Über "Die kleine Hexe" von Otfried Preussler


Dossier / Travail, 2002

15 Pages, Note: Sehr Gut


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Kurzbiografie des Autors

2. Geschichte des Werkes

3. Inhaltsangabe

4. Charakteristik der Hauptfiguren

5. Warum ein Klassiker? – Kritik?

6. Persönliche Stellungnahme

7. Werke von Otfried Preußler

8. Literaturverzeichnis

1. Kurzbiografie des Autors

Otfried Preußler ist am 20.10.1923 in Reichenberg, im heutigen Liberec, in Böhmen geboren. Er stammt aus einer literarisch engagierten Lehrerfamilie. Die Mutter war Mittelschullehrerin für Deutsch und Geschichte und der Vater war als Sonderschulrektor tätig. Neben dieser Tätigkeit war Preußlers Vater Schriftleiter der seinerzeit in Böhmen erscheinenden Jugendzeitschrift „Deutsche Jugend“, die nach der bekannten, am Ende des 19. Jahrhunderts gegründeten Jugendzeitschrift Julius Lohmeyers benannt war.

Otfried Preußler besuchte in seinem Heimatort Reichenberg die Volksschule und Oberschule für Jungen. Unmittelbar nach dem Abitur wurde er im Frühjahr 1942 zur Wehrmacht eingezogen. Als einundzwanzigjähriger Leutnant geriet er 1944 in Bessarabien in russische Kriegsgefangenschaft, in der er fünf Jahre zubringen musste. Nach der Entlassung fand er seine inzwischen aus Böhmen vertriebene Familie in Oberbayern wieder. In München studierte er dann Pädagogik und war von 1953 bis 1970 zunächst als Volksschullehrer und dann als Leiter einer Volksschule in Rosenheim tätig. 1970 schied er aus dem Schuldienst aus und widmete sich seitdem ausschließlich seinen schriftstellerischen Arbeiten.

Preußlers Herkunft, die eine enge Beziehung zu dem slawischen Kulturkreis bedingt, und seine Tätigkeit als Lehrer haben auf sein literarisches Schaffen einen bedeutenden Einfluss ausgeübt. Er selbst versteht sich nicht als Jugendbuchautor, sondern ausdrücklich als „Geschichtenerzähler“ (Preußler, Geschichten für Menschenkinder). Seine Geschichten seien vor allem für Kinder erzählt, aber auch Erwachsene sollen an ihnen Freude finden. Er möchte mit ihnen an die Tradition mündlichen Erzählens anknüpfen, die er während seiner Kinderzeit in der böhmischen Heimat intensiv miterlebt habe.

Seine frühen Kinderbücher wie „Der kleine Wassermann“ (1956), „Die kleine Hexe“ (1957) und „Das kleine Gespenst“ (1967) sind aus dem unmittelbaren Umgang mit seinen drei Töchtern und seinen Schulkindern entstanden. Die Kasperlgeschichte „Der Räuber Hotzenplotz“ (1962) brachte ihm den entscheidenden Durchbruch. Mit dem Volksbuch „Bei uns in Schilda“ (1958), erzählt aus der Sicht eines Augenzeugen in der Gestalt des Stadtschreibers Jeremias Punktum, griff Preußler erstmals einen überlieferten Stoff auf und gestaltete ihn auf seine Weise neu. Ähnlich ging er später in dem Jugendroman um den sorbischen Zauberlehrling „Krabat“ (1971), in dem Sagenbuch „Zwölfe hat’s geschlagen“ (1988) und in „Mein Rübezahlbuch“ (1993) vor. In „Die Abenteuer des starken Wanja“ (1968) sowie in dem Bühnenstück „Der goldene Brunnen“ (1975) griff Preußler auf Gestalten und Motive russischer und ukrainischer Märchen zurück. Als Übersetzer aus dem Tschechischen schuf er eine meisterhafte deutsche Fassung des „Kater Mikesch“ von Josef Lada (1962). Er ebnete damit der tschechischen Kinderliteratur nach dem zweiten Weltkrieg den Weg nach Deutschland. Manche seiner Geschichten siedelte er ganz bewusst in seiner deutsch-böhmischen Kinderheimat an, etwa das Buch „Herr Klingsor konnte ein bisschen zaubern (1987) und die Weihnachtsgeschichte „Der Engel mit der Pudelmütze“ (1985).

