Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine Interpretation des Textes ‘Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache’. In diesem Zusammenhang werden die folgenden Fragen beantwortet: ‘Sind – nach Carnap – metaphysische Sätze immer Scheinsätze (sinnlose Sätze)?’ und ‘Worin besteht der wesentliche Unterschied zwischen den „klassischen“ Überwindungsversuchen der Metaphysik durch deren Kontrahenten und dem Überwindungsversuch Carnaps?’.
Carnap versucht in seinem Text auf die Frage nach der Gültigkeit und Berechtigung der Metaphysik eine neue Antwort zu geben. Er glaubt, durch den Einsatz von Analyseverfahren, die auf der „modernen“ Logik basieren, den Ansatz der Metaphysik selbst als widersprüchlich überführen zu können. Hieraus resultiert seiner Ansicht nach ihre Überwindung.
Da seit der Spätantike die Metaphysik als die Grundwissenschaft betrachtet wurde, in der alle philosophischen Disziplinen wurzeln, impliziert Carnaps ziemlich radikaler Überwindungsversuch weit reichende Konsequenzen für die Philosophie als Wissenschaft selbst. Für den Bereich, den er als Metaphysik einstuft, ergeben sich negative Konsequenzen, wie etwa, „[…] daß die vorgeblichen Sätze dieses Gebietes gänzlich sinnlos sind“ . Doch die gleiche Methodik führt bei den empirischen Wissenschaften zu folgenden positiven Ergebnissen: „[…] die einzelnen Begriffe der verschiedenen Wissenschaftszweige werden geklärt; ihr formal-logischer und erkenntnistheoretischer Zusammenhang wird aufgewiesen.“
Wo Carnap die Grenze zwischen metaphysischen und nicht-metaphysischen Worten zieht, ist in seinem Text nicht so deutlich zu erkennen, wie die von ihm gezogene Grenze, die sinnlose (bedeutungslose) von sinnvollen (bedeutungstragenden) Worten trennt. Die Erläuterung der Methode, die nach Carnap zur Überwindung der Metaphysik führt, wird den größten Teil meiner Arbeit in Anspruch nehmen. Was für Carnap alles unter den Begriff ‘Metaphysik’ fällt, wird in meiner Arbeit nur teilweise erörtert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – (un)strenge Sinnlosigkeit von Sätzen
- Scheinsätze
- Die Bedeutung eines Wortes
- Ein Wort meint nichts über seine Bedeutung hinaus
- Metaphysische Wörter ohne Bedeutung
- Weitere Arten von Scheinsätzen
- Metaphysische Scheinsätze
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Rudolf Carnaps Text "Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache" und untersucht, ob Carnap metaphysische Sätze als sinnlose Sätze betrachtet. Darüber hinaus werden die Unterschiede zwischen Carnaps Ansatz und klassischen Überwindungsversuchen der Metaphysik beleuchtet.
- Carnaps Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache
- Unterscheidung zwischen strenger und unstrenger Sinnlosigkeit von Sätzen
- Bedeutung und Sinnlosigkeit von Wörtern in der Sprache
- Metaphysische Sätze als Scheinsätze
- Konsequenzen von Carnaps Ansatz für die Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung – (un)strenge Sinnlosigkeit von Sätzen
Die Einleitung führt in Carnaps Überwindungsversuch der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache ein. Sie erläutert die Unterscheidung zwischen strenger und unstrenger Sinnlosigkeit von Sätzen und stellt Carnaps These dar, dass metaphysische Sätze sinnlos sind. Die Einleitung verdeutlicht die Bedeutung und die weitreichenden Konsequenzen von Carnaps Ansatz für die Philosophie.
Scheinsätze
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Scheinsätzen und der Frage, wie man diese von sinnvollen Sätzen unterscheiden kann. Es analysiert die Rolle von Wörtern in der Sprache und die Frage, wie Wörter ihre Bedeutung erhalten. Carnap argumentiert, dass manche Wörter ihre Bedeutung verlieren, ohne dass eine neue Bedeutung den Platz der vorherigen einnimmt. Solche Wörter führen zu "Scheinbegriffen".
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: Metaphysik, logische Analyse der Sprache, Überwindung der Metaphysik, Sinnlosigkeit, Scheinsätze, Bedeutung, Sprache, Scheinbegriffe, Carnap.
- Quote paper
- Hermann Sievers (Author), 2004, Der Sinngehalt der Metaphysik aus der Sicht Rudolf Carnaps, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150509