Der Krimi ist eigentlich eine alte und schon lange bekannte Geschichte, die in der Variation mehr oder weniger festgelegter Elemente besteht: Verbrechen, Ermittlung und Überführung des Täters. Das Krimigenre, das seit seinen Anfängen im 18. Jahrhundert sein Publikum fasziniert, ist nicht nur eines der jüngsten, sondern zugleich eines der erfolgreichsten Genres überhaupt. In meiner Abhandlung untersuche ich, inwiefern die Krimireihe Tatort in bestimmten Folgen von den Konventionen des Krimigenres abweicht. Die Folgen "Howalds Fall", "Tod im All" und "Scheherazade" stehen im Mittelpunkt meiner Filmanalysen. Warum sich gerade die Krimireihe Tatort für eine solche Untersuchung eignet, wird an Ort und Stelle erläutert. Außerdem gehe ich auf die Entwicklung der modernsten Ausprägung des Krimigenres, den Fernsehkrimi im Allgemeinen, und auf die Ursprünge des Krimigenres und seiner Extremformen „Detektivroman“ und „Thriller“ ein, um die Eigenschaften des Krimigenres zu definieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Krimi in der Literatur
- 2.1. Kriminalerzählung und Verbrechensdichtung
- 2.2. Historischer Abriss des Genres
- 2.3. Die idealtypischen Stränge: Detektivroman und Thriller
- 2.3.1. Der Detektivroman und seine Elemente
- 2.3.2. Der Thriller und seine Elemente
- 2.3.3. Zusammenfassung: Was ist ein Krimi?
- 2.4. Zwischen den Polen: Der Polizeikrimi
- 3. Der Krimi in den modernen Medien
- 3.1. Fernsehfilm und Kinofilm
- 3.2. Krimipioniere und serielle Produktionen im Deutschen Fernsehen
- 3.3. Krimis im Dualen Rundfunksystem
- 4. Der Tatort und seine Sonderstellung im Deutschen Fernsehen
- 4.1. Das Konzept von Tatort
- 4.2. Besonderheiten von Tatort
- 4.2.1. Tatort als Gesellschaftsroman
- 4.2.2. Die Kommissare
- 5. Filmanalyse: Formatverletzung im Tatort
- 5.1. Erwartungen der Zuschauer an Tatort
- 5.2. Genreverletzungen von unterschiedlicher Qualität
- 5.3. Begründung der Film-Auswahl
- 5.4. Howalds Fall
- 5.4.1. Einleitendes
- 5.4.2. Ein typischer Krimi?
- 5.4.3. Kein typischer Krimi!
- 5.4.4. Der Ermittler als Täter
- 5.4.5. Howalds Fall und die Kritik
- 5.5. Tod im All
- 5.5.1. Einleitendes
- 5.5.2. Ein mysteriöser Fall
- 5.5.3. Endlich eine Leiche
- 5.5.4. Eine Science-Fiction-Inszenierung überführt den Täter
- 5.5.5. Der anonyme Anrufer
- 5.5.6. Die Traumsequenz und die Wandlung der Kommissarin
- 5.5.7. Science-Fiction im Tatort
- 5.5.8. Tod im All und die Kritik
- 5.6. Scheherazade
- 5.6.1. Einleitendes
- 5.6.2. Verwirrspiel um Lüge und Wahrheit
- 5.6.3. Die Hauptfiguren und der Zuschauer zwischen den Glaubensfronten
- 5.6.4. Keine Leiche, kein Mord und ein offenes Ende
- 5.6.5. Lürsen und der Sicherheitsberater – Eine untypische Liaison
- 5.6.6. Scheherazade und die Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, inwiefern die Krimireihe "Tatort" in ausgewählten Folgen von den Konventionen des Krimigenres abweicht. Die Analyse fokussiert auf die Abweichungen von etablierten Genre-Erwartungen und deren Auswirkungen auf die Rezeption.
- Analyse von Genrekonventionen im deutschen Fernsehkrimi
- Untersuchung von Formatverletzungen in ausgewählten "Tatort"-Folgen
- Bewertung der Abweichungen von den Genreerwartungen des Publikums
- Bedeutung der Regionalität im Kontext des "Tatorts"
- Der "Tatort" als Spiegel der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Formatverletzung im deutschen Fernsehkrimi ein und stellt die Krimireihe "Tatort" als Untersuchungsgegenstand vor. Sie betont die Popularität des Genres und die hohen Zuschauerzahlen des "Tatorts", unterstreicht aber gleichzeitig dessen konventionelle Struktur und die damit verbundenen Erwartungen des Publikums. Die Arbeit kündigt die Analyse ausgewählter Folgen an, die von diesen Konventionen abweichen.
