Hinter den Kulissen der gefeierten Fußball-Bundesliga, wo Jubel und Enttäuschung oft im Vordergrund stehen, verbirgt sich ein komplexes Geflecht aus wirtschaftlichen Interessen und rechtlichen Herausforderungen, die das Fundament dieses milliardenschweren Geschäfts bilden. Diese tiefgreifende Analyse enthüllt die vielschichtigen Strukturen, die die Vermarktung der Bundesliga prägen, und dringt bis ins Herz der rechtlichen Auseinandersetzung um die Zentralvermarktung der Medienrechte vor. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle des europäischen Kartellrechts und der Frage, inwieweit die aktuellen Vermarktungspraktiken mit den Prinzipien des freien Wettbewerbs vereinbar sind. Von der historischen Entwicklung der Sportübertragungen im deutschen Fernsehen, über die detaillierte Organisationsstruktur des DFB, der DFL und des Ligaverbandes, bis hin zur minutiösen Untersuchung der Vermarktungssysteme und der Verteilung der Fernsehgelder, werden alle relevanten Aspekte beleuchtet. Die Arbeit nimmt eine kritische Bewertung der Verpflichtungszusage des Ligaverbandes gegenüber dem Bundeskartellamt vor und analysiert die Anwendbarkeit von Artikel 101 AEUV auf die Bundesliga-Vermarktung. Dabei werden Schlüsselkonzepte wie der relevante Markt, die Wettbewerbsbeschränkung und die Beeinträchtigung des zwischenstaatlichen Handels umfassend erörtert. Tauchen Sie ein in die Welt der Sportrechteagenturen, Fernsehverwertungsverträge und die sich stetig wandelnde Landschaft der Medienrechtevergabe. Erfahren Sie, wie die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) und die europäische Sportpolitik die Rahmenbedingungen für die Bundesliga-Vermarktung beeinflussen. Diese Abhandlung bietet nicht nur einen umfassenden Überblick über die rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte, sondern wirft auch einen Blick in die Zukunft der Bundesliga-Vermarktung und die potenziellen Auswirkungen neuer Regulierungen. Ein Muss für jeden, der die Mechanismen verstehen will, die hinter dem Erfolg der "schönsten Nebensache der Welt" stecken, und die juristischen Feinheiten, die über Wohl und Wehe der Liga entscheiden. Schlüsselwörter: Fußball-Bundesliga, Medienrechte, Zentralvermarktung, Europäisches Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, DFB, DFL, Ligaverband, Fernsehgelder, Sportvermarktung, Verpflichtungszusage, Art. 101 AEUV, Bundeskartellamt, Sportübertragungen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Die schönste Nebensache der Welt
- B. Bundesliga als Wirtschaftsunternehmen
- C. Die Entwicklung der Sportübertragungen im Fernsehen
- I. Monopol der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten
- II. Dualisierung des Rundfunksystems
- III. Markteintritt der Bezahlsender
- IV. Entwicklung Neuer Medien
- D. Die Organisation der Fußball-Bundesliga
- I. Deutscher Fußball-Bund e.V. (DFB)
- II. Die Liga- Fußballverband e.V. (Ligaverband)
- III. Deutsche Fußball-Liga GmbH (DFL)
- 1. Vermarktung durch die OVR
- 2. Grundlagenvertrag zwischen DFB und Ligaverband
- E. Die Vermarktung der Bundesliga
- I. Vermarktungsfähige Rechte
- II. Vermarktungssysteme für Fußballübertragungsrechte
- 1. Dezentrale Vermarktung
- 2. Zentrale Vermarktung
- 3. Dezentrale Vermarktung vs. Zentrale Vermarktung
- III. Ablauf der Ausschreibung und Vergabe von Medienrechten in der Bundesliga
- IV. Einnahmen und Verteilung der Fernsehgelder
- V. Rolle der Sportvermarktungs- und Sportrechteagenturen
- VI. Fernsehverwertungsvertrag
- VII. Änderung des Vermarktungsmodells durch Verpflichtungszusage
- F. Die rechtliche Problematik der Zentralvermarktung
- G. Die Beziehung zwischen dem Sport und der Europäischen Union
- I. Europäische Sportpolitik
- II. Anwendbarkeit des AEUV auf den Sport
- 1. Aufgaben des Kartellrechts
- 2. Beschränkung auf das europäische Kartellrecht
- 3. Schutzzweck der kartellrechtlichen Vorschriften
