Diese Bachelorarbeit führt eine eingehende Analyse des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes und der geplanten EU-Richtlinie durch. Dabei stehen nicht nur die Entstehung und Entwicklung im Fokus, sondern auch Zielsetzungen, Anwendungsbereiche, spezifische Sorgfaltspflichten, Durchsetzungsmechanismen und Sanktionen. Ein kritischer Vergleich beider Gesetze wird Unterschiede und ihre möglichen Auswirkungen aufzeigen. Die Arbeit geht zudem auf Kritik am Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ein und prüft, ob die geplante EU-Richtlinie diese adressieren kann. Auch die Herausforderungen und Chancen für Unternehmen im Zusammenhang mit Lieferkettengesetzen werden beleuchtet. Abschließend fasst die Arbeit die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf die Zukunft der Lieferkettengesetzgebung in Deutschland und der EU.
Die moderne Welt ist von globalen Verflechtungen und komplexen internationalen Lieferketten geprägt. Smartphones, die wir täglich nutzen, enthalten Komponenten aus Dutzenden von Ländern, von der Rohstoffproduktion bis zur Endmontage. Die Globalisierung fördert die Vernetzung von Unternehmen weltweit und rückt ethische und soziale Verantwortlichkeiten in den Fokus, insbesondere bezüglich Menschenrechtsverletzungen, Umweltauswirkungen und unfairen Arbeitsbedingungen in
Lieferketten. Berichte über Kinderarbeit, Umweltverschmutzung und unfaire Arbeitsbedingungen haben öffentliche Meinungen und Regierungen mobilisiert. Die Implementierung von Lieferkettengesetzen gewinnt als Instrument zur Sicherung von Nachhaltigkeit und ethischer Unternehmensführung an Bedeutung. Nationale und internationale Bemühungen zur Regulierung globaler Lieferketten sind im Gange, wobei Deutschland eine Vorreiterrolle einnimmt. Das deutsche
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz wurde 2021 verabschiedet und ist am 01.01.2023 in Kraft, während die Europäische Union ein EU-weites Lieferkettengesetz diskutiert. Beide Gesetze verpflichten Unternehmen zur Einhaltung von Sorgfaltspflichten, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu verhindern.
*Angesichts der zum damaligem Zeitpunkt noch ausstehenden Verabschiedung der geplanten EU-Richtlinie und der anschließenden zweijährigen Umsetzungsfrist für die Mitgliedsstaaten in nationales Recht, geht diese Arbeit davon aus, dass der Vorschlag der geplanten EU-Richtlinie vom 23.02.2022 verabschiedet wird.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Theoretischer Rahmen
- I. Liefer- und Wertschöpfungskette Begriffsdefinition
- II. Bedeutung und Notwendigkeit von Lieferkettengesetzen
- III. Vergleichsmethodik und Annahme
- C. Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
- I. Entstehung und Entwicklung
- II. Zielsetzung
- III. Anwendungsbereich und betroffene Unternehmen
- IV. Sorgfaltspflichten
- 1. Einbeziehung der Sorgfaltspflichten in die Unternehmenspolitik
- 2. Menschenrechtsbeauftragter
- 3. Ermittlung
- 4. Priorisierung
- 5. Vermeidung
- 6. Behebung
- 7. Beschwerdeverfahren
- 8. Überwachung
- 9. Berichterstattung
- V. Durchsetzungsmechanismen und Sanktionen
- D. Die geplante EU-(Lieferketten-)Richtlinie
- I. Entstehung und Entwicklung
- II. Zielsetzung
- III. Anwendungsbereich und betroffene Unternehmen
- IV. Sorgfaltspflichten
- 1. Einbeziehung der Sorgfaltspflichten in die Unternehmenspolitik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert kritisch das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und vergleicht es mit der geplanten EU-Richtlinie. Ziel ist es, die Unterschiede beider Rechtsakte zu beleuchten, deren Auswirkungen zu untersuchen und die Herausforderungen für Unternehmen zu erörtern. Die Arbeit evaluiert zudem, ob die EU-Richtlinie die Kritik am deutschen Gesetz adressieren kann.
- Vergleich des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes mit der geplanten EU-Richtlinie
- Analyse der Auswirkungen der unterschiedlichen Rechtsnormen auf Unternehmen
- Bewertung der Herausforderungen für Unternehmen im Umgang mit den Sorgfaltspflichten
- Untersuchung der Chancen für Unternehmen durch die neuen Regulierungen
- Evaluierung der Kritik am deutschen Gesetz und der potenziellen Verbesserung durch die EU-Richtlinie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der globalen Lieferketten und der Notwendigkeit von Regulierungen ein. Der theoretische Rahmen definiert Liefer- und Wertschöpfungsketten und erläutert die Bedeutung von Lieferkettengesetzen. Das Kapitel zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz beschreibt Entstehung, Zielsetzung, Anwendungsbereich, Sorgfaltspflichten und Durchsetzungsmechanismen. Die Darstellung der geplanten EU-Richtlinie folgt einem ähnlichen Aufbau, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, EU-Lieferkettenrichtlinie, Unternehmensverantwortung, Nachhaltigkeit, Menschenrechte, Sorgfaltspflichten, globale Lieferketten, Regulierung, Herausforderungen für Unternehmen, Chancen für Unternehmen.
- Citation du texte
- Alisa Marie Dienst (Auteur), 2024, Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und EU-Richtlinie im Vergleich. Chancen und Herausforderungen für Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1513125