In einer einführenden allgemeinen Betrachtung sollen die wesentlichen Rahmenbedingungen für den Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe herausgearbeitet werden.
Maßgeblich dafür ist die Klärung folgender Fragen:
• Welchen Stellenwert hat der Übergang von der Grundschule in
die Sekundarstufe im deutschen Schulsystem?
• Wie lassen sich Übergänge theoretisch betrachten?
• Wie determinieren die rechtlichen Rahmenbedingungen den
Schulübergang?
• Welche Bedeutung haben die einzelnen Akteure für den Übergang?
Im empirischen Teil erfolgt die Rekonstruktion eines Einzelfalls. Dieser entstammt dem größeren Zusammenhang eines Forschungsprojekts das neue Aussagen über den Zusammenhang von Schülerbiographie und Schulkarriere erwarten lässt.
Grundlage der Fallrekonstruktion sind zwei narrative Interviews, die jeweils kurz vor und kurz nach dem Schulübergang durchgeführt wurden. Die Auswertung des erhobenen Materials dient der Klärung folgender Fragen:
• Welche Orientierungen lassen sich für den schul- und
bildungsbezogenen individuellen Orientierungsrahmen
herausarbeiten?
• Welche Chancen- und Krisenpotenziale bestehen nach dem Ende
der Grundschulzeit für den weiteren Verlauf der Schulkarriere?
• Wie wird der Übergang subjektiv gedeutet? Werden
Enaktierungspotenziale oder Formen der Bearbeitung aktiviert?
• Deuten sich eventuell Transformationspotenziale für den
individuellen Orientierungsrahmen an?
• Welche Chancen- und Krisenpotenziale bestehen nach dem Übergang
auf die exklusive Schule für den weiteren Verlauf der
Schulkarriere?
• Welche vorläufige Typologisierung lässt sich für den
rekonstruierten Fall vornehmen?
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Aufbau der Arbeit
- Allgemeiner Teil
- 1 Allgemeine Betrachtungen zum Schulwesen
- 1.1 Funktionen der Schule
- 1.2 Das Schulwesen der Bundesrepublik Deutschland
- 1.2.1 Bedeutung der Grundschule für die Schullaufbahn
- 1.2.2 Die „strukturelle Pluralität“ der Sekundarstufe
- 1.2.3 Zur selektiven Wirkung der Wahl des Bildungsganges
- 1.2.4 Elitäre Bildung im deutschen Schulsystem
- 2 Allgemeine Betrachtungen zum Übergang
- 2.1 Begriffsbestimmung
- 2.2 Theoretische Zugänge
- 2.2.1 Der Übergang als Statuspassage
- 2.2.2 Der Übergang als Ritual
- 2.2.3 Der Übergang als Reproduktion sozialer Unterschiede
- 2.2.4 Der Übergang als ökonomisches Kalkül
- 2.3 Zur Wirkung einer Übergangsentscheidung
- 2.4 Übergänge im Schulwesen
- 3 Rechtliche Rahmenbedingungen des Schulübergangs
- 3.1 Der Zeitpunkt des Schulübergangs
- 3.2 Die Verfahren der Übergangsauslese
- 3.3 Elternwille und staatliche Schulhoheit
- 3.4 Gesetzliche Regelungen in den Bundesländern
- 4 Akteure des Übergangs
- 4.1 Die Lehrer
- 4.2 Die Eltern
- 4.3 Die Schüler
- Empirischer Teil
- 5 Methodologische Grundlagen
- 5.1 Zur dokumentarischen Methode und dem Konzept des individuellen Orientierungsrahmens
- 5.2 Herkunft des Falles „Sauron“ und Auswahlbegründung
- 5.3 Die Konzeption der Interviews
- 5.4 Arbeitsschritte der dokumentarischen Interpretation narrativer Interviews
- 5.5 Das Fallportrait
- 6 Interpretationsprotokolle zum Fall Sauron
- 6.1 1. Passage (Die Grundschulzeit)
- 6.1.1 Thematische Struktur
- 6.1.2 Formulierende Interpretation
- 6.1.3 Reflektierende Interpretation
- 6.1.4 Zusammenfassung der Orientierungsstrukturen
- 6.2 2. Passage (Die Schulwahl)
- 6.2.1 Thematische Struktur
