführung für die Wirkung eines Films und die Inspiration, die klassische Maler für Kameraleute darstellen können. Die Arbeit gliedert sich in die Analyse der Lichtwahrnehmung, der Kunstgeschichte, des Films als Kunstform, der Filmgeschichte und schließlich in einen Vergleich von Film und Malerei.
1. Die Wahrnehmung: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über verschiedene Farbtheorien, beginnend mit Newtons Entdeckung der spektralen Zerlegung von Licht und der damit verbundenen Erklärung der Farbwahrnehmung. Es werden die Farbtheorien von Goethe, Runge und Itten vorgestellt, die sich mit der sinnlich-sittlichen Wirkung von Farben auf den Menschen befassen und die Bedeutung von Farbe für die Kunst und deren Manipulation beleuchten.
2. Kunstgeschichte: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über wichtige Kunstepochen von der Renaissance bis zum Sozialistischen Realismus und der NS-Kunst. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Raumdarstellung und der Lichtsetzung in der Malerei, wobei die jeweiligen Merkmale der einzelnen Epochen (Renaissance, Barock, Klassizismus, Romantik, Realismus, etc.) hervorgehoben werden. Die Auswahl der Epochen ist relevant für den späteren Vergleich mit der Lichtsetzung in Filmen.
3. Film als Kunst: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, ob Film als Kunstform betrachtet werden kann. Es analysiert Rudolf Arnheims Text "Film als Kunst" und seine Betrachtung der spezifischen Eigenschaften von Filmbildern im Vergleich zur Wahrnehmung der Realität, wie beispielsweise die Projektion von Körpern in die Fläche, die Verringerung der räumlichen Tiefe, das Wegfallen von Farben, Bildbegrenzungen, die Raum-zeitliche Kontinuität und die nichtoptischen Sinneswelten. Der zweite Teil des Kapitels bietet eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema, in der die Autorin die Entwicklung des Films und die Bedeutung von Filmcodes (kultureller, filmischer, Körpersprache) diskutiert.
4. Filmgeschichte: Dieses Kapitel präsentiert einen Überblick über wichtige Strömungen und Bewegungen in der Filmgeschichte, beginnend mit dem Poetischen Realismus in Frankreich, über den Film Noir in den USA, den italienischen Neorealismus, die Nouvelle Vague, Free Cinema, die New American Cinema Group, New Hollywood, den Neuen Deutschen Film bis hin zu Dogma 95. Der Überblick dient dazu, die ausgewählten Filmbespiele im Kontext der jeweiligen Epoche einzuordnen.
5. Vergleiche: Filme / Gemälde: In diesem zentralen Kapitel werden ausgewählte Filmbilder mit Gemälden der klassischen Malerei verglichen, wobei die Lichtsetzung im Mittelpunkt steht. Der Vergleich erfolgt anhand von Kriterien wie Gesamter Look, Farbtemperaturen, Art des Lichts, Lichtrichtung, Lichtqualität, und Lichtverhältnissen (Schatten/Licht, Subjekt/Hintergrund), sowie Kamerawinkel zum Licht. Die Analyse umfasst Filme wie "Million Dollar Hotel", "Das Piano", "Die Schwarze Narzisse" und "Das Mädchen mit dem Perlenohrring", und untersucht, wie Kameraleute sich von der Arbeit der Meister der Malerei inspirieren ließen.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Lichtmalerei im Spielfilm
Was ist der Gegenstand der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht den Einfluss klassischer Malerei auf die Lichtsetzung im modernen Spielfilm. Sie analysiert Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Lichtführung beider Medien und belegt die Inspiration von Kameraleuten durch Meister der Malerei.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Wahrnehmung von Licht und Farbe, Entwicklung der Lichtsetzung in der Kunstgeschichte, Film als Kunstform und dessen spezifische Gesetzmäßigkeiten, vergleichende Analyse der Lichtsetzung in ausgewählten Filmen und Gemälden, sowie den Einfluss von Licht auf die Stimmung und Interpretation von Filmen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Die Wahrnehmung (Farbtheorien), Kunstgeschichte (von der Renaissance bis zum Sozialistischen Realismus), Film als Kunst (inkl. Arnheims Theorie), Filmgeschichte (wichtige Strömungen) und Vergleiche: Filme/Gemälde (detaillierte Analysen ausgewählter Beispiele).
Welche Kunst-Epochen werden in der Kunstgeschichte behandelt?
Die Kunstgeschichte wird von der Renaissance (Frührenaissance, Hochrenaissance, Manierismus) über den Barock und Rokoko, den Klassizismus, die Romantik (inkl. Spätromantik), den Realismus und Historismus bis zum Sozialen Realismus und der NS-Kunst behandelt.
Welche Filmströmungen werden in der Filmgeschichte behandelt?
Die Filmgeschichte umfasst den Poetischen Realismus, Film Noir, Italienischen Neorealismus, Nouvelle Vague, Free Cinema, New American Cinema Group, New Hollywood, Neuen Deutschen Film und Dogma 95.
Wie werden Filme und Gemälde verglichen?
Der Vergleich von Filmen und Gemälden konzentriert sich auf die Lichtsetzung. Analysiert werden Kriterien wie Gesamter Look, Farbtemperaturen, Art des Lichts, Lichtrichtung, Lichtqualität und Lichtverhältnisse (Schatten/Licht, Subjekt/Hintergrund) sowie Kamerawinkel zum Licht.
Welche Filme und Maler werden im Vergleich analysiert?
Die vergleichende Analyse umfasst Filme wie "Million Dollar Hotel", "Das Piano", "Die Schwarze Narzisse" und "Das Mädchen mit dem Perlenohrring". Die genauen Gemälde, mit denen diese Filme verglichen werden, sind im Detail im Kapitel 5 beschrieben.
Welche Zielsetzung verfolgt die Autorin?
Die Autorin verfolgt das Ziel, die Inspiration klassischer Malerei in der Lichtsetzung moderner Spielfilme aufzuzeigen und die Bedeutung der Lichtführung für die Wirkung eines Films zu belegen.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, die die wichtigsten Inhalte und Ergebnisse jedes Abschnitts beschreibt.
Wie wird der Film als Kunstform betrachtet?
Die Arbeit analysiert Rudolf Arnheims Theorie des Films als Kunst und diskutiert die spezifischen Eigenschaften von Filmbildern im Vergleich zur Wahrnehmung der Realität. Die Autorin integriert zudem eine persönliche Auseinandersetzung mit der Frage, ob Film als Kunstform zu betrachten ist.
- Citation du texte
- Carmen Treichl (Auteur), 2009, Lichtmalerei im Spielfilm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150054