In der folgenden Ausarbeitung werden die Hintergründe des deutschen Völkermords an den Herero und Nama beleuchtet, und es wird näher diskutiert, inwiefern dieser Völkermord von der deutschen Regierung nie vollständig aufgearbeitet wurde.
Namibia ist heute das am zweitdünnsten besiedelte Land der Welt. Es hat etwa 2,5 Millionen Einwohner, die auf einer Fläche von 824 000 Quadratkilometern leben. Nach der Unabhängigkeit von Südafrika trat es 1990 dem Commonwealth bei.
Mittlerweile leben in Namibia sehr viele verschiedenen Stämmen und ethnische Volksgruppen. Der größte und bekannteste Stamm ist der Ovambo-Stamm. Er besteht aus etwa 12 kleineren Stämmen, die durch Hirseernte und Viehzucht ihr Überleben
sichern. Ungefähr die Hälfte der namibischen Bevölkerung gehört zu den Ovambo. Die am weitesten verbreitete Religion ist außerdem der lutherische Glaube, jedoch folgen die Ovambo auch ihrem eigenen traditionellen Glauben an gute und böse Geister. Der zweitgrößte Stamm ist der Kavango-Stamm. Ihr Volk macht etwa 9% der Bevölkerung aus und gehört wie das Volk der Ovambo zu den Bantu. Die meisten Kavango leben im Nordosten Namibias. Sie praktizieren Fischfang, Viehzucht und landwirtschaftliche Ernte und werden von der namibischen Regierung geschützt, um ihre Traditionen zu leben und zu bewahren. Der Stamm ist dabei in fünf Königreiche unterteilt, die jeweils von einem eigenen König regiert werden. Darüber hinaus leben in Namibia die Damara.
Über diesen Stamm ist nur relativ wenig bekannt, da er zu keinem anderen Stamm gehört. Man weiß ausschließlich, dass sie 7% der namibischen Bevölkerung ausmachen und ihre Muttersprache Khoekhoe ist. Weitere 7% sind weiße Namibier, hauptsächlich deutscher, britischer und portugiesischer Abstammung, die Zahl ist jedoch nur bedingt genau, da die namibische Regierung keine Rassendaten mehr erhebt. Sie besitzen 50% des gesamten Ackerlandes. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Herero und Nama heute in Namibia
- Einführung der Kolonie Deutsch-Südwestafrika
- Vorlauf zum Völkermord
- 1904-1908: Der Völkermord
- Rassistische Forschung mit Gebeinen
- Konsequenzen der Kolonialisierung
- Völkermordsdiskussion
- Eigene Meinung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschichte der Herero und Nama in Namibia, insbesondere im Kontext der deutschen Kolonialherrschaft und des Völkermords von 1904-1908. Es wird die Situation der beiden Volksgruppen vor, während und nach der Kolonialzeit beleuchtet.
- Die Lebensweise der Herero und Nama vor der Kolonialisierung
- Der Prozess der deutschen Kolonialisierung Namibias und die Rolle von Landraub und Betrug
- Der Herero-Aufstand und die Ursachen des Völkermords
- Die Folgen der Kolonialisierung für die Herero und Nama
- Die aktuelle Situation der Herero und Nama in Namibia
Zusammenfassung der Kapitel
Herero und Nama heute in Namibia: Dieses Kapitel beschreibt die demografische Situation der Herero und Nama in Namibia, ihre kulturelle Identität und ihren Anteil an der Gesamtbevölkerung. Es werden auch andere Volksgruppen Namibias vorgestellt.
Einführung der Kolonie Deutsch-Südwestafrika: Dieses Kapitel beleuchtet die Anfänge der deutschen Kolonialisierung Namibias, beginnend mit dem Landkauf durch Lüderitz und den darauf folgenden Ereignissen. Es analysiert die Vertragsabschlüsse und die Methoden, mit denen das Gebiet unter deutsche Kontrolle gebracht wurde.
Vorlauf zum Völkermord: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Ereignisse und Entwicklungen, die zum Völkermord an den Herero und Nama führten. Es beschreibt den wachsenden Landraub, wirtschaftliche Ausbeutung, Diskriminierung und zunehmende Spannungen zwischen den deutschen Kolonisten und der einheimischen Bevölkerung.
Schlüsselwörter
Herero, Nama, Namibia, Deutsch-Südwestafrika, Kolonialismus, Völkermord, Landraub, Diskriminierung, Kolonialgeschichte, Rassismus, Schutztruppen, Maharero, Lothar von Trotha.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2022, Die Herero und Nama heute in Namibia. Kolonialgeschichte, Völkermord und die Folgen von Deutsch-Südwestafrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1517058