Aktuelle Studien zeigen, dass Frauen ebenso häufig von AD(H)S betroffen sein können wie Männer. Gleichzeitig sind Mädchen deutlich klinisch unterdiagnostiziert und die Symptome von Frauen werden häufig erst im Erwachsenenalter richtig eingeordnet. Entsprechend ist es wichtig, dass betroffene Frauen Gleichgesinnte finden, um sich austauschen, informieren und vernetzen zu können. Social Media Plattformen wie Instagram bieten die Möglichkeit, die eigenen Herausforderungen mit AD(H)S darzulegen, von Erfahrungen Dritter zu profitieren und über die Vernetzung mit anderen Betroffenen und das hierdurch entstehende Gruppengefühl das eigene Wohlbefinden zu verbessern. Gerade während der Covid-19-Pandemie waren einerseits konventionelle Möglichkeiten zur Abhilfe wie Psychotherapien für Betroffene mangels Verfügbarkeit beschränkt, gleichzeitig boten die auf vielen Smartphones installierten Social Media-Plattformen einen niedrigschwelligen Zugang zu informellen Hilfsangeboten. Bestimmte Accounts wie "@kirmesimkopf" widmen sich ausschließlich dem Thema AD(H)S bei Frauen, erklären Symptome oder geben Tipps für den Alltag und versuchen dadurch, die Stigmatisierung von Betroffenen zu verringern. Obwohl die Konzepte der sozialen Unterstützung auch online Eingang in die Forschungsarbeiten zur Gesundheitskommunikation gefunden haben, liegen keine Studien zu Inhalten für Frauen mit AD(H)S vor. Deshalb soll vorliegend untersucht werden, ob und wie solche Accounts zur Gemeinschaftsbildung und zur sozialen Unterstützung für von AD(H)S betroffene Frauen beitragen und ob sich dies positiv auf deren Empfinden von Selbst-Stigmatisierung sowie ihr allgemeines Wohlbefinden auswirkt. Aufgrund der geschlechtlichen Unterschiede in den Ausprägungen und der Diagnostizierung von ADHS werden insbesondere Angebote, die sich speziell an Frauen richten, betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 AD(H)S bei Frauen - fehlende Diagnose und Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden
- 2.2 AD(H)S bei Frauen - Symptome und Folgen
- 2.3 Health Content & Social Support auf Instagram
- 2.3.1 Health Content
- 2.3.2 Social Support bei AD(H)S auf Instagram
- 2.3.2.1 Nutzungsintention und -interaktion
- 2.3.2.2 Health Content zu AD(H)S bei Frauen auf Instagram
- 2.3.2.3 Theorien zu Online-Social Support und Support
- 2.3.3 Einfluss von Health Content auf Selbststigma, Gruppenzugehörigkeit und Wohlbefinden
- 2.3.3.1 Einfluss auf das Wohlbefinden und Gruppenzugehörigkeit
- 2.3.3.2 Einfluss auf Selbststigma
- 2.4 Forschungsfragen
- 3. Methodische Umsetzung
- 3.1 Forschungsdesign
- 3.2 Datenanalyse
- 4. Ergebnisse
- 4.1 Arten der rezipierten Instagram-Inhalte (FF1)
- 4.2 Interaktion mit den Inhalten (FF2)
- 4.3 Auswirkungen auf das (a) Gruppenzugehörigkeitsgefühl, (b) Selbst-Stigma und (c) Wohlbefinden betroffener Frauen (FF3)
- 5. Diskussion der Ergebnisse und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen von Instagram-Inhalten zu AD(H)S bei Frauen auf das Zugehörigkeitsgefühl, das Wohlbefinden und die Selbststigmatisierung Betroffener. Die Studie analysiert, wie spezifische Instagram-Accounts zur Gemeinschaftsbildung und sozialen Unterstützung beitragen und ob dies positive Auswirkungen auf die betroffenen Frauen hat.
- Analyse von Instagram-Inhalten zum Thema AD(H)S bei Frauen
- Untersuchung des Einflusses dieser Inhalte auf das Zugehörigkeitsgefühl
- Bewertung der Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Betroffenen
- Beurteilung des Einflusses auf die Selbststigmatisierung
- Qualitative Erhebung individueller Perspektiven betroffener Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung stellt das Problem der Unterdiagnostizierung von AD(H)S bei Frauen und die Bedeutung von Social Media Plattformen wie Instagram für den Austausch und die Unterstützung Betroffener dar. Die Forschungslücke und die Zielsetzung der Arbeit werden erläutert.
Kapitel 2 (Theoretischer Hintergrund): Dieses Kapitel bietet einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu AD(H)S bei Frauen, einschließlich der geschlechtsspezifischen Unterschiede in Diagnose und Symptomen. Es werden außerdem Konzepte von Health Content und Online Social Support im Kontext von Instagram diskutiert.
Kapitel 3 (Methodische Umsetzung): Dieses Kapitel beschreibt das gewählte qualitative Forschungsdesign mit leitfadengestützten Einzelinterviews und die angewandte Datenanalysemethode.
Kapitel 4 (Ergebnisse): In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Studie präsentiert, welche die Arten der rezipierten Instagram-Inhalte, die Interaktion damit und die Auswirkungen auf das Gruppenzugehörigkeitsgefühl, die Selbststigmatisierung und das Wohlbefinden betreffen.
Schlüsselwörter
AD(H)S, Frauen, Instagram, Social Media, Online Social Support, Health Content, Selbststigmatisierung, Wohlbefinden, Zugehörigkeitsgefühl, Qualitative Forschung, Leitfadeninterview.
- Arbeit zitieren
- Alina Rückerl (Autor:in), 2022, Instagram-Inhalte zu AD(H)S bei Frauen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1513435