Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums in Singapur

Eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung soziologischer Aspekte


Mémoire de Maîtrise, 2008

111 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Teil I: Einführung
1 Einleitung
2 Exkurs: Singapur heute
3 Zentrale Konzepte
3.1 Disziplinierung
3.2 Demographiekontrolle
4 Geografische Lage und Topographie

Teil II: Singapur bis zur Eigenständigkeit 1819 bis
1 Die Gründungsphase
1.1 Der Handel mit Opium
1.2 Die Pfeffer- und Gambirproduktion
1.3 Piraterie
1.4 Arbeitskräfte
1.4.1 Geheimgesellschaften als Ordnungs- und Disziplinierungsfaktoren
1.4.2 Opium als Mittel zur Arbeitskräftemobilisierung
2 Entwicklung zum Stapelwarenhafen
2.1 Im- und Exportstruktur und Eckdaten
2.2 Demographie
2.2.1 Bevölkerungswachstum
2.2.2 Entstehen einer kulturell heterogenen Gesellschaft
2.3 Herausbildung einer dualen Wirtschaftsstruktur
3 Globale Depression und Zweiter Weltkrieg
4 Zwischenfazit für die Zeit von der Gründung bis
5 Die Übergangsjahre bis zur Eigenständigkeit
5.1 Änderungen des völkerrechtlichen Status
5.2 Wandel in der politischen Akteursstruktur
5.3 Konflikte

Teil III: Wirtschaftliche Entwicklung und Wirtschaftspolitik seit der Eigenständigkeit
1 Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung
2 Die Entwicklung nach Sektoren
2.1 Handelssektor
2.2 Industrieller Sektor
2.3 Dienstleistungssektor
2.3.1 Transport- und Tourismusdienstleistungen
2.3.2 Finanzdienstleistungen
2.4 Landwirtschaftlicher Sektor
3 Unternehmensstruktur
3.1 Staatseigene Unternehmen
3.2 Multinationale Unternehmen
4 Wirtschaftspolitische Werkzeuge
4.1 Planung und Planungsinstrumente
4.2 Lohnpolitik
4.3 Bildung von Ersparnissen
4.4 Investitionen im Ausland
4.5 Währungspolitik
4.6 Bruttoanlageinvestitionen
4.7 Inflationsregulierung
5 Zwischenfazit zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Wirtschaftspolitik nach der Eigenständigkeit

Teil IV: Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität Singapurs als Wirtschaftsstandort in der Bildungs-, Werte-, Identitäts- und Demographiepolitik seit der Eigenständigkeit
1 Bildungspolitik
2 Wertepolitik
2.1 Erstellung von Wertekanons
2.2 Wertevermittlung in Ausbildungsinstitutionen
2.3 Wertevermittlung durch die meritokratische Strukturierung des Bildungssystems
3 Identitätspolitik
3.1 Formung einer nationalen Identität
3.2 Auflösung der Identifikation mit den Herkunftsethnien
4 Demographiepolitik
4.1 Beeinflussung der Zahl der Geburten
4.1.1 Das „ Stop at Two “-Programm
4.1.2 Das Graduate-Mother Programm
4.1.3 Staatlich organisiertes Dating
4.2 Migrationskontrolle
4.2.1 Zuwanderung
4.2.1.1 Arbeitsmigranten ohne Ausbildungsanforderungen
4.2.1.2 Arbeitsmigranten mit Qualifizierungsanforderungen
4.2.2 Verminderung der Abwanderung ausgebildeter Singapurer
5 Zwischenfazit zu den Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität Singapurs als Wirtschaftsstandort in der Bildungs-, Werte-, Identitäts- und Demographiepolitik

Teil V: Schlussbetrachtung

Literatur:

Tabellenverzeichnis:

Tabelle 1:

Teil I: Einführung

1 Einleitung

A Great Workforce A Great Workplace[1]

(Hochklassige Arbeitskräfte, Eine Hochklassige Arbeitsstätte)

Aus dieser schlagwortartigen Formel auf der Internetseite des Ministry of Manpower Singapore (Arbeitskräfteministerium Singapur), mit der dessen arbeitsleitende Vision zum Ausdruck gebracht werden soll, lässt sich einiges über die politökonomische Lebenswirklichkeit Singapurs herauslesen.

