Der Einstieg in die Vita des Odaenathus in der Historia Augusta skizziert das Bild eines orientalischen Herrschers, der als Retter des römischen Orients auftritt und gleichzeitig als ein tyranni in die Sammlung der tyranni triginta eingeordnet wird. Doch ist der zweifelhafte Ruf der Historia Augusta, insbesondere im Zusammenhang mit den Viten der tyranni, in der modernen Forschung unbestritten. So wird dem Verfasser u.a. vorgeworfen, einige der Tyrannen ganz oder größtenteils erfunden, fehlerhafte oder fiktive Elemente eingefügt oder Feldherren, die nie den Purpur trugen, fälschlicherweise in die Sammlung integriert zu haben. Daher muss auch die Einordnung des Odaenathus mit Skepsis betrachtet und überprüft werden.
Im Rahmen des Themas der vorliegenden Arbeit "Odaenathus – ein kaisertreuer Verteidiger des römischen Orients?" soll die Frage, inwiefern es gerechtfertigt ist, dass die Historia Augusta Odaenathus zu den tyranni zählt, untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Odaenathus und die Historia Augusta
- Historia Augusta – eine vertrauenswürdige Quelle?
- Odaenathus in der gallieni duo
- Odaenathus und die tyranni triginta
- Odaenathus in anderen Quellen
- Zosimus
- Zonaras
- Odaenathus - eine legitime Einordnung unter den tyranni?
- Odaenathus Titulatur
- Odaenathus Sonderstellung zum Kaiser und den tyranni
- Fazit und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rechtfertigung der Einordnung Odaenathus' als Tyrann in der Historia Augusta. Die zentrale Frage ist, ob die Darstellung Odaenathus' als kaisertreuer Verteidiger des römischen Orients mit der Einordnung als Usurpator vereinbar ist. Die Analyse basiert auf einer kritischen Auseinandersetzung mit den Quellen, insbesondere der Historia Augusta, und berücksichtigt ergänzende Informationen aus anderen Quellen.
- Die Zuverlässigkeit der Historia Augusta als Quelle für das 3. Jahrhundert.
- Die Darstellung Odaenathus' in der Historia Augusta und seine Beziehung zu Gallienus.
- Die Analyse von Odaenathus' Titulatur und seiner politischen Position.
- Der Vergleich der Darstellung Odaenathus' in der Historia Augusta mit anderen antiken Quellen.
- Die Bewertung der Legitimität der Einordnung Odaenathus' unter die Tyrannen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung präsentiert die Forschungsfrage, ob die Einordnung Odaenathus' als Tyrann in der Historia Augusta gerechtfertigt ist. Sie betont die problematische Quellenlage des 3. Jahrhunderts und die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit den Quellen, insbesondere der Historia Augusta, deren Zuverlässigkeit in Frage gestellt wird. Die Arbeit zielt darauf ab, Odaenathus' Verhältnis zum Kaiser und seine Einordnung im Kontext der „Tyrannen“ zu untersuchen, wobei der Begriff „Tyrann“ nach dem Verständnis der Historia Augusta definiert wird.
2. Odaenathus und die Historia Augusta: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung Odaenathus' in der Historia Augusta. Es beginnt mit einer kritischen Betrachtung der Historia Augusta als Quelle, wobei die Unzuverlässigkeit des Werkes und die Einbringung fiktiver Elemente hervorgehoben werden. Anschließend wird Odaenathus' Darstellung in der Vita Galieni untersucht. Hier wird sein militärischer Aufstieg und sein Verhältnis zu Gallienus beleuchtet. Die Darstellung Odaenathus' als loyaler Feldherr wird kritisch hinterfragt, und die Frage nach der Authentizität der angeblichen Ernennung zum Augustus wird diskutiert.
Schlüsselwörter
Odaenathus, Historia Augusta, Tyranni triginta, Gallienus, Palmyra, Römisches Reich, 3. Jahrhundert, Usurpator, Kaiserloyalität, Quellenkritik, Epigraphik, Orient.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema der Inhaltszusammenfassung?
Die Inhaltszusammenfassung befasst sich mit der Einordnung Odaenathus' als Tyrann in der Historia Augusta und untersucht, ob diese Einordnung angesichts seiner Darstellung als kaisertreuer Verteidiger des römischen Orients gerechtfertigt ist.
Welche Fragen werden in der Inhaltszusammenfassung untersucht?
Die Zusammenfassung untersucht die Zuverlässigkeit der Historia Augusta, die Darstellung Odaenathus' in diesem Werk, seine Titulatur und politische Position, den Vergleich seiner Darstellung mit anderen Quellen und die Legitimität seiner Einordnung unter die Tyrannen.
Welche Quellen werden hauptsächlich analysiert?
Die Hauptquelle ist die Historia Augusta. Zusätzlich werden andere antike Quellen wie Zosimus und Zonaras berücksichtigt, um ein umfassenderes Bild zu erhalten.
Was wird im Kapitel "Odaenathus und die Historia Augusta" behandelt?
Dieses Kapitel befasst sich mit einer kritischen Auseinandersetzung mit der Historia Augusta als Quelle. Es wird Odaenathus' Darstellung in der Vita Galieni untersucht, wobei sein militärischer Aufstieg, sein Verhältnis zu Gallienus und die Authentizität seiner angeblichen Ernennung zum Augustus hinterfragt werden.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Inhaltszusammenfassung?
Relevante Schlüsselwörter sind: Odaenathus, Historia Augusta, Tyranni triginta, Gallienus, Palmyra, Römisches Reich, 3. Jahrhundert, Usurpator, Kaiserloyalität, Quellenkritik, Epigraphik, Orient.
Was ist das Ziel der Analyse von Odaenathus' Titulatur?
Die Analyse von Odaenathus' Titulatur zielt darauf ab, seine politische Position und seine Beziehung zum Kaiser zu beleuchten, um die Rechtfertigung seiner Einordnung als Tyrann zu bewerten.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Einleitung?
Die zentrale Forschungsfrage ist, ob die Einordnung Odaenathus' als Tyrann in der Historia Augusta gerechtfertigt ist, insbesondere im Hinblick auf seine Rolle als loyaler Feldherr und Verteidiger des römischen Orients.
- Citation du texte
- Julius Kauschmann (Auteur), 2020, Odaenathus - ein kaisertreuer Verteidiger des römischen Orients?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1520155