I. Meyer-Dietrich, Immer das Blaue vom Himmel - D. Seiffert, Verlier nicht dein Gesicht - Ein Vergleich zweier Jugendbücher zum Thema Alkoholismus


Epreuve d'examen, 2003

257 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Alkohol - eine Gesellschaftsdroge
2.1 Die geschichtliche Entwicklung des Alkoholismus
2.2 Was ist Alkohol? - Die Substanz
2.3 Welche Wirkung hat Alkohol?
2.4 Risiken und Folgen
2.4.1 Akute Folgen und Risiken
2.4.2 Langfristige Folgen und Risiken
2.5 Was versteht man unter „Co- Abhängigkeit“?
2.6 Um die Kindheit betrogen? - Kinder aus alkoholbelasteten Familien
2.6.1 Die Situation der Familie
2.6.2 Reaktion der Kinder in einer alkoholbelasteten Familie
2.6.3 Auswirkungen und Folgen auf die Entwicklung der Kinder
2.6.3.1 Alkoholembryopathie
2.6.3.2 Resultierende Folgen und Auswirkungen eines alkoholkranken Elternteils auf die Kinder
2.6.3.3 Mögliche Interventions- und Therapieschritte
2.7 Sucht und Abhängigkeit - Was ist das?
2.7.1 Stoffungebundene Sucht
2.7.2 Stoffgebundene Sucht
2.8 Genuss oder Missbrauch? - Wann beginnt Sucht und wie äußert sie sich?
2.9 Phasen und Stadien der Alkoholsucht
2.10 Formen und Typen der Alkoholsucht
2.11 Warum? - Gründe für den Griff zur Droge Alkohol
2.12 Alkohol und Gesellschaft
2.13 Behandlung und Therapie
2.14 Die Zeit danach
2.15 Rückfall
2.16 Jugend und Alkohol
2.17 Wie kann man der Alkoholabhängigkeit vorbeugen? - Präventionsmaßnahmen
2.17.1 Die vier Säulen der nationalen Drogenpolitik
2.17.2 Prävention im familiären und sozialen Umfeld
2.17.3 Prävention mit Hilfe von Kinder- und Jugendliteratur
2.17.3.1 Realistische Kinder- und Jugendliteratur
2.17.3.2 Problemorientierte Kinder- und Jugendliteratur

3 „Immer das Blaue vom Himmel“ von Inge Meyer- Dietrich
3.1 Angaben zum Buch und zur Autorin
3.2 Inhaltsangabe
3.3 Inhaltliche Analyse
3.3.1 Zur Person Walter
3.3.2 Familiensituation und soziales Umfeld
3.3.3 Warum greift Walter zum Alkohol? - Entsprechen die Gründe für den Griff zur Droge den wissenschaftlichen Erkenntnissen?
3.3.4 Werden Ebenen der Sucht klar herausgestellt?
3.3.5 Einordnung des Betroffenen in die Phasen der Sucht
3.3.6 Entspricht Walter einem bestimmten Alkoholiker- Typ?
3.3.7 Welche Risiken und Folgen werden thematisiert?
3.3.8 Wird das Thema Co- Abhängigkeit angesprochen?
3.3.9 Kommen Lösungsmöglichkeiten zum Ausdruck?
3.3.10 Was geschieht nach der Therapie? - Die Zeit danach
3.3.11 Entsprechen die Umstände des Rückfalls den wissenschaftlichen Erkenntnissen?
3.3.12 Zur Person Matthias
3.3.13 Familiensituation
3.3.14 Soziales Umfeld
3.3.15 Wie reagiert Matthias auf die Familiensituation und die Alkoholkrankheit seines Vaters? - Nimmt er ein bestimmtes Rollenverhalten an?
3.3.16 Um die Kindheit betrogen? - Zeigen sich bei Matthias bereits Auswirkungen?
3.3.17 Werden mögliche Interventions- oder Therapieschritte deutlich?
3.3.18 Kommen präventive Maßnahmen zum Ausdruck?
3.3.19 Findet die gesellschaftliche Problematik im Hinblick auf den Alkoholismus Erwähnung?
3.4 Stilanalyse
3.4.1 Äußere Aufmachung
3.4.2 Struktur und Aufbau des Buches
3.4.2.1 Handlungsverlauf
3.4.2.2 Spannungsverlauf
3.4.2.3 Vielfalt der Handlungsstränge
3.4.2.4 Erzähl- und Wahrnehmungsperspektive
3.4.2.5 Verhältnis von Unterhaltsamkeit, Spannung und Sachinformation
3.4.3 Sprache/ästhetische Elemente
3.4.4 AdressatInnenbezug - Rezeptionsanalyse
3.4.5 Didaktisch- methodische Überlegungen

4 „Verlier nicht dein Gesicht“ von Dietrich Seiffert
4.1 Angaben zum Buch und zum Autor
4.2 Inhaltsangabe
4.3 Inhaltliche Analyse
4.3.1 Zur Person Felix
4.3.2 Familiensituation und soziales Umfeld
4.3.3 Warum greift Felix zum Alkohol? - Entsprechen die Gründe für den Griff zum Alkohol den wissenschaftlichen Erkenntnissen?
4.3.4 Werden Ebenen der Sucht klar herausgestellt?
4.3.5 Einordnung des Betroffenen in die Phasen der Sucht
4.3.6 Entspricht Felix einem bestimmten Alkoholiker - Typ?
4.3.7 Welche Risiken und Folgen werden thematisiert?
4.3.8 Wird das Thema Co- Abhängigkeit angesprochen?
4.3.9 Kommen Lösungsmöglichkeiten zum Ausdruck?
4.3.10 Was geschieht nach der Therapie? - Die Zeit danach
4.3.11 Entsprechen die Umstände des Rückfalls den wissenschaftlichen Erkenntnissen?
4.3.12 Zur Person Mike
4.3.13 Familiensituation und soziales Umfeld
4.3.14 Wie reagiert Mike auf die Familiensituation und die Alkoholprobleme seiner Eltern? - Nimmt er ein bestimmtes Rollenverhalten an?
4.3.15 Warum greift Mike zum Alkohol? Entsprechen die Gründe für den Griff zum Alkohol den wissenschaftlichen Erkenntnissen?
4.3.16 Werden Ebenen der Sucht klar herausgestellt?
4.3.17 Einordnung des Betroffenen in die Phasen der Sucht
4.3.18 Entspricht Mike einem bestimmten Alkoholiker- Typ?
4.3.19 Welche Risiken und Folgen werden thematisiert?
4.3.20 Wird das Thema Co - Abhängigkeit angesprochen?
4.3.21 Kommen Lösungsmöglichkeiten zum Ausdruck?
4.3.22 Kommen präventive Maßnahmen zum Ausdruck?
4.3.23 Findet die gesellschaftliche Problematik im Hinblick auf den Alkoholismus Erwähnung?
4.4 Stilanalyse
4.4.1 Äußere Aufmachung
4.4.2 Struktur und Aufbau des Buches
4.4.2.1 Handlungsverlauf
4.4.2.2 Spannungsverlauf
4.4.2.3 Vielfalt der Handlungsstränge
4.4.2.4 Erzähl- und Wahrnehmungsperspektive
4.4.2.5 Verhältnis von Unterhaltsamkeit, Spannung und Sachinformation
4.4.3 Sprache / ästhetische Elemente
4.4.4 AdressatInnenbezug
4.4.5 Didaktisch- methodische Überlegungen

5 Vergleich
5.1 Inhaltlicher Vergleich
5.1.1 Hintergrundinformationen im Hinblick auf
den Alkoholismus
5.1.2 Darstellung der Suchtentstehung / des Suchtverlaufs
5.2 Formaler Vergleich
5.3 Resümee

6 Abschließende Bemerkungen

Literaturverzeichnis

Anhang

1 Einleitung

"Mit durchschnittlich zwölf Litern reinen Alkohol pro Jahr liegt der deutsche Konsum in Europa neben Frankreich an der Spitze. Nach vorsichtigen Schätzungen machen die Kosten des Alkoholkonsums für die Gesellschaft ungefähr das Doppelte der jährlich rund zwanzig Milliarden aus, welche die Branntweinsteuer dem Staat einträgt. [...] Jede sechste Kündigung hat mit Alkohol zu tun, mindestens ein Viertel aller Unfälle kommen unter Alkoholeinwirkung zustande, und zwar am Arbeitsplatz wie auf der Straße. Die Zahl der Abhängigen wird 1995 auf rund zweieinhalb Millionen Menschen geschätzt; doppelt so viele Menschen werden zwar nicht süchtig, schaden aber durch den Alkoholkonsum ihrer Gesundheit."

Aus: "Handbuch der Rauschdrogen" von Wolfgang Schmidbauer und Jürgen vom Scheidt, 3. Auflage, erschienen 1999 im Fischer-Verlag.

"Zudem sei Alkohol eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Nach dem Gutachten werden sieben Prozent aller Straftaten oder rund 238.000 pro Jahr in Deutschland unter Alkoholeinfluss begangen. Bei 60 Prozent der 150.000 Verurteilungen wegen Straftaten im Straßenverkehr spiele Trunkenheit eine Rolle. Etwa 1.500 Menschen würden bei Unfällen mit Alkoholeinfluss getötet."

Aus: Focus, 19.06.00, zitiert das Gesundheitsministerium, das eine Alkohol-Untersuchung in Auftrag gegeben hatte.

"Alarmierend ist aber die Aussage des Essener Biologen Dr. Axel Leibstein: 'Beginnt der Alkoholmissbrauch mit 25 Jahren, braucht er durchschnittlich 10 bis 12 Jahre, ehe es zu einer Abhängigkeit kommt. Beginnt der Missbrauch dagegen schon mit 15 Jahren, dauert der Übergang in eine Abhängigkeit im Mittel nur fünf bis sechs Monate.' (Eltern, 7/97)"

Aus: "Starke Kinder sagen nein - so schützen Sie Ihr Kind vor Suchtgefahren" von Dr. Thomas Seifert, erschienen 1999 im Midena-Verlag.1

"Mehr als 99% der Heroinkonsumenten hatten zuvor Alkohol und Nikotin konsumiert."

Aus: "Starke Kinder sagen nein - so schützen Sie Ihr Kind vor Suchtgefahren" von Dr. Thomas Seifert, erschienen 1999 im Midena-Verlag.

"Rund zwei Millionen Kinder im Alter bis zu 18 Jahren müssten mit der Alkoholabhängigkeit eines oder beider Elternteile leben."

Aus: Focus, 19.06.00, zitiert das Gesundheitsministerium, das eine Alkohol-Untersuchung in Auftrag gegeben hatte.

"Alkohol ist, gemessen an den Langzeitwirkungen und körperlichen Folgeschäden, vermutlich das schädlichste unter den bekannten Rauschmitteln."