Zunächst einmal fällt der Charakter der eingängig formulierten Vision ins Auge. Er erinnert an griffige Slogans aus der Werbung, mit denen ein Produkt den Kunden zum Kauf angepriesen werden soll.

Bei einer solchen Lesart wäre das Produkt, das hier angepriesen werden soll, Singapur. Die Eigenschaften, die dann zum „Kauf“ verlocken sollen, sind hochklassige Arbeitskräfte und eine hochklassige Arbeitsstätte. Dieser kommerzielle Charakter des Slogans lässt sich als Parallele zur Lebenswirklichkeit in Singapur sehen, in der der Maßstab der wirtschaftlichen Verwertbarkeit weit in alle Aspekte des Lebens hineinreicht.

Überdies kommt der Charakter des Leitspruchs modern und dynamisch daher. Eine klare positive Wertung wird vollzogen und damit implizit zum Ausdruck gebracht, dass die Regierung von Singapur eine deutliche Vorstellung davon hat, was für sie positiv zu bewertende Arbeitskräfte sind bzw. was eine positiv zu bewertende Arbeitsstätte ist. Die klaren, meist schon vorausgesetzten Wertungen können als Spiegelung der fortschrittsgläubigen Denkweise der Moderne gesehen werden. Auch die Wunschvorstellung einer dynamischen Gesellschaft lässt sich aus dem Charakter des Slogans schon herauslesen.

Darüber hinaus weist die Verwendung der englischen Sprache in einem Regierungsdokument auf eine weitreichende Annäherung an den als westlich bezeichneten Teil der Welt. Und in der Tat ist Englisch Alltagssprache in Singapur - ein Erbe der kolonialen Vergangenheit unter britischer Herrschaft sowie ein Resultat der pragmatischen Ausrichtung auf die Gepflogenheiten der westlichen Geschäftswelt.

Schließlich transportiert die Vision des Arbeitskräfteministeriums auch inhaltlich für die vorliegende Arbeit Erkenntnisreiches.

Der Umstand, dass ein Ministerium für Arbeitskräfte existiert, weist bereits auf den hohen Stellenwert hin, den die singapurer Regierung den Arbeitskräften zuweist.

Zudem scheint die singapurer Regierung es vertretbar zu finden, die Arbeitskräfte Singapurs sowie Singapur als Arbeitsstätte in solch hohen Tönen zu loben.

Singapur wird als Arbeitsplatz gepriesen und die Einwohner als Arbeitskräfte. Und auch wenn der Slogan eine ganz bestimmte Werbefunktion erfüllen soll und sich schon daraus die Notwendigkeit ergeben kann, auf die ökonomische Relevanz der Bevölkerung Singapurs hinzuweisen, so ist der Bezug auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit doch auch ganz allgemein ein prägendes Element Singapurs.

Singapur ist ein Beispiel für ein politisches Gemeinwesen, in dem eine Politik praktiziert wird, bei der sich das Ziel eines möglichst wettbewerbsfähigen Standorts in nahezu allen von der Politik geregelten Bereichen nachweisen lässt. Diese Praxis ist in anderen kapitalistischen Staaten z.T. in gleicher Weise, z.T. nur in Ansätzen, selten aber stärker ausgeprägt als im Singapur von heute.

Der Gedanke der internationalen Wettbewerbsfähigkeit als Ausprägung des allgemeinen Ziels der wirtschaftlichen Verwertbarkeit beeinflusst dabei nicht nur die gemeinhin als Wirtschaftspolitik definierten Bereiche staatlichen Handelns, sondern lässt sich noch in davon inhaltlich scheinbar so weit entfernten Gebieten wie der ethischen Jugendbildung, der Planung eines interkulturellen Zusammenlebens oder der Familienpolitik wiederfinden.

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität Singapurs als Wirtschaftsstandort zu untersuchen, die die politischen Akteure in Singapur angewendet haben bzw. anwenden sowie die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf das Leben der Bewohner darzustellen.

Dabei würde eine allumfassende Untersuchung den gegebenen Rahmen sprengen, was eine Auswahl der behandelten Themen nötig macht.

