Es existieren eine Reihe von psychologischen Theorien, die versuchen, die Ursachen affektiver Erkrankungen zu erklären. Jedoch gibt es neben diesem Bereich, der psychoanalytische, kognitive sowie interpersonale Theorien umfasst, das Feld der biologischen Erklärungsansätze.
Biologische Prozesse können die Stimmungslage von Personen erheblich beeinflussen. Es ist nachvollziehbar, dass z. B. der gesundheitlich bedingte Verzicht auf Genussmittel oder der krankheitsbedingte Verzicht auf geliebte Aktivitäten negative Rückwirkungen auf die affektive Lage von Personen haben kann. Die Suche nach biologischen Ursachen in der Forschung hat klar belegt, dass bei ernsthaften affektiven Erkrankungen biochemische und physiologische Veränderungen zu finden sind. Neben der Identifikation von genetischen Faktoren fielen dabei besonders neurochemische und neuroendokrinologische Besonderheiten auf, die in dieser Ausarbeitung im Mittelpunkt stehen sollen. Nach einer Zusammenfassung der klassischen neurochemischen Neurotransmittermangeltheorien, deren Weiterentwicklungen und alternativen Erklärungen soll auf zwei relevante neuroendokrinologische Systeme, die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse und die Hypothalamus-Hypophysen- Schilddrüsen-Achse eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Affektive Störungen als Folge von neurochemischen Besonderheiten
- Die klassische Monoaminmangelhypothese
- Rezeptor-Sensitivitäts-Hypothesen
- Die cholinerg-aminerge Inbalance-Hypothese
- ,,second-messenger\"-Mechanismen
- Zusammenfassung
- Affektive Störungen als Folge von Fehlregulationen in diversen Hormonsystemen: Neuroendokrinologie
- Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse
- Hypothalamus- Hypophysen- Schilddrüsen- Achse
- Kritik biologischer Erklärungsansätze affektiver Störungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit biologischen Theorien affektiver Störungen. Sie analysiert die Rolle von neurochemischen und neuroendokrinologischen Besonderheiten bei der Entstehung und Entwicklung affektiver Erkrankungen.
- Die klassische Monoaminmangelhypothese und ihre Weiterentwicklungen
- Die Rolle von Rezeptoren und deren Sensitivität bei affektiven Störungen
- Die Bedeutung neuroendokrinologischer Systeme, wie der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse und der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse
- Kritik an biologischen Erklärungsansätzen affektiver Störungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der biologischen Erklärungsansätze affektiver Störungen ein und erläutert die Bedeutung neurochemischer und neuroendokrinologischer Faktoren. Das Kapitel 2 beleuchtet die klassische Monoaminmangelhypothese und ihre Weiterentwicklungen, die die Rolle von Neurotransmittern wie Noradrenalin und Serotonin bei der Entstehung affektiver Störungen untersuchen. Es werden alternative Erklärungen wie Rezeptor-Sensitivitäts-Hypothesen, die cholinerg-aminerge Inbalance-Hypothese und „second-messenger“-Mechanismen diskutiert.
Kapitel 3 analysiert die Rolle von Fehlregulationen in diversen Hormonsystemen, insbesondere der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse und der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse, bei affektiven Störungen. Das Kapitel 4 befasst sich mit der Kritik an biologischen Erklärungsansätzen affektiver Störungen, indem es die Grenzen und Schwächen dieser Ansätze beleuchtet.
Schlüsselwörter
Affektive Störungen, Neurochemie, Neuroendokrinologie, Monoaminmangelhypothese, Rezeptor-Sensitivität, Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse, biologische Erklärungsansätze.
- Citation du texte
- Matthias Becker (Auteur), 2005, Biologische Theorien affektiver Störungen: Neurochemie und Neuroendokrinologie., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151240