Aus: "Rausch und Sucht" aus der Reihe Geo Wissen. Erschienen 1990.2

Alkohol ist aus unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr weg zu denken. Er ist fest integriert in unseren Lebensablauf, in vielen Lebenssituationen und Anlässen allgegenwärtig und somit häufig sozial erwünscht. Die wenigen Menschen, die sich aus Überzeugung dem Alkohol enthalten, gelten oftmals als Außenseiter. So ist Alkohol z. B. fest verankert in allen denkbaren Festlichkeiten, wie Geburtstagen oder Hochzeiten, wird von der Wiege bis zur Bahre, bei Siegen und bei Niederlagen oder einfach nur so konsumiert und dient somit nicht nur als Genuss-, sondern auch als Kommunikations- oder Entspannungsmittel. Sogar in kirchlichen Ritualen lässt sich der Alkohol als Symbol für das „Blut Christi“ wiederfinden. Aber auch in den Medien wird der Genuss von Alkohol gezeigt. Sei es in Fernsehfilmen, im Radio oder in der Werbung, die sehr einfühlsam auf menschliche Emotionen, Bedürfnisse und Sehnsüchte abzielen. Er wird dauerhaft mit wunderschönen und erlebniswerten Situationen in Verbindung gebracht. Und auch in der Medizin stellt Alkohol einen wichtigen Bestandteil dar. So ist er in zahlreichen Medikamenten und anderen Mitteln vorhanden und trägt zur Genesung und Heilung zahlreicher Patienten bei.

Demzufolge kann man eigentlich nichts gegen diesen Stoff einwenden, solange man ihn genießt und ihn in medizinischen Bereichen einsetzt und ihn nicht für anderweitige Zwecke benutzt.

Alkohol wird jedoch auch immer wieder missbraucht, wie man es den oben aufgeführten Textausschnitten entnehmen kann. Und immer wieder wird der Alkohol nicht nur von Erwachsenen, sondern auch von Jugendlichen übermäßig konsumiert. Er dient als ‚Allheilmittel’ für so manche Nöte und Sorgen und verleiht insbesondere Jugendlichen ein Stück Erwachsensein, sowie ‚Coolness’ und häufig auch Akzeptanz in der Clique. Während der Konsum der legalen Droge Alkohol in unserem Kulturkreis als normal angesehen wird, gilt dessen Missbrauch hingegen und die daraus häufig zwangsläufig folgende Abhängigkeit als unnormal und sozial unerwünscht.

Jedoch gehört Sucht und Abhängigkeit, genauso wie Hunger, Durst, Liebe und Leidenschaft zum Leben hinzu. Dies belegen die hohen Zahlen von Drogenabhängigen. Sucht impliziert somit auch immer eine gewisse Art von Sehnsucht. Die zahlreichen wesentlichen Sehnsüchte und Bedürfnisse, die Menschen verspüren und die sich, wenn sie nicht erfüllt werden, in unangenehmer Weise zeigen, haben eine verschiedenartige Ausbildung unterschiedlichster

Symptome zur Folge. Als Reaktion darauf zeigen sich bei einigen Menschen Depressionen, Erschöpfungszustände oder anderweitige Folgen, bei anderen jedoch zeigt sich ein Suchtproblem.

Was ist eigentlich Sucht oder Abhängigkeit? Welche Gründe bringen einen Menschen dazu, in die Alkoholsucht zu geraten? Wieso trinkt der Abhängige1, obwohl er doch genau weiß, welche Folgen und Risiken sich in Bezug auf seine eigene Person und auf nahestehende Menschen entwickeln können? Wieso kann er nicht einfach damit aufhören? Warum erleidet ein trockener Alkoholiker einen Rückfall? Wie kann ich mein Umfeld vor Suchtgefahren schützen?

In der folgenden Ausarbeitung soll ein Überblick über dieses immer größer werdende und scheinbar unerklärliche Phänomen der Sucht in unserer Gesellschaft gegeben werden. Es soll der Versuch unternommen werden, nicht nur auf die voranstehenden Fragen einige Antworten zu finden, sondern auch weitere Zahlen, Daten und Fakten zu berücksichtigen und vorzustellen. Der deutsche Buchmarkt hat als Reaktion auf die Zunahme von Suchtarten und -formen in unserer heutigen Gesellschaft, die verschiedenste Suchtmittel implizieren, viele literarische Werke, die sich mit einer solchen Thematik befassen, hervorgebracht. Leider macht sich auch dort bemerkbar, dass sich Alkohol bzw. die Thematik des Alkoholismus/Jugendalkoholismus nicht als aktuelles Problemfeld der Gesellschaft darstellt. Zwar finden sich zahlreiche Ratgeber oder weitere fachwissenschaftliche Literatur zum Alkoholismus. Kinder- und Jugendbücher thematisieren jedoch meist nicht diese Problematik, sowie die Abhängigkeit von legalen Drogen, sondern eher die von illegalen Drogen und stoffungebunden Suchtformen, wie z. B. die der Magersucht. Mit Hilfe von dem erarbeiteten Hintergrundwissen sollen die Kinder- und Jugendbücher „Immer das Blaue vom Himmel“ von Inge Meyer- Dietrich und „Verlier nicht dein Gesicht“ von Dietrich Seiffert vorgestellt werden, die sich mit der Thematik des Alkoholismus/Jugendalkoholismus befassen und sie im Hinblick auf den Inhalt mit seinem Realitäts- und Problemgehalt, sowie auf Stil, Sprache und Form analysieren. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Arbeit besteht im Vergleich der benannten Werke. Nicht nur ihre literarische, sondern auch die realistische Umsetzung der Thematik Alkoholismus soll einen Schwerpunkt der Gegenüberstellung darstellen.

2 Alkohol - eine Gesellschaftsdroge

„Ein Gläschen in Ehren, kann niemand verwehren!“

Volksmund

Alkohol gilt neben Nikotin als eine legale Droge in Deutschland. Er ist demnach immer und überall, sei es in Gaststätten, Supermärkten und Tankstellen für jedermann erhältlich. Untersuchungen zeigen, dass Deutschland beim Alkoholkonsum im internationalen Bereich mit zu den Spitzenreitern gehört. So geht man von 9,3 Millionen Bundesbürgern aus, dessen Alkoholkonsum im gefährlichen Bereich liegt. Jedoch auch immer mehr Jugendliche greifen zum Alkohol, so dass sich die Zahl von Alkoholvergiftungen in den letzten Jahren vervielfacht hat.

2.1 Die geschichtliche Entwicklung des Alkoholismus

Der Genuss von Alkohol hat eine lange Geschichte. So kannten schon die Völker vor Christi Geburt die berauschende Wirkung vergorener Früchte. Die Entdeckung des Alkohols jedoch, blieb nach einer sehr alten arabischen Geschichte einem damals berühmten Gelehrten vorbehalten:1

„Nach einer uralten arabischen Geschichte arbeitete vor langer Zeit ein berühmter Gelehrter an der Entdeckung des Steins der Weisen. Ganz dieser Aufgabe hingegeben, trennte er sich von seiner Frau und seinen Kindern und lebte nur noch in einem kleinen Laboratorium in einer abgelegenen Ecke seines Gartens. Nur einmal am Tag durfte ihn seine Frau besuchen, um ihm Speisen und Getränke zu bringen, von denen er aber jeweils rasch so viel aß, wie zur Erhaltung seines Lebens unbedingt notwendig war. Um den besorgten Fragen seiner Frau zu entgehen, versteckte er die Essensreste in einer Schale in einem Winkel seines Labors. Nach einiger Zeit bemerkte er, dass den in Gärung geratenen Speiseresten ein eigentümlicher, anregender und belebender Duft entströmte. Als leidenschaftlicher Forscher untersuchte er die Sache natürlich sofort äußerst gründlich und entdeckte nach langen Bemühungen schließlich einen Grundstoff, indem er verzückt glaubte, endlich den Stein der Weisen gefunden zu haben. Denn das neue Getränk übte eine seltsam mächtige Wirkung aus; es gab dem Körper neue Kräfte, verscheuchte Sorgen und Kummer, erweckte neuen Lebensmut und neue Freude und schien den Genießenden gerade zu verjüngen. Hocherfreut nannte der arabische Gelehrte diesen Stoff „Alkohol“, das heißt auf deutsch so viel wie „das Edelste“ bzw. „das Feinste“, und verbreitete die Kenntnis seiner Herstellung in aller Welt in der festen Überzeugung, ein gepriesener Wohltäter der Menschheit zu werden und eine neue Zeit voll Lebensfreude und Glücksgefühl zu eröffnen.“1

Tatsächlich soll es so gewesen sein, dass man durch Zufall nicht nur den Alkohol bei der Gärung unterschiedlicher Früchte, sondern auch seine Wirkung, die das Gemüt beflügelte, entdeckt hat.

So war bereits vor 5000 Jahren Völkern der Antike, wie den Sumerern, Babyloniern, Ägyptern, Griechen und Römern bekannt, wie man alkoholische Getränke entwickelte. Während die Griechen und Römer Wein bevorzugten, tranken die Ägypter und Babylonier Bier. Weitere Völker, wie die Sumerer überzeugte das Kräuterbier oder der Honigwein (Met). Damals gab es zahlreiche Trinkgelage und auch beim Bau der Pyramiden soll reichlich Alkohol getrunken worden sein. Jedoch war seine Verfügbarkeit begrenzt, da die alkoholischen Getränke nur bedingt haltbar waren und nur zu bestimmten Jahreszeiten hergestellt werden konnten.

Betrachtet man die Zeit nach Christi Geburt bis hin zum Mittelalter, so lässt sich erkennen, dass Alkohol immer mehr zum Volksgetränk wurde. Man trank aus Verbrüderung und nutzte die so berauschende Wirkung des Getränks aus, um die bestehende soziale Not für kurze Zeit zu mindern oder zu vergessen. Klöster wurden nun zentraler Ort, um Alkohol herzustellen. Der Wein wurde, wie es in der heutigen Zeit in jeder Eucharistiefeier Erwähnung findet, Symbol für das Blut Christi. Die ersten Gaststätten wurden errichtet und obwohl es noch keine Gefahr für den Alkoholismus gab, da er aufgrund seiner Haltbarkeit nie regelmäßig erhältlich war, entwickelten sich bereits erste Alkoholverbote. So versuchte König Edgar von England 971 n. Chr. vergebens, indem er Markierungslinien an Bechern anbringen ließ, den maßvollen Konsum von Alkohol zu regeln (das sog. ‚Peg- Drinking’).

Zur ersten Alkoholkrise, bzw. zu einem drastisch erhöhten Alkoholkonsum in der Bevölkerung kam es jedoch erst hauptsächlich in England und Deutschland im 16. und 17. Jahrhundert. Als Ursachen galten die Erfindung des Branntweins und die somit verlängerte Haltbarkeit des Alkohols, sowie auch die verbesserten Transportmöglichkeiten durch ein gestärktes Verkehrs- und Handelsnetz in Europa und die Verbreitung des Alkohols durch den dreißigjährigen Krieg. Als Reaktion auf diese Entwicklung bildeten sich erste Vereine, die zum maßvollen Alkoholkonsum und zur Abstinenz aufriefen. Bier und Wein galten in dieser Zeit als ‚harmlos’, während Schnaps oder Branntwein als ‚heimtückisch’ angesehen wurden. Auch die Fürsten verschiedener Länder wurden auf den Alkoholkonsum ihrer Bevölkerung aufmerksam, so dass es zu Rauschverboten und einer Alkoholsteuer kam. Maßvoller Alkoholkonsum und angemessenes Benehmen wurden immer mehr Kennzeichen und Sitte der vornehmeren Gesellschaft, die sich zudem mit neuen Drogen, wie Kaffee, Tee und Tabak vergnügte. Dementsprechend kam es zu einer Aufteilung der Bevölkerung, in der die Mehrheit den maßvollen und kontrollierten Konsum pflegte und einer Minderheit, dessen hemmungsloses Trinken allgemein unerwünscht war.

