Die Sequenzanalyse dieser Hausarbeit beruht auf einem Unterrichtstranskript, das nachträglich und in gekürzter Form im Sommersemester 2011 niedergeschrieben wurde. Die transkribierte Unterrichtssequenz, welche von einem Praktikanten beobachtet wurde, findet im Rahmen des naturwissenschaftlichen Unterrichts in einer 5. Klasse an einer Realschule plus zum Thema „Geschmackssinn“ statt. Die SchülerInnen sollen Wattestäbchen in verschiedene Lösungen tränken. Anschließend sollen sich die SchülerInnen gegenseitig die Wattestäbchen auf vorgegebene Zungenzonen tupfen und die jeweiligen Geschmacksrichtungen (süß, sauer usw.) bestimmen. Eine Schülerin lehnt dies ab, da sie gerade wegen Ramadan fastet.
Am Beispiel dieser Transkription werde ich mich mit der Fragestellung auseinandersetzen, wie durch die Lehrerin kulturelle Fremdheit konstruiert wird. Bevor ich eine Sequenzanalyse verbunden mit ersten strukturhypothetischen Annahmen zu dem von mir gewählten Transkript erstelle, werde ich in einem theoretischen Teil verschiedene Deutungsmuster von (kultureller) Fremdheit darstellen. Diese Theorie werde ich nach der Sequenzanalyse auf den Fall und meine Fragestellung rückbeziehen und anschließend eine Strukturhypothese auf Grundlage der Theorie entwerfen. Zuletzt werde ich in einem Fazit die Haupterkenntnisse meiner Arbeit zusammenfassen und daraus folgende Konsequenzen für das professionelle Lehrerhandeln in der Schule diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Teil: Kulturelle Fremdheit
- 3. Sequenzanalyse zum Fall „Ramadan“ verbunden mit ersten Strukturhypothesen
- 4. Theorien zusammenfassung mit Blick auf den Fall und die Fragestellung
- 5. Verbindung zwischen Strukturhypothese und Theorie
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, wie kulturelle Fremdheit im Kontext einer Unterrichtssequenz konstruiert wird. Analysiert wird ein Transkript aus dem naturwissenschaftlichen Unterricht einer 5. Klasse. Die Arbeit zielt darauf ab, die Rolle der Lehrerin bei der Konstruktion kultureller Fremdheit zu beleuchten und daraus Konsequenzen für professionelles Lehrerhandeln abzuleiten.
- Konstruktion kultureller Fremdheit im Unterricht
- Analyse einer konkreten Unterrichtssequenz
- Theorien kultureller Fremdheit (Schäffter, Stenger, Waldenfels)
- Verbindung von Theorie und empirischer Analyse
- Implikationen für professionelles Lehrerhandeln
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit: die Analyse eines Unterrichts-Transkripts zum Thema Geschmackssinn, in dem eine Schülerin aufgrund des Fastens im Ramadan ein Experiment ablehnt. Die Forschungsfrage lautet, wie die Lehrerin kulturelle Fremdheit konstruiert.
Kapitel 2: Theoretischer Teil: Kulturelle Fremdheit Dieses Kapitel definiert die Begriffe „Kultur“ und „Fremdheit“ und stellt verschiedene theoretische Ansätze zur kulturellen Fremdheit vor (Schäffter, Stenger, Waldenfels). Es werden unterschiedliche Grade der Fremdheit und die wechselseitige Konstruktion von „Eigenem“ und „Fremdem“ diskutiert.
Kapitel 3: Sequenzanalyse zum Fall „Ramadan“ verbunden mit ersten Strukturhypothesen Dieses Kapitel präsentiert eine Sequenzanalyse des ausgewählten Transkripts. Erste strukturhypothetische Annahmen werden formuliert, um die Konstruktion von Fremdheit durch die Lehrerin zu beleuchten.
Kapitel 4: Theorien zusammenfassung mit Blick auf den Fall und die Fragestellung Hier werden die im zweiten Kapitel vorgestellten Theorien auf den konkreten Fall angewendet und im Lichte der Forschungsfrage diskutiert.
Kapitel 5: Verbindung zwischen Strukturhypothese und Theorie In diesem Kapitel wird die im dritten Kapitel entwickelte Strukturhypothese mit den theoretischen Grundlagen aus Kapitel zwei verknüpft und vertieft.
Schlüsselwörter
Kulturelle Fremdheit, Sequenzanalyse, Unterrichtsanalyse, Objektive Hermeneutik, Lehrerhandeln, Ramadan, Interkulturelle Kompetenz, Identitätskonstruktion, Fremdheitsgrade.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2014, Wie wird im vorliegenden Fall kulturelle Fremdheit durch die Lehrerin konstruiert?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1504950