Für die Zeit bis zur Eigenständigkeit Singapurs wird noch ein Ansatz gewählt, bei dem thematisch möglichst viele Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung Singapurs dargestellt werden. Dadurch wird dem Rezipienten ermöglicht, sich ein möglichst komplettes Bild der Vorbedingungen der späteren Entwicklungen zu machen und diese Entwicklungen in einen historischen Kontext zu setzen. Zudem findet eine Ausrichtung auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit nicht erst seit der Unabhängigkeit Singapurs statt, sondern kann seit der Gründung als prägendes Element eigenständig untersucht werden.

Für die Zeit nach der Eigenständigkeit Singapurs stehen zunächst die für die ökonomische Situation Singapurs bedeutendsten (im engeren Sinne) wirtschaftspolitischen Maßnahmen im Zentrum der Untersuchung.

Ein Schwerpunkt der Untersuchung der Zeit nach der Unabhängigkeit soll jedoch auf Bereichen liegen, die nicht klassischerweise als Wirtschaftspolitik angesehen werden: Der Bildungs-, Werte-, Identitäts- und Demographiepolitik. Denn vor allem in diesen Bereichen wird deutlich, wie weit die singapurer Regierung in alle Bereiche des Lebens eingreift, um die Attraktivität des Stadtstaats als Wirtschaftsstandort zu erhöhen.

Aus Platzgründen werden demgegenüber jedoch die systemprägenden Elemente, die nicht Singapur-spezifisch sind, sondern so oder in sehr ähnlicher Form in anderen kapitalistischen Staaten ebenfalls zu finden sind, nicht entsprechend ihrer Bedeutung für Singapur als Wirtschaftsstandort untersucht. So sind insbesondere Fragen der Eigentumsordnung, die für den hier behandelten Untersuchungsgegenstand von eminenter Wichtigkeit sind, nicht behandelt worden, da sonst der Rahmen der Arbeit in Hinblick auf ihren Umfang gesprengt würde. Auch so wirkungsmächtige Aspekte wie die Funktion des Strafrechts und des zivilrechtlichen Schutzes von Verträgen für die wirtschaftliche Attraktivität werden nicht behandelt.

Die Arbeit ist wie folgt aufgebaut:

Nach einer notwendigen Klärung zentraler Begriffe der vorliegenden Arbeit wird zunächst auf den Faktor der geografischen Lage Singapurs eingegangen, die für die wirtschaftliche Entwicklung des Stadtstaats von entscheidender Bedeutung war und ist. Sodann werden für die Zeitspanne von der Gründung Singapurs bis zu dessen Eigenständigkeit die Maßnahmen dargestellt, die zur Steigerung der wirtschaftlichen Attraktivität Singapurs beitrugen. Aufgrund der zu dieser Zeit in Singapur bestehenden multiplen politischen Akteursstruktur beschränken sich die Betrachtungen dabei nicht auf Maßnahmen der Regierung sondern nehmen auch andere Akteure in den Blick.

In der zweiten Hälfte der Arbeit werden die Maßnahmen der singapurer Regierung nach der Eigenständigkeit bis heute untersucht. Dabei werden zunächst die Aspekte geschildert, die klassischerweise der Wirtschaftspolitik zugerechnet werden, z.B. die Lohnpolitik und der Umgang mit Ersparnissen. Darauf folgend werden Maßnahmen untersucht, die speziell zur Erhöhung der wirtschaftlichen Verwertbarkeit der Bewohner Singapurs als Arbeitskräfte angewandt werden und zwar in den Bereichen Bildungs-, Werte-, Identitäts- und Demographiepolitik. Abschließend wird in einem Fazit Resümee gezogen.

2 Exkurs: Singapur heute

Bei einigen der in der vorliegenden Arbeit beschriebenen Politikbereiche wird ihre Bedeutung für die geschichtliche Entwicklung oder für das politische System des heutigen Singapurs erst deutlich, wenn bekannt ist, wie sich die Lebenswirklichkeit im heutigen Singapur darstellt. Daher soll – in Form eines Exkurses - an dieser Stelle das Singapur von heute kurz porträtiert werden.

