Was wird unter Magie verstanden? Was spricht für oder gegen eine universelle Anwendung dieses Begriffs? In welcher Weise wird Magie von Religion abgegrenzt? Steht Magie im Widerspruch zu Rationalität? Dies sind Fragen, die nicht nur Ethnologen bei der Erforschung und Beschreibung fremder Kulturen, sondern auch Religionswissenschaftler beschäftigt haben.
In dieser Hausarbeit sollen diese Fragen anhand von Theorien wichtiger Denker der Ethnologie und Religionswissenschaft näher dargestellt und behandelt werden.
Zunächst soll versucht werden, die Begriffsentwicklung bzw. den Beginn der Verwendung des Begriffs Magie zu veranschaulichen. Ab wann kam es zum Gebrauch des Magiebegriffs? Zu welchem Zweck wurde er eingesetzt? Von wem wurde der Terminus Magie für welche Ziele benutzt? Wie entwickelte sich die Verwendung über die Zeit hinweg? Diese Fragen sollen hinsichtlich der historischen Begriffswerdung geklärt werden.
Wie veränderte sich die Verwendung des Magiebegriffs nach der Etablierung der Religionswissenschaft und der Ethnologie als akademische Fächer? Dieser Fragestellung wird im Hauptteil der Arbeit nachgegangen. Hierbei werden evolutionistische, intellektualistische und symbolistische Theorien betrachtet werden. Sie vertreten jeweils ein unterschiedliches Verständnis von Magie. Während in evolutionistischen und intellektualistischen Ansätzen der Aspekt der Rationalität durchaus von Bedeutung ist, wenden sich symbolistische Theorien von dieser Bewertung der Magie ab und versuchen, den jeweiligen symbolischen Gehalt zu fassen.
In dieser Hausarbeit werden sowohl ältere als auch neuere Ansätze beider Strömungen angesprochen werden, um zu zeigen, inwieweit auch in diesen eine Modifikation von statten gegangen ist. Als älterer Vertreter der evolutionistischen Strömung wird James G. Frazers Theorie angeführt werden, um danach allgemeiner auf neuere intellektualistische Ansätze zu sprechen zu kommen. Im Bereich der Symbolisten gilt Émile Durkheim als Vertreter eines älteren symbolistischen Ansatzes. Auf eine Schilderung von dessen Theorie folgt ebenfalls, etwas allgemeiner gehalten, die Darstellung von neueren symbolistischen Ansätzen.
Abschließend wird in der Schlussbetrachtung der Versuch unternommen werden, festzustellen, inwieweit eine Verwendung des Begriffs Magie angebracht erscheint oder ob es nicht sinnvoller wäre, auf diesen Terminus, der durch seine Geschichte ethnozentrisch und dadurch auch negativ geprägt ist, zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Begriff der Magie
- Der Terminus Magie
- Konzepte zu Magie
- Evolutionistische und intellektualistische Theorien zu Magie
- Frazers Konzept von Magie
- 1. Stadium: Magie
- 2. Stadium: Religion
- 3. Stadium: Wissenschaft
- Magie, Religion, Wissenschaft
- neuere intellektualistische Ansätze
- Frazers Konzept von Magie
- Symbolistische Ansätze zu Magie
- Durkheims Trennung von Magie und Religion
- Religion
- Magie
- neuere symbolistische Ansätze
- Durkheims Trennung von Magie und Religion
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie Magie begrifflich zu fassen ist und in welchem Verhältnis sie zu Rationalität und Religion steht. Die Arbeit analysiert verschiedene Theorien von Ethnologen und Religionswissenschaftlern, die sich mit Magie auseinandersetzen, und beleuchtet dabei evolutionistische, intellektualistische und symbolistische Ansätze. Die Arbeit untersucht die historische Entwicklung des Begriffs „Magie“ und analysiert, wie sich das Verständnis von Magie in den verschiedenen wissenschaftlichen Strömungen verändert hat.
- Die historische Entwicklung des Begriffs „Magie“
- Die Abgrenzung von Magie zu Religion und Wissenschaft
- Evolutionistische, intellektualistische und symbolistische Theorien zu Magie
- Die Bedeutung von Rationalität im Kontext von Magie
- Die Rolle von Magie in verschiedenen Kulturen und Gesellschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentralen Fragestellungen vor. Kapitel II beleuchtet den Begriff „Magie“ und seine historische Entwicklung. Es werden verschiedene Konzepte von Magie vorgestellt und deren Bedeutung in verschiedenen wissenschaftlichen Strömungen erläutert. Kapitel III analysiert evolutionistische und intellektualistische Theorien zu Magie, wobei James G. Frazers Konzept als Beispiel für einen evolutionistischen Ansatz dient und neuere intellektualistische Ansätze vorgestellt werden. Kapitel IV befasst sich mit symbolistischen Ansätzen zu Magie, wobei Émile Durkheim als Vertreter eines älteren symbolistischen Ansatzes vorgestellt wird und neuere symbolistische Ansätze beleuchtet werden. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Frage, ob der Begriff „Magie“ weiterhin sinnvoll verwendet werden kann.
Schlüsselwörter
Magie, Rationalität, Religion, Ethnologie, Religionswissenschaft, Evolutionismus, Intellektualismus, Symbolismus, James G. Frazer, Émile Durkheim, Kultur, Gesellschaft, Wissenschaft, Begriffsentwicklung, Paradigmenwechsel.
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- Caroline Dorsch (Autor), 2008, Konzepte zu Magie und die Frage der Rationalität, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151322