In dieser Arbeit werden folgende Punkte genauer betrachtet:
Unterschiede in der Grammatik des geschriebenen und gesprochenen Italienisch; Das gesprochene Italienisch in der Gesprächsanalyse;
Der Sprechakt; Die Hörer- und Sprecherrolle und ihre Aktivitäten; Gesprächswörter, Abtönungspartikel und Interjektionen im gesprochenen Italienisch
In der Forschung wird sich mit Erscheinungsformen des gesprochenen Italienisch noch nicht so lange beschäftigt. Das hängt damit zusammen, dass in Italien lange Zeit die Frage der eindeutigen schriftsprachlichen Fixierung im Vordergrund stand. Vor der politischen Einigung 1861 in Italien war Italienisch nicht die obligatorische Ausdrucksform und wurde nicht von der Sprachgemeinschaft verwendet. Erst nach 1861 festigte sich der Stellenwert des gesprochenen Italienisch und es wurde zum Forschungsgegenstand.
Den ersten großen Beitrag leistete 1922 der Sprachwissenschaftler Leo Spitzer. Er beschrieb erstmals das gesprochene Italienisch, wobei er sich bei seinen Quellen hauptsächlich auf Theaterstücke bezog. Er beschrieb das parlato nello scritto und brachte Kategorien wie Eröffnungsformen des Gesprächs, Sprecher und Situation und Grußformeln in die Darstellung ein. Das wird in den 1970er Jahren in der Pragmalinguistik wieder aufgegriffen. In den 50er und 60er Jahren des
20. Jahrhunderts rückte das Regionalitätskriterium in der Beschreibung des Gegenwartsitalienisch in den Vordergrund. Der mündliche Sprachgebrauch wurde erfasst. Das Augenmerk wurde dabei auf raum- und schichtenspezifische Züge im Gesprochenem und Geschriebenem gelegt. Weiterhin wurden die sprachgeschichtliche Komponente und die morphosyntaktischen Unterschiede zwischen dem mündlichem und schriftlichem Italienisch herausgestellt.
Der Wortschatz wurde und wird untersucht. Von der Sprachwissenschaft wird der Wortschatz des Gesprochenem und Geschriebenem als weitgehend identisch aufgefasst. Die Differenzierungen werden anhand diatopischer und diastratischer Kriterien beschrieben. Des weiteren wird die Umgangssprache und Neologismen mehr und mehr betrachtet und auch der Einfluss der Regionalsprachigkeit des parlato italiano sowie das lexikographische Erfassen von phraseologischen Wendungen sind weitere Forschungsgegenstände des gesprochenen Italienisch. Man wendet sich ab von der Ansicht sprechsprachliches Vokabular sei eine feste, unauflösbare Einheit.
Die Gesprächsanalyse und die Grammatik sind ebenfalls Betrachtungsgegenstände der jungen Forschung des (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unterschiede in der Grammatik des geschriebenen und gesprochenen Italienisch
- Das gesprochene Italienisch in der Gesprächsanalyse
- Der Sprechakt
- Hörer- und Sprecherrolle und ihre Aktivitäten
- Gesprächswörter, Abtönungspartikel und Interjektionen im gesprochenen Italienisch
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den grammatikalischen Eigenheiten und Gesprächswörtern des gesprochenen Italienisch. Sie untersucht die Unterschiede zwischen dem geschriebenen und gesprochenen Italienisch, analysiert die Gesprächsanalyse und beleuchtet die Rolle von Sprechakten, Hörer- und Sprecherfunktionen sowie Interjektionen und Gesprächswörtern im Dialog.
- Unterschiede in der Grammatik des geschriebenen und gesprochenen Italienisch
- Die Rolle des Sprechakts in der Gesprächsanalyse
- Hörer- und Sprecherfunktionen im Dialog
- Die Verwendung von Gesprächswörtern, Abtönungspartikeln und Interjektionen im gesprochenen Italienisch
- Die Bedeutung von spontanen sprachlichen Äußerungen und mündlichen Dialogen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsgeschichte des gesprochenen Italienisch vor und zeigt, dass die Forschung in den letzten Jahrzehnten einen Wandel erfahren hat. Zunächst lag der Fokus auf der schriftsprachlichen Fixierung des Italienisch, bevor sich das Interesse auf die sprachlichen Eigenheiten des gesprochenen Italienisch verlagerte. Die Kapitel 2 und 3 befassen sich mit den Unterschieden in der Grammatik des geschriebenen und gesprochenen Italienisch und analysieren die Gesprächsanalyse im Hinblick auf Sprechakte, Hörer- und Sprecherfunktionen sowie Gesprächswörter.
Schlüsselwörter
Gesprochenes Italienisch, Grammatik, Gesprächsanalyse, Sprechakt, Hörer- und Sprecherrolle, Gesprächswörter, Abtönungspartikel, Interjektionen, spontane sprachliche Äußerungen, mündliche Dialoge.
- Quote paper
- Milena Gutsch (Author), 2006, Das gesprochene Italienisch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151202