Der Aufsatz bietet Argumente für eine Spätdatierung der Nuzi Texte als Diskussionsgrundlage.
In ihrer Arbeit zum altbabylonischen Terrakottarelief geht R. Opificius auch auf die Schichtenabfolge in Nuzi ein, mit dem Ziel, den Nachweis von Bebauungsschichten für die erste Hälfte des zweiten Jahrtausends zu erbringen. Sie konzentriert sich dabei zunächst auf die sieben ergrabenen Tempelschichten A-G.
Die älteste dieser Schichten, G, datiert sie in die Isin-Larsa-Zeit, frühaltbabylonisch also. Als Kriterium hierfür dienen ihr um den Tempel herum verstreute Scherben, deren Verzierung „(…) sich vielleicht auf Fische (...) oder Vögel (…) deuten läßt, (…) auch die an den Gefäßen angebrachten Ösen (…) zeigen eindeutig, daß es sich um eine Ware handelt, die u. a. in Tell Asmar in der Schicht 'Isin-Larsa'-Zeit gefunden wurde. Auch die Bronzestatuette einer fürbittenden Göttin (.) stammt möglicherweise aus der
Isin-Zeit, in die ich denn auch den Tempel G datieren möchte".
Auch für die nächstfolgende Schicht F, in der der Tempel erstmals als Doppeltempel erscheint, nimmt Opificius ebenfalls eine Datierung in die Larsa-Zeit vor. Sie stützt sich dabei auf „(...) ein großes Gefäß mit aufgesetzten Ringen und einem zum größten Teil geritzten, z.T. plastisch aufgesetzten Tierfries (...). Diese Art ist zu vergleichen mit einem großen Vorratsgefäß aus Tell Asmar, das in die Larsa-Zeit datiert wird, sowie einem aus Larsa stammenden Gefäß der gleichen Periode."
- Arbeit zitieren
- Michael Klein (Autor:in), 2024, Die absolute Datierung der Nuzi-Tafel. Argumente für eine Spätdatierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1521757