Ob wir Freude empfinden, weil wir die wichtige Klausur mit einer guten Leistung abgeschlossen haben, ob wir trauern, weil unser Partner uns verlassen hat oder ob wegen des gerade im Straßenverkehr vor uns schleichenden älteren Herrn mit Hut in uns Ärger aufsteigt – Emotionen bestimmen unser Leben. Oft sind wir uns ihrer vielleicht überhaupt nicht wirklich bewusst, lassen uns von ihnen zu unüberlegten Handlungen treiben, die wir später unter Umständen bereuen oder stehen ihnen sogar ohnmächtig gegenüber.
Es gibt Menschen, für die dieses Ohnmachtsgefühl gleichbedeutend mit subjektivem Leidempfinden ist, da sie sich nicht als Herr ihrer Gefühle wahrnehmen. Andere wiederum erleben wir als ausgesprochen „herzlos“ oder „emotionslos“. Wie auch immer
man an diese Thematik herangeht, auf alle Fälle sind Emotionen ein zentrales Element unseres Lebens, das durch sie erst seine Farbe zu gewinnen scheint.
Doch inwiefern sind wir eigentlich selbst an ihrem Entstehungsprozess beteiligt? Welchen Einfluss hat unser Denken auf das subjektives Emotionserleben und umgekehrt? Gibt es neben der wissenschaftlichen Psychologie noch andere „Theorien“, die sich mit dem Zusammenhang des Denkens und der Emotionen beschäftigen? Das alles sind Fragen, mit denen sich der vorliegende Essay beschäftigt, wobei vor allem eine komparative
Gegenüberstellung psychologischer mit bisher noch recht unerforschten Zen-Buddhistischen Ansichten entstehen soll. Zurückgreifen kann ich in diesem Bereich auf eine
inzwischen fast zweijährige Erfahrung als praktizierender Buddhist, wobei ich mit diesem Essay stets dem Versuch unterliege, einen höchstmöglichen Grad an Wissenschaftlichkeit
zu erreichen. Dabei steht während der gesamten Arbeit die Zielvorstellung im Vordergrund, ähnlich geartete und auch konträre Auffassungen aufzuzeigen und gegeneinander
abzuwägen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zusammenhang zwischen Denken und Emotionen in der Psychologie
- Frühe (physiologische) Emotionstheorien
- Die kognitiven Emotionstheorien
- Die rational-emotive Verhaltenstherapie
- Zusammenhang zwischen Denken und Emotionen im Zen-Buddhismus
- Geschichte und Hintergrund des Zen-Buddhismus
- Das urteilende Denken als Hindernis des „Eins-Seins“
- Das Denken im Entstehungs- und Verarbeitungsprozess der Emotionen
- Gegenüberstellung (Gemeinsamkeiten vs. Unterschiede)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Essay untersucht den Zusammenhang zwischen Denken und Emotionen aus psychologischer und zen-buddhistischer Perspektive. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen beiden Ansätzen aufzuzeigen und zu analysieren, wie das menschliche Denken den Entstehungsprozess von Emotionen beeinflusst.
- Die Rolle des Denkens bei der Entstehung von Emotionen
- Die verschiedenen psychologischen Theorien zum Zusammenhang von Denken und Emotionen
- Die zen-buddhistische Sichtweise auf Denken und Emotionen
- Die Bedeutung des urteilenden Denkens und seine Auswirkungen auf das Emotionserleben
- Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den psychologischen und zen-buddhistischen Ansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz von Emotionen im menschlichen Leben dar und führt die Fragestellung des Essays ein. Sie beleuchtet die Rolle des Denkens im Entstehungsprozess von Emotionen und kündigt die Gegenüberstellung psychologischer und zen-buddhistischer Ansätze an.
- Zusammenhang zwischen Denken und Emotionen in der Psychologie: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über verschiedene psychologische Theorien zum Zusammenhang von Denken und Emotionen. Es werden sowohl frühe physiologische Emotionstheorien als auch die kognitiven Emotionstheorien vorgestellt und erläutert.
- Zusammenhang zwischen Denken und Emotionen im Zen-Buddhismus: Dieses Kapitel widmet sich der zen-buddhistischen Sichtweise auf Denken und Emotionen. Es beleuchtet die Geschichte und den Hintergrund des Zen-Buddhismus und analysiert die Rolle des urteilenden Denkens im Entstehungsprozess von Emotionen.
- Gegenüberstellung (Gemeinsamkeiten vs. Unterschiede): Dieses Kapitel setzt die psychologischen und zen-buddhistischen Ansätze zueinander in Beziehung und untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren jeweiligen Sichtweisen auf Denken und Emotionen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieses Essays sind: Emotionen, Denken, Psychologie, Zen-Buddhismus, kognitive Emotionstheorien, urteilendes Denken, „Eins-Sein“, Emotionsregulation, subjektives Emotionserleben.
- Quote paper
- Daniel Wehnhardt (Author), 2009, Denken und Emotionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152278