In dem Roman „Die Flucht nach Ägypten, königlich böhmischer Teil“ (1978) schreibt er sich die Liebe zum Land seiner Herkunft vom Herzen. Dabei lässt er die Welt der alten böhmischen Weihnachtskrippen auf reizvolle Weise lebendig werden.

Preußlers Bilderbuchtexte bestechen durch Kürze und Prägnanz, da er dem Illustrator nicht vorgreifen möchte. So entstanden „Die dumme Augustine“ (1972) mit Herbert Lentz, „Die Glocke von grünem Erz“ (1976) mit Herbert Holzing, „Pumphutt und die Bettelkinder“ (1981) mit dem Tschechen Zdenek Smetana, „Lauf, Zenta, lauf!“ (1991) mit Karin Lechler und „Das Eselchen und der kleine Engel“ (1993) mit dem Russen Julian Jusim als Illustratoren. Mit acht Auflagen (76.000 Exemplaren) wurde das älteste seiner Bilderbücher „Die dumme Augustine“ bisher auch sein erfolgreichstes. Preußler relativiert bei diesem humorvoll das Vorurteil eines Mannes seiner Frau gegenüber.

In den Hutzelgeschichten „Hörbe mit dem großen Hut“ (1981) und „Hörbe und sein Freund Zwottel“ (1983) versuchte Preußler sich als Illustrator und bewies dabei seine künstlerische Doppelbegabung.

In den siebziger Jahren erhoben einige Literaturpädagogen den Vorwurf, dass Preußlers Erzählungen ausschließlich ein „heile Welt“ betonten. Ganz abgesehen davon, dass Kinder in bestimmten, nicht fest abgrenzbaren Lebensphasen zeitweilig auch eine solche heile Welt brauchen, haben sich diese Vorwürfe längst überholt. Die moderne Literaturpädagogik schätzt den Wert der Poesie heute wieder richtig ein und die Preußlerischen Erzählungen haben geradezu bahnbrechende Wirkung.

Seine Bühnenstücke, die bis auf den „Goldenen Brunnen“ alle aus eigenen Erzählungen hervorgegangen sind, zählen zu den meistgespielten Werken des gegenwärtigen Kindertheaters. Ebenso haben die Hörspiele, Schallplatten und Kassetten nach seinen Büchern Rekordzahlen erreicht.

Einen wichtigen Teil seiner Lebensaufgabe sieht Preußler darin, die sehr umfangreiche Korrespondenz mit seinen Lesern zu pflegen. Bei annähernd fünfzig Briefen im Monat ist das keine Kleinigkeit. Preußler meint jedoch, wer sich mit Kindern einlässt, der darf sie auch nicht enttäuschen. Über diese Korrespondenz hat er in den Aufsätzen „Wenn sie mir antworten, so antworten sie mir bald!“ und „Ich versuch auch ein Buch“ ausführlich berichtet.

Mit seinen Büchern konnten insbesondere im heilpädagogischen Bereich nachweisbare Erfolge erzielt werden, so bei verhaltensgestörten, bei sprech- und hörgeschädigten Kindern und bei der Betreuung von Legasthenikern.

