Die Theorie der Selbstorganisation fällt unter das aktuell vorherrschende Paradigma der Evolutionstheorie. Der erste Teil des Textes ist eine Anwendung dessen auf das Denken der Vorsokratiker und das Denken generell. Zentrale Begriffe der Selbstorganisation sind im zweiten Teil schematisch dargestellt und liefern ein Begriffsgerüst. Der dritte Teil behandelt Kritik an der Selbstorganisation.
Für den ersten Teil werden Wolfgang Röd, Wolfgang Schadewaldt und Karl Popper als Interpreten der Vorsokratischen Philosophie gewählt. Textliche Grundlage sind die Fragmente der Vorsokratiker von Diels und Kranz. Im zweiten Teil werden Wort- und Inhaltsbedeutung der verwendeten Begriffe analysiert, auf der Grundlage der Begriffe aus Wikipedia. Im dritten Teil werden Theorien von Ilya Prigogine und Hans-Dieter Mutschler als Basis verwendet.
Denken wird als evolutiver Prozess verstanden, ähnlich wie die Entwicklung von Spezies. Das Denken des Einzelnen kann nicht ohne das Denken der Umgebung verstanden werden, das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Daraus resultiert eine Prägung des europäischen Denkens bis in die heutige Zeit. Wie die Grundlagen des logischen Denkens und Argumentierens begonnen haben, katapultiert aus der Gegenwart in die graue Vorzeit und zurück.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Von Parmenides zu Heraklit: Vom Sein zum Werden
- Vorbedingungen der Philosophie
- Die Dichter
- Homer
- Hesiod
- Die Denker
- Thales von Milet
- Anaximander
- Anaximenes
- Eine erste Synthese aus den Dichtern und Milesiern
- Neue Richtungen des Denkens
- Pythagoras
- Xenophanes
- Parmenides von Elea
- Die Thesen des Parmenides
- Die Meinungen bei Parmenides
- Selbstorganisation und Parmenides
- Heraklit
- Thesen des Heraklit
- Heraklits Lösung der Identität
- Empedokles
- Die Folgen aus Parmenides und Heraklit
- Zenon von Elea
- Anaxagoras
- Leukipp und Demokrit
- Zusammenfassung der Vorsokratiker
- 2 Begriffe in der Theorie der Selbstorganisation
- Selbstorganisation
- Mikro- und Makrokosmos
- System
- Offenes System
- Materie
- Komplexität
- Chaos
- Kausalität
- Emergenz
- Zusammenfassung der Begriffe
- 3 Kritik an der Theorie der Selbstorganisation
- Ilya Prigogine
- Die Kritik Mutschlers
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit befasst sich mit der Theorie der natürlichen Selbstorganisation und untersucht, wie sie sich aus der Geschichte der Philosophie, insbesondere der Vorsokratiker, entwickelt hat. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung dieser Theorie vor dem Hintergrund der klassischen Physik und ihren Grenzen, die durch die Quantenmechanik deutlich wurden.
- Die Entwicklung der Selbstorganisationstheorie im Kontext der Vorsokratiker
- Die Rolle der klassischen Physik und die Herausforderungen der Quantenmechanik
- Die Bedeutung von Begriffen wie Chaos, Komplexität und Emergenz für die Selbstorganisation
- Die Kritik an der Theorie der Selbstorganisation und deren Auswirkungen
- Die Anwendung der Selbstorganisationstheorie auf Phänomene des Lebens und der unbelebten Umwelt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der natürlichen Selbstorganisation ein und grenzt sie von anderen Begriffen wie Lebensratgebern ab. Sie erläutert, wie die klassische Physik auf ihre Grenzen stieß und wie alternative Deutungen entstanden, die das vorhandene Wissen retten sollten. Die Einleitung betont die Bedeutung der Quantenmechanik für die Selbstorganisationstheorie.
Kapitel 1 befasst sich mit der Entwicklung der Selbstorganisationstheorie von Parmenides zu Heraklit. Es werden die Vorbedingungen der Philosophie, die Dichter und Denker dieser Zeit, sowie ihre Thesen und Argumente beleuchtet. Der Fokus liegt auf den Philosophen Parmenides und Heraklit, deren Ideen die Grundlage für die Selbstorganisationstheorie bilden.
Kapitel 2 definiert wichtige Begriffe der Selbstorganisationstheorie, wie z.B. Selbstorganisation, Mikro- und Makrokosmos, System, offenes System, Materie, Komplexität, Chaos, Kausalität und Emergenz. Es werden die Beziehungen zwischen diesen Begriffen und ihre Bedeutung für die Selbstorganisationstheorie erläutert.
Kapitel 3 widmet sich der Kritik an der Theorie der Selbstorganisation. Es werden die Kritik von Ilya Prigogine und die Kritik von Mutschler analysiert.
Schlüsselwörter
Natürliche Selbstorganisation, Vorsokratiker, Parmenides, Heraklit, Quantenmechanik, Chaos, Komplexität, Emergenz, Systemtheorie, Kritik, Philosophie, Physik.
- Quote paper
- Friedrich Stadler (Author), 2008, Zur natürlichen Selbstorganisation - Vom Sein zum Werden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152057