Interpretation von Patrick Süskinds Roman „Das Parfüm“


Trabajo Escrito, 2005

24 Páginas, Calificación: 1,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Inhaltsangabe

2. Sprache, Stil und Erzählperspektive
2.1. Aufbau des Textes
2.2. Biografie des Autors

3. Thema und Motive

4. Geschichtliche Hintergründe
4.1. Gesellschaftliche Schichten

5. Charakteristika Jean-Baptiste Grenouille

6. Weitere Figuren
6.1. Madame Gaillard
6.2. Guiseppe Baldini

7. Intention des Autors

8. Reflexion

Literaturverzeichnis

Einleitung

Im Rahmen des Deutschunterrichts wählte ich zum Thema „Interpretationsaufsatz“ das Buch Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders von Patrick Süskind.

Süskinds Werk ist ein historischer Roman, der Details der Handwerkstechnik der Gerber und Parfümeure verrät, aber uns ebenso - wenn auch eindeutig mit einer Parodie – das Zeitalter der Aufklärung vor Augen führt. Außerdem gewährt uns der Autor einen Einblick in die hygienischen Verhältnisse des 18. Jahrhunderts. Eine Handlung, in der Gerüche eine wichtige Rolle spielen, eine Geschichte, die einerseits so unrealistisch scheint und den Leser doch so berührt.

Bereits wenige Monate nach dem Erscheinen des Buches 1985 war die erste Auflage mit über 100 000 Exemplaren vergriffen. Bis 1991 wurden in Deutschland 1,2 Millionen und weltweit 6 Millionen Exemplare aufgelegt. 1986 wurde Das Parfum von der New York Times zum „Buch des Jahres“ gewählt. Nur zwei andere deutsche Titel sind nach dem Zweiten Weltkrieg zu dieser Ehre gekommen: Bernhard Schlinks Der Vorleser und Das Boot von Lothar Günther Buchheim. Noch heute – fast 20 Jahre nach Erscheinen des Buches – steht Das Parfum auf Platz 57 der Bestsellerliste.[1]

Dieter Heckenschütz alias Patricius Sauerbier schrieb zu Das Parfum 1986 eine Persiflage[2]: "Das Soufflé. Geschichte eines Gourmands" (Goldmann Verlag, München 1986).

Bernd Eichinger erwarb die Filmrechte für den Roman Das Parfum, nachdem sich Patrick Süskind jahrelang gegen eine Verfilmung gewehrt hatte. Zusammen mit Tom Tykwer und Andrew Birkin schrieb er das Drehbuch. Drehstart für das groß angelegte Prestigeprojekt mit einem für deutsche Verhältnisse gewaltigen Etat von rund 50 Millionen Euro, sollte ursprüng-lich noch in 2004 beginnen, muss aber offenbar auf Mitte nächsten Jahres verschoben werden, weil bislang keine der drei Hauptrollen besetzt ist.

In unserer Ausarbeitung legen wir mehrere Schwerpunkte, da es dieses Buch einfach „ver-dient“, analysiert zu werden. Wir beginnen mit einer Inhaltsangabe, gefolgt von Sprache und Aufbau des Buches unter Berücksichtigung der Biografie des Autors und werden uns danach mit dem Thema und den Motiven beschäftigen. Im Anschluss daran werden wir die geschicht-lichen und gesellschaftlichen Hintergründe beleuchten, einige Personen näher charakterisieren und mit einer Reflexion enden.