In der Zeit der Industrialisierung (19. Jahrhundert) bewirkten wiederum zahlreiche Faktoren einen Anstieg des Alkoholkonsums in der Bevölkerung. Anonymes und einsames Großstadtleben in Verbindung mit unzureichenden Wohnverhältnissen, infolge von Landflucht, sowie Alkohol am Arbeitsplatz und als Lohnanteil. Die immer größer werdende Alkoholindustrie, unterstützt durch die verbesserten Transportmöglichkeiten der Eisenbahn und die neuen Erfindungen, wie die der Kältemaschine, endeten im Elendsalkoholismus. Wiederum reagierte man auf diese Entwicklung. Die noch heute bestehenden Abstinenzgruppen, bzw. Hilfsorganisationen Blaukreuz (1885), Guttempler (1889) und Kreuzbund (1896) wurden gegründet. Alkohol wird erstmals von dem amerikanischen Arzt B. Rush als Krankheit bezeichnet, die schwerwiegende gesundheitliche Schäden mit sich bringen kann, die jedoch durch die Abstinenz auch zum Stillstand gebracht werden kann. Weiterhin wurden Spezialkrankenhäuser eingerichtet, die sich der Behandlung von Alkoholikern widmeten und auch die Politik zeigte eine Reaktion auf die voran gegangene Entwicklung. So leistete man Aufklärungsarbeit in den Schulen, Alkohol am Arbeitsplatz wurde verboten und man versuchte durch eine neue Wohnungspolitik, die Menschen vom Alkohol fern zu halten.

In der Zeit des ersten und zweiten Weltkrieges (1914-1945) ging der Alkoholkonsum und somit auch die Alkoholprobleme und der Elendsalkoholismus in Europa zurück. Grund hierfür war die während des ersten Weltkrieges eintretende Lebensmittelknappheit, die die Alkoholproduktion zum Stillstand brachte. Wuchs auch der Alkoholkonsum in den zwanziger Jahren wieder an, so erlaubte die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung es nicht, Alkohol zu konsumieren. Andererseits forderte die Geldknappheit auch die Schließung vieler Hilfseinrichtungen, die sich mit der Behandlung von Alkoholikern befassten. Während des Nationalsozialismus ging man davon aus, dass die Alkoholkrankheit erblich sei. Das Gesetz "Zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" (1933), machte Alkoholiker zu Verfolgten, die aufgrund ihrer Krankheit sterilisiert oder in Konzentrationslager geschickt wurden. Dementsprechend wurden 1943 auch die Hilfsorganisationen allesamt verboten. Entgegengesetzt diesem Verlauf, verhängte man 1919 in den USA ein allgemeines Alkoholverbot, die so genannte Prohibition. Während die Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung diesem Gesetz Folge leistete, so gab es auch solche, die illegal Alkohol konsumierten und ihn verkauften. Dies führte zu einem blühenden Schwarzmarkt. Durch die Weltwirtschaftskrise (1929) schlossen sich mehrere Gruppen zusammen, um das Alkoholverbot zu Fall zu bringen, was ihnen 1933 glückte. Mit sofortiger Wirkung nahm der Alkoholkonsum wieder zu. Durch die Einführung des Krankheitsmodells des Alkoholismus, das 1942 von Prof. E.

M. Jellinek entwickelt wurde und heute noch aktuell erscheint, wurde der Öffentlichkeit gezeigt, dass ein Alkoholiker es wert ist, ihm eine entsprechende Behandlung zu bieten, die ihm helfen kann. Daraus entwickelte sich zudem der Abstinenzverein der "Anonymen Alkoholiker" (1933), kurz AA genannt, die noch heute zur einflussreichsten und mitgliederreichsten Selbsthilfegruppe weltweit zählt.

1956 weitete sich die Selbsthilfegruppe der AA`s in Deutschland aus. Denn in der Zeit des Wirtschaftswunders kam es zu einem so drastisch anwachsenden Alkoholkonsum, dass man in den sechziger Jahren von der ‚Nassen Generation’ sprach. Diese Entwicklung lässt sich auf die heutige Zeit übertragen. Die Zahl der Alkoholiker ist in Deutschland auf 2,5 Millionen Betroffene gestiegen. Zahlen aus Statistiken besagen, dass jedes Jahr 70.000 Menschen an den Folgen der Alkoholkrankheit sterben, jeder fünfte Arbeitsunfall alkoholbedingt geschieht, jährlich 1500 Menschen durch Alkohol im Straßenverkehr sterben, 238.000 Straftaten unter Alkoholeinfluss begangen werden und die volkswirtschaftlichen Folgekosten von Alkohol in einem Jahr zwischen 40 und 80 Milliarden DM (ca. 20 bis 40 Milliarden Euro) liegen. Um diese Krise eindämmen zu können wurde eine Erweiterung und Vermehrung von Behandlungsplätzen geschaffen und spezifisch ausgearbeitete Programme und Behandlungsmethoden für Betroffene entwickelt. Zugunsten aller Behandlungsmaßnahmen wurde Alkoholismus 1968 gesetzlich als Krankheit anerkannt, da diese nun finanziell durch die Kranken- und Rentenversicherung getragen werden konnten. Weitere Initiativen zur Eindämmung der vorherrschenden Alkoholkrise waren 1973 die Einführung der 0,8 - Promille Grenze im Straßenverkehr, die schon bald auf 0,5 Promille gesenkt werden sollte (1991), das Angebot neuer, flexibler und individueller Therapien und Therapieansätze, sowie auch neue Medikamente für den Einsatz in einer Therapie.

An diesem dargestellten geschichtlichen Verlauf des Alkoholismus, lässt sich erkennen, dass Alkohol wohl die älteste Droge der Menschheit ist, die sich auch immer als Problemlöser und Genussmittel geäußert hat. Jedoch hat die Menschheit durch die zahlreichen Alkoholkrisen und dessen Reaktionen darauf gezeigt, dass sie mit solchen Krisen umzugehen wissen und sie bekämpfen können. 1

2.2 Was ist Alkohol? - Die Substanz

Wenn wir von Alkohol sprechen, meinen wir in erster Linie den Äthylalkohol (C2H5OH). Die Strukturformel des Alkohols lässt sich wie folgt darstellen:1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten2

Die Benennung Alkohol übertrug der Arzt und Naturforscher Paracelsus auf eine flüchtige Substanz, die das Ergebnis der Destillation von Wein darstellte. Die Bestandteile des Alkohols setzen sich hauptsächlich aus verschiedensten Zuckerarten, Kartoffel- und Maisstärke, Getreide und Obst zusammen.3 Er stellt sich in einer farblosen, brennend schmeckenden und leicht entzündlichen Flüssigkeit dar.4 Alkohol dringt über die Schleimhäute schnell in die Blutbahn ein und breitet sich im gesamten Organismus aus. Er beeinflusst größtenteils die Zentren des Gehirns, die für das Bewusstsein und die Gefühle zuständig sind.5

Zuständig für die so berauschende Wirkung ist ein giftiger Kohlenwasserstoff, der Äthylalkohol. Er entsteht bei dem Prozess der alkoholischen Gärung, bei dem Zucker durch Hefe in Alkohol und Kohlendioxid gespalten wird.6 Der prozentuale Gehalt von Alkohol in einzelnen Getränken ist aufgrund seiner Herstellungsverfahren unterschiedlich. Während Bier 2-6 % und Wein 7-17 %

Alkohol enthalten, liegt die Alkoholkonzentration von Likör bei 30-40 %, von Schnaps bei ca. 45 % und von Rum bei 40-70 %.

Hochprozentiger Alkohol wird aufgrund seiner keimtötenden Eigenschaften vor allem auch als Lösungsmittel und in abgeschwächter Konzentration als Desinfektions- und Konservierungsmittel genutzt.1

2.3 Welche Wirkung hat Alkohol?

„ Leise schleich ich durch die Kehlen in die Seelen, ins Gemüt, lasse lachen, grübeln, prügeln, dirigiere Mut und Wut.

Heimlich herrsch ichüber Liebe, Kriege, Glück und Hass, Menschen zwischen Wohl und Wehe, Körper zwischen Lust und Last. Ob ihr dichtet oder dämmert, ob ihr feiert oder weint, nach meinem Bild habt ihr die Welt erschaffen, ich bin der Geist, der euch vereint. 2

Obwohl Alkohol als verbreitetste aller Rauschdrogen gilt, wird die Substanz als Suchtmittel ignoriert und aus verschiedenen Anlässen heraus konsumiert. Er dient beispielsweise als Lebensmittel, um den Durst zu befriedigen. Zu diesem Zweck wird er meist nur in geringen Mengen, jedoch regelmäßig konsumiert. Alkohol ist weiterhin als Genussmittel erwünscht, der während des Essens mehr oder weniger viel getrunken wird. Alkohol dient außerdem als Genuss- und Gesellschaftsmittel bei verschiedensten Festlichkeiten, die einen geringen Konsum, bis hin zu einem exzessiven Alkoholrausch einschließen. Weiterhin dient Alkohol meist sehr regelmäßig als Problemlöser bei Sorgen, Angst, Stress oder etwaigen anderen Problemen und er ist auch häufig ein verwendetes Mittel gegen Langeweile. So lässt sich eine entsprechende Wertbarkeit der Wirkung von Alkohol in der Gesellschaft feststellen. Solange sich ein allgemeines Wohlbefinden, eine euphorische Stimmung und gesteigerte Kontaktfreudigkeit, sowie eine Verminderung von Ängsten und ein Abbau von Hemmungen feststellen lässt, welches bereits zu Überreaktionen seitens des Konsumenten führen kann, ist diese

Wirkung des Alkohols sozial erwünscht. Demgegenüber ist der völlige Verlust von Hemmungen, die Abnahme von Kritikfähigkeit, sowie aggressives und teilweise unmotiviertes Verhalten, eine Einschränkung des Gesichtsfeldes, eine Verlangsamung des Reaktionsvermögens und nicht nur ein Schwindelgefühl, der Verlust der Bewegungskontrolle, sondern auch das Aufkommen von Sprachschwierigkeiten, Übelkeit, Erbrechen und Gewalttätigkeit sozial unerwünscht.1

Die Wirkung von Alkohol hängt einerseits von der getrunkenen Menge, sowie von dem Alkoholgehalt des jeweiligen Getränkes und andererseits von dem Geschlecht und Gewicht des Trinkenden ab.

Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Leichtgewichtigen der Alkohol wesentlich stärker wirkt, als bei Schwergewichtigen. Demzufolge kann man sagen, je weniger jemand wiegt, umso stärker und schneller macht sich der Alkohol im Körper bemerkbar. Außerdem wurde durch Untersuchungen gezeigt, dass Mädchen eindeutig weniger Alkohol vertragen als Jungen.2 Andererseits hängt die Wirkung des Alkohols auch von der aktuellen, körperlichen Verfassung, dem momentanen seelischen Zustand und der äußeren Umgebung, in der sich der Konsument befindet, ab.3 Ebenso ist zudem der Nahrungsinhalt des Magens für die Wirkung von Alkohol im Körper ausschlaggebend, da er die Verbreitung des Alkohols im Organismus verzögern kann4.

