[...] Geändert hat sich hierbei vor allem die Darstellungsform von Politik. Andreas Dörner spricht
im erwähnten Zitat bereits eine spannende und vor allem verfrühte Form einer Mischung aus
Politik und Unterhaltung an. Die Verknüpfung der beiden Begriffe hin zum sogenannten
Politainment ist in der heutigen Zeit nicht nur durch politische Wahlkämpfe so interessant
geworden, sondern auch, weil wir durch die Medien zusehends auf sie aufmerksam werden.
Medien haben sich verändert, Fernsehen hat sich verändert und in einem mehr oder minder
schleichenden Prozess haben sich auch Politikdarstellung und -vermittlung verändert. Talkshows,
TV-Duelle und Personality-Talks im Fernsehen prägen unser heutiges Politikverständnis.
Der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht wurde dies durch Massenmedien, in denen sich
Politik und Unterhaltung zusehends aneinander orientiert haben. Politainment, als Vermischung
von Politik und Entertainment, ist in aller Munde. Gerade auch, weil Politik selbst nicht
im Stande zu sein scheint, sein politisches Programm unterhaltend zu transportieren, wobei
der Anspruch an Politik auch weniger die Unterhaltung ist, sondern sich eher auf Informationsvermittlung
und Analyse beschränkt. Anlass genug also sich der Wortschöpfung Politainment
einmal analytisch zu nähern.
Zuerst erfolgt ein geschichtlich orientierter Diskurs über die Verschmelzung von Politik
und Unterhaltung. Im Zentrum steht die Frage, wie Politainment zustande kommt und wo die
historischen Wurzeln liegen. Nachfolgend wird auf den Begriff der Unterhaltung näher eingegangen.
Wie wird Unterhaltung in der Literatur gesehen, welche Definitionen existieren und
welche sind allgemein anerkannt. Im nächsten Schritt wird die Begriffserklärung von
Politainment erläutert. Es soll anhand der Definitionen geklärt werden, was diese beiden Begriffe
zusammenbringt und warum sich Politik- und Unterhaltungsbranche gegenseitig stimulieren
und behilflich sein können. Dabei wird zwischen politischer Unterhaltung und unterhaltender
Politik unterschieden. Gerade im Bereich der Unterhaltung wird eine theoretische Analyse
des Begriffs im Vordergrund stehen, während Politainment anhand von Talkshows exemplarisch
dargestellt werden kann. Grundlegende Literatur für diese Arbeit sind unter anderem die Werke von Werner
Früh und Jens Tenscher, sowie Andreas Dörner, dessen Veröffentlichung „Politainment“ als
Grundlage und Anstoß für diese Arbeit gesehen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politik und Unterhaltung - Zusammenhänge
- Begriffsdefinition von Politainment und Unterhaltung
- Politainment und Unterhaltung – gegenseitige Einflüsse
- Politische Diskussionsrunden und Politikvermittlung
- Optimale Politikvermittlung in den Medien. Emotionalisierung, Personalisierung, Mediendemokratie und die vierte Gewalt
- Politainment in Talkshows - Politik- und Politikervermittlung
- Entertainisierung = Entpolitisierung? (Schlussbetrachtung)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Phänomen Politainment, die Vermischung von Politik und Unterhaltung, insbesondere im Kontext des Fernsehens. Die Zielsetzung besteht darin, die Entstehung und die gegenseitigen Einflüsse von Politik und Unterhaltung zu untersuchen und die Rolle von Politainment in der politischen Kommunikation zu beleuchten.
- Begriffsdefinition von Politainment und Unterhaltung
- Gegenseitige Beeinflussung von Politik und Unterhaltungsmedien
- Analyse von Politainment in Talkshows
- Die Frage nach der Entpolitisierung durch Entertainisierung
- Wirkung von Politainment auf die politische Kommunikation und das politische Verständnis der Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Politainment ein und stellt die These auf, dass sich Politik und Unterhaltung im Laufe der Zeit immer stärker vermischt haben, insbesondere durch die veränderten Medienlandschaften. Sie skizziert den Ansatz der Arbeit, der eine begriffliche Klärung von Politainment und Unterhaltung beinhaltet und die gegenseitigen Einflüsse beider Bereiche analysiert, wobei Talkshows als exemplarischer Fall betrachtet werden. Der Fokus liegt auf der Frage, wie und warum Politik und Unterhaltung sich gegenseitig beeinflussen und welche Folgen diese Vermischung hat.
