Qualität an kaufmännischen Berufsschulen


Hausarbeit, 2003

21 Seiten, Note: Sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung und Problemstellung

2 Überblick zur Qualität an Schulen
2.1 Motive und Gründe zur Notwendigkeit schulischer Selbstentwicklung
2.2 Qualitätsbegriff
2.3 Qualitätskreis (Produktlebenszyklus)

3 Praktische Umsetzung: Internet und Schule?
3.1 Argumente für die Internet-Präsenz für Unternehmen
3.2 Lehrplan und neue Medien
3.2.1 Allgemeine Bildungsziele
3.2.2 Didaktische Grundsätze
3.2.3 Medienkompetenz
3.3 Unterrichtsziele
3.3.1 Versenden und Empfangen von elektronsicher Post
3.3.2 Gezieltes Suchen von Informationen mittels Netz-Diensten
3.3.3 Telekooperatives Arbeiten
3.3.4 Publizieren im Netz
3.3.5 Sich-Aneignen von Hintergrundwissen
3.3.6 Verantwortungsbewusstes Arbeiten
3.4 Pädagogische Anwendungen des Internet
3.4.1 Computer Based Training
3.4.2 Internet in Übungsfirmen
3.4.3 Sonstige Einsatzmöglichkeiten

4 Zusammenfassung und Ausblick

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung und Problemstellung

Qualität ist für Schulen nichts Neues! Qualität und Qualitätsmanagement waren im Schulwesen schon immer zentrale Themen, auch wenn sie oft nicht so benannt wurden. Die Messung geforderter Leistungen erfolgt durch Prüfungen um zu belegen, dass die vom Lehrplan geforderten Lerninhalte beherrscht werden. Auch die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte und der Unterrichtsbesuch durch die Schulaufsicht sind bisher zentrale Qualitätsmodelle der Schule.

Heute wird von der Schule erwartet, dass sie sich mit Qualität verbunden mit einer systematischen Qualitätsverbesserung - kunden- und mitarbeiterorientiert -auseinandersetzt. Begriffe wie Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, Schulentwicklung und Qualitätsevaluation bedeuten, dass Jugendliche eine Ausbildung bekommen, mit der sie den künftigen Aufgaben als Staatsbürger gewachsen und als Persönlichkeit entsprechend gerüstet sind. Wissensvorsprung, Kundenorientierung und Qualitätsmanagement sind entscheidende Erfolgskriterien im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher zu Beginn mit einer klaren Abgrenzung des Begriffs Qualität an Schulen. Dazu wird auf Motive und Gründe der Notwendigkeit schulischer Selbstentwicklung und auf Interessenspartner der Schule eingegangen. Die theoretische Darstellung eines Qualitätskreises dient als Grundlage des zweiten Teils der Arbeit. Hier wird am Beispiel einer kaufmännischen Berufsschule das Thema „Internet und Schule?“ auf die Tauglichkeit in Hinblick auf Qualitätsentwicklung an Schulen untersucht.

2 Überblick zur Qualität an Schulen

2.1 Motive und Gründe zur Notwendigkeit schulischer Selbstentwicklung

Der Rat der Europäischen Union veröffentlichte am 16. Deze mber 1997 in Amsterdam folgende Schlussfolgerungen über die Bewertung der Qualität der Schulbildung. Darin heißt es ausschnittsweise:1 „ … Bei der Selbstevaluierung der Schule als ein Instrument ihrer qualitativen Weiterentwicklung wird von der Annahme ausgegangen, dass die Qualität der Schulen durch eine breite Palette miteinander verknüpfter Faktoren bestimmt wird. Zwar hängt die Wahl der Bewertungskriterien von den rechtlichen, politischen und finanziellen Gegebenheiten im Rahmen der Bildungssysteme ab, für die ausschließlich Mitgliedstaaten zuständig sind; gleichwohl die Kompetenz der Lehrer, die den Schülern vermittelten Lehrinhalte, die innerschulischen Beziehungen, die Integration der Schule in das örtliche Umfeld, die Art der Schulleitung sowie die Merkmale der Schule als Lebensbereich Faktoren, die die Qualität der Schule bestimmen. … Der Schüler steht im Mittelpunkt des Anliegens der Schule, ihm Werte, Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln, deren er auf seinem weiteren Bildungsweg und in seinem Leben als europäischer Bürger bedarf. Die Bewertung des Bildungsstandes der Schüler ist ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung der Qualität einer Schule und ihres Unterrichts. …“

Qualität für Produkte und Dienstleistungen aus der Sicht des Kunden ist in den unterschiedlichen Betrieben seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit. Kein Unternehmen kann es sich heute leisten, an den Bedürfnissen seiner Kunden oder Interessenspartner „vorbeizuproduzieren“. Zu den interessierten Partnern einer Schule zählen nicht nur die Schüler, deren Eltern und Arbeitgeber, sondern auch die Gesellschaft und der Staat. Sie sind in Abbildung 1 grafisch zusammengefasst.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Einflussbereiche auf das Schulprogramm (aus Altrichter et al., S. 99)

