Das Tagebuch des Esaïe Colladon ist eine sprachhistorisch ausgesprochen ergiebige Primärquelle mit hohem objektiven Erkenntnisgewinn für die französische Sprachgeschichte. Es ist repräsentativ für den sehr bewegten Teilausschnitt der Genfer Lokalgeschichte und erlaubt als 'Geschichte von unten‘ bemerkenswerte Einblicke in die Alltagsgeschichte einer religiös diskriminierten Bevölkerungsgruppe. Das Manuskript, das nicht für eine Publikation bzw. die breite Masse gedacht war, hatte ganz offensichtlich weder stilistische noch wissenschaftliche Ansprüche und ist folglich ein wichtiges Dokument, das dazu beiträgt, das zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Genf, also der Peripherie der westlichen Eidgenossenschaft, gesprochene Französische zu rekonstruieren, eine Art Puzzlestück, das sich in das größere sprachliche Gesamtbild des vorklassischen Französischen (1500-1650) einfügt und dieses in vielfacher Weise korrigiert bzw. vervollständigt. Der Einfluss des Frankoprovenzalischen auf den Wortschatz Colladons ist hierbei beachtlich.
Inhaltsverzeichnis
- Zum Autor des Tagebuches
- Zum historischen Kontext des Tagebuches
- Zur kritischen Textausgabe (2022)
- Wortschatzstudie
- Synthese
- Abkürzungsverzeichnis
- Bibliographie
- Lexikalischer Index
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Genfer Tagebuch von Esaïe Colladon (1600-1609) mit dem Fokus auf wortgeschichtliche Aspekte. Ziel ist es, den Wortschatz des Tagebuches zu analysieren und in seinen historischen Kontext einzuordnen.
- Wortgeschichtliche Entwicklungen im 17. Jahrhundert
- Sprachgebrauch in Genf zu Beginn des 17. Jahrhunderts
- Analyse des individuellen Schreibstils von Esaïe Colladon
- Der historische Kontext des Tagebuches
- Kritische Textausgabe des Tagebuches
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel "Zum Autor des Tagebuches" gibt eine biographische Einführung in das Leben von Esaïe Colladon. "Zum historischen Kontext des Tagebuches" beleuchtet die gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten in Genf während der Entstehungszeit des Tagebuches. "Zur kritischen Textausgabe (2022)" beschreibt die Herausforderungen und Methoden der Edition des Tagebuchs. Das Kapitel "Wortschatzstudie" bietet eine detaillierte Analyse der sprachlichen Besonderheiten des Textes.
Schlüsselwörter
Esaïe Colladon, Genfer Tagebuch, Wortgeschichte, Sprachgeschichte, 17. Jahrhundert, Genf, historische Lexikographie, Textkritik, Wortschatzanalyse.
- Quote paper
- Volker Mecking (Author), 2024, Wortgeschichtliche Studien zum Genfer Tagebuch (1600-1609) des Esaïe Colladon (1562-1611), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1507281