Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Logistik
3 Outsourcing
4 Das Outsourcing-Konzept in der Logistik
4.1 Entscheidungskriterien beim Outsourcing
4.1.1 Konzentration auf Kernkompetenzen
4.1.2 Kostenaspekt
4.1.3 Absatzwirtschaftliche Kriterien
4.1.4 Qualität
4.2 Chancen und Risiken beim Outsourcing
4.2.1 Chancen
4.2.2 Risiken
5 Der Prozess des Outsourcing
5.1 Ist-Analyse
5.2 Erstellung des Anforderungskataloges
5.3 Lieferantenauswahl
5.4 Vertragsgestaltung
5.5 Implementierung
5.6 Controlling des Outsourcings
6 Schlussbetrachtung
Literatur- und Quellenverzeichnis
1 Einleitung
Die zunehmende Internationalisierung führt zu einem immer härter werdenden Wettbewerb. Unternehmen sind gezwungen leistungsfähigere, flexiblere und kostensparendere Systeme zu entwickeln, um am Markt bestehen zu können und sich von den Konkurrenten abzuheben.
Eines der bekanntesten Organisationskonzepte in der betrieblichen Praxis und Wissenschaft zur Optimierung von Unternehmensfunktionen ist das Konzept des Outsourcings, welches vor allem im vergangenen Jahrzehnt stark an Bedeutung gewonnen hat.
Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Outsourcings wird Im Rahmen dieser Arbeit das Thema „Outsourcing der Logistik“ behandelt. Um ein besseres Verständnis für dieses Thema zu erhalten, werden zunächst die zentralen Begriffe „Logistik“ und „Outsourcing“ definiert.
Daraufhin werden entscheidungsrelevante Kriterien, die bei Outsourcingüberlegungen zwingend herangezogen werden müssen, explizit erläutert. Dabei werden vor allem die Kriterien ‚Konzentration auf Kernkompetenzen’ sowie des ‚Kostenaspektes’ näher erörtert. Im nächsten Kapitel wird auf die mit dem Outsourcing bestehenden Chancen und Risiken eingegangen. Im darauffolgenden Abschnitt wird eine mögliche Vorgehensweise zur Realisierung des Outsourings der Logistik aufgezeigt. Abschließend wird in der Schlussbetrachtung auf die gegenwärtige Verbreitung von Outsourcing im Logistikbereich eingegangen.
2 Logistik
In der betriebswirtschaftlichen Literatur existiert eine Vielzahl von Definitionen des Begriffs Logistik.
Pfohl definiert Logistik wie folgt „Logistik ist der Prozess der Planung, Realisierung und Kontrolle des effizienten, kosteneffektiven Fließens und Lagerns von Rohstoffen, Halbfabrikaten und Fertigfabrikaten und der damit zusammenhängenden Informationen vom Liefer- zum Empfangspunkt entsprechend der Anforderungen des Kunden.“[1]
Die Definition nach Jetzke lautet „ Logistik ist das Streben nach den acht richtigen r: Die r ichtige Ware, in der r ichtigen Menge, in der r ichtigen Qualität, zum r ichtigen Zeitpunkt, zu den r ichtigen Kosten, am r ichtigen Ort, mit den r ichtigen Daten und dem r ichtigen Wissen“.[2]
Bichler und Krohn definieren Logistik als „ein unternehmerisches Konzept, das mehr denn je einer flexiblen Unternehmungspolitik entspricht. Sie plant, koordiniert und kontrolliert die Waren und Materialflüsse – verbunden mit allen Informationen – zwischen Absatz- und Beschaffungsmarkt.“[3]
Laut Schnedlitz und Teller „Die Logistik ist ein spezieller Führungsansatz zur Entwicklung, Gestaltung, Lenkung und Realisation effektiver und effizienter Flüsse von Objekten (Güter, Informationen, Personen) in unternehmensweiten und –übergreifenden Wertschöpfungssystemen“.[4]
Eine in den USA weitverbreitete Definition, die von vielen amerikanischen Lehrbüchern übernommen wurde, stammt von der amerikanischen Logistikgesellschaft „Council of Logistics Management“.