Der Prozess verläuft folgendermaßen: Der Alkohol gelangt schnell über die Schleimhäute in die Blutbahn des Menschen und durchströmt von dort aus den gesamten Organismus5, da er anders als viele Speisen und Getränke keinem Verdauungsprozess unterzogen wird. Er beeinflusst durch diesen Vorgang hauptsächlich die Zentren des Gehirns, die das Bewusstsein und die Gefühle des Menschen steuern.6 Zu Beginn kann diese Wirkung durchaus anregend sein. Nach einem höheren Konsum jedoch geht dieser Zustand schnell in eine Betäubung über.1 Welche Wirkung Alkohol auf den Körper des Konsumenten hat, hängt unmittelbar mit seiner Blutalkoholkonzentration zusammen (angegeben in Promille).2

So verändert sich schon bei einer Blutalkoholkonzentration von ca. 0,2 Promille (z. B. nach ca. einer Flasche Bier) das subjektive Erleben und das persönliche Verhalten. In diesem Stadium wirkt der Alkohol anregend, sowie aktivitäts- und kommunikationsfördernd. Oftmals werden Hemmungen abgebaut und man fühlt sich einfach freier und zwangloser.3 So kann es z. B. passieren, dass man in diesem Zustand Menschen anspricht, die man im nüchternen Zustand niemals angesprochen hätte.4 Weiterhin ist zu beobachten, dass der Widerstand gegen einen weiteren Alkoholkonsum sinkt. Sowohl die Sehfähigkeit, als auch das Konzentrationsvermögen und die Bewegungskoordination werden beeinflusst.

Konsumiert man Alkohol in größeren Mengen, d. h. die Blutalkoholkonzentration beträgt ca. ein Promille, hat dies eine Beeinflussung des zentralen Nervensystems zur Folge. In diesem Rauschstadium befindet sich der Angetrunkene in einer meist heiteren oder auch depressiven Stimmung. Die ersten Sprach- und Gleichgewichtsprobleme treten auf, man beginnt zu lallen und zu torkeln,5 jedoch fällt es dem Angetrunkenen selbst meist gar nicht auf, dass er sich schon in einem so fortgeschrittenen Stadium befindet.6 In vielen Fällen stellt sich eine gesteigerte Aggressions- und Gewaltbereitschaft ein. So sind Streitigkeiten und Schlägereien keine Seltenheiten unter Alkoholisierten innerhalb dieses Stadiums.7

Bei einer Blutalkoholkonzentration von ca. zwei Promille setzt das Betäubungsstadium ein. Es treten sowohl Störungen in der Orientierung, als auch im Gedächtnis auf8 und es kommt zu dem berühmt- berüchtigten “Filmriss“ (Gedächtnislücken). So kann es passieren, dass man sich an einige Abschnitte des vorangegangenen Abends nicht mehr erinnern kann und man erst durch Freunde oder Bekannte darauf hingewiesen wird, wie man sich benommen hat.9

Bei ca. drei Promille setzt das Lähmungsstadium ein. Hier beginnt eine schwere, akute Alkoholvergiftung, die einen völligen Koordinationsverlust bis hin zu einer allgemeinen Lähmung impliziert und die durchaus zum Tod durch Atemstillstand führen kann.1

Der Abbau des Alkohols im Körper geschieht im Gegensatz zur Wirkung vergleichsweise langsam. Die Geschwindigkeit des Alkoholabbaus ist individuell verschieden und kann 0,1 bis 0,15 Promille in der Stunde betragen. Die Ausscheidung geschieht zu 0,5 bis 2 Prozent über die Nieren, zu ca. 5 Prozent über Lunge und Haut und zu ca. 95 Prozent über die Leber. Verschiedene Enzyme regeln die Verbrennung von Alkohol in der Leber.2

Welche Folgen und Risiken beinhalten jedoch die unterschiedlichen Konsummuster?

2.4 Risiken und Folgen

Da die Empfindlichkeit gegen Alkohol von Mensch zu Mensch verschieden ist, lässt sich kein sicherer Grenzwert, der für alle gilt, angeben. Nach Meinung verschiedener Experten bezeichnet man einen Alkoholkonsum, der nur in Ausnahmefällen gesundheitliche Schäden verursacht, als risikoarm.3 Um in diesem Kapitel nicht nur auf die physischen, psychischen und anderen weitreichenden Folgen von Alkoholabhängigen zu verweisen, sollen auch Risiken und Folgen Nicht- Abhängiger dargestellt werden. Daher erscheint die Unterscheidung von akuten und langfristigen Risiken und Folgen Alkoholisierter und Alkoholabhängiger als nützlich. Während sich die akuten Risiken und Folgen sowohl auf Abhängige, als auch auf Nicht- Abhängige beziehen, gelten die langfristigen Folgen und Risiken ausschließlich für die von der Alkoholkrankheit betroffenen Personen und diejenigen, die gewohnheitsmäßig und regelmäßig Alkohol konsumieren.

2.4.1 Akute Folgen und Risiken

Akute Risiken des Alkoholkonsums entwickeln sich hauptsächlich aus der Beeinträchtigung der Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit und aus der Beeinträchtigung der Wahrnehmung und Urteilskraft.

Es ergibt sich demzufolge schon bei dem Konsum einer geringen Menge von Alkohol ein erhöhtes Unfallrisiko, besonders im Straßenverkehr, weil dort zudem meist neben den Konsumenten auch Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen werden. Wie häufig hört man von Jugendlichen, die nach einem Discobesuch ihren Zustand falsch einschätzen, in ihr Auto steigen und ihr Leben und das Leben Unschuldiger aufs Spiel setzen. Sie merken in diesem Moment nicht, inwieweit ihr Koordinations- und Reaktionsvermögen und ihre Reflexe, sowie auch das Sehvermögen beeinträchtigt werden. Auch wenn die Zahl der Unfälle, bei denen mindestens ein Unfallbeteiligter unter Alkoholeinfluss stand, rückläufig ist und sich seit 1979 nahezu halbiert hat, sterben laut Statistiken des Bundesamtes in Deutschland jährlich rund 1100 Menschen bei so genannten Alkoholunfällen. Entsprechende Maßnahmen gegen diese Entwicklung äußern sich in der Einführung der 0,5 Promille Grenze beim Autofahren.1

Als eine gefährliche Situation stellt sich auch der sogenannte ‚Filmriss’ dar. ‚Filmrisse’ sind Gedächtnislücken, denen eine Beeinflussung des Kurzzeitgedächtnisses durch Alkohol zugrunde liegt. Solche Gedächtnis- oder Erinnerungslücken treten in der Regel nur bei höherer Alkoholisierung auf und sind Ausdruck einer akuten Vergiftung des Gehirns.2 In dieser Zeit kann vieles geschehen. Man kann sich z. B. nicht mehr erinnern, in welcher Gaststätte man war oder wie man von dort aus nach Hause gekommen ist. Es kann passieren, dass man mitten im Winter im volltrunkenen Zustand am Straßenrand einschläft, und erfriert. Man kann bewusstlos werden und an seinem eigenen Erbrochenen ersticken. Oder man greift zu anderen Drogen, die man im nüchternen Zustand eigentlich niemals nehmen würde.3 ‚Filmrisse’ sind als relativ typisches Frühsymptom einer beginnenden Alkoholabhängigkeit anzusehen.1

Oftmals werden Risiken von Alkoholisierten sogar gezielt gesucht, die schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können. Denn aufgrund der betäubenden Wirkung des Alkohol kann es zu Verletzungen, wie Verbrennungen oder Erfrierungen führen.

Die Einnahme von Medikamenten während des Alkoholkonsums kann ebenso weitreichende Folgen für den Alkoholisierten haben. Denn sie beeinflussen einander in unberechenbarer und manchmal gefährlicher Weise, so dass lebensbedrohliche Probleme auftreten können.

Akute Risiken und Folgen entwickeln sich des weiteren daraus, dass Alkohol in vielen Fällen zum Ausbruch von Gewalt und Aggressivität gegenüber Anderen führt, so dass ein Großteil aggressiver Straftaten unter Alkoholeinfluss begangen wird. Als solche Vergehen, die aus dem Alkoholkonsum einer Person resultieren, gelten Körperverletzung, Totschlag, Vergewaltigung, Kindesmisshandlung und Gewaltanwendung in der Familie, sowie Beleidigung und Sachbeschädigung, wobei 92 Prozent dieser Straftaten von männlichen Alkoholisierten begangen werden.2

2.4.2 Langfristige Folgen und Risiken

Alkohol stellt sich als Schadstoff für den menschlichen Körper dar. Sterbefälle, die in direkter oder indirekter Weise aus dem Alkoholkonsum resultieren, werden in Deutschland auf ca. 42.000 Opfer jährlich geschätzt. Neben den akuten Risiken und Folgen, die ein Alkoholisierter erleiden kann, gibt es langfristige Risiken und Folgen, die sich unter anderem durch zahlreiche gesundheitliche Beeinträchtigungen und Schädigungen zeigen und durch die Alkoholabhängigkeit verursacht werden können.

An erster Stelle stehen schwere Lebererkrankungen, da es sich hierbei um das Organ handelt, welches den Alkohol im Körper abbaut. So sind ärztliche Diagnosen einer Leberschwellung, sowie die einer Leberverfettung, bis hin zu einer Leberzirrhose bei einem Alkoholmissbrauch keine Seltenheit.1

Ebenso stark gefährdet ist das Zentralnervensystem, dem das Gehirn und das Rückenmark mit einem Netz von 100 Milliarden Nervenzellen angehört. Denn bei jedem Rausch zerstört der Alkohol mehrere Tausend von Gehirnzellen, die nicht wieder belebt werden können.2

Weiterhin lassen sich häufig nicht nur Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und Erkrankungen des Magen- Darm- Traktes diagnostizieren, sondern auch die Gefahr von Krebserkrankungen der Leber und des Magens, sowie im Bereich von Mund- und Rachenhöhle, des Kehlkopfes und der Speiseröhre steigt.3 Oftmals beeinträchtigt der Missbrauch von Alkohol dadurch, dass er die Bildung des Sexualhormons Testosteron stören kann, auch das sexuelle Erleben und die Potenz, so dass sich sexuelle Funktionsstörungen durchaus als Folge eines langjährigen, übermäßigen Alkoholkonsums zeigen können.

Ebenso fatal sind die Folgen eines übermäßigen Alkoholkonsums während einer Schwangerschaft. Oftmals sind damit schwerste Schädigungen des Kindes verbunden (Alkoholembryopathie) ( s. Kap. 2.6.3.1).4

Ein abruptes Absetzen des Alkohols, falls eine Alkoholabhängigkeit besteht, kann gefährliche Entzugserscheinungen mit sich bringen. Nicht nur psychische Störungen, sondern auch starke vegetative Entzugserscheinungen, wie Schwitzen, ein erhöhter Puls und Blutdruck, sowie eine starke Unruhe und Angstzustände kommen hinzu.5

Schwerwiegend sind auch die psychischen Schäden und Verhaltensstörungen, die durch einen Alkoholmissbrauch bedingt sein können.