Singapur hat sich innerhalb von wenigen Jahrzehnten von einem kolonialen Handelsstützpunkt ohne lokale Wirtschaftskraft zu einem wirtschaftlich global aktiven Industrie-, Handels- und Dienstleistungszentrum gewandelt. Während noch in den 1950er Jahren das Stadtbild von chaotischen Slum- und Squattersiedlungen geprägt war, bestimmen heute riesige Wohnblocks, Bürotürme und verkehrsreiche Highways das Stadtbild. Singapur ist heute, gemessen am durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen, reicher als Deutschland.[2] Diese Veränderung ist das Ergebnis eines konsequenten Regierungs-Managements, das wirtschaftliches Wachstum zum Ziel gesetzt hat. Kernelement der Regierungsstrategie war dabei eine konsequent auf die Bedürfnisse des Marktes ausgerichtete und in den meisten Bereichen deregulierende, in ausgewählten Bereichen jedoch stark staatlich reglementierende Wirtschaftspolitik. Das nach dem selbstangelegten Maßstab des Wirtschaftswachstums überaus erfolgreiche vorläufige Ergebnis dieser Politik lässt sich indes nicht nur durch die genannten Elemente erklären. Vielmehr trägt die gesamte Verwaltung des Gemeinwesens zu dem rasanten Wirtschaftswachstum bei. In nahezu jedem Politikbereich, sei es die Politik des öffentlichen Wohnungsbaus, die Rentenpolitik, die Schulpolitik, die Identitäts- und Wertepolitik oder die Demographiepolitik ist das Ziel des wirtschaftlichen Wachstums mitgedacht.

3 Zentrale Konzepte

Zur besseren Verständlichkeit dessen, was bei der in der vorliegenden Arbeit durchgeführten Untersuchung gemeint ist, sollen im folgenden die Konzepte geklärt werden, die für die Arbeit besonders wichtig sind und für die besonderer Klärungsbedarf besteht: Die Konzepte der Disziplinierung und der Demographiekontrolle.

3.1 Disziplinierung

Max Weber (1864-1920) ist auf den Kernbegriff von Disziplinierung, Disziplin, näher in seinem Werk „Wirtschaft und Gesellschaft“ eingegangen. Er behandelt Disziplin in Zusammenhang mit den Begriffen Macht und Herrschaft als soziologischen Grundbegriff. Weber systematisiert die drei Begriffe, indem er sie begrifflich in eine Spezialisierungshierarchie einordnet. Während Macht nach Weber noch ganz allgemein die Chance sein soll, seinen Willen auch gegen Widerstand durchsetzen zu können, soll Herrschaft schon spezieller die Chance sein, für einen Befehl bestimmten Inhalts Gehorsam bei angebbaren Personen zu finden. Demgegenüber noch spezieller ist der Begriff der Disziplin definiert. Diszplin soll, so Weber, die Chance sein, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen kraft eingeübter Einstellung prompten, automatischen und schematischen Gehorsam zu finden.[3] Disziplinierung wäre dann das Einüben dieser Einstellung.

Als den „Mutterschoß“ der Disziplin überhaupt bezeichnet Max Weber die Disziplin des (Militär-) Heeres.[4] In der hervorragenden Stellung der Disziplin in den Heeren seit dem 17. Jhd., also der mechanischen Befolgung von Befehlen, sieht er den Grund für deren im Verlauf der Geschichte immer wieder erwiesenen Erfolg.

Neben dem Militär ist nach Weber der ökonomische Großbetrieb seiner Zeit der „zweite große Erzieher zur Disziplin“[5]. In ähnlicher Weise wie beim Sklaventum sei in ihnen die Disziplin von entscheidender Bedeutung. Weber verweist dabei auf die dem Militär parallelen Techniken der Herstellung von Disziplin wie Kasernierung oder Arrest.

Nach Weber ist also nur das als Disziplin zu bezeichnen, was gemeinhin als militärische Disziplin bezeichnet wird. In bestimmten Situationen werden bestimmte eingeübte Handlungen ausgeführt oder es wird ein bestimmtes Verhalten an den Tag gelegt.

Damit ist nicht die ganze Bandbreite des Disziplinbegriffs, wie er der vorliegenden Arbeit zugrunde liegt, abgedeckt. Doch soll auf den Begriff der Disziplin bei Max Weber zurückgegriffen werden, wenn eine Disziplinierung in einem engeren Sinne beschrieben werden soll. Einen Disziplinbegriff im erweiterten Sinne verwendet Michel Foucault.

