Hört man heutzutage das Wort „Internationalisierung“, verbindet man damit eher negative Gedanken, genauer gesagt die Weltwirtschaftskrise, die wegen der weltweiten Vernetzung der Geschäftstätigkeiten schnell von einem Land auf das nächste übergreift. Doch auch wenn in wirtschaftlichen Krisenzeiten die unerfreulichen Folgen der Globalisierung deutlich zu spüren sind, bleibt der Trend zur Internationalisierung trotz alledem oder gerade deshalb erhalten. Während vor wenigen Jahren noch hauptsächlich große Unternehmen außerhalb der nationalen Grenzen aktiv wurden, sind es heute die mittelständischen Unternehmen, die aus verschiedensten Gründen ein Auslandsengagement aufnehmen. Der Mittelstand wurde zum „Motor der europäischen Wirtschaft“ – so die Europäische Kommission.
Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von neugierigen Unternehmern, die fremde Länder erkunden wollen, über den Wunsch nach einem größeren Marktanteil und möglichen Kosteneinsparungen bei einer Auslandsproduktion bis hin zu der Tatsache, dass Unternehmen gezwungen sind zu internationalisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Internationalisierung des Mittelstandes eröffnet den Unternehmern völlig neue Möglichkeiten, doch zeitgleich stellt sie Anforderungen an die Geschäftsführer, denen diese teils nicht gewachsen sind oder denen sie sich überhaupt nicht bewusst sind.
In zahlreichen Handbüchern werden die unterschiedlichen Stolpersteine beschrieben, die im schlimmsten Fall zu einer vorzeitigen Beendigung der Auslandsaktivitäten führen können. Dabei gehen die Ratgeber für international tätige Unternehmen häufig nur auf Probleme im Zusammenhang mit rechtlichen, wirtschaftlichen oder kostentheoretischen Aspekten ein. Dass kulturelle Differenzen zwischen Stamm- und Gastland ebenfalls zum Abbruch der Geschäftstätigkeiten führen können und Unternehmer diese Problematik als größeres Hemmnis einstufen als etwaige versteckte Kostenblöcke, wird selten thematisiert.
Diese Lücke wird seit den neunziger Jahren langsam geschlossen, da die kulturtheoretischen Modelle, die Wissenschaftler in den achtziger Jahren entwarfen, nun auf geschäftliche Kontexte übertragen werden. In diesem Zusammenhang sind Schlagworte wie interkulturelle Kompetenz und interkulturelle Kommunikation sehr häufig in der Literatur, aber auch in aktuellen Fachzeitschriften zu finden [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Grundlagen – Eine Einführung
- KMU - Der Motor der Wirtschaft
- Definition von KMU
- Quantitative Kriterien
- Qualitative Kriterien
- Stärken und Schwächen von KMU
- Internationales Management
- Internationalisierung – Ein Phänomen der Zeit
- Motive und Ziele der Internationalisierung
- Formen der Internationalisierung
- Timing-Strategie
- Probleme der Internationalisierung
- Management
- Internationales Management
- Interkulturelles Management
- Kultur - Landeskultur - Unternehmenskultur
- Der Kulturbegriff
- Dimensionen nationaler Kulturen
- Kulturdimensionen nach Hofstede
- Kulturdimensionen nach Hall
- Kulturdimensionen nach Trompenaars
- Landeskultur und Unternehmenskultur
- Kulturelle Herausforderungen der KMU im Zuge der Internationalisierung
- Herausforderungen an die Strategie
- Standortwahl im Hinblick auf die Landeskultur
- Kulturelle Unterschiede im internationalen Controlling
- Herausforderungen an das Management
- Interkulturelle Kommunikation
- Internationale Verhandlungen
- Interkulturelle Kompetenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Internationalisierung von KMU und den damit verbundenen kulturellen Herausforderungen. Sie untersucht, wie kulturelle Unterschiede die strategischen Entscheidungen und das Management von KMU beeinflussen, die sich international expandieren. Die Arbeit analysiert dabei die spezifischen Schwierigkeiten, die im Kontext der Internationalisierung auftreten, und zeigt Lösungsansätze auf, um diese Herausforderungen zu meistern.
- Die Bedeutung von Kultur für die Internationalisierung von KMU
- Die Auswirkungen kultureller Unterschiede auf die strategische Entscheidungsfindung
- Die Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation und Zusammenarbeit
- Die Entwicklung interkultureller Kompetenz im Management
- Die Rolle von Kultur im internationalen Controlling
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Internationalisierung von KMU ein und stellt die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie erläutert zudem den Aufbau der Arbeit und gibt einen Überblick über die wichtigsten Themenbereiche.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Internationalisierung von KMU. Es definiert den Begriff des KMU und beleuchtet die Stärken und Schwächen dieser Unternehmensform. Des Weiteren werden die wichtigsten Aspekte des internationalen Managements, wie Internationalisierung, Interkulturelles Management und Kultur, vorgestellt.
Im dritten Kapitel werden die kulturellen Herausforderungen der Internationalisierung von KMU im Detail analysiert. Es werden die Auswirkungen kultureller Unterschiede auf die strategischen Entscheidungen, das Management und die Kommunikation von KMU untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Themengebiete Internationalisierung, KMU, Kultur, Interkulturelles Management, Kommunikation, Controlling, Strategie und Management. Sie analysiert insbesondere die Auswirkungen kultureller Unterschiede auf die Internationalisierung von KMU und die Herausforderungen, die sich daraus für die strategische Entscheidungsfindung und das Management ergeben.
- Arbeit zitieren
- Rebecca Frey (Autor:in), 2009, Internationalisierung von KMU als kulturelle Herausforderung an Strategie und Management, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152019