Ausschießregeln mithilfe exemplarischer Ausschießschemata in arbeitsteiliger Gruppenarbeit eigenständig ermitteln, präsentieren, überprüfen und anwenden

Unterrichtsentwurf für Mediengestalter-Azubis im Fach Drucktechnik


Unterrichtsentwurf, 2009

20 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


1 Bedingungsanalyse

1.1 Kurzbeschreibung der Lerngruppe

Die Schüler1 der Lerngruppe möchten eine Ausbildung zum Mediengestalter für Digital- und Printmedien absolvieren und befinden sich derzeit im dritten Ausbildungsjahr. Alle 23 Auszubildenden haben als Fachrichtung Medienoperating. In der Lerngruppe sind 11 Auszubildende weiblich, 12 Auszubildende männlich. Die Lerngruppe ist insgesamt eher heterogen, wie ein Überblick über Alter, abgebende Schule und bisher höchster erreichter Bil­dungsabschluss zeigt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Lernbedingungen

Ich kenne die Lerngruppe seit dem 2. Halbjahr des Schuljahres 2007/2008 und unterrichte sie in den Fächern Deutsch/ Kommunikation und FBD. In diesem Schuljahr 2008/2009 findet der FBD-Unterrlcht montags von 13:15 Uhr bis 14:45 Uhr statt, in den geraden Kalenderwochen hat die Lerngruppe von 8:00 Uhr bis 9:30 Uhr nochmals FBD bei mir, von 13:15 Uhr bis 14:45 Uhr Deutsch/Kommunikation.

Die Leistungsbereitschaft ist in dieser Klasse hervorragend. Viele Auszubildende zeigen im Unterricht ein hohes Maß an Engagement und Eigeninitiative. Sowohl bei Einzelarbeiten als auch Gruppenarbeiten gehen die Auszubil­denden in der Regel ziel- und ergebnisorientiert vor. Im Unterrichtsgespräch in Stunden am Montag ist trotz der relativ ungünstigen Unterrichtszeit eine rege Beteiligung üblich. Hervorzuheben ist die hohe Wissbegier und der Lerneifer der Lerngruppe, was sich durch viele Nachfragen, die weit über die im Lehr- und Ausbildungsplan angege­benen Pflichtinhalte hinausgehen, bemerkbar macht. Lediglich drei Auszubildende zeigen nicht diese vorbildliche Leistungsbereitschaft im Unterricht, sie verhalten sich zwar diszipliniert, jedoch auch sehr zurückhaltend. Begründet werden kann dies damit, dass dieselben drei Auszubildenden deutliche Defizite in der Leistungsfähigkeit haben. Auch in schriftlichen Lernzielkontrollen erkennt man diese Probleme deutlich.

Die methodische Kompetenz der Lerngruppe ist insgesamt als sehr gut zu beurteilen. Die Auszubildenden sind ge­wohnt, in komplexen Lernsituationen eigenständig Lerninhalte zu erschließen. Die Arbeit in Gruppen gehört dabei für die Auszubildenden zum Unterrichtsalltag. Sofern sich eine Arbeitsteilung (innerhalb der gesamten Lerngruppe oder innerhalb von kleineren Arbeitsteams) anbietet, erkennen die Auszubildenden dies üblicherweise selbst. In zeitlich und inhaltlich umfangreichen Lernsituationen werden die Schüler in alle Schritte einer vollständigen Handlung aktiv einbezogen: So ist es üblich, dass die Schüler die Lernsituation mitplanen, dass sie Handlungsprodukte eigenständig (meistens in Gruppen) hersteilen und präsentieren und dass sie auch bei der Bewertung dieser Handlungsprodukte einbezogen werden. In den bisherigen Lernsituationen ist deutlich geworden, dass viele Auszubildende ihre Hand­lungskompetenz erweitert haben. Dies kann man auch daran erkennen, dass die Auszubildenden Lernsituationen kritisch reflektieren. Hauptkritikpunkt der Auszubildenden ist bei solchen Reflexionen und Evaluationen stets, dass sie sich mehr Frontalunterricht wünschen und weniger Gruppenarbeit.

Der Unterricht montags findet im Raum 5115 statt. Die Tische sind standardmäßig zu vier Gruppenarbeitsplätzen zusammengeschoben. Der Raum verfügt über alle medialen Einrichtungen, die im FBD-Unterricht üblicherweise benötigt werden (Rechnerarbeitsplätze für jeden Schüler, Beamer, Whiteboard, OHP).

2 Didaktische Entscheidungen

2.1 Thematischer Zusammenhang und Richtlinienbezug

Die didaktischen und methodischen Entscheidungen basieren auf dem RAHMENLEHRPLAN für den Ausbildungs­beruf Mediengestalter für Digital- und Printmedien/ Mediengestalterin für Digital- und Printmedien nach APO BK Anlage A, auf dem Lehrplan NRW und auf der Didaktischen Jahresplanung des BTA für Mediengestalter/in, Oberstufe, Medienoperating2.

Die heutige Unterrichtseinheit ist folgendem Lernfeld zugeordnet und in folgende Lernsituation eingebettet:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In der vorangegangenen Lernsituation 1 haben die Auszubildenden eine Lern-DVD inklusive Begleitheft zum Thema „Farbmetrik und Colormanagement" erstellt. Die Lernsituation 1 wurde mit dem Ende des 1. Halbjahres abgeschlossen.