Die Ausführungen Michel Foucaults (1926-1984) zu den Themenkomplexen Disziplinierung und Disziplin sind nicht so praktisch zitierbar zusammengefasst, wie dies etwa bei Max Weber der Fall ist. Vielmehr sind sie über sein Werk bzw. seine einzelnen Bücher verteilt.

Inhaltlich weisen die Ausführungen Michel Foucaults zu Disziplin und Disziplinierung jedoch zumindest oberflächliche Parallelen mit den Ausführungen Max Webers in Bezug auf ihren Ausgangspunkt auf. Auch Michel Foucault spricht über Disziplin und Disziplinierung im Zusammenhang mit Macht, auch hier geht es um Machtverhältnisse in einer Gesellschaft bzw. Personenmehrheit und auch hier wird das Vordringen der Disziplin als Ordnungselement der Gesellschaft zeitlich im 17. und 18. Jahrhundert sowie räumlich in Frankreich verortet.

Es macht Sinn, auch bei der Darstellung der Ausführungen Foucaults zur Disziplinierung bei dessen Ausführungen zur Macht zu beginnen, da Disziplinierung nach Foucault eine „Machttechnik“ ist. Zudem wird so ein durch die von Foucault verwendeten Beispiele suggerierter Irrtum vermieden, er interpretiere die Gesellschaft als ein Oben und ein Unten, wobei das Oben das befehlende und das Unten das gehorchende Element sei.

Nach Foucault ist Macht in der modernen westlichen Gesellschaft nicht zentral verortet (z.B. in einer Institution) und nicht personalisiert, sondern wirkt diskursiv und dezentral als Maschinerie.[6] Macht ist demnach nicht etwas, das ein einzelner oder eine Personenmehrheit innehat, im Gegensatz zur Arbeitsdefinition bei Max Weber also auch nicht ein Wille, der gegen Widerstand durchgesetzt wird. Vielmehr weist Foucault darauf hin, dass Macht nicht nur negativ, also beschränkend, sondern zugleich positiv und gestaltend zu denken ist. Jede Sinnzuweisung, die dem Handeln zugrunde liegt, wäre dann Ergebnis der Macht und zugleich wieder Machtmittel.

Dennoch wird die Machtstruktur beeinflusst, bestimmte Handlungsziele werden gegenüber anderen Zielen durchgesetzt bzw. installiert.

Dies geschieht nach Foucault anhand verschiedener Machttechniken, den Disziplinierungsmechanismen. Diszipliniert wurde laut Foucault zwar bereits in früheren Zeiten, doch sind die verschiedenen Formen der Disziplinierung erst im 17. bzw. 18. Jahrhundert zu allgemeinen Herrschaftsformen geworden. Disziplinierung ist dabei eine Form der Nützlichmachung der Individuen für den jeweiligen Zweck. Zunächst durch die Verteilung der Individuen nach nützlichen Gesichtspunkten im Raum (Parzellierung) und sodann durch die darüber hinausreichende Kontrolle ihrer Tätigkeiten, gehe die Disziplinierung vonstatten.[7]

Als Disziplinierungsinstrumente hat Foucault neben anderen zwei Vorgehensweisen definiert, die, wie er schreibt, auch in Kombination angewendet werden: Der hierarchische Blick und die normierende Sanktion.[8]

Das als hierarchischer Blick bezeichnete Disziplinierungsinstrument stellt nach Foucault eine Form der Disziplinierung dar, bei der Sichtbarkeit durch Machteffekte herbeigeführt wird sowie Machteffekte durch die Sichtbarkeit hervorgerufen werden. Am Beispiel des Militärlagers, des Krankenhauses und der Schule beschreibt Foucault, wie Disziplinierung durch das Sichtbarwerden zustande kommt. Obwohl solche Institutionen regelmäßig einen „Chef“ haben, beschränken sich die disziplinierenden Blicke nicht auf ein „von Oben nach Unten“. Vielmehr werden durch die gegenseitige Sichtbarkeit auch die kontrolliert, die zu kontrollieren haben. Insofern lassen sich die Machtwirkungen in diesen Institutionen als Netz beschreiben. Dennoch müssen die Blicke hierarchisch sein, also ein Machtgefälle zwischen Beobachter und Beobachtetem bestehen, denn sonst könnte Letzterer den Blick einfach ignorieren.