2. Der Krimi in der Literatur: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Krimigenres in der Literatur, von seinen Anfängen bis zur Herausbildung der idealtypischen Formen des Detektivromans und des Thrillers. Es werden die charakteristischen Elemente beider Formen herausgearbeitet und ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Hinblick auf Erzählstrukturen, Figuren und Handlungsverläufe dargestellt. Der Polizeikrimi wird als Zwischenform positioniert.
3. Der Krimi in den modernen Medien: Das Kapitel behandelt die Adaption des Krimigenres in moderne Medien, insbesondere im Fernsehen und Kino. Es beschreibt die Entwicklung des Fernsehkrimis in Deutschland, die Entstehung serieller Produktionen und die besondere Stellung des "Tatorts" im dualen Rundfunksystem. Die Diskussion um Quoten und den Erfolg des Formats im deutschen Fernsehen wird ebenfalls thematisiert.
4. Der Tatort und seine Sonderstellung im Deutschen Fernsehen: Dieses Kapitel widmet sich ausführlich der Krimireihe "Tatort" und analysiert ihr Konzept, ihre Besonderheiten und ihre Stellung im deutschen Fernsehen. Die Bedeutung des "Tatorts" als Gesellschaftsroman und die Rolle der Kommissare werden beleuchtet, um den einzigartigen Status des Formats zu verdeutlichen und seinen Stellenwert im kulturellen Kontext Deutschlands zu unterstreichen.
Schlüsselwörter
Tatort, Krimigenre, Formatverletzung, Genrekonventionen, Fernsehkrimi, Zuschauererwartungen, Detektivroman, Thriller, Gesellschaftsroman, Filmanalyse, Serienproduktion, Regionalität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Formatverletzungen im Tatort
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht, inwieweit die Krimireihe "Tatort" in ausgewählten Folgen von den Konventionen des Krimigenres abweicht. Der Fokus liegt auf der Analyse von Abweichungen von etablierten Genre-Erwartungen und deren Auswirkungen auf die Rezeption.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Analyse von Genrekonventionen im deutschen Fernsehkrimi, die Untersuchung von Formatverletzungen in ausgewählten "Tatort"-Folgen, die Bewertung der Abweichungen von den Genreerwartungen des Publikums, die Bedeutung der Regionalität im Kontext des "Tatorts" und den "Tatort" als Spiegel der Gesellschaft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Entwicklung des Krimigenres in der Literatur, ein Kapitel zum Krimi in modernen Medien, ein Kapitel zum "Tatort" und seiner Sonderstellung im deutschen Fernsehen, und schließlich ein Kapitel mit Filmanalysen ausgewählter "Tatort"-Folgen ("Howalds Fall", "Tod im All", "Scheherazade").
Wie wird der "Tatort" in der Arbeit betrachtet?
Der "Tatort" wird als populäre Krimireihe mit konventioneller Struktur und hohen Zuschauererwartungen betrachtet. Die Arbeit analysiert, wie einzelne Folgen von diesen Konventionen abweichen und welche Auswirkungen diese Abweichungen haben.
Welche "Tatort"-Folgen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die Folgen "Howalds Fall", "Tod im All" und "Scheherazade" im Hinblick auf ihre Abweichungen von den Genrekonventionen des Fernsehkrimis.
Welche Aspekte der analysierten Folgen werden untersucht?
Die Analyse der ausgewählten "Tatort"-Folgen konzentriert sich auf die Genreverletzungen, die Erwartungen der Zuschauer, die Begründung der Filmauswahl und die jeweilige Kritik an den Folgen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Tatort, Krimigenre, Formatverletzung, Genrekonventionen, Fernsehkrimi, Zuschauererwartungen, Detektivroman, Thriller, Gesellschaftsroman, Filmanalyse, Serienproduktion, Regionalität.
Wie wird die historische Entwicklung des Krimigenres dargestellt?
Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung des Krimigenres von seinen Anfängen in der Literatur bis hin zu seiner Adaption in modernen Medien, mit Fokus auf Detektivroman, Thriller und Polizeikrimi.
Welche Rolle spielt der "Tatort" im deutschen Fernsehen?
Die Arbeit betont die Sonderstellung des "Tatorts" im deutschen Fernsehen, seine Bedeutung als Gesellschaftsroman und die Rolle der Kommissare im Kontext des Formats.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit der Arbeit lässt sich aus den Kapitelzusammenfassungen und der Zielsetzung ableiten: Die Arbeit analysiert die Abweichungen vom klassischen Krimigenre in ausgewählten Folgen des Tatorts und bewertet deren Wirkung auf das Publikum.
- Arbeit zitieren
- Markus Gentner (Autor:in), 2008, Formatverletzung im deutschen Fernseh-Krimi, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151116