Wie wird Musik zur gelebten Erfahrung? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Untersuchung, die neue Wege in der Musikvermittlung aufzeigt. Während klassische Ansätze sich oft auf das Zuhören und Imitieren beschränken, geht diese Arbeit einen Schritt weiter: Sie entwickelt musikalisch-ästhetische Erfahrungsräume, die Kinder und Jugendliche nicht nur zum aktiven musikalischen Gestalten anregen, sondern auch einen faszinierenden Dialog zwischen Musik und Tanz eröffnen.
Im Rahmen einer interdisziplinären Projektwoche wurden innovative Methoden erprobt, um kreative Selbstbestimmung und individuelle Mitgestaltung in den Mittelpunkt der musikalisch-ästhetischen Erfahrungspraxis zu rücken. Von Popkultur inspiriert und wissenschaftlich fundiert, verbindet das Konzept praktische Musikpraxis mit tiefgehenden Diskussions- und Reflexionsprozessen.
Die empirische Analyse zeigt, wie ästhetische Erfahrungen die Wahrnehmung und Ausdrucksfähigkeit der Teilnehmenden transformieren. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für zukunftsweisende Musikvermittlung, die musikalische Genresvielfalt und schöpferische Freiheit gleichermaßen betont – und damit einen neuen Zugang zur Kunstform Musik eröffnet.
Die gegenwärtige Musikvermittlung in Kulturinstitutionen und Konzerthäusern orientiert sich zunehmend an der Überzeugung, dass Kunstwerke für sich sprechen können und Vermittlung lediglich bedeutet, die Menschen an sie heranzuführen, als die eigene künstlerische Praxis in den Mittelpunkt zu stellen. Eine große Bandbreite an Education-Formaten erwartet die Besucherschaft vor Ort: Konzerteinführungen, mediale Features wie z. B. Programmhefte oder Apps sowie verschiedene Konzertangebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Schulen bilden dabei – um ein paar wesentliche Formate der Institutionen zu nennen – die Grundlage für die Vermittlung von Musik. Ein grundlegendes Defizit, welches ich nach mehrjähriger Arbeit im Bereich der Musikvermittlung erkannt habe, ist, dass sie in erster Linie auf die Rezeption von Musik abzielen.
Inhaltsverzeichnis
- Anhang A – Leitfaden Gruppendiskussion
- Narrativer Einstieg
- Fragen zu den einzelnen Dimensionen ästhetischer Erfahrung
- Was hat euch an dem heutigen „Soundance“ Tag gefallen?
- Wie fandet ihr die Musik?
- Was hat Euch besonders Spaß gemacht, was weniger?
- Wart ihr heute von etwas besonders überrascht?
- Konntet ihr Eure eigenen Ideen mit einbringen?
- Was hättet ihr noch gerne gemacht?
- Habt ihr heute etwas neues/unbekanntes kennengelernt?
- Habt ihr euch mal nicht so gut gefühlt?
- Was wolltet ihr heute besonders gerne ausprobieren?
- Fragen zur Produktion der Bodypercussion-Choreographie
- Eine eigene Bodypercussion-Choreografie komponieren
- Unsere Bodypercussion-Choreografie
- Einen eigenen Songtext zum Thema „Freundschaft“ schreiben
- Einen eigenen Rap-Text zum Thema „Freundschaft“ schreiben
- Unsere 8 Verse zum Thema „Freundschaft“
- „Text-tools“ - Freundschaft
- Nützliche Reimpaare
- Nützliche Sprichwörter/Wendungen
- Soundance - Song
- Beispielstruktur mit Refrain
- Zitate
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die ästhetischen Erfahrungen von Teilnehmer*innen einer „Soundance“-Ferienwoche. Ziel ist es, die verschiedenen Dimensionen ästhetischer Erfahrung im Kontext von Musik und Bewegung zu analysieren und zu beschreiben.