1. Inhaltsangabe

In diesem Buch gibt es nur eine wesentliche Hauptperson: Der Franzose Jean-Baptiste Grenouille, der im 18. Jahrhundert lebt. Der Roman befasst sich mit dessen Leben von der Geburt bis hin zum Tode. Am 17.07.1738 kommt Grenouille als Sohn einer Fischverkäuferin in Paris mit einem übernatürlich gut ausgeprägten Geruchsinn auf die Welt. Seine Nase ist so sensibel, dass sie seine anderen Sinnesorgane ersetzt. Seine Mutter wirft ihn nach der Geburt zu den Abfällen unter den Tisch in der Hoffnung, ihr Neugeborenes möge dort verrecken, wie ihre vier vorher Geborenen. Doch Grenouille erfüllt ihr diesen Wunsch nicht. Durch seinen Schrei werden Menschen auf ihn aufmerksam, die sich um ihn kümmern. Die Mutter wird festgenommen. Aufgrund ihres Geständnisses wird sie als Kindsmörderin zum Tode durch Enthauptung verurteilt. Grenouille wird zu der Amme Jeanne Bussie gebracht, die sich um ihn kümmern soll. Doch schon nach kurzer Zeit will sie das Kind wieder loswerden und bringt es zu Pater Terrier mit der Begründung, dass das Baby der personifizierte Teufel sei, da es keinen eigenen Körpergeruch besitze. Terrier schenkt der Frau keinen Glauben und nimmt das Kind an. Doch schon nach kurzer Zeit bemerkt auch er, dass mit diesem Geschöpf etwas nicht stimmt. Er bekommt es mit der Angst zu tun und gibt es an eine Ziehmutter, Madame Gaillard, weiter. Da die Ziehmutter ihren Geruchssinn verloren hat, bemerkt sie das Unge-wöhnliche an ihrem Zögling nicht. Grenouille wächst dort unter sehr ärmlichen Verhältnissen mit anderen Kindern auf. Als später die Gelder für Ziehmütter gestrichen werden, gibt Madame Gaillard ihre Kinder weg. Grenouille kommt zu dem Gerber Grimal. Dort muss er täglich hart und lange arbeiten. Eines Tages befällt ihn, die meist tödlich endende Krankheit Milzbrand. Doch er überlebt sie und ist von nun an gegen diese Erkrankung immun. Das macht ihn zu einem wichtigen Arbeiter für Grimal. Als Grenouille an einem freien Abend durch Paris schlendert, gerät er in den Bann eines Duftes. Grenouille verfolgt ihn und stößt am Ende seiner Suche auf ein wunderschönes Mädchen. Er tötet sie, um sich an ihrem be-törenden Duft zu berauschen. Ab diesem Zeitpunkt steht für ihn fest, dass er der größte Par-fumeur aller Zeiten werden will!