- 6.2.2 Formulierende Interpretation
- 6.2.3 Reflektierende Interpretation
- 6.2.4 Zusammenfassung der Orientierungsstrukturen
- 6.3 3. Passage (Die Ankunft)
- 6.3.1 Thematische Struktur
- 6.3.2 Formulierende Interpretation
- 6.3.3 Reflektierende Interpretation
- 6.3.4 Zusammenfassung der Orientierungsstrukturen
- 7 Fallrekonstruktion „Sauron“
- 7.1 Allgemeine Beschreibung
- 7.2 Beschreibung der Grundschulzeit
- 7.3 „weil alles zehnmal durchgekaut werden musste“: Die Grundschulzeit im Zeichen von Leistungsorientierung und Distinktion - Ergebnisdarstellung des 1. Interviews
- 7.4 Zusammenfassung zum individuellen Orientierungsrahmen und Ausblick auf die weiterführende Schule
- 7.5 Beschreibung des Ankommens an der A.-Schule
- 7.6 „schwierige“ Aufgaben und „vollgepfropfte“ Wochen: Erste Schwierigkeiten bei der Umsetzung der individuellen Orientierungen – Ergebnisdarstellung des 2. Interviews
- 7.7 Zusammenfassung und Ausblick auf die weiterführende Schullaufbahn
- 8 Kontrastierung - ein Vergleich mit anderen Fällen des Forschungsprojekts
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit dem Schulübergang von der Grundschule in die Sekundarstufe und rekonstruiert den Wechsel an ein Elitegymnasium anhand eines konkreten Fallbeispiels. Die Arbeit untersucht den Übergangsprozess aus verschiedenen Perspektiven und beleuchtet die komplexen Faktoren, die diesen prägen.
- Die Bedeutung der Grundschule für die Schullaufbahn
- Die selektive Wirkung der Wahl des Bildungsganges
- Die Rolle von Eltern und Lehrern im Übergangsprozess
- Der Einfluss von individuellen Orientierungen auf die Schulwahl
- Die Herausforderungen und Chancen des Ankommens an einem Elitegymnasium
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung und den Aufbau der Arbeit vor. Der allgemeine Teil behandelt zunächst die Funktionen der Schule und das Schulwesen in Deutschland, mit einem Fokus auf die Grundschule und die Sekundarstufe. Im zweiten Kapitel werden verschiedene theoretische Zugänge zum Übergangsprozess vorgestellt, die den Übergang als Statuspassage, Ritual, Reproduktion sozialer Unterschiede und ökonomisches Kalkül begreifen. Das dritte Kapitel untersucht die rechtlichen Rahmenbedingungen des Schulübergangs, einschließlich der Verfahren der Übergangsauslese und der Rolle von Elternwille und staatlicher Schulhoheit. Im vierten Kapitel werden die Akteure des Übergangs, insbesondere Lehrer, Eltern und Schüler, in den Fokus gerückt. Der empirische Teil befasst sich mit der methodischen Vorgehensweise und der Rekonstruktion des individuellen Orientierungsrahmens des Falles „Sauron“. Die Interpretationsprotokolle beleuchten die Erfahrungen des Schülers in der Grundschule, bei der Schulwahl und beim Ankommen an der A.-Schule. Der Fallrekonstruktion folgt eine Kontrastierung mit anderen Fällen des Forschungsprojekts. Das Schlusswort fasst die Ergebnisse zusammen und stellt einen Ausblick auf weitere Forschungsmöglichkeiten dar.
Schlüsselwörter
Schulleistung, Schulwahl, Bildungsgang, Elitegymnasium, Übergangsprozess, Statuspassage, Ritual, Reproduktion sozialer Unterschiede, Elternwille, staatliche Schulhoheit, Orientierungsrahmen, Fallrekonstruktion, dokumentarische Methode, narrative Interviews, Sachsen-Anhalt.
- Quote paper
- Ron Klug (Author), 2007, Schulübergang von der Grundschule in die Sekundarstufe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152506