Bei der Erstellung eines Schulprogramms sollte darauf Bedacht genommen werden, dass es zur Berücksichtigung möglichst aller Bereiche kommt: die Vorgabe des staatlichen Bildungsauftrages bildet über organisatorische und inhaltliche Vorgaben den gesetzlichen Rahmen, der von der Schule einerseits über die Gestaltungsspielräume schulautonomer Maßnahmen, andererseits über die Interpretationsmöglichkeiten von Rahmenlehrplänen standortspezifisch ausgestaltet werden kann. Dabei sollten die Erwartungen der Anspruc hsberechtigten (Wirtschaft, Eltern, Gemeinde) einbezogen werden, um den umfeldspezifische Voraussetzungen (regionaler Bedarf) zu genügen. Dabei spielen auch die Schülerinnen und Schüler eine große Rolle, da sie die „Prosumer2(Produzenten und Konsumenten) im Bildungsprozess sind. Innerhalb der Schule spielen nicht zuletzt die Interessen und

Möglichkeiten der Lehrenden eine entscheidende Rolle, ohne die das jeweilige Schulprogramm nicht verwirklicht werden kann.

Die Schule wird daher mit neuen Anforderungen in der Zukunft rechnen müssen. Solche sind:

- Zunehmende Leistungs- und Qualitätsansprüche: Durch die Globalisierung des wirtschaftlichen Wettbewerbs werden sich nur die am besten Ausgebildeten auf dem internationalen Markt behaupten können. Ein Qualitätsmanagementsystem soll den Schulen helfen, diesen Ansprüchen besser gerecht zu werden.
- Rascher gesellschaftlicher Wandel: Die Schulen müssen sich rasch an geänderte Forderungen und Leistungsprofile anpassen. Die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen sollte den Jugendlichen schon in der Schule näher gebracht werden.
- Bildungs- und Wettbewerbsfaktor: Bildung ist im globalisierten Wettbewerb eine entscheidende Voraussetzung für das wirtschaftliche Überleben. Die Förderung der Bildung ist zum wichtigsten Wettbewerbsvorteil geworden: „Bildung ist der Rohstoff des 21. Jahrhunderts!“ (Elisabeth Gehrer, Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur)
- Zunehmende Schulautonomie: Es wird immer schwieriger, zentrale, bildungspolitisch adäquate Entscheidungen für alle Teilbereiche zu treffen, da dadurch die rasche Anpassung an die Bedürfnisse der Gesellschaft nicht möglich sind. Den Schulen soll das Recht zugestanden werden, Probleme vor Ort zu lösen, Qualität kundenorientiert zu definieren und entsprechend selbst zu evaluieren. Der Abbau der staatlichen Autorität äußert sich nicht nur in knappen Bildungsbudgets, sondern verlangt auch von den Schulen ein effizientes Wirtschaften. Die Zulassung von Werbe- und Sponsoringeinnahmen gehört in diesen Bereich.
- Schulqualität als Lernerfolgsfaktor: Laut Untersuchungen wird der Lernerfolg nicht nur durch den Faktor „Unterricht“ beeinflusst, sonder auch durch die Rahmenbedingungen, wie Führung einer Schule, Schulklima und Teamarbeit. Die herkömmlichen Qualitätsbeurteilungen, die sich nur auf Unterrichtsarbeit beziehen, genügen nach den neuesten Erkenntnissen der Schulforschung nicht.3
- Prestigeverlust der Schule: In den letzten Jahren ist das Ansehen des Lehrberufs gesunken. Es gibt in verschiedenen Medien „Rankings“ nach bestimmten Merkmalen und Kritik über unprofessionelles Verhalten der Lehrer. Auch nicht nachvollziehbare Notengebungen und sinkende Standards im Leistungsbereich machen den Schulen zu schaffen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass auf unsere Schulen eine Vielzahl von Veränderungen, wie mehr Gestaltungsautonomie, Anpassung an sich ändernde Anforderungen aus Wirtschaft und Gesellschaft sowie mehr Führungsverantwortung durch die Schulleitung, zukommt.

2.2 Qualitätsbegriff

Bevor ein Managementsystem aufgebaut wird, ist es sinnvoll, sich über den Begriff Qualität und seine Bedeutung Klarheit zu verschaffen. Im schulischen Alltag wird Qualität der „Dienstleistung Unterricht“ von Schülern anders verstanden als von Lehrern, Eltern, Universitäten oder Arbeitgebern. In der Literatur existieren eine Vielzahl von unterschiedlichen Qualitätsdefinitionen. Gemeinsam aber ist allen modernen Ansätzen die Orientierung am Kundenbedürfnis.

Eine allgemein gültige Definition für Qualität findet sich in DIN EN ISO 8402:19944:

[...]


1Fiala-Thier, Qualität - Die Chance für Schulen, S. 9

2Altrichter et al., Handbuch zur Schulentwicklung, S. 100

3vgl. Fiala-Thier, Qualität - Die Chance für Schulen, S. 10

4vgl. Fiala-Thier, Qualität - Die Chance für Schulen, S. 20

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Qualität an kaufmännischen Berufsschulen
Hochschule
Pädagogische Akademie des Bundes in der Steiermark
Note
Sehr gut
Autor
Jahr
2003
Seiten
21
Katalognummer
V15214
ISBN (eBook)
9783638204019
Dateigröße
503 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Qualität, Berufsschulen
Arbeit zitieren
Doris Nechutny (Autor:in), 2003, Qualität an kaufmännischen Berufsschulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15214

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Qualität an kaufmännischen Berufsschulen



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden