Diese Arbeit untersucht die narrative Funktion solcher Parallelwelten und ihre Verknüpfung mit der Gattung der Fantastik, um aufzuzeigen, wie diese Welten unser Verständnis von Realität und Fiktion herausfordern und verändern. Das Eintauchen in fremde Realitäten, sei es durch Fiktion oder moderne Technologien wie Virtual-Reality-Brillen, bietet den Menschen die Möglichkeit, der Beschränkung ihres irdischen Daseins zu entfliehen und neue Welten zu erleben. Unternehmen wie MediaMarkt und Saturn nutzen dies, um VR-Brillen zu bewerben, die eine Flucht aus der Realität versprechen. Parallel dazu eröffnen auch literarische Werke wie Adolfo Bioy Casares' "La trama celeste" durch die Erschaffung von Parallelwelten ähnliche Erlebnisse, die den Rezipienten zur aktiven Suspension des Unglaubens einladen.
Zunächst muss sich bei Beginn dieser Arbeit die Frage gestellt werden, was die fantastische Literatur ausmacht und wie diese zu Stande kam. Fantastik hat, wie bereits angedeutet, ihre Wurzeln in der Fiktion, der „kreative[n] Schaffung einer Symbol-Welt, die nicht (ganz) den ‚Wahrheits‘kriterien jener kognitiven und sozialen Konstruktion unterliegt, die wir ‚Realität‘ nennen“. Der Dualismus zwischen Realität und Fiktion ist somit klar, da Realität uns als die objektive Wahrheit beschrieben wird, die wir über unsere Welt innehaben und befolgen, samt Wissen über die physikalischen Gesetze unseres Universums.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Adolfo Bioy Casares und die Fantastik
- Das Narrativ der Parallelwelten
- La trama celeste
- Inhaltsangabe
- Instanzen von Parallelwelten und ihre Bedeutung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Motiv der Parallelwelten in Adolfo Bioy Casares' fantastischer Erzählung „La trama celeste“. Ziel ist es, die Implikationen von Parallelwelten in der fiktiven Welt zu analysieren und deren narrative Funktionen zu erörtern. Die Arbeit verbindet die Analyse von „La trama celeste“ mit theoretischen Überlegungen zur Gattung Fantastik.
- Das Konzept der Parallelwelten in der Literatur
- Die Definition und Charakteristika von Fantastik
- Der Dualismus von Realität und Fiktion
- Narrative Funktionen von Parallelwelten
- Adolfo Bioy Casares und sein Beitrag zur argentinischen Fantastik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach den Implikationen von Parallelwelten in fiktiven Erzählungen. Das Kapitel „Adolfo Bioy Casares und die Fantastik“ definiert den Begriff der Fantastik und untersucht deren Zusammenhang mit Fiktion, Realität und Virtualität. Es werden theoretische Ansätze von Todorov und Ruthner diskutiert.
Das Kapitel „Das Narrativ der Parallelwelten“ legt den Fokus auf die allgemeine Darstellung von Parallelwelten in der Literatur. Der Hauptteil der Arbeit widmet sich „La trama celeste“, indem zunächst eine Inhaltsangabe gegeben wird, bevor die Bedeutung der dargestellten Parallelwelten im Detail analysiert wird.
Schlüsselwörter
Parallelwelten, Fantastische Literatur, Adolfo Bioy Casares, La trama celeste, Fiktion, Realität, Virtualität, narrative Funktionen, argentinische Fantastik, willing suspension of disbelief, Liminalität.
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- Niklas Richter (Autor), 2024, Das Motiv der Parallelwelten in der fantastischen Erzählung "La trama celeste", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1508789