So definiert der Council of Logistics Management Logistik folgendermaßen: “…logistics…is...the term describing the process of planning, implementing, and controlling the efficient…flow and storage of raw materials, in-process inventory, finished goods, and related information from point of origin to point of consumption fpor the purpose of conforming to customer requirements”.[5]
Die Logistik kann demnach als Prozess der Planung, Steuerung und Kontrolle eines effizienten Materialflusses, welches Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Halb- und Fertigfabrikate beinhaltet, einschließlich des ihn überlagernden Informationsflusses vom Liefer- zum Empfangspunkt verstanden werden.[6]
Resümee
Es lässt sich keine einheitliche Definition der Logistik in der Literatur finden. Jedoch kann man bei der kritischen Gegenüberstellung keine absolut konträren Aspekte entdecken, da sich alle Sichtweisen in ihrer Aussagekraft sehr ähneln.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Logistik durch planende, steuernde und durchführende Maßnahmen hat die Funktion, einen optimalen Güterfluss sicher zu stellen. Ebenfalls wird Logistik als ein ganzheitliches Konzept gesehen.
3 Outsourcing
Der Begriff Outsourcing kommt aus dem amerikanischen Sprachgebrauch und setzt sich aus den Begriffen Outside Resource Using zusammen. Diese Begriffsverknüpfung lässt sich mit “die Nutzung externer Ressourcen” übersetzen, das betreffende Unternehmen bedient sich außerhalb liegender Quellen.[7]
Nach Köhler-Frost “leitet sich der Begriff Outsourcing von outside resource using ab und stammt aus dem amerikanischen Wirtschaftsleben. Übersetzt heißt dies soviel wie, dass Ressourcen in die Verantwortung Dritter, z.B. Tochter-, Beteiligungsgesellschaften oder Fremder, übergeben werden. In Deutschland setzte diese Entwicklung Ende der fünfziger Jahre, vornehmlich durch Ausgliederung an Hilfs-, Zuliefer- und auch Dienstleistungsbetriebe, ein.“[8]
Gebhard definiert Outsourcing als die Inanspruchnahme unternehmensfremder Ressourcen für die Leistungserbringung eines Unternehmens.[9]
Resümee
Genauso wie für den Begriff „Logistik“ kann man auch für den Begriff „Outsourcing“ keine einheitliche Definition finden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Outsourcing für die Übertragung bisher im eigenen Unternehmen erstellter Leistungsfunktionen an fremde Unternehmen steht.
Generell kann jede betriebliche Funktion auch extern erstellt werden. Ein Outsourcing kann in den unterschiedlichsten Formen stattfinden, da das Verfahren sehr komplex und aufwendig ist, kann solch eine Maßnahme nur mittel- bis langfristig gesehen werden.
4 Das Outsourcing-Konzept in der Logistik
4.1 Entscheidungskriterien beim Outsourcing
4.1.1 Konzentration auf Kernkompetenzen
C. K. Prahalad und Gary Hamel haben die Geschäftspolitiken japanischer Konzerne analysiert. Dabei haben sie entdeckt, was die fernöstlichen Marktoffensiven so spektakulär erfolgreich machte: der gezielte Einsatz von Kernkompetenzen.[10]
Sie definieren die Kernkompetenzen als „’einmalige’, schwer imitierbare und multipel nutzbare Fähigkeiten“[11]. Daher ist es für Unternehmen sinnvoll ihre Kapazitäten auf diese Felder zu konzentrieren und zweitrangige Bereiche out zu sourcen. Das Nebengeschäft des Unternehmens wird also zum Hauptgeschäft des Logistikanbieters.
Philip Kotler und Friedhelm Bliemel finden eine ganz ähnliche Definition des Begriffs, wobei sie jedoch die Bedeutung des mit der Kernkompetenz verbundenen Wettbewerbsvorteils betonen.[12]
Einen anderen Ansatz wählten Wilfried Krüger und Christian Homp, indem sie die Sicht des Kunden einnahmen. Die Kernkompetenz muss für den Kunden relevant sein, dauerhafte Wettbewerbsvorteile sichern, übertragbar auf konkrete Produkte und Leistungen sein und an das Unternehmen und nicht an einzelne Mitarbeiter gebunden sein.[13]
[...]
[1] Pfohl, H-C., 1994, S. 4.
[2] Jetzke, 2007, S.11.
[3] Bichler, K./Krohn, R., 2001, S. 18.
[4] Schnedlitz, P.; Teller, C.: 1999, S. 236.
[5] Council of log management, o.J., S1f.
[6] Vgl. Pfohl, 1987, S.142.
[7] Vgl. Bliesener, M.-M., 1994, S. 278
[8] Vgl. Köhler-Frost, W., 1995, S. 13.
[9] Vgl. Gebhardt, A., 2006, S. 22.
[10] Vgl. Prahalad, C. K./Hamel, G., 1990, S. 79.
[11] Vgl. Prahalad, C. K./Hamel, G., 1990, S. 89.
[12] Vgl. Kotler, Ph.; Bliemel, F., 2001, S. 102.
[13] Vgl. Homp, Ch.; Krüger, W., 1997, S.76.