Porträts bieten in der Kunst die Möglichkeit, das vergängliche Leben für die Ewigkeit festzuhalten – doch was passiert, wenn das Abbild selbst zur Bedrohung für das Leben des Porträtierten wird? Die düstere Faszination des Porträts, das seinem Modell die Lebenskraft entzieht oder dessen Tod vollendet, wirft Fragen nach dem komplexen Verhältnis von Leben, Tod und Kunst auf. Dieser ambivalente Topos wird in der Literatur eindrucksvoll durch Ernst Theodor Amadeus Hoffmanns "Die Jesuiterkirche in G." und Edgar Allan Poes "The Oval Portrait" erkundet: Beide Autoren lassen in ihren Erzählungen die Grenze zwischen künstlerischer Vollendung und lebensvernichtender Wirkung verschwimmen. Diese Arbeit untersucht, wie Hoffmann und Poe die Wechselwirkung zwischen Leben und Tod im Kontext der Porträtmalerei literarisch ausgestalten und dabei auch Einblicke in ihre jeweilige Kunst- und Literaturauffassung geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erzählsituation und -schema in Hoffmanns und Poes Erzählungen
- The Oval Portrait
- Die Jesuiterkirche in G.
- Das Verhältnis von Leben, Tod und Kunst
- Das „vampirische“ Porträt bei Poe
- Der insuffiziente Künstler bei Hoffmann
- Die Kunstauffassung Poes und Hoffmanns
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Verhältnis von Leben und Tod in der Kunst anhand von Ernst Theodor Amadeus Hoffmanns „Die Jesuiterkirche in G.“ und Edgar Allan Poes „The Oval Portrait“. Die Analyse zielt darauf ab, die jeweilige Erzählsituation und -struktur zu erörtern und daraus Rückschlüsse auf die Kunstauffassung beider Autoren zu ziehen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der literarischen Behandlung des Topos „Leben im Tod“ im Kontext der Porträtmalerei.
- Erzählstrukturen und -techniken bei Hoffmann und Poe
- Der Topos „Leben im Tod“ in der Porträtmalerei
- Vergleich der Kunstauffassungen von Hoffmann und Poe
- Analyse der Authentizität der Erzähler
- Die Rolle des Porträts als Kunstwerk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Verhältnis von Leben, Tod und Kunst in den beiden ausgewählten Erzählungen. Der zweite Kapitelteil analysiert die Erzählsituationen und -schemata beider Texte, wobei die mehrschichtige Erzählstruktur und die Rolle des Erzählers im Fokus stehen. Der Abschnitt zu Poes „The Oval Portrait“ beleuchtet die unzuverlässige Erzählinstanz und die Auswirkungen des Opiumeinflusses auf die Erzählung. Die folgenden Kapitel befassen sich mit der literarischen Behandlung des „Lebens im Tod“ im Kontext der Porträtmalerei, getrennt nach Hoffmann und Poe, um deren unterschiedliche künstlerische Herangehensweisen aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Edgar Allan Poe, Die Jesuiterkirche in G., The Oval Portrait, Porträtmalerei, Leben und Tod, Erzähltechnik, Kunstauffassung, Literaturvergleich, Vampirismus, unzuverlässiger Erzähler.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Das Verhältnis von Leben und Tod in der Kunst in Ernst Theodor Amadeus Hoffmanns "Die Jesuiterkirche in G." und Edgar Allan Poes "The Oval Portrait", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1516248