Die Bücher Preußlers liegen bis heute in einer deutschen Gesamtauflage von 11,5 Millionen Exemplaren vor. Die Weltauflage mit ihren 270 Übersetzungen in 47 Sprachen beläuft sich auf schätzungsweise 40 Millionen. Dreimal erhielt Preußler den Deutschen Jugendliteraturpreis, 1958 für „Die kleine Hexe“, 1962 für die deutsche Nacherzählung von „Kater Mikesch“ und 1972 für seinen „Krabat“. Außerdem erhielt er 1973 den Europäischen Jugendbuchpreis der Universität Padua, 1977 den Jugendbuchpreis des polnischen Verlegerverbandes, 1979 den großen Sudetendeutschen Kulturpreis, 1987 den Katholischen Kinderbuchpreis, 1988 den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, 1990 den Eichendorff-Literaturpreis und mehrere spanische und niederländische Preise. 1979 wurde er mit dem Bayrischen Verdienstorden, 1980 mit der Medaille Pro Meritis und 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Im Jahre 1991 wurde er zum Titularprofessor der Republik Österreich ernannt.

Zu den Besonderheiten seiner Arbeit hat sich Preußler in mehreren umfangreichen Beiträgen geäußert: „Phantasie und Wirklichkeit“ (1985), „Magie ist im Spiel“ (1988) und „Geschichten für Menschenkinder“ (1993). Er ist Gründungsmitglied der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach am Main und war sieben Jahre lang Herausgeber ihres Mitteilungsblattes „Volkacher Bote“. Seit 1993 ist er erster Vorsitzender der von ihm mitbegründeten gemeinnützigen Vereinigung „Hilfswerk für die orthopädische Kinderklinik Aschau“. Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die dort behandelten Kinder in Notfällen zu unterstützen. Otfried Preußler lebt heute mit seiner Frau in Rosenheim.

2. Geschichte des Werkes

Der Autor betont immer wieder, dass viele seiner Geschichten aus dem unmittelbaren Umgang mit seinen Schülern und den eigenen Kindern entstammen. Über die Entstehung des Buches „Die kleine Hexe“ berichtet er folgendes:

"Eines Abends behaupteten unsere kleinen Töchter vor dem Zubettgehen, sie hätten schreckliche Angst. - Angst wovor? - "Vor den bösen Hexen!" Ich versuchte ihnen klarzumachen, dass man sich heutzutage vor bösen Hexen nicht mehr zu fürchten brauche, weil es keine mehr gebe. - "Und warum gibt es keine mehr?" - Ja, warum eigentlich? Ich gestehe, dass ich mir bis dahin keinerlei Gedanken darüber gemacht hatte. Immerhin dauerte es nicht allzu lang, bis die Antwort gefunden war. Auf diese Weise sind die Geschichten von der kleinen Hexe entstanden. Später habe ich sie zur Probe meinen Schulkindern erzählt - und noch später habe ich sie dann aufgeschrieben: für unsere drei kleinen Töchter und für alle Kinder, die wissen möchten, weshalb man sich heutzutage vor bösen Hexen nicht mehr zu fürchten braucht." (Preußler, Wie einige meiner Kinderbücher entstanden sind)

Preußler möchte mit dem Buch „Die kleine Hexe“ Kinder im Vorlese- und ersten Lesealter ansprechen. Die Zielgruppe sind Kinder im Alter von 4 – 8 Jahren, dem sogenannten „Märchenalter“. Das Buch ist den phantastisch-komischen Erzählungen für Kinder zuzuordnen. Otfried Preußler gliedert hinsichtlich der Lesefähigkeit von vier- bis achtjährigen Kindern das Buch in kleinere Kapitel. Es sind zwanzig überwiegend abgeschlossene Episoden dargestellt, welche in Summe ein „Hexenjahr“ umfassen.

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Fin de l'extrait de 15 pages

Résumé des informations

Titre
Über "Die kleine Hexe" von Otfried Preussler
Note
Sehr Gut
Auteur
Année
2002
Pages
15
N° de catalogue
V15191
ISBN (ebook)
9783638203807
Taille d'un fichier
481 KB
Langue
allemand
Mots clés
Preussler, Otfried, Hexe
Citation du texte
Birgit Mayer (Auteur), 2002, Über "Die kleine Hexe" von Otfried Preussler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15191

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