- III. Anwendbarkeit der Art. 101 und 102 AEUV im Bereich des Sports
- 1. Drei-Stufen-Test des EuGH
- 2. Regelungen rein sportlichen Charakters
- IV. Veranstalter der Verwertungsrechte im Rahmen der Austragung eines Bundesligaspiels
- H. Art. 101 AEUV
- I. Unternehmen, Unternehmensvereinigungen
- II. Vereinbarungen, Beschlüsse, abgestimmte Verhaltensweisen
- III. Wettbewerbsbeschränkung
- 1. Relevanter Markt
- 2. Sachlich-relevanter Markt
- a. Vorgelagerter Markt (Beschaffungsmarkt)
- b. Nachgelagerter Markt (Verwertungsmarkt)
- 3. Räumlich relevanter Markt
- IV. Zwischenergebnis
- V. Beeinträchtigung des zwischenstaatlichen Handels
- VI. Spürbarkeit der Wettbewerbsbeschränkung
- VII. Ergebnis
- I. Rechtfertigung der Wettbewerbsbeschränkung
- 1. Rule of Reason und Immanenztheorie
- 2. Single-Entity-Theory
- 3. Freistellung vom Kartellverbot 101 Abs. 3 AEUV
- Angemessene Verbraucherbeteiligung
- Zur Verbesserung der Warenerzeugung oder -Verteilung oder zur Förderung des technischen oder wirtschaftlichen Fortschritts
- Unerlässlichkeit
- IV. Ergebnis
- J. Die Verpflichtungszusage
- K. Neue Verpflichtungszusage ggü. dem Bundeskartellamt
- L. Würdigung der Verpflichtungszusage des Ligaverbandes ggü. dem Bundeskartellamt
- M. Ergebnis
- N. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vermarktung der Fußball-Bundesliga und die damit verbundenen rechtlichen Aspekte, insbesondere im Hinblick auf das europäische Kartellrecht. Ziel ist es, das komplexe System der Bundesliga-Vermarktung zu analysieren und die rechtliche Zulässigkeit der Zentralvermarktung der Medienrechte zu prüfen.
- Entwicklung der Sportübertragungen im deutschen Fernsehen
- Organisation und Struktur der Fußball-Bundesliga
- Vermarktungssysteme und -modelle der Bundesliga
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Zentralvermarktung im europäischen Kartellrecht
- Bewertung der Verpflichtungszusage des Ligaverbandes gegenüber dem Bundeskartellamt
Zusammenfassung der Kapitel
A. Die schönste Nebensache der Welt: Dieses einleitende Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung des Fußballs in Deutschland, insbesondere der Bundesliga. Es hebt die enorme Popularität des Sports hervor, die weit über den reinen Sport hinausreicht und wirtschaftliche sowie soziale Aspekte umfasst. Der Übergang vom Amateur- zum Profifußball und der damit verbundene zunehmende kommerzielle Einfluss werden angesprochen, was den Rahmen für die folgenden Kapitel legt. Die Bedeutung des Fußballs als gesellschaftliches Phänomen und Wirtschaftsfaktor wird betont, um die Relevanz der folgenden Analyse der Vermarktungsstrukturen zu untermauern.
B. Bundesliga als Wirtschaftsunternehmen: Dieses Kapitel beschreibt die Bundesliga als ein wirtschaftlich bedeutendes Unternehmen. Es legt den Grundstein für das Verständnis der komplexen Strukturen und Prozesse der Liga und ihrer Vermarktung. Der wirtschaftliche Erfolg der Bundesliga wird detailliert dargestellt, wobei der Einfluss der Medien, die Bedeutung der Vermarktung und die damit verbundenen Einnahmen im Mittelpunkt stehen. Die Kapitel dient als Brücke zwischen dem gesellschaftlichen Kontext (Kapitel A) und den folgenden detaillierten Analysen der Organisation, Vermarktung und rechtlichen Aspekte.
C. Die Entwicklung der Sportübertragungen im Fernsehen: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Sportübertragungen im deutschen Fernsehen von einem Monopol der öffentlich-rechtlichen Sender bis hin zur heutigen Situation mit Bezahlsendern und neuen Medien. Es analysiert den Wandel der Medienlandschaft und seine Auswirkungen auf die Vermarktung von Sportrechten, insbesondere im Fußball. Die Entwicklung neuer Medien wird in Bezug auf ihre Bedeutung für den Zugriff auf und die Verbreitung von Sportinhalten diskutiert. Der Einfluss auf die Einnahmen und die Vermarktungsstrategien wird in einem zusammenhängenden historischen Kontext dargestellt.
