„Amerika liegt links von Europa“ als Aussage eines Schülers vor der Wandkarte zur Lagebeschreibung des Kontinents lässt
Geographielehrer aufhorchen, verursacht Stirnrunzeln und verlangt nach einer Berichtigung durch angemessenes geographisches Vokabular. Die zu beanstandende Aussage tauchte
genau so und häufig auch in anderer Form immer wieder im eigenen Geographieunterricht auf.
Was hier in seiner Tragweite noch harmlos erscheinen mag, steht in der Tat symptomatisch für eine weit verbreitete Nachlässigkeit im Umgang mit Karten. Das Bewusstsein vieler Schüler über die Leistung von Karten und die Vorteile
eines sicheren Umgangs mit Karten aller Art in der Lebenspraxis ist zum Teil erschreckend.
In diesen Zusammenhang reihen sich weitere Äußerungen im Geographieunterricht ein, wie: „irgendwo da unten“ oder „irgendwo da oben“. Der Kommentar eines Schülers: „Mein Papa hat Navi im Auto“, sorgte sogar einmal für allgemeine und anhaltende Belustigung in der Klasse.
Man kann dem auf der einen Seite mit Humor begegnen, auf der anderen Seite offenbaren sich hier jedoch einige grundlegende Probleme: die Schwierigkeiten bei der Orientierung auf Karten, das Unvermögen der zielgerichteten Informationsentnahme, die Ratlosigkeit bei der Interpretation und Bewertung
von Karteninhalten.
Es gleicht einer Sisyphusarbeit, trotz kontinuierlicher Kartenarbeit, immer wieder die angesprochenen Nachlässigkeiten zu korrigieren, das Bewusstsein im Umgang mit Karten zu schärfen und die Methodenkompetenz der Schüler zu entwickeln.
Dabei ist die Kartenarbeit eine originär geographische Arbeitstechnik, die Karte ist Medium des Lernens und der Erkenntnis und Hauptgegenstand der Entwicklung von Methodenkompetenz im Geographieunterricht.
Der Erwerb dieser „Kartenkompetenz“ ist unverzichtbar, denn ohne Stadtplan fällt die Orientierung in einer fremden Stadt schwer, die Wanderung in einer unbekannten Region im Urlaub führt oft nur mit Wanderkarte sicher ans Ziel und jede Tageszeitung bildet Karten zu thematischen Inhalten ab.
Alle zuvor genannten Punkte bilden letztlich die Intention für diese Arbeit – die Methodenkompetenz „Arbeit mit der Karte“ zu fördern und zu festigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konzeptionelle Betrachtungen
- Zum Stellenwert der Methodenkompetenz
- Die Kartenkompetenz
- Das Konzept des Methodentrainings in den Rahmenrichtlinien
- Kartenkompetenz in den Bildungsstandards
- Aussagen der Einheitlichen Prüfungsanforderungen (EPA)
- Planung der Unterrichtssequenz
- Beschreibung der Lerngruppe
- Beschreibung des Problemfeldes
- Bezug zu den Rahmenrichtlinien
- Tabellarische Darstellung der Unterrichtssequenz
- Lernziele
- Sachanalyse
- Methodische Überlegungen
- Didaktische Überlegungen
- Durchführung der Unterrichtssequenz
- Reflexion des 1. Schwerpunkts
- Reflexion des 2. Schwerpunkts
- Reflexion des 3. Schwerpunkts
- Reflexion des 4. Schwerpunkts
- Abschlussevaluation
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit setzt sich mit der Förderung der Methodenkompetenz „Arbeit mit der Karte“ im Geografieunterricht der 9. Klasse auseinander. Ziel ist es, die Schüler in die Lage zu versetzen, Karten unterschiedlicher Art lesen, ihnen gezielt Informationen entnehmen und Karteninhalte interpretieren und bewerten zu können.
- Entwicklung eines umfassenden Kartenverständnisses
- Festigung der Fähigkeiten zur Kartenanalyse und -interpretation
- Vertiefung der Kenntnisse über verschiedene Kartenarten und deren Bestandteile
- Anwendung der Kartenkompetenz in verschiedenen geographischen Kontexten
- Bedeutung der Kartenkompetenz für die Entwicklung einer raumbezogenen Handlungskompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Problematik der mangelnden Kartenkompetenz bei Schülern aufgezeigt wird. Im zweiten Kapitel werden konzeptionelle Betrachtungen zur Bedeutung der Methodenkompetenz im Geographieunterricht im Allgemeinen und zur Kartenkompetenz im Besonderen angestellt. Dabei werden die relevanten Aussagen aus den Rahmenrichtlinien, den Bildungsstandards und den Einheitlichen Prüfungsanforderungen (EPA) herangezogen. Kapitel drei beschreibt die Planung der Unterrichtssequenz, in der die Methodenkompetenz „Arbeit mit der Karte“ im Mittelpunkt steht. Hier werden die Lerngruppe, das Problemfeld, der Bezug zu den Rahmenrichtlinien, die Lernziele, die Sachanalyse, methodische und didaktische Überlegungen vorgestellt. Kapitel vier schließlich reflektiert die Durchführung der Unterrichtssequenz in Bezug auf die einzelnen Schwerpunkte und die Abschlussevaluation.
Schlüsselwörter
Kartenkompetenz, Methodenkompetenz, Geographieunterricht, Bildungsstandards, Rahmenrichtlinien, Einheitliche Prüfungsanforderungen (EPA), räumliche Orientierung, Handlungskompetenz, Angloamerika, Silicon Valley, Detroit
- Arbeit zitieren
- Ron Klug (Autor:in), 2010, Entwicklung von Methodenkompetenz "Arbeit mit der Karte" im Geografieunterricht in Klasse 9, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152489