[...] Praktische Probleme mit der deduktiv-nomologischen Erklärung
- in der Psychologie sind keine Gesetze im Sinne des H-O-Schemas bekannt, somit ist
die ideale Form der Erklärung nicht möglich
- Gesetze lassen sich nicht endgültig bestätigen, also verifizieren; Da Gesetze einen
unendlichen Geltungsbereich haben, können noch so viele vergangene und
gegenwärtige Ereignisse, die mit der Aussage übereinstimmen, nicht zu dem Schluß
berechtigen, dass auch alle zukünftigen Ereignisse das Gesetz verifizieren werden.
- Nur wenn Gesetz und Randbedingung empirischen Gehalt haben, wird etwas über die
Realität ausgesagt. Ist dies nicht der Fall, dann kann auch kein empirisches Phänomen
erklärt werden.
- Nur wenn Gesetz und Randbedingung wahr sind, also zutreffen, kann von einer
korrekten Erklärung gesprochen werden.
Lässt sich das Explanandum nicht mithilfe des gegebenen Gesetzes herleiten, so benötigt man
ein anderes deterministisches Gesetz, das die logische Deduktion zulässt. (bzw. ein nichtdeterministisches
Gesetz (statistisches G.)) [...]
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine wissenschaftliche Erklärung?
- Deduktiv-Nomologische Erklärung nach Hempel-Oppenheim
- Induktiv-Statistische Erklärung
- Dispositionelle + Genetische Erklärung
- Unvollständige Erklärungen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Seminar-Referat befasst sich mit dem Konzept der wissenschaftlichen Erklärung in der Psychologie. Es beleuchtet verschiedene Ansätze und Modelle, die zur Erklärung von Phänomenen in den Sozialwissenschaften herangezogen werden können.
- Die verschiedenen Arten der wissenschaftlichen Erklärung
- Die Bedeutung von Gesetzen und Randbedingungen
- Die Unterschiede zwischen deduktiv-nomologischen und induktiv-statistischen Erklärungen
- Die Rolle von Dispositionen und Manifestationsgesetzen in der Erklärung
- Die Probleme unvollständiger Erklärungen
Zusammenfassung der Kapitel
Was ist eine wissenschaftliche Erklärung?
Das Kapitel definiert den Begriff der wissenschaftlichen Erklärung und erläutert ihre Funktion als Antwort auf eine Warum-Frage. Es beschreibt das Ziel wissenschaftlicher Erkenntnis, beobachtete Erscheinungen kausal zu deuten, und betont die Bedeutung der Identifizierung von Ursachen. Weiterhin wird der Unterschied zwischen Erklärung und Vorhersage verdeutlicht.
Deduktiv-nomologische Erklärung nach Hempel-Oppenheim
Dieses Kapitel stellt die deduktiv-nomologische Erklärung (D-N-Erklärung) nach Hempel-Oppenheim vor. Die D-N-Erklärung basiert auf der logischen Deduktion eines Phänomens aus einem allgemeinen Gesetz und einer Einzelfallspezifikation. Es werden die vier Adäquatheitskriterien für eine wissenschaftliche Erklärung nach Hempel und Oppenheim erläutert und die praktischen Probleme der D-N-Erklärung in der Psychologie diskutiert.
Induktiv-statistische Erklärung
Das Kapitel behandelt die induktiv-statistische Erklärung, die auf der Basis statistischer Gesetze funktioniert. Es werden die Unterschiede zur deduktiv-nomologischen Erklärung hervorgehoben, insbesondere die fehlende logische Deduktion und die Möglichkeit von Widersprüchen. Das Kapitel diskutiert die Akzeptabilität von induktiv-statistischen Erklärungen und die Bedeutung von Zusammenhangserklärungen.
Dispositionelle + Genetische Erklärung
Dieses Kapitel erläutert dispositionelle und genetische Erklärungen. Es beschreibt die Rolle von Dispositionen und Manifestationsgesetzen in der Erklärung und stellt die Bedeutung der genetischen Erklärung in der Entwicklungspsychologie heraus.
Unvollständige Erklärungen
Das Kapitel beschäftigt sich mit verschiedenen Formen unvollständiger Erklärungen, darunter implizite Erklärungen, Ad-hoc-Erklärungen, partielle Erklärungen und Ex-post-Erklärungen. Es werden die Besonderheiten und Grenzen dieser Erklärungstypen erläutert.
Schlüsselwörter
Wissenschaftliche Erklärung, Deduktiv-Nomologische Erklärung, Induktiv-Statistische Erklärung, Disposition, Manifestationsgesetz, Genetische Erklärung, Unvollständige Erklärungen, Empirische Überprüfung, Kausalität, Gesetz, Randbedingung
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- Henning Petrat (Author), 2003, Wissenschaftliche Erklärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15118