Eine durch den Alkohol verursachte Hirnschädigung, dessen Krankheitsbild auch das “organische Psychosyndrom“ genannt wird, hat nicht nur eine Verminderung des Gedächtnis- und Konzentrationsvermögens, sowie die der Kritik- und Urteilsfähigkeit zur Folge6, sondern verursacht zudem eine Reduzierung der Intelligenz und kann zum völligen geistigen Abbau führen.7 Außerdem beinhaltet dieses Krankheitsbild, aufgrund der nachlassenden Hirnleistung eine

Wesensveränderung, die durch die Abstumpfung der Gefühle, durch zahlreiche Verstimmungszustände und plötzliches Wechseln der Gefühle deutlich wird.1

So bringt ein andauernder Missbrauch immer auch eine Persönlichkeitsveränderung mit sich. Der Abhängige leidet an starken Ängsten und Depressionen und ist entweder auffallend sentimental oder brutal. Der plötzliche Alkoholentzug bei regelmäßigem Alkoholkonsum kann gefährliche Entzugserscheinungen mit sich bringen. Aufgrund der Veränderungen im Nervensystem können diese bis hin zu zentralnervösen Krampfanfällen und zum ‚Delirium tremens’2 führen. Dabei tritt ein Orientierungsverlust und eine Bewusstseinsstörung ein, die häufig von beängstigenden Halluzinationen begleitet werden.3 In einigen Fällen können die Störungen des Gedächtnisses und der Orientierung sehr schnell auftreten, sehr schwerwiegend sein und dauerhaft bestehen bleiben, wie es beim so genannten Korsakow- Syndrom4 der Fall ist.5 Aufgrund der zahlreichen alkoholbedingten Schädigungen ist die Lebenserwartung von Alkoholkranken im Vergleich zu Nichtalkoholkranken gemindert.6

Schwerwiegend sind jedoch zudem die sozialen und familiären Folgen und Risiken für Menschen, die an einem chronisch erhöhtem Alkoholkonsum leiden. Oftmals kommt es daher zu so schwerwiegenden Konflikten, dass Ehen oder Beziehungen zerbrechen und/oder der Arbeitsplatz, aufgrund eines Leistungsabfalls, der durch die körperlichen und psychischen Folgeerscheinungen hervor gerufen wird, verloren geht. Daraus resultieren wiederum finanzielle

Probleme. Anerkennungsverlust innerhalb der Gesellschaft ist eine weitere Folge der Alkoholabhängigkeit.1 Nicht nur Verwandte, sondern auch Freunde und Bekannte meiden den Betroffenen, da er für sie als unberechenbar und unzuverlässig gilt. Peinlichkeit und Scham empfinden die Angehörigen, wenn die betroffene Person alkoholisiert auftritt und sie vor anderen Menschen bloß stellt. Deshalb lassen sie häufig von ihm los und der Alkoholkranke bleibt mit seinen Problemen allein. Häufig wandelt sich infolge dessen die soziale Umgebung, so dass der Betroffene immer mehr auf die Personengruppen trifft, in denen übermäßiger und regelmäßiger Konsum normal ist. Wenn diese Kontakte andauern und man sich in einem bestimmten Milieu gefestigt hat, stellen sich die Therapiechancen als sehr ungünstig dar.2

Besonders betroffen von diesen Problemfaktoren sind meist die Kinder von Alkoholkranken, die mit der bestehenden Situation nicht zurecht kommen und durch Anpassungsversuche vergeblich versuchen, die Alkoholkrankheit zu ertragen und sie für sich in den Griff zu bekommen (s. Kap. 2.6 ff).3

Neben den erwähnten Risiken und Folgen besteht außerdem die Gefahr einer Doppel- oder Mehrfacherkrankung, in der Fachsprache als Komorbidität4 bezeichnet. Depressivität und Alkoholabhängigkeit ist eine von Experten häufig gestellte duale Diagnose.5

2.5 Was versteht man unter „Co- Abhängigkeit“?

Die Alkoholabhängigkeit eines Menschen hat nicht nur die im letzten Kapitel angesprochenen gesundheitlichen, psychischen und sozialen Folgen unter denen der Abhängige selbst leidet. Sie birgt auch Gefahren und tiefgreifende Folgen für die Menschen, die sich in seinem Umfeld befinden. Zu den ‚Mit- Betroffenen’ zählen hauptsächlich Familienmitglieder, Arbeitskollegen oder der Lebenspartner, aber auch gute Freunde.1

Man geht davon aus, dass die Angehörigen durch ihr Verhalten die Sucht des Abhängigen sogar fördern, ohne sich dessen bewusst zu sein und ohne es zu wollen. Fachleute halten diese ‚Co- Sucht’ für eine Art psychischer Erkrankung, die ebenso behandelt werden sollte, wie die Sucht selbst.2

„Co- Abhängigkeit bezeichnet Haltungen und Verhaltensweisen von Personen, Gruppen und Institutionen, die durch Tun und Unterlassen dazu beitragen, daß der süchtige oder suchtgefährdete Mensch, süchtig oder suchtgefährdet bleiben kann (Fengler, 1994).“3

Das Leben vieler Familienmitglieder oder Freunde ist durch die Alkoholabhängigkeit massiv beeinträchtigt. In vielen Fällen leiden sie unter der Krankheit mehr, als der oder die Betroffene selbst.

Denn ‚Mit- Betroffene’ sorgen sich nicht nur um das Leben und die Gesundheit des Abhängigen, sondern es kommen Belastungen und ständige Überforderungen im täglichen Leben hinzu. Hierbei geht es häufig um Kindererziehung und Haushalt, sowie um finanzielle Probleme, um Vereinsamung und viel zu häufig kommt es zu Gewalttätigkeiten seitens männlicher Betroffener. Trotz all dieser Probleme ist es bei vielen Angehörigen der Fall, dass sie sich in ihrer Situation schämen und ihr Leid gegenüber Außenstehenden verheimlichen. Hauptsächlich das weibliche Geschlecht opfert sich über Jahrzehnte hin dermaßen in dem Bemühen auf, das heile Bild der Familie nach außen hin zu wahren, um somit ihrem Partner oder Kind zu helfen.4 So verstecken sie z. B. den

Angetrunkenen, besorgen ihm Nachschub, um Entzugserscheinungen entgegen zu wirken und Kinder verheimlichen die Probleme im Elternhaus vor ihren Mitschülern und Freunden.1 Weitere Merkmale eines ‚Co- Abhängigen’ zeigen sich darin, dass sie das Verhalten des Betroffenen entschuldigen, ihm Belastungen abnehmen und ersparen wollen, Verantwortung für ihn übernehmen und versuchen das Trinken zu kontrollieren, indem sie Alkoholverstecke aufspüren und beseitigen.2 Sie glauben, sie könnten selbst die Krankheit in den Griff bekommen, ohne andere Hilfen anzunehmen. So werden diese Personen immer abhängiger vom Verhalten des eigentlich Abhängigen. Sie sind co- abhängig.

Typische Folgen dieser Co- Abhängigkeit reichen von Nervosität und Schlaflosigkeit über Magenerkrankungen, Migräne und Depressionen, bis hin zur eigenen Abhängigkeit.

Ebenso entwickeln auch Kinder aus suchtkranken Familien, eigene Strategien, um dem Betroffenen zu helfen. Besonders sie sind mit dieser Aufgabe stark überfordert und leben mit dem Risiko, später einmal selbst von Suchtmitteln abhängig zu werden oder sich von einem suchtkranken Menschen abhängig zu machen (s. Kap. 2.4 ff).3

Co- Abhängigkeit lässt sich auch unter jungen Menschen in ihren Beziehungen und ihrem Freundeskreis wieder finden. Dies äußert sich häufig darin, dass man suchtkranken Freunden Geld leiht, für sie lügt oder sich auf eine andere Weise für sie einsetzt.4 Auch in der Berufswelt ist Co- Abhängigkeit aufzufinden. Dies äußert sich darin, dass Kollegen Arbeiten und Aufgaben, die der Süchtige nicht oder nur teilweise bewältigen kann übernehmen und dies aus einer falsch verstandenen Kameradschaft akzeptieren.5

Um auch dieser Suchtform entfliehen zu können, bieten viele Organisationen explizit Hilfen und Therapieangebote für Co- Abhängige an.

Denn man geht davon aus, dass ein Süchtiger von seiner Sucht nicht wirklich befreit werden kann, solange ein ihm nahe Stehender co- abhängig ist. 6 Die beschriebenen Verhaltensweisen und Tätigkeiten lassen sich in drei Phasen unterteilen. Als erste wird die Entschuldigungs- und Beschützerphase, als zweite die Kontrollphase und als dritte die Anklagephase genannt.1

Neben dem Aufsuchen einer Selbsthilfegruppe, die sich explizit mit dem Problem der Co- Abhängigkeit befasst, sollten sich Mitbetroffene folgende Ratschläge zu Herzen nehmen:

- Ich kann am Trinkverhalten des Abhängigen nichts ändern, denn er “muss“ noch trinken. Ich kontrolliere und drohe ihm nicht mehr, obwohl es mir nicht gleichgültig ist, solange ich etwas für diesen Menschen empfinde.
- Ich verstehe, wie krank dieser Mensch ist, jedoch heißt dies nicht, dass ich sein Verhalten und dessen Auswirkungen auf mich toleriere. Ich erhebe klare Grenzen über das, was ich in Kauf nehme und was nicht und sage, was ich dann mache.
- Ich ignoriere das Trinken. Zwar nehme ich es zur Kenntnis, verurteile es jedoch nicht, ich kontrolliere es nicht, ich lasse Lügen stehen und lasse mich nicht in Diskussionen verwickeln. Ich werde aber auch nicht verwöhnen und versorgen.
- Ich werde etwas für mich tun. Wie kann ich mein Leben so angenehm wie möglich machen, Glück und Zufriedenheit erfahren, wenn der Andere sich in seiner Abhängigkeit nicht ändert, ich mich jedoch nicht von ihm lösen will.2

Um einen differenzierten Einblick in das Leben und die Situation von Co- Abhängigen zu erhalten, sollen zwei Fallbeispiele angeführt werden (s. Anhang).

2.6 Um die Kindheit betrogen? - Kinder aus alkoholbelasteten Familien

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es etwa zwei bis vier Millionen Kinder1, die in suchtkranken Familien aufwachsen, die also mit Wünschen und Versprechungen, wie z. B. Wünschen nach Abstinenz, Rückfällen und Enttäuschungen tagtäglich konfrontiert werden.2 Die Situation, sowie die Auswirkungen und Folgen der Kinder aus alkoholbelasteten Familien wurden bisher nur wenig beachtet und erforscht. Erst Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre machten die amerikanischen Autorinnen C. Black, S. Wegscheider und J. Woititz, sowie die deutsche Autorin U. Lambrou auf die Kinder aus alkoholbelasteten Familien aufmerksam.

Eine Familie, in der es ein Alkoholproblem gibt ist immer als Ganzes betroffen. So wird das Leben und das Verhalten eines jeden Familienmitglieds durch die Abhängigkeit eines Elternteils geprägt und grundlegend verändert.3

2.6.1 Die Situation der Familie

Da nun auf die Situation der Familie mit einem alkoholkranken Mitglied und hierbei insbesondere auf die betroffenen Kinder eingegangen werden soll, wird zu Beginn das Bild der perfekten, idealtypischen Familie aufgezeigt, um die Differenzen zu einer alkoholbelasteten Familie anschaulicher herausfiltern zu können.

In einer glücklichen, intakten und idealen Familie - die jedoch nie so idealtypisch auftreten würde - stellen sich die Eltern als gleichwertige und erwachsene Partner dar. Sowohl als Partner, als auch als Eltern teilen sie sich in Bezug auf die Kinder Verantwortung, Rechte und Pflichten, Macht, Spaß und Freiräume. Die Hierarchie der Familie ist fest verankert, so dass die Rollenverteilung selbstverständlich ist. Dementsprechend sind es immer die Eltern, die Entscheidungen treffen, die Kontrolle über das Geschehen haben und Sorge für die Kinder tragen.

Die Kinder in einer Familie sollen auch als Kinder gesehen und behandelt werden. Demzufolge dürfen sie spielen und ausprobieren, Bedürfnisse haben, Erwachsene brauchen und außerdem Schutz, Grenzen und Führung erfahren und erwarten. Für jedes Mitglied der Familie soll es individuelle Grenzen geben, die sich in unterschiedlichen Vorstellungen, Interessen, Meinungen, Gefühlen, Beziehungen, Zielen, Befindlichkeiten und Beurteilungen äußern können.

