Wie beeinflusst der Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan die Außenpolitik der USA? Wie veränderte sich die US-Amerikanische Außenpolitik? Welche Schlüsselfaktoren führten zu einem Umdenken in der US-amerikanischen Außenpolitik? Welche Folgen hatte der Wandel der US-Amerikanische Außenpolitik auf die Politik in den USA selbst?
Obwohl sich ab dem Ende der 1960-er Jahre die USA und die Sowjetunion sowie ihre jeweiligen Verbündeten politisch etwas näherkamen, schien Ende der 1970-er Jahre das Misstrauen zwischen Ost und West wieder zu wachsen. Die Stationierung moderner SS20 Mittelstreckenraketen durch den Warschauer Pakt sowie der NATO-Doppelbeschluss trugen dabei ausschlaggebend bei, die Spannungen zu verstärken. Dass die Sowjetunion allerdings tatsächlich nach Afghanistan einmarschierte, war überraschend, da die Sowjetunion wusste, dass dies ein sehr risikoreiches Vorhaben darstellte und Afghanistan wirtschaftlich und politisch als unbedeutend galt. Um die Sowjetunion daraufhin zu schwächen, begann der neu gewählte US-Präsident Ronald Reagan radikale islamische Kämpfer finanziell und mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Er förderte sogar die Ausbildung neuer Kampftruppen, die in Afghanistan kämpfen sollen. Die von Reagan selbst als „Freedom Fighters“ bezeichnete Kämpfer, auch Mujahideen genannt, hatten das Ziel hatten, einen islamistisch, nicht kommunistisch aufgestellten Staat zu gründen. Da diese die sowjetischen Mächte wie auch die USA als feindlich ansahen, entstand eine klassische „The enemy of my enemy is my friend“ Situation. Durch die Einmischung der USA in den Konflikt entstand somit ein Stellvertreterkrieg. Um sich in einem möglichen dritten Weltkrieg gut verteidigen zu können, begann der damalige Präsident der USA Ronald Reagen daraufhin, die Armee verstärkt aufzurüsten. Gleichzeitig wurde die Außenpolitik auf die Sicherung von wirtschaftlichen und militärischen Einflusssphären ausgerichtet, wie dies zum Beispiel im Nahen Osten erfolgte. Die in den 1970-er Jahre herrschende Entspannungspolitik war mit dem Einmarsch der UdSSR in Afghanistan beendet, und es folgte eine weitere Phase des kalten Krieges, dessen baldiges Ende nicht in Sicht war.
Als Folge des wieder entflammten Ost-West-Konflikts entwickelte sich eine starke internationale Friedensbewegung, die sich auch in den USA aktiv war. Sie forderten die amerikanische Außenpolitik zur Umkehr auf und warnten vor einem atomaren dritten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext
- Mögliche Gründe der UdSSR für den Einmarsch in Afghanistan
- Vergrößerung der Einflusssphäre der USA durch neue außenpolitische Beziehungen
- Befürchtung eines durch den Westen gesteuerten Sturzes des sozialistischen Regimes in Afghanistan
- Reaktion der UdSSR auf den NATO-Doppelbeschluss
- Gründe der USA für die Änderung ihrer Außenpolitik
- Wachsende sowjetische Einflusszone
- Zweite Ölkrise
- Reaktion des westlichen Bündnisses
- Außenpolitischer Strategiewechsel der USA vom „strategischen Gleichgewicht“ zu „Sieg ist möglich“
- Präsidentschaft von Ronald Reagan
- Indirekte Parteiname der USA am Afghanistankrieg
- Erste Sanktionen gegen die Sowjetunion
- Unterstützung der Mudschahedin
- Änderung der Außenpolitik gegenüber Pakistan und anderen Ländern der Region
- Fazit und Ausblick in die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Reaktion der USA auf den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan 1979 und die daraus resultierenden außenpolitischen Veränderungen. Sie analysiert die Motive der UdSSR für die Intervention sowie die Gründe für den Strategiewechsel der USA.
- Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan als Höhepunkt des Kalten Krieges
- Die außenpolitische Strategie der USA und ihr Wandel
- Die Rolle der USA im afghanischen Konflikt als Stellvertreterkrieg
- Die Unterstützung der Mudschaheddin durch die USA
- Die Folgen des Konflikts für die regionale und internationale Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die prekäre Lage Afghanistans vor dem sowjetischen Einmarsch ein und skizziert die Forschungsfragen. Das Kapitel zum historischen Kontext beleuchtet den Kalten Krieg und die Entwicklung der Ost-West-Beziehungen. Das Kapitel zu den Gründen des sowjetischen Einmarsches erörtert verschiedene Faktoren, wie die befürchtete Destabilisierung des sozialistischen Regimes und die Reaktion auf den NATO-Doppelbeschluss. Die Gründe für den US-amerikanischen Strategiewechsel werden im darauffolgenden Kapitel behandelt, wobei die wachsende sowjetische Einflusszone und die zweite Ölkrise im Mittelpunkt stehen. Schließlich beschreibt ein Kapitel die Reaktion des westlichen Bündnisses, inklusive der Unterstützung der Mudschahedin und der Sanktionen gegen die Sowjetunion.
Schlüsselwörter
Kalter Krieg, Sowjetische Intervention in Afghanistan, US-Außenpolitik, Mudschaheddin, Stellvertreterkrieg, NATO-Doppelbeschluss, Containment-Politik, Sanktionen, regionale Konflikte.
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- Malte Ohlmann (Autor), 2022, Folgen und Reaktion der USA auf den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan 1979, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1511626