D. Die Organisation der Fußball-Bundesliga: Dieses Kapitel erläutert die Organisationsstruktur der Fußball-Bundesliga, inklusive der Rollen des DFB, des Ligaverbandes und der DFL. Es beschreibt die Verantwortlichkeiten und die Interaktionen zwischen diesen Organisationen im Kontext der Vermarktung. Die Rolle der DFL als zentrale Vermarktungsagentur wird detailliert behandelt. Besonderes Augenmerk liegt auf den Verträgen und Absprachen zwischen den beteiligten Organisationen, die die Grundlage für das Vermarktungssystem bilden. Die komplexe Struktur der Bundesliga-Organisation wird umfassend dargestellt.
E. Die Vermarktung der Bundesliga: In diesem Kapitel wird das Vermarktungssystem der Bundesliga eingehend untersucht. Es werden verschiedene Vermarktungsmodelle (dezentral vs. zentral) verglichen und der Ablauf der Ausschreibung und Vergabe von Medienrechten analysiert. Die Bedeutung der Fernsehgelder und die Rolle der Sportvermarktungsagenturen werden ebenfalls erörtert. Die Kapitel erklärt die Funktionsweise der Vermarktung von Bundesliga-Rechten und analysiert die verschiedenen Aspekte dieser komplexen Angelegenheit, einschließlich der Einnahmenverteilung.
F. Die rechtliche Problematik der Zentralvermarktung: Dieses Kapitel befasst sich mit den rechtlichen Herausforderungen der Zentralvermarktung von Medienrechten in der Bundesliga. Es stellt die Problematik dar und legt den Grundstein für die anschließende Analyse im Kontext des europäischen Kartellrechts. Die potenziellen wettbewerbsrechtlichen Probleme werden angesprochen und bilden den Übergang zu den nachfolgenden Kapiteln.
G. Die Beziehung zwischen dem Sport und der Europäischen Union: Dieses Kapitel analysiert die Anwendbarkeit des europäischen Wettbewerbsrechts auf die Vermarktung von Sportrechten. Es untersucht die europäische Sportpolitik und die relevanten Artikel des AEUV (Art. 101 und 102). Die Anwendung des Drei-Stufen-Tests des EuGH auf den Sport wird detailliert erläutert. Das Kapitel verbindet die nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen mit dem europäischen Rechtsrahmen und bietet somit eine umfassende Perspektive auf die rechtlichen Herausforderungen der Zentralvermarktung.
H. Art. 101 AEUV: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die detaillierte Analyse von Artikel 101 AEUV und seiner Anwendung auf die Zentralvermarktung der Bundesliga. Es werden die relevanten Marktdefinitionen (sachlich, räumlich) diskutiert und die Frage der Wettbewerbsbeschränkung im Detail untersucht. Die Prüfung der einzelnen Kriterien des Art. 101 AEUV (Vereinbarung, Wettbewerbsbeschränkung, Beeinträchtigung des zwischenstaatlichen Handels, Spürbarkeit) steht im Vordergrund. Das Kapitel bietet eine tiefe juristische Auseinandersetzung mit dem relevanten Gesetzesartikel.
J. Die Verpflichtungszusage: Dieses Kapitel behandelt die Verpflichtungszusage des Ligaverbandes, die im Kontext der Zentralvermarktung abgegeben wurde, und skizziert deren wesentlichen Punkte. Die Analyse konzentriert sich auf die einzelnen Punkte der Vereinbarung und deren Relevanz für die rechtliche Beurteilung der Zentralvermarktung. Das Kapitel dient als Vorstufe zur Bewertung im folgenden Kapitel.
K. Neue Verpflichtungszusage ggü. dem Bundeskartellamt: Dieses Kapitel befasst sich mit einer neueren Verpflichtungszusage gegenüber dem Bundeskartellamt und erläutert deren Inhalte. Eine Analyse der geänderten Bedingungen und ihrer Auswirkungen auf die Wettbewerbslage wird hier dargelegt. Das Kapitel wird die Modifikationen der ursprünglichen Vereinbarung beleuchten und die Konsequenzen dieser Änderungen für den deutschen Fußballmarkt aufzeigen.
L. Würdigung der Verpflichtungszusage des Ligaverbandes ggü. dem Bundeskartellamt: Dieses Kapitel wertet die Verpflichtungszusage des Ligaverbandes gegenüber dem Bundeskartellamt aus und diskutiert die rechtliche Zulässigkeit der Zentralvermarktung im Lichte dieser Vereinbarung. Es zieht ein Fazit zu den bisherigen Analysen und bringt die verschiedenen Aspekte zusammen. Die Bewertung der Vereinbarung steht hier im Fokus.
