Leseprobe
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG
1.1. Problemstellung und Relevanz des Themas
1.2. Begriffsbestimmungen
1.3. Fragestellungen
1.4. Aufbau der Arbeit
2. GLOBALISIERUNG
2.1. Ein Begriff geht um die Welt
2.2. Die Befürworter der Globalisierung
2.3. ...und die Verlierer
3. Die Globalisierungskritik hat einen Namen - Attac
3.1. Auf den Umbruch folgt die Bewegung
3.2. Struktur und Finanzierung
3.3. Eine Organisation und ihre Ziele
3.4. Attac-Positionen
3.4.1. Die WTO im Kreuzfeuer der Kritik
3.5. Kritik an Attac selbst
4. KONKLUSION
4.1. Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse
4.2. Ausblick
Literatur
1. EINLEITUNG
Wir leben alle in einem globalen Dorf
(Verfasser unbekannt)
1.1. Problemstellung und Relevanz des Themas
Wir wachen in der Früh in einem schwedischen Bett auf, schalten den Radiowecker „made in Taiwan“ aus, schlüpfen in unsere Jeans die vermutlich malayische Näherinnen geschneidert haben, streifen uns das adidas-Shirt über, das in Guatemala von Kinderhänden gefertigt wurde und trinken zum Frühstück Kaffee aus Bolivien. Später fahren wir mit einem japanischen Auto zur Arbeit und telefonieren mit einem Handy, das in Finnland zusammengebaut wurde.
Das ist Globalisierung. Dieser kleine Ausschnitt könnte aus dem Leben jedes Europäers stammen. Wir leben in einem globalen Dorf.
Dass die Globalisierung nicht nur Befürworter auf den Plan ruft, sah man zuletzt am G8-Gipfel in Heiligendamm, wo tausende Menschen gegen die Granden des Welthandels protestierten. Unter ihnen auch Mitglieder von Attac.
Ich habe mich nach den Bildern aus Deutschland beim Gipfel in Heiligendamm gefragt, was die Motivation dieser Menschen ist, quer durch Europa zu fahren und vor meterhohen Wänden mit Plakaten und Schlachtrufen zu protestieren. Ich habe mich gefragt, was für Ziele diese NGOs verfolgen und warum gerade die Globalisierung ihr größter Feind ist, wo uns doch weiß gemacht wird, wie wohlhabend wir durch sie geworden sind. Aus all diesen Fragen habe ich eine globalisierungskritische Organisation herausgenommen um der Sache auf den Grund zu gehen – Attac, das Sand im Getriebe der Globalisierung.
1.2. Begriffsbestimmungen
Die zentralen Begriff für diese Arbeit, Globalisierung, NGO und Attac, sollen vorab definiert und erklärt werden.
- Globalisierung
Der Begriff „Globalisierung“ wird im 21. Jahrhundert sehr weit gefasst. Eine einzige Definition scheint hier nicht möglich, auch in den verschiedenen Lexika stößt man auf teils positive, teils negative Erklärungsversuche für dieses Wort. Globalisierung ist zudem auch abhängig von Raum und Zeit – in Asien versteht man unter Globalisierung etwas anderes als in Europa (vgl. Elias 2004, 16).
Eine Art der Definition möchte ich hier dennoch wiedergeben. So beschreibt Hermann Scheer in der Zeitung „Le Monde Diplomatique“,
„Der Begriff Globalisierung ist relativ neu. Doch schon innerhalb weniger Jahre wurde er durch seinen all beliebigen Gebrauch in Politik und Wirtschaft zu einem Generalschlagwort. Der Begriff scheint so selbstredend alle und alles zu vereinnahmen, dass von vornherein als weltfremd gilt, wer ihn auch ansatzweise in Frage zu stellen wagt. [...] Unter Globalisierung wird inzwischen vor allem die unumgängliche, irreversible und alternativlose Marktfreiheit der Unternehmen verstanden, die einer globalen Verheißung gleichkommt, indem sie die tendenziell vollständige Entgrenzung der Wirtschaftsprozesse und damit das Ende aller einhegenden staatlichen Maßnahmen in Aussicht stellt.“ (Scheer 2003, 6)
- NGO
Das Akronym NGO steht für die englische Bezeichnung „Non Governemental
Organization“, zu Deutsch eine Nicht-Regierungsorganisation.
Bei NGOs handelt es sich
„um Organisationen, welche ihre Ziele auf sozialpolitische Fragen ausrichten, wie zum Beispiel auf Menschen- und Asylrechte, Umwelt- und Klimapolitik, soziale Fragen, etc. Sie vertreten keine Interessensverbände oder Glaubensrichtungen, sondern sie stehen für eigene Ziele ein. (Elias 2004, 38 ; zit. n. Altvater/Brunnengräber 2002)
Amnesty International, Greenpeace und Attac sind Beispiele für NGOs (vgl. Shahyar 2005, 23). Jedoch wird bei Attac noch eine andere Definition in der Literatur gefunden, dazu in den folgenden Kapiteln.
- ATTAC
Das Kürzel Attac steht für „ A ssociation pour une T axation des T ransactions F inancières pour l’aide aux C itoyens » , was übersetzt heißt « Vereinigung zur Besteuerung der Finanztransaktionen zum Nutzen der Bürger » (Grefe/Greffrath/Schumann 2002, 23). Alles weitere, den Hintergrund und die Organisation selbst, wird in Kapitel drei behandelt.
1.3. Fragestellungen
Im Laufe meiner Recherchen haben sich einige Fragen zum Thema Globalisierung und Attac ergeben.
Zentrale Fragestellung
- Was ist Attac und welche Visionen hegt und verfolgt diese globalisierungskritische Organisation?
Detailfragen
- Was ist Globalisierung und seit wann gibt es sie?
- Wer sind die Gewinner und Verlierer der Globalisierung?
- Wer sind die zentralen Akteure der Globalisierung?
- Welche Auswirkungen hat die Globalisierung?
- Was bedeutet Attac und seit wann existiert diese Organisation?
- Was für Ziele verfolgt diese Organisation?
- Wie schaut ihre Arbeitsweise aus?
- Wie finanziert sich Attac?
- Gibt es auch Kritik an Attac selbst?
1.4. Aufbau der Arbeit
Nach diesem Einleitungskapitel werde ich im Folgenden eher theoretisch beginnen. Das zweite Kapitel dient daher der Erklärung des Phänomens „Globalisierung“ sowie eine Einordnung in Befürworter und Gegner, in Gewinner bzw. Verlierer.
In Kapitel drei folgt schließlich die Praxis. Hier werde ich versuchen, Attac als Organisation zu beschreiben und vor allem auf ihre Interessen und Ziele näher eingehen. Ein wichtiger Punkt ist auch die Struktur und Finanzierung von Attac und die Kritik an der globalisierungskritischen Organisation.
Das abschließende Kapitel dient der Zusammenfassung aller gesammelten Ergebnisse mit dem Versuch einer Interpretation sowie der Beantwortung der eingangs gestellten Forschungsfragen. Ein Ausblick auf noch zu erforschende Elemente rundet diese Proseminar-Arbeit ab.
Diese Proseminar-Arbeit wird mithilfe ausgewählter wissenschaftlicher Literatur erstellt. Die Auflistung aller verwendeten Werke findet sich im Literaturverzeichnis am Ende dieser Arbeit.
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