Eines Tages treffen Jean Baptiste Grenouille und Baldini, ein angesehener Parfümeur in Paris, aufeinander. Grenouille beliefert ihn mit Ziegenleder, das Baldini mit einem einzigartigen Parfum beduften soll. Jedoch ist ihm nichts eingefallen und so versucht er das Parfum seines Konkurrenten Pélissier ,,Amor und Psyche" zu kopieren, jedoch ohne jeden Erfolg. Er bittet Baldini, ihm eine Chance zu geben, indem er für ihn dieses besagte Parfum herstellen solle. Nach längerem Zögern willigt er ein und Grenouille schafft es tatsächlich, dieses Parfum so zu kopieren, dass nicht einmal Pélissier höchstpersönlich es von seinem hätte unterscheiden können. So entwickelt sich eine enge Zusammenarbeit der beiden. Baldini bringt Grenouille alle Grundsätze und Techniken der Parfümeurskunst bei und Grenouille entwickelt für Baldini die begehrtesten Parfums, wodurch sich sein Ansehen in Paris enorm steigert. Nach der Lehr-zeit trennen sich ihre Wege. Grenouille ist so angewidert von dem menschlichen Geruch, dass er sich auf die Suche nach dem von allen Menschen entferntesten Ort begibt. Diesen findet er in einer kleinen, dunklen Höhle auf dem Gipfel eines Vulkans namens Plomb Du Cantal. Dort verbringt er sieben Jahre seines Lebens, ernährt sich von Pflanzen und einem kleinen Rinnsal. Er lebt dort in völliger Abgeschiedenheit, bis ihm eines Tages etwas schreckliches auffällt: Er entdeckt, dass er keinen eigenen Körpergeruch besitzt! Mit dieser furchtbaren Erkenntnis ver-lässt er diesen Ort und kehrt in die Zivilisation zurück. Er kommt in der Stadt Pierrefort an. Der dortige Lehnsherr Marquis de la Taillade-Espinasse beschäftigte sich gerade mit For-schungen für deren Richtigkeit er an Grenouille ein perfektes Beweismittel gefunden hatte. Er kümmert sich um ihn, indem er ihn kleidet, ernährt und ihm ein Dach über dem Kopf bietet. In diesem Ort komponierte Grenouille aus den herkömmlichsten Materialien einen Körper-geruch für sich. Als er ihn auflegt, geschieht Unfassbares. Die Menschen nahmen ihn plötz-lich wahr. Es war nicht so wie früher, als er von allen übersehen und nicht einmal registriert wurde. Doch auch die Wege von Grenouille und Marquis de la Taillade-Espinasse trennen sich bald wieder. Grenouille wandert weiter und kommt in Grasse an, dem bedeutendsten Ort der französischen Parfümeurskunst. Kurz nach seiner Ankunft steigt ihm der Hauch eines unbeschreiblich schönen Duftes in die Nase. Es ist der Duft eines schönen Mädchens, der Grenouille so gefangen nimmt. Er muss diesen Duft haben, ihn in sich tragen. Aber er weiß, dass dieser Duft noch nicht ausgereift ist, das würde er erst in zwei Jahren sein. Er weiß, sein Werk, das Werk des größten Parfümeurs aller Zeiten, würde diesen Duft beinhalten! Es sollte der absolute Duft werden. So sucht er sich wieder eine Stellung bei einem Parfümeur, um an die nötigen Utensilien gelangen zu können. Mit diesem Parfum will Grenouille die Menschen beherrschen. Er hat in seiner Lehre zum Parfümeur gelernt wie man mit Hilfe der Destillation Gerüche aus Gegenständen filtern kann. Dieses Wissen ermöglicht seinen grausamen Plan. Der Duft soll den Geruch dieses Mädchens als Basisnote enthalten. Um ihn abzurunden, be-nötigt er jedoch noch mehr Düfte. So beginnt er erneut zu morden. Insgesamt bringt er 26 der hübschesten Jungfrauen der Stadt um. Er will erreichen, dass ihn die Menschen lieben, wenn er dieses Parfum benutzt. Grenouille verfolgt die Spur jenes Mädchens, auf deren Duft er sehnlichst wartet, denn der Vater, der die Tochter in Sicherheit bringen will, ahnt, dass sie das nächste Opfer sein wird. Grenouille ermordet das Mädchen, um ihren Geruch vollständig aus-zusaugen und wird, nachdem er aufgrund der Ermittlungen verhaftet worden ist, zum Tode verurteilt. Kurz vor der Hinrichtung benutzt er dieses Parfum und wie durch ein Wunder tritt die unglaubliche Wirkung ein. Grenouille wird von den Menschen geliebt, ja sogar verehrt, und wie ein Gott behandelt. Dieses Verhalten kann er jedoch nicht ertragen. Im Gewimmel der Massen kann Grenouille entkommen und macht sich auf den Weg nach Paris. Dort an-gekommen überschüttet er sich mit seinem absoluten Duft und mischt sich unter ein Volk von Zigeunern. Für sie wirkt Jean-Baptiste Grenouille wie ein Engel, von dem jeder ein Stück besitzen muss. Sie stürzen sich wie Tiere auf ihn und zerfleischen ihn bei lebendigem Leibe.

2. Sprache, Stil und Erzählperspektive

Patrick Süskind hat einen sehr eigenwilligen Schreibstil. Er schreibt sehr detailliert, was bei uns stellenweise für Langeweile sorgte. Als Beispiel ist da Grenouilles Treffen auf Baldini anzuführen. Wie bekannt ist, bat Grenouille Baldini darum für ihn den Duft ,,Amor und Psyche" zu kopieren. Im 15. Kapitel wird sein genaues Vorgehen exakt beschrieben. Der Leser erfährt alles vom Zusammensuchen der Zutaten bis hin zur fertigen Tinktur. So präzise wird die gesamte Lehrzeit bei Baldini beschrieben. Süskind reiht dabei eine Unmenge von Fakten aneinander, indem er die Techniken der Parfümeurskunst genau erklärt. (vergleiche 18. Kapitel, Seite 122-127).