Die perfekte Familie ist nicht in sich verschlossen, sondern nach außen offen. Als besondere und nach außen hin unterschiedene Einheit ermöglicht sie nicht nur Außenkontakte für jedes Familienmitglied, sondern auch das Hinaustragen von Informationen. Sie lässt jedoch auch von außen kommende Einflüsse herein.1 Nach S. Wegscheider ist nicht jede gestörte Familie eine Alkoholikerfamilie, jedoch ist jede Alkoholikerfamilie gestört.2

Wenn Alkohol zu einem neuen Familienmitglied und immer präsenter wird, kommt es schnell zu Verwirrung und Angst innerhalb der Gemeinschaft.3 Oftmals verhält sich der Betroffene Elternteil in seiner Nüchternheit und Betrunkenheit grundsätzlich verschieden. Verhält er sich im nüchternen Zustand noch fürsorglich und liebevoll, so gelangt er im betrunkenen Zustand in Gefahr die Beherrschung zu verlieren und die anderen Familienmitglieder grundlos zu verurteilen und sogar zu schlagen. Die elterliche Fürsorge und die gemachten Versprechungen gehen einher mit aufkommender Ablehnung und Desinteresse gegenüber dem Kind. Deshalb kommt es in solchen Fällen häufig vor, dass Kinder denken, sie hätten zwei verschiedene Mütter oder Väter. Der betroffene Elternteil interessiert sich kaum für seine Kinder. Der Alkohol steht im Vordergrund. So entscheidet die Höhe des Alkoholspiegels darüber, ob ein Kind für dasselbe

Verhalten, Lob und Anerkennung oder eine Strafe und keine Beachtung erhält. Wenn dem Kind dennoch Zuwendung für ein bestimmtes Verhalten entgegengebracht wird, dann nicht mit der Absicht, diese dem Kind zu schenken, sondern um diese selbst zu erlangen.1 Bertling zieht daraus den Schluss, dass in einer Alkoholikerfamilie das Erziehungsverhalten vorwiegend unbeständig ist und dass dies bei den Kindern nicht nur Angst und Unsicherheit in ihren Wahrnehmungen und Gefühlen, sondern auch eine gewisse Desorientierung erzeugt. Die Kinder suchen erfolglos nach der für sie notwendigen Führung, die durch das instabile und unzuverlässige Familiengefüge nicht mehr gegeben werden kann.2 Das fatale an dieser Situation ist, dass die Kinder den Grund für das schwankende Verhalten des betroffenen Elternteils bei sich selbst suchen. Um die Not zu lindern, versuchen sie infolge dessen, sich den Erwartungen des Abhängigen anzupassen und lassen dabei ihre Gefühle außer Acht. Des weiteren stellt sich der Alkohol in alkoholbelasteten Familien in den meisten Fällen sowieso als ein Tabuthema dar, so dass Gefühle von den Kindern nicht offen angesprochen werden dürfen und sie meist aufgrund von Angst- und Schamgefühlen gegenüber Außenstehenden verheimlicht werden.

Die Atmosphäre in einer Alkoholbelasteten Familie ist geprägt von Anspannung und Ärger.3 Die Kinder sind orientierungslos, schwanken zwischen Hoffnung und Enttäuschung, suchen nach echter Zuneigung oder dem Gefühl, akzeptiert und geliebt zu werden. Soweit nur ein Elternteil von der Alkoholabhängigkeit betroffen ist, kann auch der Nichtbetroffene nicht in dem nötigen Ausmaß für seine Kinder da sein, da er viel zu sehr mit der Sucht des anderen und den aufkommenden Ehekonflikten beschäftigt ist. Diese Probleme zwischen den Elternteilen bewirken bei den Kindern eine gestörte emotionale Bindung, da sie durch die Gefühle, die sie zu beiden Elternteilen empfinden hin und her gerissen sind. Sie wollen diesen Streitigkeiten als Schlichter entgegenwirken, sind jedoch machtlos in ihren Bemühungen. Sloboda ist der Meinung, dass die Entwicklung der Kinder auf zwei unterschiedlichen, jedoch zusammenhängenden Ebenen gefährdet ist:4

1. In direkter , schneller und zerstörerischer Form durch das alkoholische Benehmen des Vaters [oder der Mutter];
2. In indirekter zerstörender Form durch die Einstellung und Kommunikation der Mutter [oder des Vaters], die [der] aufgrund der unnormalen Familiensituation ängstlich, ärgerlich und erschöpft ist.1

Viele Kinder aus alkoholholbelasteten Familien erleben das Trinken als normal, da meist ein großer Teil der Verwandtschaft auch Probleme im Umgang mit Alkohol hat.2

"Meine früheste Erinnerung ist, daßmein Vater von der Arbeit nach Hause kommt und sofort zum Schnapsschrank geht. Das war sein allabendliches Ritual... Nach dem Essen begann er, ernsthaft zu trinken. Wir mußten alle still sein, damit er nicht gestört wurde... Er tat so, als tue er etwas sehr Wichtiges, aber dieser Schweinehund ließsich bloßvollaufen. An vielen Abenden mußten meine Schwester, meine Mutter und ich ihn ins Bett zerren. Ich mußte ihm immer die Schuhe und Socken ausziehen. Das schlimmste aber war, daßniemand in der Familie jemals erwähnte, was wir da taten... Bis ichälter war, glaubte ich, daßdieses Ins-Bett-Schleppen eine ganz normale Sache sei, das in jeder Familie gemacht würde" 3

Nach S. Wegscheider gibt es in Alkoholikerfamilien oftmals unausgesprochene Regeln, die von dem Betroffenen aufgestellt werden und den Familienalltag bestimmen, die sie 1988 verfasste:4

- Das Wichtigste im Familienleben ist der Alkohol.
- Der Alkohol ist nicht Ursache von Problemen.
- Der abhängige Elternteil ist nicht für seine Abhängigkeit verantwortlich, schuld sind andere oder die Umstände.
- Der Status quo muss erhalten bleiben, koste es , was es wolle.
- Jeder in der Familie ist ein “Enabler“, sozusagen ein “Zuhelfer“.
- Niemand darf darüber reden, was in der Familie wirklich los ist, weder untereinander noch mit sonst jemandem.
- Niemand darf sagen, was er wirklich fühlt.1

Ist der Vater in einer Familie von der Alkoholabhängigkeit betroffen, besteht das Anliegen der Ehefrau in den meisten Fällen darin, die Fassade der glücklichen, intakten Familie nach außen hin aufrecht zu erhalten. Grund hierfür ist anfänglich das Verständnis dem Betroffenen gegenüber, das schnell in einer Frustration endet. Denn sie versucht durch unterschiedliche Maßnahmen, den Alkoholkonsum des Ehegatten zu kontrollieren, woraus sich in den meisten Fällen wiederum eheliche Auseinandersetzungen entwickeln, die durch Wut und Hass dem Partner gegenüber begleitet werden. Diese Streitigkeiten sind geprägt von fortdauernden Vorwürfen und eisigem Schweigen. Das Resultat dieser Konflikte besteht häufig darin, dass der Süchtige zum Sündenbock für alle Probleme wird. Ehefrauen gelten aufgrund dessen oft als hart, kontrollierend, gereizt und abweisend.

Ist die Mutter in einer Familie von der Alkoholabhängigkeit betroffen, hat dies oftmals Auswirkungen auf die Kinder. Denn in den meisten Fällen ist es in der heutigen Zeit noch so, dass die Mutter für den Haushalt und die Kinder verantwortlich ist. Die Kinder sind in einem solchen Fall, meist sich selbst überlassen. Sie werden aufgrund der Alkoholabhängigkeit ihrer Mutter mangelhaft versorgt, so dass sie selbst zusätzliche Aufgaben im Haushalt, sowie die Verantwortung und Erziehung jüngerer Geschwister übernehmen müssen. Sie fungieren demzufolge als Ersatzmutter, die neben Schule und Freizeit nun auch noch den gesamten Haushalt managen müssen.

Das Leben der Ehepartner von Abhängigen ist durch Inkonsequenz, Scham, etwaige physische und psychische Schäden, sowie durch eine mögliche Co- Abhängigkeit (s. Kap. 2.5) geprägt. So nehmen sie lange keine professionelle und unterstützende Hilfe von Selbsthilfegruppen an und wagen selten den Schritt, die Beziehung bei einer aufkommenden Alkoholabhängigkeit zu beenden.2

2.6.2 Reaktion der Kinder in einer alkoholbelasteten Familie

„ Jedes Kind braucht einen Engel

Sie sind der Anfang und das Licht, doch wir sehn es nicht sie sind das Wort, das niemals bricht, doch wir verstehn es nicht sie haben Herzen, die begreifen jede Hand, die gibt

undöffnen sich dem, der sich zeigt und ihnen Liebe gibt

Sie sind das Wasser und die Kraft, doch wir beugen sie die Kraft, die neues Leben schafft, doch wir beschneiden sie sie haben Augen, die können viele Sonnen sehn doch wer sie bricht, der wird in ihnen seinen Schatten sehn

Jedes Kind braucht einen Engel, der es schützt und der es hält jedes Kind braucht einen Engel, der es auffängt, wenn es fällt.

Sie sind der Boden, der uns trägt, doch wir belächeln sie das Grün, das aus den Zweigen schlägt, doch wir zerbrechen sie sie sind die Zukunft, doch wir sperren ihre Träume ein und sehen fassungslos, aus unseren Mauern stammt der erste Stein “ 1

Das Familiensystem, in dem die Kinder einer alkoholbelasteten Familie aufwachsen ist nicht funktional, sondern disfunktional.2 Sie leiden unter den Verhältnissen von emotionaler Kälte, Willkür, Instabilität, Respektlosigkeit, unklaren Grenzen, mangelnder Förderung, sowie unter mangelndem Interesse. Trotz allem lieben sie auch den betroffenen Elternteil. Das entwickelte auffällige Verhalten der Kinder zeigt sich zudem im Umgang mit außenstehenden Menschen, die das Zusammentreffen mit den Kindern aufgrund dessen meiden. Wiederum ist das Kind dazu aufgefordert, sich den Verhältnissen innerhalb und außerhalb der Familie anzupassen. Es verändert sein Auftreten dadurch, dass es verschiedene Rollen annimmt.3

„Die Übernahme einer Rolle stellt kein kalkuliertes Verhalten dar, sondern geschieht langsam und unmerklich für die Betroffenen. Sie entwickelt sich aus den [...] Abwehrmechanismen und hilft den Kindern, im Chaos der Familie mit einem suchtkranken Elterteil zu überleben.“4

Welche Rolle von dem Kind eingenommen wird, hängt von dem Alter, der individuellen Persönlichkeit, dem Geschlecht und der Geschwisterreihenfolge ab. Weiterhin bleibt festzuhalten, dass sich die jeweilige Rolle verändern kann. Während Einzelkinder meist verschiedene Merkmale aller Rollen übernehmen, ist es in Großfamilien so, dass eine Rolle von mehreren Kindern besetzt wird, jedoch auch mehrere Rollen von einem Kind übernommen werden können.

