„Schweigen wir aber über alles Verfängliche unseres Vereins, das der Teufel schon von selbst hineintragen wird bei guter Gelegenheit, und sprechen wir von dem Serapiontischen Prinzip! Was haltet ihr davon?“
So sei nun dies der Auftakt, tatsächlich über eben jenes Prinzip zu berichten! Lothar, eines der Mitglieder dieses Freundeskreis, wirft sogleich die Vermutung auf, es handele sich hier um ein feindliches Prinzip. Es sei vorweg genommen, dass dem nicht so ist. Was Hoffmann in seinem Werk „Die Serapionsbrüder“ von diesem fiktiven Freundeskreis diskutieren lässt, ist nichts geringeres als seine Kunstauffassung. Es ist indes keine strukturelle Poetik geworden, sondern nach Tieckschem Vorbild eine Sammlung von Erzählungen, die von Kommentierungen zum Erzählten durch den Freundeskreis umrahmt werden.
Diese Hausarbeit stellt sich der Frage, was überhaupt als serapiontisch zu bezeichnen ist und wie sich dieses Prinzip in den Erzählung o. g. Werkes darstellt. Da diese Hausarbeit ein Gemeinschaftsprojekt darstellt und die amtlichen Vorgaben zwecks der Möglichkeit zur Bewertung zwei eigenständige Teile vorschreiben, haben wir uns entschieden, den Begriff in einem theoretisch-poetologischen und in einem werkimmanenten Abschnitt zu untersuchen. Uns ist bewusst, dass beide Methoden des Herangehens nicht scharf voneinander trennbar sind und voneinander profitieren, wenn sie gleichberechtigt an einer Erzählung angewendet werden. Um dieses Manko auszugleichen, sind die beiden Abschnitte durch Querverweise miteinander vernetzt.
Der theoretische Abschnitt ist eine Auseinandersetzung mit dem Normcharakter dieses Prinzips und seiner intendierten Wirkung. Es werden im gleichen Zuge die Begriffe der Wirklichkeit, Fiktion und Imagination einer Untersuchung unterworfen und dabei an Hoffmanns Prinzip gemessen.
Im werkimmanenten Abschnitt werden die gewonnenen Erkenntnisse an den einzelnen Erzählungen nachvollzogen und dahingehend überprüft, ob sich ein verallgemeinbares Gesamtbild entdecken lässt. Es werden die Text- und Figurengestaltung untersucht und dabei einzelne erkennbare Tendenzen herausgearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung...
- II. Theoretisch-poetologische Untersuchung
- 1 Das Serapiontische Prinzip in den Erzählungen ETA Hoffmanns..
- 2. Hoffmann als Erzähler:.
- 3. Das serapiontische Prinzip Norm oder Willkür:.
- 4. Der Mechanismus des serapiontischen Prinzips:..
- 5. Zur Funktion der Lebendigkeit bei Hoffmann:.
- 6. Wirkungsfelder des Serapiontischen Prinzips:..
- 7. Das Serapiontische Prinzip als echtes Dichtungskonzept:.
- III. Werkimmanente Untersuchung……………..
- 1. Vorbemerkungen......
- 1.1 Ziele und Grenzen...
- 1.2 Was ist serapiontisch? – eine Annäherung.
- 2. Textgestaltung...
- 2.1 Die Wohlgerundetheit...
- 2.2 Die Lebendigkeit...
- 3. Figurengruppen und -konstellationen…….....
- 4. Hoffmanns direkte Ansprache an den Leser.
- 1. Vorbemerkungen......
- IV. Nachwort......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das „serapiontische Prinzip“ in E.T.A. Hoffmanns Werk „Die Serapionsbrüder“. Das Ziel ist es, dieses Prinzip zu definieren, seine Anwendung in Hoffmanns Erzählungen zu analysieren und seine Bedeutung für Hoffmanns Kunstauffassung zu beleuchten. Die Arbeit befasst sich mit den theoretischen Grundlagen des Prinzips und untersucht, wie es sich in der Praxis der Erzählungen manifestiert.
- Die Definition und Charakterisierung des serapiontischen Prinzips
- Die Analyse der Anwendung des Prinzips in den Erzählungen von E.T.A. Hoffmann
- Die Bedeutung des Prinzips für Hoffmanns Kunstauffassung
- Die Unterscheidung zwischen Theorie und Praxis des Prinzips
- Die Rolle des Prinzips in der Gestaltung von Text und Figuren
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt das „serapiontische Prinzip“ vor und erläutert den Fokus der Hausarbeit. Sie beschreibt das Werk „Die Serapionsbrüder“ als eine Sammlung von Erzählungen, die von Kommentaren des fiktiven Freundeskreises umrahmt werden. Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, was serapiontisch ist und wie sich das Prinzip in den Erzählungen darstellt.
II. Theoretisch-poetologische Untersuchung
Dieser Abschnitt analysiert das serapiontische Prinzip als theoretisches Konzept und untersucht seine Bedeutung für Hoffmanns Kunstauffassung. Es werden die Begriffe Wirklichkeit, Fiktion und Imagination im Kontext des Prinzips betrachtet.
III. Werkimmanente Untersuchung
Dieser Abschnitt untersucht die Anwendung des serapiontischen Prinzips in den einzelnen Erzählungen. Er analysiert die Text- und Figurengestaltung und identifiziert Tendenzen, die auf das Prinzip hindeuten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: serapiontisches Prinzip, E.T.A. Hoffmann, „Die Serapionsbrüder“, Erzählung, Kunstauffassung, Poetik, Wirklichkeit, Fiktion, Imagination, Textgestaltung, Figurengestaltung, Lebendigkeit, Wohlgerundetheit.
- Citation du texte
- Patrick Ewald (Auteur), 2008, Das Serapiontische Prinzip, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150411