Vermögensverwaltende Personengesellschaften verwalten iSd § 32 BAO ausschließlich ihr eigenes Vermögen. Sie werden im EStG nicht gesondert geregelt und orientieren sich deshalb an den allgemeinen Prinzipien. Wird von der Gesellschaft oder einer Beteiligung ein Gewerbebetrieb unterhalten, färbt dieser ab und bewirkt, dass die ganze Betätigung als solcher zu beurteilen ist. Personengesellschaften an sich sind ertragsteuerlich kein Steuersubjekt und nach dem Transparenz- und Durchgriffsprinzip zu behandeln. Die nach den allgemeinen, im EStG verankerten, Prinzipien zustehenden Wahlrechte, stehen auch den jeweiligen Gesellschaftern individuell und unabhängig von den übrigen Gesellschaftern zu, wodurch sich großzügige Gestaltungsmöglichkeiten ergeben. Es ist danach bei jedem Gesellschafter spezifisch zu beurteilen, ob Liebhaberei vorliegt, es sich bei einer Veräußerung um Alt- oder Neuvermögen handelt beziehungsweise eine Steuerbefreiung vorliegt und wie Instandsetzungsaufwendungen verteilt werden. Die Einkünfte werden im Rahmen des Verfahrens nach § 188 BAO gesondert festgestellt, sofern gleiche Einkunftsarten vorliegen. Die Zuweisung eines negativen Ergebnisses unterliegt bei beschränkt haftenden Gesellschaftern einer gewissen Schranke.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Ertragsteuerrechtliche Grundlagen zu Miteigentumsgemeinschaften (ME)
- 2.1 Transparenzprinzip / Durchgriffsprinzip
- 2.2 Vermögensverwaltung in Personengesellschaften
- 2.3 Abgrenzung zur Mitunternehmerschaft (MU)
- 2.4 Abfärbetheorie - § 2 Abs 4 EStG
- 2.5 Vermögensverwaltung vs gewerblicher Grundstückshandel
- 2.6 Liebhaberei
- 2.6.1 Gesetzliche Vermutung bei „kleiner“ Vermietung
- 2.6.2 Änderung der Bewirtschaftung
- 2.6.3 Getrennte Betrachtung
- 2.6.4 „Kleine“ vs „große“ Vermietung
- 2.6.5 Prüfverfahren bei Personengesellschaften
- 3 Erwerb von Immobilien
- 3.1 Ausgestaltung der Vermögensverwaltung
- 3.2 Anschaffungskosten
- 3.2.1 GrESt und EG
- 3.2.2 Instandhaltungsrücklage
- 3.2.3 Fremdkapitalkosten
- 3.3 Erwerb von Personengesellschaftsanteilen
- 4 Verkauf von Immobilien
- 4.1 Besteuerungsmethodik
- 4.2 Ermittlung der Einkünfte (außerbetrieblich)
- 4.2.1 Anschaffungskosten bei Altvermögen
- 4.2.2 Anschaffungskosten bei Neuvermögen
- 4.2.3 Werbungskosten iZm der Veräußerung
- 4.2.4 Veräußerungsverluste
- 4.3 Selbstberechnung und Entrichtung der ImmoESt
- 4.4 Verkauf von Anteilen an Personengesellschaften
- 4.5 Steuerbefreiungen
- 4.6 Ermittlung der Einkünfte (betrieblich)
- 5 Ermittlung und Feststellung der Überschusseinkünfte inklusive Sonderfragen
- 5.1 Einnahmen
- 5.1.1 Vermietung und Verpachtung
- 5.1.2 Veräußerung von Mietzinsforderungen
- 5.2 Werbungskosten
- 5.2.1 Erhaltungsaufwand
- 5.2.2 Herstellungsaufwand
- 5.2.3 Instandhaltungsrücklage
- 5.2.4 AfA und Grundanteil
- 5.3 Wechsel der Rechtsform
- 5.4 Betriebliche Einkünfte
- 5.5 Leistungsbeziehung zwischen Gesellschaft und Gesellschafter
- 5.6 Feststellung der Einkünfte
- 5.7 Werbungskostenüberschuss
- 6 Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der ertragsteuerrechtlichen Behandlung von Immobilien, die von vermögensverwaltenden Personengesellschaften gehalten werden. Ziel ist es, die komplexen steuerlichen Regelungen in diesem Bereich zu analysieren und zu systematisieren. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Immobilienverwaltung, vom Erwerb bis zum Verkauf, unter Berücksichtigung der einschlägigen Rechtsprechung und Literatur.