- Ästhetische Erfahrung im Kontext von Musik und Bewegung
- Kreativer Prozess der Musikproduktion (Bodypercussion, Songwriting, Rap)
- Zusammenarbeit und Gruppendynamik
- Individuelle Ausdrucksmöglichkeiten
- Erleben von Überraschung und Versunkenheit
Zusammenfassung der Kapitel
Anhang A – Leitfaden Gruppendiskussion: Dieser Leitfaden beschreibt die Durchführung von Gruppendiskussionen mit Teilnehmer*innen der Soundance-Ferienwoche. Er gliedert sich in einen narrativen Einstieg und Fragen zu verschiedenen Dimensionen ästhetischer Erfahrung (Gefallen, Musikwahrnehmung, Spaß, Überraschung, kreative Mitgestaltung, Wünsche, neue Erfahrungen, negative Gefühle, Ausprobierwünsche) sowie Fragen zur Produktion von Bodypercussion-Choreografien, Gruppensongs und Klangcollagen (Herstellungsprozess, Schwierigkeiten und Erfolge, kreative Mitgestaltung).
Eine eigene Bodypercussion-Choreografie komponieren: Dieser Abschnitt beschreibt detailliert den kreativen Prozess der Komposition einer Bodypercussion-Choreografie. Die Teilnehmer*innen sollen einen Rhythmus mit acht Zählzeiten planen, Handlungen festlegen und die Wiederholung des Rhythmus bestimmen. Zusätzliche Elemente wie Geräusche oder Sprüche sind möglich. Die fertige Choreografie soll anschließend anderen Gruppen präsentiert werden.
Unsere Bodypercussion-Choreografie: Dieser Abschnitt dient der Dokumentation der von den Teilnehmern entwickelten Bodypercussion-Choreografie. Er enthält die Namen der beteiligten Personen und eine grafische Darstellung des Rhythmus, der die einzelnen Klangelemente (Schnipsen, Klatschen, Brustschlag, Schenkelschlag, Stampfen) auf Achtelnoten verteilt.
Einen eigenen Songtext zum Thema „Freundschaft“ schreiben: Die Anleitung beschreibt den Prozess des Songwritings zum Thema Freundschaft. Es beginnt mit einem Brainstorming, wo alle relevanten Wörter, Gedanken und Ideen festgehalten und die betonen Silben markiert werden. Daraus entsteht ein kleiner Text (acht Verse), der sich auf Reimpaare stützt. Die fertigen Verse werden zunächst rhythmisch über eine vorgegebene Musik gesprochen und anschließend vertont.
Einen eigenen Rap-Text zum Thema „Freundschaft“ schreiben: Ähnlich zum Songwriting wird hier der Prozess des Rap-Writings zum Thema Freundschaft beschrieben. Das Brainstorming von Wörtern, Gedanken und Ideen bildet die Grundlage für einen kurzen Text (acht Verse) mit Reimwörtern. Die Verse werden rhythmisch über eine Musik gesprochen, eine Rap-Reihenfolge wird festgelegt, und der fertige Text wird der Gruppe vorgestellt.
Unsere 8 Verse zum Thema „Freundschaft“: Dieser Abschnitt dient der Dokumentation der von der Gruppe verfassten acht Verse zum Thema Freundschaft. Der Text der Verse wird hier aufgeführt.
„Text-tools“ - Freundschaft: Dieser Abschnitt bietet Hilfestellung für die Texterstellung mit nützlichen Reimpaaren (harmonisch/chaotisch, weit/entzweit, Vertrauen/bauen, treu/scheu, wichtig/richtig, Streit/Einheit/Neid, geborgen/Sorgen, ehrlich/herrlich, schenken/denken/lenken, gefunden/verbunden, korrekt/Respekt, Zeit/hilfsbereit) und Sprichwörtern/Wendungen (durch Höhen und Tiefen, durch dick und dünn gehen, Freundschaft pflegen, gemeinsam Spaß haben, beste*r Freund*in aller Zeiten, über alles reden, zusammen viel bewegen, In schwierigen Zeiten, (…) mich begleiten, Hand in Hand, Gemeinsam lachen, (…) lassen es krachen, Kann ihr/ihm alles sagen, auch an schlechten Tagen).
