Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, zu verstehen, welche Anforderungen sich durch Traumapädagogik für das Führungshandeln und Aufgabenspektrum von Führungspersonen in stationären Jugendhilfeeinrichtungen ergeben. Um ein möglichst umfängliches Bild der Anforderungen zusammenzustellen und ihre Umsetzbarkeit zu analysieren, erfolgt eine themenbezogene Auswertung von Fachliteratur, die sich mit den Aufgaben von Führungspersonen und den Herausforderungen der Mitarbeitenden sozialer Einrichtungen im traumapädagogischen Kontext auseinandersetzt. Für die Einordnung und Bewertung der Passung zwischen erforderlichen Standards und herrschenden Realbedingungen, sollen folgende Fragen in der Arbeit beantwortet werden:
Wie müssen Leitungskräfte die Einrichtungsgestaltung steuern, damit traumapädagogische Konzepte zielführend eingesetzt werden können und langfristig tragfähig sind? Welche Bedingungen und Herausforderungen sind im Hinblick auf traumasensible Führung damit verbunden?
Mit ihrem Kinodebut "Systemsprenger" hat Nora Fingscheidt im Jahr 2019 das erste Mal einem breiten fachfremden Publikum einfühlsam und erschreckend zugleich nahegebracht, wie die Welt eines stark von Trauma betroffenen Kindes aussehen kann und mit welchen Belastungen Mitarbeitende des Jugendhilfesystem konfrontiert werden, in der besten Absicht dem Mädchen im Film zu helfen. Die Geschichte ist keine Dokumentation und das Mädchen keine Blaupause für Kinder und Jugendliche, die in stationären Erziehungshilfen untergebracht sind. Tatsächlich werden derart bindungsgestörten Systemsprengern eher Einzelfallhilfen angeboten und bilden einen geringen Anteil an Menschen, die familienergänzende Maßnahmen wahrnehmen.
Obwohl Prinzipien, wie Lebensweltorientierung, Hilfen zur Bewältigung herausfordernder Lebensumstände, und Schutz von Kindern und Jugendlichen der Markenkern stationärer Jugendhilfeeinrichtungen sind, versagen bewährte Methoden und Strategien bei einer stetig wachsenden Anzahl von Kindern und Jugendlichen seit Jahren. Ihr mitunter verstörendes Verhalten wird als herausfordernd, unverständlich und unveränderlich beschrieben, woraufhin Hilfeprozesse regelmäßig scheitern. Überforderung, Hilflosigkeit und Frustration sind die Folge davon.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Traumapädagogik in der stationären Jugendhilfe
- Trauma - Definition
- Kategorien von Traumata
- Folgen für Kinder und Jugendliche
- Traumasensibles Personalmanagement
- Personalauswahl
- Personalbindung
- Teamentwicklung
- Traumapädagogisches Qualitätsmanagement
- Rahmenbedingungen und Ausstattung
- Schutz und Sicherheit
- Gesundheit und Psychohygiene
- Kooperation und Vernetzung
- Fazit und Zukunftsperspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Anforderungen an Führungskräfte in stationären Jugendhilfeeinrichtungen im Kontext der Implementierung traumapädagogischer Standards. Analysiert werden die damit verbundenen Aufgaben in Personal- und Organisationsentwicklung. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Bild der Anforderungen und ihrer Umsetzbarkeit zu zeichnen.
- Anforderungen an Führungspersonen im Kontext der Traumapädagogik
- Traumasensibles Personalmanagement und -entwicklung
- Traumapädagogisches Qualitätsmanagement in der stationären Jugendhilfe
- Gestaltung eines traumasensiblen Arbeitsumfelds
- Herausforderungen und Chancen der Implementierung traumapädagogischer Standards
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Notwendigkeit traumapädagogischer Ansätze in der stationären Jugendhilfe vor dem Hintergrund zunehmender Herausforderungen. Kapitel zwei beschreibt die Voraussetzungen für ein traumasensibles Personalmanagement, einschließlich Personalauswahl, -bindung und Teamentwicklung. Kapitel drei befasst sich mit dem traumapädagogischen Qualitätsmanagement, unter Berücksichtigung von Rahmenbedingungen, Schutz, Sicherheit, Gesundheit und Kooperation.
Schlüsselwörter
Traumapädagogik, stationäre Jugendhilfe, Führungskräfte, Personalmanagement, Qualitätsmanagement, traumasensible Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Kindeswohl, Traumafolgestörungen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2024, Anforderungen an Führungskräfte bei der Implementierung von traumapädagogischen Standards. Personal- und Organisationsentwicklungsaufgaben in der stationären Jugendhilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1515262