Weiterhin neigt Süskind dazu, vor allem die Gerüche sehr ausgiebig und treffend zu formu-lieren. Verständlicherweise hat er bei dieser Handlung einen Schwerpunkt auf Gerüche, deren Zusammensetzung und Wirkung gelegt. Hätte er sie so geschildert, wie jeder andere Mensch sie wahrnimmt, so hätte man nie einen Einblick in Grenouilles ,,Duftwelt" gehabt und hätte ihn nicht verstehen können. Das kommt besonders deutlich zum Ausdruck, als er sein erstes Opfer, das Mädchen aus der ,,Rue des Marais" (Seite 53), durch seine Nase aufspürt: ,,Dieser Geruch hatte Frische; aber nicht die Frische der Limetten oder Pomeranzen, nicht die Frische von Myrrhe oder Zimtblatt oder Krauseminze oder Birken oder Kampfer oder Kiefernnadeln, nicht von Mairegen oder Frostwind oder von Quellwasser [...]"(Seite 52*). Süskind verleiht seinen Düften sozusagen Leben, denn auf derselben Seite wird dem Duft des Mädchens noch zugesagt, es habe ,,Wärme".

Süskind erwähnt für ihn unwichtige Ereignisse nur beiläufig. Dazu gehört unter anderem auch der Mord an dem oben angeführten Mädchen, der folgendermaßen dargestellt wird: ,,Sie war so starr vor Schreck, als sie ihn sah, dass er viel Zeit hatte, ihr seine Hände um den Hals zu legen. Sie versuchte keinen Schrei [...] während er sie würgte[...]. Als sie tot war [...]" (Seite 56)

Der Autor verfolgt in seinem Buch fast nur die Lebensgeschichte des Mörders. Alle Neben-personen werden nur kurz angerissen und treten nur einmal auf. Auf sie wird in der weiteren Geschichte nicht zurückgekommen: ,,Da wir Madame Gaillard an dieser Stelle der Geschichte verlassen und ihr auch später nicht mehr wiederbegegnen werden, wollen wir in ein paar Sätzen das Ende ihrer Tage schildern. [...]" (Seite 38). Es ist auffallend, dass in vielen Kapi-teln eine andere Person im Vordergrund steht, die wichtig für Grenouilles Leben ist. So sind es mal Grimal, Baldini, der Marquis oder Grenouilles Ziehmütter.

Dieser Roman wird in auktorialer Erzählhaltung[3] wiedergegeben. Der Erzähler ist allwissend und ist den Handlungspersonen immer ein Stück voraus. Was auch in dem Zitat von Seite 38 zu sehen ist. Er konnte den Lebensverlauf der Madame Gaillard darlegen, ohne dass diese Zeit schon gekommen war. Allerdings wechselt die Erzählperspektive auch. Im 10. Kapitel beispielsweise kommt ein Dialog zwischen Baldini und Chénier vor. (Seite 63-64).

Süskind benutzt natürlich auch stilistische Mittel. Auf die typischen wird bei der Analyse des ersten Kapitels eingegangen.

Zum Schluss ist zu sagen, dass durch das Zusammenspiel dieser ganzen Faktoren die Hand-lung gut nachzuvollziehen ist und konkret wird. Man kann mit der Person Jean-Baptiste Grenouille mitfühlen und sein groteskes Vorgehen wenigstens in gewisser Weise mit-empfinden. Obwohl die zum Teil zu genaue Schilderung der Vorgänge Langeweile erzeugen kann, ist die Sprache durchgehend anspruchsvoll. Diese Wortwahl passt sehr gut zu dem manchmal wirren Geschehen.

[...]


[1] Stand: 19.10.2004 www.idealo.de - Top 100 Hitliste Bücher.

[2] Kurz gesagt ist eine Persiflage ein feiner, geistreicher Spott.

[3] auktoriale Erzählhaltung = (auctor, lateinisch: Schöpfer, Verursacher) Erzähler (nicht identisch mit dem Autor!) tritt im Text in Erscheinung, nennt sich selbst, spricht den Leser an, kommentiert und deutet seine Erzählung, überblickt das Geschehen, macht deutlich, dass er erzählt.

(Quelle: www.ni.schule.de)

Final del extracto de 24 páginas

Detalles

Título
Interpretation von Patrick Süskinds Roman „Das Parfüm“
Calificación
1,0
Autor
Año
2005
Páginas
24
No. de catálogo
V150866
ISBN (Ebook)
9783640623679
ISBN (Libro)
9783640623747
Tamaño de fichero
574 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Das Parfüm
Citar trabajo
Sabine Klatt (Autor), 2005, Interpretation von Patrick Süskinds Roman „Das Parfüm“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150866

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