- Ertragsteuerrechtliche Behandlung von Immobilien in Personengesellschaften
- Abgrenzung zwischen Vermögensverwaltung und gewerblichem Grundstückshandel
- Steuerliche Aspekte des Erwerbs und Verkaufs von Immobilien
- Ermittlung der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
- Sonderfragen der Überschusseinkünfte
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der ertragsteuerrechtlichen Behandlung von Immobilien in vermögensverwaltenden Personengesellschaften ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie hebt die Komplexität des Themas hervor und begründet die Notwendigkeit einer detaillierten Untersuchung.
2 Ertragsteuerrechtliche Grundlagen zu Miteigentumsgemeinschaften (ME): Dieses Kapitel untersucht die grundlegenden ertragsteuerrechtlichen Prinzipien, die für Miteigentumsgemeinschaften und deren Vermögensverwaltung relevant sind. Es beleuchtet das Transparenz- und Durchgriffsprinzip, die Abgrenzung zur Mitunternehmerschaft, die Abfärbetheorie (§ 2 Abs 4 EStG), den Unterschied zwischen Vermögensverwaltung und gewerblichem Grundstückshandel sowie die Problematik der Liebhaberei mit ihren verschiedenen Aspekten wie der gesetzlichen Vermutung bei "kleiner" Vermietung, der Änderung der Bewirtschaftung, der getrennten Betrachtung und dem Abgrenzungsmerkmal "kleine" versus "große" Vermietung. Das Kapitel schließt mit einer Analyse der Prüfverfahren bei Personengesellschaften ab. Es legt den Fokus auf die Interpretation und Anwendung dieser Prinzipien in Bezug auf Immobilienbesitz.
3 Erwerb von Immobilien: Dieses Kapitel analysiert den Erwerb von Immobilien durch vermögensverwaltenden Personengesellschaften. Es befasst sich mit der Ausgestaltung der Vermögensverwaltung, den Anschaffungskosten (inklusive Grunderwerbsteuer und Eintragungsgebühren, Instandhaltungsrücklage und Fremdkapitalkosten) und dem Erwerb von Personengesellschaftsanteilen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den steuerlichen Konsequenzen der verschiedenen Erwerbsvarianten und deren Auswirkungen auf die spätere Besteuerung der Immobilie.
4 Verkauf von Immobilien: Dieses Kapitel befasst sich mit den steuerlichen Aspekten des Verkaufs von Immobilien durch vermögensverwaltenden Personengesellschaften. Es erläutert die Besteuerungsmethodik, die Ermittlung der Einkünfte (sowohl außerbetrieblich als auch betrieblich), inklusive der Behandlung von Anschaffungskosten (bei Alt- und Neuvermögen), Werbungskosten im Zusammenhang mit der Veräußerung, Veräußerungsverluste, der Selbstberechnung und Entrichtung der Immobilienertragsteuer, des Verkaufs von Anteilen an Personengesellschaften sowie möglicher Steuerbefreiungen. Die unterschiedlichen Szenarien werden detailliert betrachtet und mit praxisrelevanten Beispielen illustriert.
5 Ermittlung und Feststellung der Überschusseinkünfte inklusive Sonderfragen: Dieses Kapitel beschreibt die Ermittlung und Feststellung der Überschusseinkünfte aus der Vermietung und Verpachtung von Immobilien. Es analysiert die Einnahmen (inklusive der Veräußerung von Mietzinsforderungen), die Werbungskosten (Erhaltungsaufwand, Herstellungsaufwand, Instandhaltungsrücklage, AfA und Grundanteil), den Wechsel der Rechtsform, betriebliche Einkünfte, die Leistungsbeziehung zwischen Gesellschaft und Gesellschafter, die Feststellung der Einkünfte und den Werbungskostenüberschuss. Das Kapitel beleuchtet auch Sonderfragen und Ausnahmeregelungen, die im Zusammenhang mit der Besteuerung solcher Einkünfte relevant sein können.
