Diese Arbeit beschäftigt sich mit der zunehmenden Polizeigewalt in Deutschland, die durch aktuelle Berichterstattung und alarmierende Videoaufnahmen von gewaltsamen Einsätzen von Polizeibeamten verstärkt in den Fokus gerückt ist. Die Autorin untersucht die Rolle der Polizei als staatliche Ordnungsmacht, die das Recht hat, Zwangsmittel einzusetzen und die damit verbundenen Konflikte im Alltag der Beamten. Dabei kann sowohl das Einschreiten der Beamten, als auch die Reaktionen von Bürgern zu eskalierenden Situationen führen.
Zahlreiche Studien befassen sich mit den Gewalterfahrungen von Polizeibeamten und deren Auswirkungen auf deren körperliche und psychische Gesundheit. Besonders betont wird die Bedeutung der deeskalierenden Kommunikation der Beamten, die häufig nicht ausreichend gewürdigt wird. Die vorliegende Arbeit fordert eine eingehendere Analyse des kommunikativen Handelns der Polizei im Kontext von Eskalationsszenarien und stellt die Forschungsfrage, inwiefern dieses Handeln einen krisenhaften Verlauf von Einsätzen begünstigt.
Besonders relevant ist dabei der polizeiliche Streifendienst, da dieser den direkten Kontakt zur Bevölkerung hat und somit die Institution Polizei am stärksten repräsentiert.
Ziel der Arbeit ist die exemplarische Darstellung der Notwendigkeit einer vertieften Auseinandersetzung mit diesem Thema.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Institution Polizei
- Exkurs: Eigensicherung
- Autorität: die Asymmetrie in der Beamten-Bürger-Begegnung
- Exkurs: Bodycams
- Theoretische Begriffe
- Kommunikation
- Konflikt
- Gewalt
- Methodisches Vorgehen
- Analyse
- Interview Reinhard
- Ausschnitt 1
- Ausschnitt 2
- Ausschnitt 3
- Interview Jürgen
- Ausschnitt 1
- Ausschnitt 2
- Interview Robert
- Ausschnitt 1
- Ausschnitt 2
- Ausschnitt 3
- Interview Dirk
- Ausschnitt 1
- Ausschnitt 2
- Ausschnitt 3
- Interview Sascha
- Ausschnitt 1
- Interview Reinhard
- Diskussion der Ergebnisse
- Persönliche Faktoren
- Berufliche Sozialisation
- Fehlerkultur
- Unbedingte Glaubwürdigkeit
- Wahrnehmungsraster, Ressentiments und Frustration
- Provokation und Autoritätsdemonstration
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, inwiefern das kommunikative Handeln von Polizeibeamten während von Eskalationen und Übergriffen einen krisenhaften Einsatzverlauf begünstigt. Der Fokus liegt auf dem Streifendienst und zielt darauf ab, die Relevanz der kommunikativen Dimension für die soziologische und polizeiwissenschaftliche Forschung aufzuzeigen. Die Arbeit verzichtet auf generalisierende Aussagen und präsentiert stattdessen exemplarische Fallstudien.
- Kommunikatives Handeln von Polizeibeamten in Krisensituationen
- Eskalation und Deeskalation im Polizeieinsatz
- Gewaltanwendung und Gegenwehr
- Asymmetrie der Machtverhältnisse zwischen Polizei und Bürgern
- Einfluss von persönlichen und beruflichen Faktoren auf das Handeln von Polizeibeamten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den aktuellen Diskurs um Polizeigewalt und die Forschungslücke bezüglich der Rolle der Kommunikation. Es wird die Forschungsfrage formuliert: "Inwiefern begünstigt das kommunikative Handeln von Polizeibeamten einen krisenhaften Einsatzverlauf?". Die Institution Polizei wird vorgestellt, mit Fokus auf die Herausforderungen und Schwierigkeiten der Polizeiarbeit. Das Kapitel "Theoretische Begriffe" legt den theoretischen Rahmen für die Analyse fest. Die anschließende qualitative Interviewanalyse untersucht verschiedene Polizeieinsätze und das kommunikative Handeln der Beamten in diesen Situationen. Die Analyse wird in einzelne Interviews mit Ausschnitten unterteilt. Die Kapitel zu den Ergebnissen und deren Diskussion werden ausgelassen um Spoiler zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Kommunikation, Polizeieinsatz, Eskalation, Deeskalation, Gewalt, Autorität, Asymmetrie, Krisensituation, qualitative Interviewanalyse, Streifendienst, Bürgerkontakt, soziologische Forschung, polizeiwissenschaftliche Forschung.
- Quote paper
- Nicole Kräuter (Author), 2020, Kumulative Sanktion. Der Polizeieinsatz als kommunikative Krisensituation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1513976