Schlüsselwörter
Fußball-Bundesliga, Medienrechte, Zentralvermarktung, Dezentrale Vermarktung, Europäisches Kartellrecht, Art. 101 AEUV, Wettbewerbsrecht, DFB, DFL, Ligaverband, Fernsehgelder, Sportvermarktung, Verpflichtungszusage, Bundeskartellamt.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema dieser Arbeit über die Fußball-Bundesliga?
Diese Arbeit untersucht die Vermarktung der Fußball-Bundesliga, insbesondere die Zentralvermarktung der Medienrechte, und die damit verbundenen rechtlichen Aspekte, vor allem im Hinblick auf das europäische Kartellrecht. Ziel ist es, die Zulässigkeit der Zentralvermarktung unter Berücksichtigung des Wettbewerbsrechts zu prüfen.
Welche Organisationen spielen eine Rolle bei der Organisation der Fußball-Bundesliga?
Der Deutsche Fußball-Bund e.V. (DFB), der Liga-Fußballverband e.V. (Ligaverband) und die Deutsche Fußball-Liga GmbH (DFL) sind die Hauptakteure in der Organisation der Fußball-Bundesliga. Die DFL ist insbesondere für die Vermarktung zuständig.
Was sind die Hauptunterschiede zwischen zentraler und dezentraler Vermarktung von Fußballrechten?
Bei der zentralen Vermarktung werden die Rechte von einer zentralen Stelle, meist der DFL, gebündelt und verkauft. Bei der dezentralen Vermarktung vermarkten die einzelnen Vereine ihre Rechte selbstständig. Die Arbeit analysiert die Vor- und Nachteile beider Modelle.
Welche Rolle spielt das europäische Kartellrecht bei der Vermarktung der Bundesliga?
Das europäische Kartellrecht, insbesondere Artikel 101 AEUV, ist relevant, da es Wettbewerbsbeschränkungen verbietet. Die Arbeit untersucht, ob die Zentralvermarktung der Bundesliga gegen dieses Verbot verstößt und ob eine Rechtfertigung für die Beschränkung vorliegt.
Was ist eine Verpflichtungszusage im Kontext der Bundesliga-Vermarktung?
Eine Verpflichtungszusage ist eine Zusage des Ligaverbandes gegenüber dem Bundeskartellamt, bestimmte Verhaltensweisen zu ändern oder zu unterlassen, um wettbewerbsrechtliche Bedenken auszuräumen. Die Arbeit analysiert die Bedeutung und Auswirkungen dieser Zusage.
Welche Schlüsselwörter sind in dieser Arbeit relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Fußball-Bundesliga, Medienrechte, Zentralvermarktung, Europäisches Kartellrecht, Art. 101 AEUV, Wettbewerbsrecht, DFB, DFL, Ligaverband, Fernsehgelder, Sportvermarktung, Verpflichtungszusage, Bundeskartellamt.
Was sind die wichtigsten Kapitel dieser Arbeit?
Zu den wichtigsten Kapiteln gehören: Die Entwicklung der Sportübertragungen im Fernsehen, Die Organisation der Fußball-Bundesliga, Die Vermarktung der Bundesliga, Die rechtliche Problematik der Zentralvermarktung, Die Beziehung zwischen dem Sport und der Europäischen Union, Art. 101 AEUV, und die Verpflichtungszusage.
Welche Bedeutung haben Fernsehgelder für die Bundesliga?
Fernsehgelder sind eine wesentliche Einnahmequelle für die Bundesliga-Vereine. Die Arbeit untersucht die Verteilung dieser Gelder und deren Einfluss auf den Wettbewerb.
Was ist der Drei-Stufen-Test des EuGH?
Der Drei-Stufen-Test des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) wird angewendet, um zu beurteilen, ob Regelungen, die den Wettbewerb beschränken, im Sport zulässig sind. Die Arbeit erläutert diesen Test im Detail.
Was ist die Rule of Reason und Immanenztheorie?
Die Rule of Reason und die Immanenztheorie sind juristische Konzepte, die verwendet werden, um Wettbewerbsbeschränkungen zu rechtfertigen, wenn diese notwendig sind, um legitime Ziele zu erreichen. Die Arbeit untersucht, ob diese Konzepte auf die Zentralvermarktung der Bundesliga anwendbar sind.
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- Yassine Isiki (Autor), 2015, Die Bundesliga als Wirtschaftsunternehmen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1516821