Soundance - Song: Dieser Abschnitt liefert ein Beispiel für die Struktur eines Soundance-Songs. Er umfasst Intro, acht Strophen (mit je zwei bis drei Teilnehmern), einen mehrfache wiederholten Refrain (C - G - bm) und Outro. Der Refrain-Text wird als Beispiel gezeigt. Es wird weiterhin auf verschiedene Zitate verwiesen, welche die Schüler*innen als Inspiration nutzen können.
Schlüsselwörter
Soundance, ästhetische Erfahrung, Musik, Bewegung, Bodypercussion, Songwriting, Rap, Freundschaft, Kreativität, Gruppendynamik, Zusammenarbeit, Ausdruck, Emotionen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Ziel der Arbeit über "Soundance"?
Ziel der Arbeit ist es, die ästhetischen Erfahrungen von Teilnehmer*innen einer „Soundance“-Ferienwoche zu untersuchen und die verschiedenen Dimensionen ästhetischer Erfahrung im Kontext von Musik und Bewegung zu analysieren und zu beschreiben.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?
Die Themenschwerpunkte umfassen:
- Ästhetische Erfahrung im Kontext von Musik und Bewegung
- Kreativer Prozess der Musikproduktion (Bodypercussion, Songwriting, Rap)
- Zusammenarbeit und Gruppendynamik
- Individuelle Ausdrucksmöglichkeiten
- Erleben von Überraschung und Versunkenheit
Was beinhaltet der Leitfaden zur Gruppendiskussion (Anhang A)?
Der Leitfaden beschreibt die Durchführung von Gruppendiskussionen mit Teilnehmer*innen der Soundance-Ferienwoche. Er enthält Fragen zu verschiedenen Dimensionen ästhetischer Erfahrung und zur Produktion von Bodypercussion-Choreografien, Gruppensongs und Klangcollagen.
Wie wird eine eigene Bodypercussion-Choreografie komponiert?
Die Teilnehmer*innen planen einen Rhythmus mit acht Zählzeiten, legen Handlungen fest und bestimmen die Wiederholung des Rhythmus. Zusätzliche Elemente wie Geräusche oder Sprüche sind möglich. Die fertige Choreografie wird anderen Gruppen präsentiert.
Wie wird ein Songtext zum Thema „Freundschaft“ geschrieben?
Es beginnt mit einem Brainstorming, wo relevante Wörter, Gedanken und Ideen festgehalten werden. Daraus entsteht ein kleiner Text (acht Verse), der sich auf Reimpaare stützt. Die fertigen Verse werden rhythmisch über eine Musik gesprochen und anschließend vertont.
Wie wird ein Rap-Text zum Thema „Freundschaft“ geschrieben?
Ähnlich zum Songwriting wird hier der Prozess des Rap-Writings beschrieben. Das Brainstorming von Wörtern, Gedanken und Ideen bildet die Grundlage für einen kurzen Text (acht Verse) mit Reimwörtern. Die Verse werden rhythmisch über eine Musik gesprochen, eine Rap-Reihenfolge wird festgelegt, und der fertige Text wird der Gruppe vorgestellt.
Was beinhalten die "Text-tools" zum Thema Freundschaft?
Dieser Abschnitt bietet Hilfestellung für die Texterstellung mit nützlichen Reimpaaren und Sprichwörtern/Wendungen zum Thema Freundschaft.
Wie ist ein Soundance-Song aufgebaut?
Ein Soundance-Song kann aus Intro, acht Strophen, einem mehrfach wiederholten Refrain und Outro bestehen. Der Refrain-Text wird als Beispiel gezeigt.
Welche Schlüsselwörter sind mit der Arbeit verbunden?
Schlüsselwörter sind unter anderem: Soundance, ästhetische Erfahrung, Musik, Bewegung, Bodypercussion, Songwriting, Rap, Freundschaft, Kreativität, Gruppendynamik, Zusammenarbeit, Ausdruck, Emotionen.
- Quote paper
- Kimberly Kott (Author), 2021, Musikalisch-ästhetische Erfahrungsräume im außerschulischen Kontext. Konzeption und Durchführung einer Kulturwoche im Dialog zwischen Musik und Tanz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1521819