Politik und Unterhaltung - Zusammenhänge: Dieses Kapitel befasst sich mit der grundlegenden Frage nach dem Verhältnis von Politik und Unterhaltung. Es definiert den Begriff Politainment und beleuchtet seine historischen Wurzeln. Die Analyse konzentriert sich auf die gegenseitige Beeinflussung: Politik nutzt die Medien für Kommunikation und Selbstdarstellung, während die Medien wiederum auf unterhaltsame Politik setzen, um Einschaltquoten zu maximieren. Der Besuch von Guido Westerwelle bei Big Brother wird als Beispiel für diese Symbiose genannt. Der Kapitel fokussiert die Interdependenz von Politik und Medien, wobei sowohl die strategische Nutzung der Medien durch die Politik als auch das mediale Interesse an der Vermarktung von Politik im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Politainment, Politik, Unterhaltung, Medien, Fernsehen, Talkshows, Politikvermittlung, Emotionalisierung, Personalisierung, Mediendemokratie, Entpolitisierung, Wahlkampf, Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen zu: Politainment – Eine Analyse der Vermischung von Politik und Unterhaltung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Phänomen Politainment, die Vermischung von Politik und Unterhaltung, insbesondere im Fernsehen. Sie untersucht die Entstehung und gegenseitigen Einflüsse von Politik und Unterhaltung und beleuchtet die Rolle von Politainment in der politischen Kommunikation.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Begriffsdefinition von Politainment und Unterhaltung, die Analyse der gegenseitigen Beeinflussung von Politik und Unterhaltungsmedien, eine Betrachtung von Politainment in Talkshows, die Auseinandersetzung mit der Frage der Entpolitisierung durch Entertainisierung und die Wirkung von Politainment auf die politische Kommunikation und das politische Verständnis der Bevölkerung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zu den Zusammenhängen von Politik und Unterhaltung (inkl. Begriffsdefinition und Analyse gegenseitiger Einflüsse), ein Kapitel zu politischen Diskussionsrunden und Politikvermittlung (inkl. Optimaler Politikvermittlung, Emotionalisierung, Personalisierung, Mediendemokratie und der vierten Gewalt sowie Politainment in Talkshows), und eine Schlussbetrachtung zur Frage der Entertainisierung als Entpolitisierung. Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert den Ansatz der Arbeit. Das Kapitel zu Politik und Unterhaltung definiert Politainment und beleuchtet seine historischen Wurzeln und die gegenseitige Beeinflussung. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Politainment, Politik, Unterhaltung, Medien, Fernsehen, Talkshows, Politikvermittlung, Emotionalisierung, Personalisierung, Mediendemokratie, Entpolitisierung und Kommunikation.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung besteht darin, die Entstehung und die gegenseitigen Einflüsse von Politik und Unterhaltung zu untersuchen und die Rolle von Politainment in der politischen Kommunikation zu beleuchten. Es wird analysiert, wie und warum sich Politik und Unterhaltung gegenseitig beeinflussen und welche Folgen diese Vermischung hat.
Welches Beispiel wird in der Arbeit genannt?
Der Besuch von Guido Westerwelle bei Big Brother wird als Beispiel für die Symbiose von Politik und Unterhaltung genannt.
Was ist die zentrale These der Arbeit?
Die zentrale These ist, dass sich Politik und Unterhaltung im Laufe der Zeit, insbesondere durch veränderte Medienlandschaften, immer stärker vermischt haben.
- Citar trabajo
- Pascal Rossol (Autor), 2009, Politainment, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150178