Die Auftragsübergabe und das Briefing zur Lernsituation 2 fand dann unmittelbarzu Beginn des 2. Halbjahres statt3. Wie der Bezeichnung der Lernsituation zu entnehmen ist, geht es hier um die Konzeptionierung, den Entwurf, die Umsetzung und die Produktion einer Informationsbroschüre zum Thema „Druckformherstellung und Ausschießen". Genaue Vorgaben gestalterischer, inhaltlicher, formaler und methodischer Art sind im Auftrag angegeben, hier sind bereits Änderungswünsche von seiten der Auszubildenden eingepflegt. Die gesamte Lernsituation ist in zwei Phasen aufgeteilt: In den ersten Stunden werden theoretische bzw. fachliche Inhalte vermittelt und erarbeitet; in der zweiten Phase folgt die praktische Umsetzung der Broschüre in Gruppen.

Mithilfe des Rahmen lehrplans lässt sich der Ablauf und die Umsetzung dieser Lernsituation legitimieren. Dort werden folgende Ziele zum Lernfeld „Verarbeiten von Produktionsdaten" genannt:

„Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler beschaffen Daten aus unterschiedlichen Quellen.

Sie bearbeiten sie aufgabengerecht und optimieren sie mit Anwenderprogrammen für die Ausgabe.

Sie führen Dateien zu einem Medienprodukt zusammen.“4

Die heutige Unterrichtseinheit ist eingebettet in die theoretische Phase. Nach dieser Phase sollten die Schüler in der Lage sein, eigenständig auszuschießen. Unter Ausschießen versteht man die korrekte Anordnung von Einzelseiten auf einem Druckbogen in der Form, dass nach dem Schneiden, Falzen und Binden das Druckerzeugnis alle Seiten in richtiger Reihenfolge enthält. Da hier sehr viele Faktoren und technische Bedingungen einspielen, ist das Ausschießen ein recht komplizierter Vorgang, bei dem eine hohe Konzentration gefordert ist und ein umfassendes Fachwissen auch aus dem Bereich der Druckverfahrenstechnik und der Druckweiterverarbeitung vonnöten ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Auszubildenden haben sich bereits mit dem Ablauf der digitalen und der manuellen Bogenmontage vertraut gemacht und kennen daher den Einteilungsbogen und alle hierfür üblichen Fachbegriffe (wie z.B. Greiferrand, Falzanlage, Flattermarke, Bogensignatur etc.). Weiterhin haben sich die Auszubildenden mit dem Falzen auseinan­dergesetzt (Falzprinzipien wie Schwert- und Taschenfalz, Falzschemata und Erstellung eigener Falzmuster).

Was Ausschießen bedeutet, wissen die Auszubildenden bereits, zum einen aus dem Unterricht in der Unterstufe, zum anderen aus der Wiederholung zu Beginn dieser Lernsituation. Sie haben einfache Ausschießschemata gese­hen, jedoch kennen sie noch keine Methode, mithilfe derer sie die Richtigkeit ihrer Ausschießmuster überprüfen können. Bei einfachen Ausschießmuster sind solche Prüfmethoden auch nicht notwendig, jedoch ändert sich dies bei umfangreichen Mustern (z.B. 32 Seiten auf einem Druckbogen, ausgeschossen zum Umschlagen in zwei Formen). In der Fachliteratur finden sich zahlreiche Ausschießregeln, auf die die Schüler zurückgreifen könnten. Jedoch ist es müßig, all diese Regeln auswendig zu lernen. Wesentlich sinnvoller und nachhaltiger ist es, wenn die Auszubildenden diese Regeln selbst erarbeiten. Daher erhalten die Auszubildenden in der heutigen Stunde einige exemplarische Ausschießschemata, mithilfe derer sie eigene Regeln für das Ausschießen ableiten, präsentieren und an weiteren exemplarischen Ausschießschemata überprüfen. Im Anschluss daran folgen Aufgaben, in denen es darum geht, eigenständig Ausschießschemata für bestimmte Druckerzeugnisse und unter Beachtung vorgegebener druck- und weiterverarbeitungstechnischer Vorgaben zu erstellen. Bei diesem eigentlichen Ausschießen können die Auszubil­denden dann ihre Lösungen mithilfe der zuvor erarbeiteten Regeln jeweils überprüfen.

Der folgenden Übersicht ist der prozessuale Ablauf der gesamten Lernsituation zu entnehmen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 Aus stilistischen Gründen verzichte ich im Folgenden auf die Differenzierung von männlichen und weiblichen Schülern bzw. Auszubildenden.

2 Auszüge aus der Didaktischen Jahresplanung siehe Anlage 1

3 Auftrag Lernsituation 2 siehe Anlage 2

4 aus: Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Mediengestalter für Digital- und Printmedien/ Mediengestalterin für Digital- und Printmedien S.47

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Ausschießregeln mithilfe exemplarischer Ausschießschemata in arbeitsteiliger Gruppenarbeit eigenständig ermitteln, präsentieren, überprüfen und anwenden
Untertitel
Unterrichtsentwurf für Mediengestalter-Azubis im Fach Drucktechnik
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
20
Katalognummer
V150568
ISBN (eBook)
9783640636464
Dateigröße
4194 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ausschießregeln, Ausschießschemata, Gruppenarbeit, Unterrichtsentwurf, Mediengestalter-Azubis, Fach, Drucktechnik
Arbeit zitieren
Tina Schröder (Autor:in), 2009, Ausschießregeln mithilfe exemplarischer Ausschießschemata in arbeitsteiliger Gruppenarbeit eigenständig ermitteln, präsentieren, überprüfen und anwenden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150568

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