Schlüsselwörter
Ertragsteuerrecht, Personengesellschaften, Immobilien, Vermögensverwaltung, gewerblicher Grundstückshandel, Liebhaberei, Anschaffungskosten, Veräußerung, Miteigentumsgemeinschaften, Transparenzprinzip, Durchgriffsprinzip, Abfärbetheorie, § 2 Abs 4 EStG, Überschusseinkünfte, Vermietung, Verpachtung, Werbungskosten.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in diesem Dokument zur ertragsteuerrechtlichen Behandlung von Immobilien in vermögensverwaltenden Personengesellschaften?
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Welche Themen werden in der Inhaltsübersicht behandelt?
Die Inhaltsübersicht umfasst die folgenden Hauptpunkte: Einleitung, ertragsteuerrechtliche Grundlagen zu Miteigentumsgemeinschaften (ME), Erwerb von Immobilien, Verkauf von Immobilien, Ermittlung und Feststellung der Überschusseinkünfte inklusive Sonderfragen und Conclusio.
Was sind die ertragsteuerrechtlichen Grundlagen zu Miteigentumsgemeinschaften (ME), die behandelt werden?
Es werden das Transparenzprinzip/Durchgriffsprinzip, die Vermögensverwaltung in Personengesellschaften, die Abgrenzung zur Mitunternehmerschaft (MU), die Abfärbetheorie (§ 2 Abs 4 EStG), die Abgrenzung zwischen Vermögensverwaltung und gewerblichem Grundstückshandel sowie die Liebhaberei behandelt.
Welche Aspekte des Immobilienerwerbs werden betrachtet?
Die Ausgestaltung der Vermögensverwaltung, die Anschaffungskosten (inklusive GrESt, EG, Instandhaltungsrücklage und Fremdkapitalkosten) sowie der Erwerb von Personengesellschaftsanteilen werden beleuchtet.
Welche Themen werden im Zusammenhang mit dem Immobilienverkauf behandelt?
Die Besteuerungsmethodik, die Ermittlung der Einkünfte (außerbetrieblich und betrieblich), die Selbstberechnung und Entrichtung der ImmoESt, der Verkauf von Anteilen an Personengesellschaften sowie Steuerbefreiungen werden behandelt.
Was beinhaltet die Ermittlung und Feststellung der Überschusseinkünfte?
Es werden Einnahmen (Vermietung und Verpachtung, Veräußerung von Mietzinsforderungen) sowie Werbungskosten (Erhaltungsaufwand, Herstellungsaufwand, Instandhaltungsrücklage, AfA und Grundanteil) analysiert. Auch der Wechsel der Rechtsform, betriebliche Einkünfte, die Leistungsbeziehung zwischen Gesellschaft und Gesellschafter, die Feststellung der Einkünfte und der Werbungskostenüberschuss werden behandelt.
Was ist das Ziel dieser Masterarbeit?
Ziel ist es, die komplexen steuerlichen Regelungen bezüglich Immobilien, die von vermögensverwaltenden Personengesellschaften gehalten werden, zu analysieren und zu systematisieren. Die Arbeit soll die verschiedenen Aspekte der Immobilienverwaltung, vom Erwerb bis zum Verkauf, unter Berücksichtigung der einschlägigen Rechtsprechung und Literatur beleuchten.
Was sind die Themenschwerpunkte der Masterarbeit?
Die Themenschwerpunkte umfassen die ertragsteuerrechtliche Behandlung von Immobilien in Personengesellschaften, die Abgrenzung zwischen Vermögensverwaltung und gewerblichem Grundstückshandel, steuerliche Aspekte des Erwerbs und Verkaufs von Immobilien, die Ermittlung der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung sowie Sonderfragen der Überschusseinkünfte.
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- Anonym (Author), 2021, Immobilien vermögensverwaltender Personengesellschaften im Ertragssteuerrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1502664