Mit Alfred Hitchcocks fast 50-jähriger Tätigkeit als Filmemacher bilden seine Werke eine beinahe vollständige Übersicht über die Geschichte und die unterschiedlichen Verwendungs-möglichkeiten der Filmmusik. Von Stummfilmen, über frühe Tonfilme, bis hin zu computergenerierten Toneffekten, lässt sich anhand seiner Filme die Entwicklung der musikalischen Ebene des Films mit ihren verschiedenen Stadien der Technik und möglicher Bedeutungen beobachten. Der häufig unterschätze Einfluss der Filmmusik - des Tons im Generellen - findet bei dem Thriller-Regisseur Alfred Hitchcock seit Beginn des Tonfilms besondere Zuwendung. Diese zusätzliche Dimension der kinematographischen Ausdrucksweise integriert er von Anfang an als einflussreiches Element, experimentiert und perfektioniert in Zusammenarbeit mit verschiedenen Komponisten das Zusammenspiel von visueller und auditiver Ebene. Bereits in seinen frühen Werken lassen sich Doppeldeutigkeiten, Symbolismen und psychologische Feinheiten, durch den Einsatz von Musik ausmachen, deren Vertiefung und Ausarbeitung den Charakter und Erfolg der Hitchcock-Filme begründen.
Nach einer kurzen, allgemein gehaltenen Darstellung zur Theorie und Entwicklung der Filmmusik sowie zu Alfred Hitchcocks Schaffensweise und seinem Verhältnis zur Musik, werden vier Filme des Regisseurs exemplarisch analysiert, welche die musikalische Komponente in unterschiedlicher und teilweise sehr extremer Art und Weise anwenden. Die Beobachtungen werden jeweils in Zusammenhang mit der parallel verlaufender visuellen Ebene gesetzt, da die Einflussnahme der Musik nicht in Unabhängigkeit zu den jeweils gezeigten Bildern erschlossen werden kann. Folgende Filme werden behandelt: Blackmail (1929), The Man Who Knew Too Much (1934/1956), Vertigo (1958) und The Birds (1963).
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- Zur Theorie der Filmmusik
- Alfred Hitchcock und sein Verhältnis zur Filmmusik
- Vom Stummfilm zum Tonfilm - Blackmail (1929)
- Diegetische Musik auf der Ebene des Plots - The Man Who Knew Too Much (1934/1956)
- Leitung der Zuschauerperspektive durch die Musik – Vertigo (1958)
- Computergenerierte Filmmusik – The Birds (1963)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und Verwendungsmöglichkeiten der Filmmusik anhand ausgewählter Werke von Alfred Hitchcock. Durch die Analyse der musikalischen Ebene in verschiedenen Filmen Hitchcocks, von seinen frühen Stummfilmen bis hin zu seinen späteren Werken mit computergenerierten Toneffekten, wird die evolutionäre Entwicklung der Filmmusik und ihre vielfältigen Bedeutungen beleuchtet.
- Die Rolle der Filmmusik in der Entwicklung des Films vom Stummfilm zum Tonfilm
- Die Verwendung von Musik als Mittel der Spannungssteigerung und der Manipulation der Zuschauerperspektive
- Die Integration von diegetischer Musik in die Handlung des Films
- Die Bedeutung der Filmmusik als psychologische Komponente, die die Emotionen des Protagonisten widerspiegelt
- Die Verwendung von computergenerierten Toneffekten in der Filmmusik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt Alfred Hitchcocks Werk im Kontext der Entwicklung der Filmmusik vor. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Theorie der Filmmusik und beleuchtet die verschiedenen Ebenen, auf denen die Musik im Film wirkt. Die Kapitel drei und vier analysieren exemplarisch vier Filme Hitchcocks: Blackmail, The Man Who Knew Too Much, Vertigo und The Birds. Dabei werden die jeweiligen musikalischen Elemente in Bezug zu den visuellen Bildern und der Gesamtstruktur des Films untersucht.
Schlüsselwörter
Filmmusik, Alfred Hitchcock, Thriller, Stummfilm, Tonfilm, Diegetische Musik, Nicht-diegetische Musik, Spannung, Zuschauerperspektive, Psychologische Komponente, Computergenerierte Filmmusik, Sounddesign.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2010, Hitchcock und die Filmmusik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150130