Die Arbeit geht der Frage nach, ob im Hinblick auf türkische Migranten in Deutschland von Exklusion gesprochen werden kann, was im positiven Fall als eine plausible Ursache von Kriminalität gelten könnte.
Dazu wird im ersten Teil recht ausführlich versucht, unter Berücksichtigung verschiedener Bedeutungen des Exklusionsbegriffs zu einem Analyseraster zu gelangen. Geht man der Geschichte des Begriffs Exklusion, seinen Verwendungen und Bedeutungsvarianten nach, so lassen sich schließlich drei Dimensionen unterscheiden: eine sozial-strukturelle, eine institutionelle und eine sozial-emotionale.
Der zweite Teil widmet sich dann gemäß dieses Schemas der Untersuchung der Lage der türkischen Migranten in Deutschland. Dabei wird jede Dimension noch einmal nach objektiven Lebensbedingungen, subjektiver Wahrnehmung der Lebensbedingungen und nach dem faktischen Ausschluss durch Andere analytisch getrennt. Dadurch steht ein hinreichend genaues Analyseinstrument zur Verfügung, um alle wesentlichen, mit dem Begriff Exklusion gemeinten Dimensionen, zu erfassen.
Es zeigt sich, dass die vielfache Benachteiligung türkischer Migranten in Deutschland eine Realität ist. Obwohl sich Exklusionstendenzen zeigen, kann von einer Exklusion der gesamten Gruppe türkischer Zuwanderer keine Rede sein. Einiges deutet freilich darauf hin, dass viele Betroffene ihre Lage subjektiv sehr pessimistisch einschätzen. Im Einzelfall könnte Kriminalität tatsächlich eine Folge der objektiven und subjektiv wahrgenommenen Lebensbedingungen sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition des Begriffs Exklusion
- 2.1 Die objektiven Lebensbedingungen
- 2.2 Subjektive Wahrnehmung der Lebensbedingungen (interne Ressourcen)
- 2.3 Ausschluss durch Andere
- 2.4 Inklusion/Exklusion - eine dichotomische Unterscheidung?
- 3. Analyse der Situation türkischer Migranten in Deutschland
- 3.1 Methodische Anmerkungen
- 3.2 Sozial-strukturelle Dimension
- 3.2.1 Die objektiven Lebensbedingungen
- 3.2.2 Die subjektive Wahrnehmung der Lebensbedingungen
- 3.2.3 Ausschluss durch Andere
- 3.3 Institutionelle Dimension
- 3.3.1 Die objektiven politischen Partizipationsmöglichkeiten
- 3.3.2 Die subjektive Wahrnehmung und Bewertung der Einflusschancen
- 3.3.3 Ausschluss durch Andere von politischer Partizipation
- 3.4 Sozial-emotionale Dimension
- 3.4.1 Der objektive Grad der Einbindung
- 3.4.2 Die subjektive Wahrnehmung der Einbindung
- 3.4.3 Ausschluss durch Andere
- 3.5 Symbolische Dimension
- 4. Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Frage, ob im Hinblick auf türkische Migranten in Deutschland von Exklusion gesprochen werden kann und ob dies als plausible Ursache für Kriminalität gelten könnte. Dabei werden drei Dimensionen der Exklusion unterschieden: sozial-strukturell, institutionell und sozial-emotional.
- Definition und Analyse des Begriffs Exklusion
- Objektive und subjektive Lebensbedingungen türkischer Migranten in Deutschland
- Institutionelle Partizipationsmöglichkeiten und Ausschlussmechanismen
- Sozial-emotionale Integration und Exklusion
- Zusammenhang zwischen Exklusion und Kriminalität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte um Integration und Kriminalität türkischer Migranten in Deutschland. Kapitel 2 definiert den Begriff Exklusion und analysiert seine verschiedenen Aspekte. Kapitel 3 untersucht die Situation türkischer Migranten in Deutschland anhand der drei Dimensionen sozial-strukturell, institutionell und sozial-emotional.
Schlüsselwörter
Exklusion, Integration, türkische Migranten, Deutschland, Kriminalität, sozial-strukturelle Dimension, institutionelle Dimension, sozial-emotionale Dimension, Lebensbedingungen, Partizipation, Einbindung, Symbolische Dimension.
- Quote paper
- Sebastian Fischer (Author), 2008, Ein Fall von Exklusion?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150825