S. Wegscheider versucht dieses Anpassungsbestreben von Kindern aus suchtbelasteten Familien in vier verschiedenen Rollen zu beschreiben:1

1. Der „Held“

Die Rolle des „Helden“ wird meist von dem ältesten Kind der Familie eingenommen. Es versucht durch sein Auftreten und durch sein aktives Engagement, wie z. B. durch besondere schulische und sportliche Leistungen oder durch die Übernahme von Pflichten und Aufgaben eines Erwachsenen, Aufmerksamkeit und Anerkennung nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Familie zu erlangen. Die frühe Selbständigkeit, sowie das Streben nach Verantwortung werden von allen gewürdigt. Um sich angenommen und wertvoll fühlen zu können, braucht das Kind den äußeren Erfolg und schützt sich somit vor Gefühlen von Angst und Hilflosigkeit. Der „Held“ scheint ein Perfektionist zu sein. Wenn seine „Anerkennungsversuche“ Erfolg finden, erhält nicht nur das Kind diese, sondern auch die gesamte Familie wird durch seine Aktivitäten anerkannt und aufgewertet.2

Trotz allem leidet der „Held“ auch unter einem gewissen Leistungsdruck, um die Fassade aufrecht erhalten zu können. Derartige Kinder entwickeln schnell Ängste und Schuldgefühle, wenn sie ihre selbst gesetzten Ziele nicht erreichen. Sie besitzen einen regelrecht zwanghaften Charakter und können sich demzufolge schlecht entspannen und Spaß an ihrem Leben haben. Die Rolle des „Helden“ wird demnach nicht selten begleitet von Einsamkeit. Oftmals wird von diesen Kindern im Erwachsenenalter ein helfender Beruf gewählt, da sie in dieser Hinsicht genügend Erfahrungen in der alkoholbelasteten Familie gemacht haben.3

2. Der „Sündenbock“

Die Rolle des „Sündenbocks“ wird meist von dem zweitältesten Kind der Familie eingenommen. Dieses Kind verhält sich gegensätzlich zum perfektionistischen „Helden“.1 So versucht es Anerkennung durch Rebellion und Auflehnung, sowie durch unverantwortliches Handeln in der Familie zu erlangen.2 Es ignoriert die Probleme innerhalb der Familie, bringt sie in Schwierigkeiten und fühlt sich selbst als Versager.3 Sein Verhalten, das von Trotz, Feindseligkeit, Wut und niedrigem Selbstwertgefühl geprägt ist,4 lenkt vielleicht von den Problemen innerhalb der Familie ab, jedoch wird der „Sündenbock“ aufgrund seines Verhaltens auch nicht selten als Ursache und Schuldiger des Alkoholproblems gesehen. Wirkt das Kind nach außen hin aggressiv, feindselig und abweisend, so fühlt es im Inneren häufig Schmerz, Einsamkeit und Angst, zurückgewiesen zu werden.5 In seiner Verzweiflung gerät der „Sündenbock“ nicht selten mit dem Gesetz in Konflikt, nimmt früh Alkohol oder auch illegale Drogen zu sich.6

3. Das „pflegeleichte Kind“/ Der „Träumer“7 / Das „verlorene Kind“8

Diese Rolle wird meist von dem drittgeborenen Kind der Familie eingenommen. Da dieses Kind innerhalb der Familie überhaupt nicht auffällt und es keinerlei Anforderungen an seine Eltern stellt, ist die Aufmerksamkeit ihm gegenüber sehr gering.9 Es zieht sich in seine eigene Traumwelt zurück, macht im Gegensatz zum „Sündenbock“ keine Probleme, ist eher unauffällig, jedoch fühlt es sich dabei oftmals einsam und unbedeutend.10 Es äußert keine eigenen Meinungen, verhält sich schüchtern und ruhig, leistet bei Konflikten keinen Widerstand und geht diesen aus dem Weg. Da die Eltern diesem Kind nicht viel Beachtung, Aufmerksamkeit, Liebe und Geborgenheit schenken, weil es sich eben nicht auffällig verhält, ist es für das ‚pflegeleichte Kind’

schwer, Freundschaften zu schließen und sich auch im Schulleben anzupassen und einfinden zu können. Da dieses Kind nie richtig gelernt hat, Gefühle auszudrücken und auf andere einzugehen, leidet es zudem im Erwachsenenalter unter Kontaktschwierigkeiten, es nimmt sich zu viel vor oder findet nicht den richtigen Weg, den es gehen will.1

4. Der „Clown“/Das „Maskottchen“

Diese Rolle wird meist von dem jüngsten Kind der Familie eingenommen.2 Es gilt als lustig, komisch und unterhaltsam und lenkt damit nicht nur durch seine Art die Aufmerksamkeit auf sich, sondern auch von dem bestehenden Problem und den Alltagssorgen innerhalb der Familie ab.3 Durch sein Verhalten und die daraus resultierende Anerkennung denkt das Kind, die Familie unter Kontrolle zu haben und findet sich in dem Gefühl von Sicherheit wieder. Da es jedoch - wie es bei jüngsten Geschwistern üblich ist - von allen Familienmitgliedern beschützt wird und nur wenig Informationen über das Alkoholproblem in der Familie erhält, spürt es Angst, da es genau weiß, dass etwas nicht stimmt, obwohl ihm von allen Familienmitgliedern gesagt wird, dass alles in Ordnung sei. Das Kind findet keine Eckpunkte, an denen es seine Angst festmachen kann und denkt, es sei verrückt. Immer wieder versucht der „Clown“ durch seine Aktivitäten Spaß und Stimmung zu erreichen. Viele Kinder laufen in Gefahr durch diese ständige Verstärkung des Verhaltens hyperaktiv zu werden. Da diese Krankheit mit Medikamenten behandelt wird, merkt das Kind, dass es sich aufgrund der Tabletten besser fühlt und ist somit stark drogengefährdet. Auch im Erwachsenenalter behält es die Ängste aus der Kindheit, die es jedoch immer noch hinter der Maske des “Clowns“ zu verstecken weiß.4

Scheinen bereits diese Rollen nach S. Wegscheider differenziert, unternahmen C. Black , U. Lambrou und R. Ackermann weitere Untersuchungen und Analysen des Rollenverhaltens der Kinder in alkoholbelasteten Familien.

C. Black benennt weiterhin die Rolle des Friedensstifters, der sich ähnlich der

Rolle des Träumers verhält. Er geht Konflikten aus dem Weg, flüchtet sich jedoch nicht in Träume, sondern spielt die Probleme einfach herunter. Als einfühlsamer und verständnisvoller Mensch kennzeichnet ihn die Eigenschaft des guten Zuhörers, der jedoch nur Kontakt mit anderen Menschen pflegt, sofern sie ihn brauchen.

U. Lambrou spricht weiterhin von der Rolle des Chamäleons, die Übereinstimmungen mit der Rolle des Friedensstifters einnimmt. Ähnlich dem farblichen Anpassungsstreben dieses Tieres, sind auch die Kinder von dieser Eigenschaft geprägt. Sie versuchen so zu sein, wie andere sie brauchen. So fungieren sie in der Absicht, anderen alles recht zu machen, so dass andere gut über sie reden und denken und wollen mehr gebraucht werden als andere Menschen. Sie gehen Konflikten aus dem Weg und nehmen eher die Rolle eines Vermittlers und Beraters ein.

R. Ackermann unterscheidet drei andere Rollen von Kindern aus alkoholbelasteten Familien. Der Übererwachsene fühlt und gibt sich in emotionaler Hinsicht älter als er ist. Kennzeichnend für ihn ist ein sehr durchdachtes Verhalten, er ist äußerst selbstkritisch und hat seine Gefühle fortdauernd unter Kontrolle, die er oftmals auch verleugnet. Durch dieses Verhalten fehlt ihm im Erwachsenenalter häufig die Erfahrung, Kind gewesen zu sein.

Der Distanzierte geht Problemen aus dem Weg, will unverletzbar sein, so dass die eigenen Gefühle betäubt erscheinen. Dadurch kommt es zu einer gewissen Abkapselung, die zur Folge hat, dass sich das Kind keine Problemlösungsstrategien aneignet. Solche Kinder wirken, da sie keine spürbaren Störungen zeigen, auf Außenstehende und auf sich selbst, als nicht gestörte Menschen.

Der Unverletzte verleugnet nicht, sondern gibt zu, dass in seiner Familie Probleme bestehen. Er stellt sich diesen Problemen, steht offen dazu und versteht dieses Verhalten nicht als Schwäche, so dass er in der Lage ist, seine Situation zu verbessern und den verbundenen Stress abzubauen. Der Unverletzte führt im Erwachsenenalter in den meisten Fällen ein psychisch unbelastetes Leben, obwohl er in einer alkoholbelasteten Familie aufgewachsen ist.

[...]


1 Psychonaut (Pseudonym): Zahlen, Zahlen, Zahlen (o. A.). In: Drogenaufklärung.de. URL: http://www.drogen-aufklaerung.de/texte/sachtext/alkohol03.htm (21.11.2002).

2 Psychonaut (Pseudonym): Alkohol und Jugendliche (o. A.). In: Drogenaufklärung.de. URL: http://www.drogen-aufklaerung.de/texte/sachtext/alkohol03.htm (21.11.2002).

1 Ist in dem weiteren Verlauf dieser Ausarbeitung lediglich von dem Abhängigen/Alkoholiker die Rede, so ist sowohl vom männlichen, als auch vom weiblichen Betroffenen auszugehen.

1 Vgl. Lindenmeyer, Johannes (Hrsg.): Lieber schlau als blau. 6. vollständig überarbeitete Auflage, Psychologie Verlags Union, Verlagsgruppe Beltz PVU, Weinheim, 2001, S. 23f. [künftig zitiert: Lindenmeyer: Lieber schlau als blau.]

1 Lindenmeyer: Lieber schlau als blau. S. 23.

1 Vgl. Lindenmeyer: Lieber schlau als blau. S. 23 ff.

1 Vgl. Schneider, Ralf (Hrsg.): Die Suchtfibel. Informationen zur Abhängigkeit von Alkohol und Medikamenten für Betroffene, Angehörige und Interessierte. 12. Auflage, Schneider-Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler, 1998, S. 21. [künftig zitiert: Schneider: Suchtfibel.]

2 Schneider: Suchtfibel. S.21.

3 Vgl. Doubek, Katja (Hrsg.): Ich bin doch keine Flasche! Wenn Jugendliche zu viel trinken. Kösel-Verlag, München, 1999, S. 15. [künftig zitiert: Doubek: Ich bin doch keine Flasche!]

4 Vgl. Stimmer, Franz (Hrsg.): Suchtlexikon. Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München; Wien, 2000, S. 16. [künftig zitiert: Stimmer: Suchtlexikon.]

5 Deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefahren e. V.: Alkohol Basisinformationen (15.04.2001). In: DHS. URL: http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (04.11.2002). [künftig zitiert: http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(Datum der Ansicht).]

6 Vgl. Schneider: Suchtfibel. S. 21.

1 Vgl. Doubek: Ich bin doch keine Flasche! S. 16.

2 Neffe, Jürgen: „Gestatten, mein Name ist Alkohol“. In: Süddeutsche Zeitung Magazin, 10. Juli 1992. In: Doubek: Ich bin doch keine Flasche! S. 15.

1 Vgl. Jahn, Michael (Hrsg.): Jugend und Sucht. Aufklären, Verhüten, Erkennen, Helfen. Öbv&hpt VerlagsgmbH & Co. KG, Wien, 2001, S. 82. [künftig zitiert: Jahn: Jugend und Sucht.]

