In dieser Arbeit soll das ineinandergreifende Verhältnis zwischen den Gesetzen und Vorgaben der Besitzordnung und der staatlichen Erziehung in der besten Verfassung nach Aristoteles untersucht werden und dabei ein besonderes Augenmerk auf das Verhältnis zwischen individueller Freiheit und gemeinschaftlicher Verpflichtung gelegt werden. Der Fokus liegt hierbei auf den Büchern II, VII und VIII aus Politik. Weiterhin werden Ausschnitte (insbesondere II, 1-6; IV, 1-6 und X, 9-10) aus der nikomachischen Ethik hinzugezogen.
Im Folgenden werden zunächst die grundlegenden Bedingungen der besten Verfassung herausgearbeitet, da sie als Grundlage dienen, aus der sich die Gesetze der Besitzordnung und die Vorstellungen über die Erziehung durch den Staat von Aristoteles ergeben, beziehungsweise geben sie die Ziele vor, die durch die ideale Besitzordnung mit erfüllt werden sollen. Darauf aufbauend wird Aristoteles‘ Argumentation für die von ihm favorisierte Form der Besitzordnung nachgezeichnet, die innerhalb des varietätsreichen Kontinuums zwischen Privateigentum und Gemeinschaftsbesitz als Möglichkeit existiert. Zudem werden seine Gedanken zu Umfang und Verteilung von Besitz im Staat vorgestellt. Seine Vorschläge werden zu den entsprechenden Rahmenbedingungen der besten Verfassung ins Verhältnis gesetzt und es wird in diesem Zusammenhang die Frage nach der Rolle der individuellen Freiheit in Aristoteles‘ Denken thematisiert. Für die Untersuchung des Verhältnisses zwischen Besitzordnung und staatlicher Erziehung werden sodann die zwei Charaktertugenden erläutert, die im Bereich des Besitzes wirken. Weiterhin wird untersucht, welche Vorschläge Aristoteles über die Im Folgenden werden zunächst die grundlegenden Bedingungen der besten Verfassung herausgearbeitet, da sie als Grundlage dienen, aus der sich die Gesetze der Besitzordnung und die Vorstellungen über die Erziehung durch den Staat von Aristoteles ergeben, beziehungsweise geben sie die Ziele vor, die durch die ideale Besitzordnung mit erfüllt werden sollen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rahmenbedingungen der besten Verfassung
- Die Besitzordnung der besten Verfassung
- Über die Arten des Besitzes
- Über die Verteilung und den Umfang des Besitzes
- Das Verhältnis von Erziehung und Gesetz in der Besitzordnung
- Die zwei Tugenden des Besitzes
- Die Erziehung zur Tugend
- Leitung zur Tugend durch das Gesetz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Verhältnis von Gesetz und Erziehung in der Besitzordnung der besten Verfassung nach Aristoteles, insbesondere in den Büchern II, VII und VIII der Politik. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Spannungsfeld zwischen individueller Freiheit und gemeinschaftlicher Verpflichtung. Die Arbeit bezieht auch die Nikomachische Ethik mit ein.
- Rahmenbedingungen der besten Verfassung nach Aristoteles
- Aristoteles' Konzept der Besitzordnung: Arten, Verteilung und Umfang des Besitzes
- Die Rolle der Erziehung in der Gestaltung der Charaktertugenden im Kontext des Besitzes
- Das Gesetz als Lenkungs- und Erziehungsinstanz
- Das Verhältnis von individueller Freiheit und gemeinschaftlicher Verpflichtung im aristotelischen Denken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit: die Untersuchung des Zusammenspiels von Gesetz und Erziehung in der aristotelischen Vorstellung der besten Verfassung, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von individueller Freiheit und gemeinschaftlicher Verpflichtung. Kapitel 2 beleuchtet die Rahmenbedingungen der besten Verfassung, wie z.B. die Möglichkeit der Bürger, "ihren Wünschen entsprechend, ihr Leben zu führen", die Bedeutung eines Lebens in Muße und die Notwendigkeit der Autarkie des Staates. Kapitel 3 beschreibt Aristoteles' Konzept der Besitzordnung, untersucht die verschiedenen Arten des Besitzes und diskutiert die Verteilung und den Umfang des Besitzes im idealen Staat. Kapitel 4 analysiert das Verhältnis zwischen Erziehung und Gesetz im Kontext der Besitzordnung, untersucht die Rolle der Charaktertugenden und die Bedeutung der staatlichen Erziehung. Kapitel 5 befasst sich mit der Lenkung zur Tugend durch das Gesetz.
Schlüsselwörter
Aristoteles, Politik, beste Verfassung, Besitzordnung, Erziehung, Gesetz, Tugend, individuelle Freiheit, gemeinschaftliche Verpflichtung, Muße, Autarkie, Nikomachische Ethik.
- Arbeit zitieren
- 1. Staatsexamen Sofia Zafiridou (Autor:in), 2023, Die Beziehung von Gesetz und Erziehung in der Besitzordnung aus der besten Verfassung in "Politik", Buch II, VII und VIII von Aristoteles, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1507427