William Shakespeares The Tempest ist bis heute eines der bekanntesten und zugleich vielschichtigsten Stücke des Dramatikers, geprägt durch seine thematische Offenheit und sprachliche Mehrdeutigkeit, die unzählige Interpretationen zulässt. Margaret Atwood, eine der renommiertesten kanadischen Autorinnen, nutzt diese Besonderheit in ihrer modernen Adaption Hag-Seed, in der sie Shakespeares Themen in ein zeitgenössisches Setting überträgt. Die vorliegende Arbeit analysiert Atwoods Interpretation der Figuren und beleuchtet insbesondere die Frage, ob das zentrale Gedankenkonstrukt des Protagonisten Felix eher mit der Figur der Miranda oder mit dem Geist Ariel aus The Tempest vergleichbar ist. Die Analyse setzt Shakespeares Originalfiguren in Beziehung zu Atwoods Charakteren, insbesondere in ihren Konstellationen zu Prospero bzw. Felix, und untersucht, wie Atwood diese komplexen Identitäten und Beziehungen adaptiert und neu interpretiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vergleichscharaktere der Miranda
- Das Original: Die Miranda aus The Tempest
- Erziehung und Bildung als zentrale Elemente der Vater-Tochter-Beziehung
- Doppelte Funktion der Eheschließung von Miranda und Ferdinand
- Atwoods fluide Figurenkonzeption der Miranda
- Gegenüberstellung der Töchter von Prospero und Felix
- Die Besetzung der Miranda durch Anne-Marie Greenland
- Das Original: Die Miranda aus The Tempest
- Vergleichscharaktere des Ariels
- Das Original: Der Luftgeist Ariel aus The Tempest
- Konzeptionelle Bestimmung des Luftgeistes
- Ariels Geschlechtereinordnung
- Atwoods fluide Figurenkonzeption des Ariels
- Gegenüberstellung von Felix' Tochter und dem shakespeareschen Ariel
- Die Besetzung des Ariels durch 8Handz
- Das Original: Der Luftgeist Ariel aus The Tempest
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Figurenkonzeptionen von Miranda und Ariel in Shakespeares „The Tempest“ und Margaret Atwoods Adaption „Hag-Seed“. Die zentrale Fragestellung ist, welcher Figur aus Shakespeares Drama Felix' Gedankenprodukt in Atwoods Roman näher steht: Miranda oder Ariel? Die Analyse vergleicht die Figuren und ihre Beziehungen zu Prospero, um die fluide Identität der Figuren in Atwoods Werk zu beleuchten.
- Vergleich der Figuren Miranda und Ariel in Shakespeare und Atwood
- Analyse der Vater-Tochter-Beziehung zwischen Prospero und Miranda
- Untersuchung der fluiden Identitäten in Atwoods Figurenkonzeption
- Die Rolle der Schauspieler in Atwoods Roman
- Der ontologische Status von Ariel und Mirandas in beiden Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Relevanz von Shakespeares „The Tempest“ und Atwoods „Hag-Seed“. Kapitel 2 analysiert die Figur der Miranda in Shakespeare und Atwood, wobei insbesondere die Erziehung und Bildung Mirandas im Kontext der Renaissance beleuchtet werden. Kapitel 3 widmet sich dem Vergleich des Ariels in beiden Werken, unter Berücksichtigung seines ontologischen Status und seiner Geschlechtereinordnung.
Schlüsselwörter
Shakespeare, The Tempest, Margaret Atwood, Hag-Seed, Miranda, Ariel, Figurenkonzeption, fluide Identität, Vater-Tochter-Beziehung, Renaissance, Erziehung, Bildung, ontologischer Status.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2020, Ariel und Miranda: Zu einer Figurenkonstellation in Shakespeares "The Tempest" und ihrer Umgestaltung in Margaret Atwoods Roman "Hag-Seed", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1516256