2 Vgl. Schneider, Sylvia (Hrsg.): Focus: Drogen: Fragen - Antworten - Erfahrungen. Ueberreuter, Wien, 2001, S. 64. [künftig zitiert: Schneider: Focus Drogen.]

3 Vgl. Feuerlein, Wilhelm u. a.: Wenn Alkohol zum Problem wird. Hilfreiche Informationen für Angehörige und Betroffene. 4. Auflage, TRIAS, Stuttgart, 1999, S. 74. [künftig zitiert: Feuerlein: Wenn Alkohol.]

4 Vgl. Doubek: Ich bin doch keine Flasche! S. 16.

5 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(06.11.2002).

6 Vgl. Doubek: Ich bin doch keine Flasche! S. 16 f.

1 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(06.11.2002).

2 Vgl. Doubek: Ich bin doch keine Flasche! S. 17.

3 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(06.11.2002).

4 Vgl. Doubek: Ich bin doch keine Flasche! S. 17.

5 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(06.11.2002).

6 Vgl. Doubek: Ich bin doch keine Flasche! S. 17.

7 Vgl. Jahn: Jugend und Sucht. S. 83.

8 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(06.11.2002).

9 Vgl. Feuerlein: Wenn Alkohol. S. 45.

1 Vgl. Jahn: Jugend und Sucht. S. 83.

2 Vgl. Lindenmeyer: Lieber schlau als blau. S. 45.

3 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(06.11.2002).

1 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(08.11.2002).

2 Vgl. Feuerlein: Wenn Alkohol. S. 45.

3 Vgl. Schneider: Focus Drogen. S. 66.

1 Vgl. Feuerlein: Wenn Alkohol. S. 45.

2 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(08.11.2002).

1 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(08.11.2002).

2 Vgl. Schneider: Suchtfibel. S. 126.

3 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(08.11.2002).

4 Vgl. Schneider: Suchtfibel. S. 126 f.

5 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(08.11.2002).

6 Vgl. Schneider: Suchtfibel. S. 126.

7 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(08.11.2002).

1 Vgl. Schneider: Suchtfibel. S. 126.

2 Definition: (sog. Alkoholdelir) Das D. ist eine Komplikation des alkoholbedingten

Entzugssyndroms (selten ein Exsessdelir). Es beginnt meist nach Absetzen des Alkohols bei stark körperlich abhängigen Alkoholikern mit einer langen Vorgeschichte. Symptome sind Bewusstseinstrübung und Verwirrtheit, Suggestibilität, optische und akustische Halluzinationen und ausgeprägter Temor. Das D. kann chronifizieren und in ein Korsakow-Syndrom, eine alkoholische Demenz oder eine Encephalopathie Wernicke übergehen. [...] Bei einem Delir ist eine stat. Akutbehandlung dringend angezeigt, da ein unbehandeltes D. tödlich verlaufen kann. (In: Stimmer: Suchtlexikon. S. 97.)

3 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(08.11.2002).

4 Definition: Das K.-S. (Amnestisches Syndrom) tritt manchmal als Folge einer chronischen Alkoholabhängigkeit auf (aber auch bei anderen Vergiftungen und organischen Hirnerkrankungen). Zentrale Auswirkungen sind Orientierungsstörungen und Kurzzeit- Gedächtnisstörungen bei intaktem Langzeitgedächtnis sowie häufig auch Konfabulationen. Das K.-S. gilt als organisch bedingte psychische Störung. Bei Alkoholmissbrauch beginnt die Krankheit in der Regel nach einem Delirium tremens. Bei absoluter Abstinenz besteht die Hoffnung auf Rückbildung der Symptome. (In: Stimmer: Suchtlexikon. S. 378.)

5 Vgl. Feuerlein: Wenn Alkohol. S. 43.

6 Vgl. Feuerlein: Wenn Alkohol. S. 44 f.

1 Vgl. Schneider: Suchtfibel. S. 140.

2 Vgl. Feuerlein: Wenn Alkohol. S. 56.

3 Vgl. Feuerlein: Wenn Alkohol. S. 52 f.

4 Definition: Unter K. versteht man ganz allgemein das gemeinsame Auftreten von mindestens zwei Störungen bzw. Erkrankungen. [...] Besonders häufig tritt Alkoholismus gemeinsam mit anderen psychischen Störungen auf, vor allem gemeinsam mit Angststörungen, antisozialen Persönlichkeitsstörungen und affektiven Störungen. Hinsichtlich des gemeinsamen Auftretens von Alkoholismus und z. B. einer depressiven Störung werden vier Formen des Zusammenwirkens diskutiert: 1. Die depressive Symptomatik entwickelt sich vor dem Hintergrund einer langjährigen Alkoholabhängigkeit, sie wird als Folge langjährigen Alkoholmissbrauchs verstanden. In diesem Fall wird häufig auch von primärem Alkoholismus gesprochen. 2. Demgegenüber ist beim sekundären Alkoholismus - genau umgekehrt - der übermäßige Alkoholkonsum Folge der depressiven Störung. Möglicherweise handelt es sich beim sekundären Alkoholismus um einen „Selbstbehandlungsversuch“ der bestehenden depressiven Störung. 3. Alkoholismus und depressive Störung sind zwei unabhängig voneinander auftretende Erkrankungen. 4. Alkoholismus und depressive Störung sind unterschiedliche Manifestationen ein und derselben Erkrankung. Diese vier Forman des Zusammenwirkens werden auch für andere psychische Störungen diskutiert. Vermutlich existieren alle vier Formen des Zusammenwirkens, und für jede dieser Formen sind andere Ursachen und andere Krankheitsverläufe zu vermuten und andere Behandlungen indiziert. (In: Stimmer: Suchtlexikon. S. 370.)

5 Vgl. Trenckmann, Ulrich; Heinz, Thomas W. (Hrsg.): Alkohol und Depression. Wie Sie die Doppelerkrankung besiegen. Neue Möglichkeiten durch kombinierte Behandlung. Mit Fragebögen für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt. TRIAS, Stuttgart, 1997, S. 55. [künftig zitiert: Trenckmann: Alkohol und Depression.]

1 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(15.11.2002).

2 Vgl. Schneider: Focus Drogen. S. 55.

3 In: Stimmer: Suchtlexikon. S. 91.

4 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(15.11.2002).

1 Gottschaldt, Matthias (Hrsg.): Alkohol und Medikamente. Wege aus der Abhängigkeit. Was uns im Leben prägt. Sucht als emotionales Problem. Das Overberg-Modell -ein erfolgreiches Konzept. TRIAS Thieme Hippokrates Enke, Stuttgart, 1997, S. 109.

2 Vgl. Schneider: Suchfibel. S. 77.

3 http://www.dhs.de/basis/Broschuere_Alkohol.pdf (15.04.2001)/(15.11.2002).

4 Vgl. Schneider: Focus Drogen. S. 56.

5 Vgl. Stimmer: Suchtlexikon. S.91.

6 Vgl. Schneider: Focus Drogen. S. 56.

1 Verfasser unbekannt: Co-Abhängigkeit (o. A.). In: Sucht- und Drogenberatung Südstorman. URL: http://www.sucht-reinbek.de/angeheorige.html (15.11.2002).

2 Vgl. Schneider: Suchtfibel. S. 79.

1 Ist in den folgenden Kapiteln dieser Ausarbeitung von dem Kind oder den Kindern die Sprache, so sind damit sowohl Einzelkinder, als auch mehrere Kinder einer Familie gemeint.

2 Vgl. Andreas-Siller, Petra (Hrsg.): Kinder und Alltagsdrogen. Suchtprävention in Kindergarten und Schule. 2. Auflage, Peter Hammer Verlag, Wuppertal, 1993, S. 25.

3 Vgl. Zobel Martin (Hrsg.): Wenn Eltern zu viel trinken. Risiken und Chancen für die Kinder. Psychatrie-Verlag, Bonn, 2001, S. 38. [künftig zitiert: Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken.]

1 Vgl. Berke Sylvia (Hrsg.): Wenn Alkohol zur Sucht wird. Wie Angehörige helfen können. Kreuz-Verlag, Zürich, 1999, S. 66f. [künftig zitiert: Berke: Wenn Alkohol zur Sucht wird.]

2 Vgl. Annette Agnes Bertling (Hrsg.): Wenn die Eltern trinken. Mögliche Auswirkungen der Alkoholsucht der Eltern auf deren Kinder. Mona Bögner-Kaufmann Verlag, Berlin, 1993, S. 53. [künftig zitiert: Bertling: Wenn die Eltern trinken.]

3 Vgl. Berke: Wenn Alkohol zur Sucht wird. S. 68f.

1 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 39.

2 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 58.

3 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 39.

4 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 57.

1 S. B. Sloboda: The Children of Alcoholics. A Neglected Problem. In: Hospital and Community Psychiatry. Nr. 25, Washington, 1974, S.605. In: Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 57.

2 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 40.

3 Forward, Susan (Hrsg.): Vergiftete Kindheit. Vom Mißbrauch elterlicher Macht und seinen Folgen. 2. Auflage, C. Bertelsmann, München, S. 79, In: Klein M., Zobel M.: Netzwerk Sucht: Kinder aus alkoholbelasteten Familien (4/1997).Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Psychologisches Institut: URL: http://www.psychologie.uni- heidelberg.de/AE/allg/forschun/ALKOHOL/k&e497.htm (18.11.2002).

4 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 40.

1 Wegscheider, Sharon (Hrsg.): Es gibt doch eine Chance. Hoffnung und Heilung für die Alkoholiker-Familie. Boegner-Kaufmann, Wildberg, 1988, S. 88ff.

2 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 40f.

1 Hoffmann, Klaus: Jedes Kind braucht einen Engel. In: Schmitt-Kilian, Jörg (Hrsg.): Ratgeber Drogen. Vorbeugung-Konfliktlösung-Therapie. Patmos-Verlag, Düsseldorf, 1999, S. 97. [künftig zitiert: Schmitt-Kilian: Ratgeber.]

2 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 73.

3 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 40f.

4 Rennert, Monika (Hrsg.): Co-Abhängigkeit. Was Sucht für die Familie bedeutet. 2. Auflage, Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, 1990, S. 69.

1 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 73 f.

2 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 42.

3 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 74.

1 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 74.

2 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 42.

3 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 74.

4 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 42.

5 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 74 f.

6 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 42 f.

7 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 75.

8 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 43.

9 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 75.

10 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 43.

1 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 75.

2 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S.75.

3 Vgl. Zobel: Wenn Eltern zu viel trinken. S. 43.

4 Vgl. Bertling: Wenn die Eltern trinken. S. 75 f.

Fin de l'extrait de 257 pages

Résumé des informations

Titre
I. Meyer-Dietrich, Immer das Blaue vom Himmel - D. Seiffert, Verlier nicht dein Gesicht - Ein Vergleich zweier Jugendbücher zum Thema Alkoholismus
Université
University of Münster  (Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik)
Note
1,3
Auteur
Année
2003
Pages
257
N° de catalogue
V15047
ISBN (ebook)
9783638202855
Taille d'un fichier
2793 KB
Langue
allemand
Mots clés
Meyer-Dietrich, Immer, Blaue, Himmel, Seiffert, Verlier, Gesicht, Vergleich, Jugendbücher, Thema, Alkoholismus
Citation du texte
Bettina Visse (Auteur), 2003, I. Meyer-Dietrich, Immer das Blaue vom Himmel - D. Seiffert, Verlier nicht dein Gesicht - Ein Vergleich zweier Jugendbücher zum Thema Alkoholismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15047

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