Das Instrument der normierenden Sanktion funktioniert nach Foucault durch den Entwurf eines Straf- und Belohungssystems, das nach einer bekannten Skala das Verhalten der Individuen sanktioniert. Der Akt des Formulierens der Maßstabsskala steht also am Beginn des Mechanismus. Zur Disziplinierung wird dieser jedoch erst durch die Sanktion. Die Sanktionen bestehen dabei zum einen aus Strafen, in den von Foucault untersuchten Beispielen Schule, Gefängnis und Militärkaserne u.a. aus körperlichen Züchtigungen bzw. kurzzeitigen Freiheitsentziehungen. Strafbar ist in einem idealen Disziplinierungsapparat alles, was nicht konform ist. Die Bestrafung ist bei dem als normierende Sanktion bezeichneten Disziplinierungsinstrument nur ein Element innerhalb eines Systems von Bestrafung und Belohnung. Belohnungen spielen im Sanktionssystem eine mindestens ebenso große Rolle wie Bestrafungen. Bereits die Einteilung von Verhalten in gutes und böses, richtiges und falsches, erwünschtes und unerwünschtes diszipliniert nach Foucault.

Durch die Verwendung u.a. dieser Machttechniken ist nach Ansicht Foucaults seit dem 17. Jhd. eine „Disziplinargesellschaft“[9] in Frankreich entstanden. In ihr würden die eingesetzten Machttechniken das lückenhafte und gewalttätige Verfahren der Souveränität altertümlich-monarchistischer Prägung ersetzen.

Foucault selbst betont, dass seine Ausführungen keine allgemeine Theorie der Disziplinierung sein sollen, sondern örtlich und zeitlich spezifische Beobachtungen sind. Dies gilt es zu beachten, wenn, wie dies in der vorliegenden Arbeit geschieht, Elemente der Beobachtungen Foucaults auf eine sowohl örtlich als auch zeitlich abweichende Situation angewendet werden. Mit der nötigen Vorsicht bei der Anwendung kann der von Foucault entwickelte Begriffsapparat jedoch auch bei der Untersuchung einer Situation wie der Singapurs hilfreich sein.

In der vorliegenden Arbeit soll keine Entscheidung für den Begriff der Disziplinierung entweder von Michel Foucault oder von Max Weber erfolgen. Vielmehr können beide Begriffe jeweils bei bestimmten Aspekten der in Singapur praktizierten Politiken angewendet werden, denn sowohl Politiken, auf die der eine, als auch solche, auf die der andere passt, werden in Singapur praktiziert.

Vor allem in den Kapiteln zur Werte- und Identitätspolitik und bei den Ausführungen zum öffentlichen Wohnungsbau soll in der vorliegenden Arbeit auf die dargestellten Begriffe Bezug genommen werden.

3.2 Demographiekontrolle

Auch den Bereich der Demographiekontrolle, also die Beeinflussung der Bevölkerungsentwicklung, hat Michel Foucault einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Zunächst in den Vorlesungen „In Verteidigung der Gesellschaft“[10] und später in den Vorlesungen zur Gouvernementalität[11] äußert er sich zu einer von ihm als „Biopolitik der menschlichen Gattung“ bezeichneten Machttechnologie.

Diese Machttechnologie, die anders als die Disziplinartechniken nicht das Individuum, sondern die Bevölkerung zum Gegenstand hat, kommt nach Ansicht Foucaults in Frankreich ab der zweiten Hälfte des 18. Jhds. auf. Aspekte wie die Geburten- und Sterberate, Fruchtbarkeit, Krankheiten, Auswirkungen von Milieus oder das Alter seien in den Fokus der Politik gerückt und als Feld von Machtinterventionen definiert worden.

Diese Aspekte werden nach Foucault seit dieser Zeit nicht mehr nur als Gefahren, Probleme oder Chancen für die einzelnen Individuen gewertet, sondern zugleich als permanente Faktoren, die die Leistungsfähigkeit der Bevölkerung schmälern oder vergrößern, als „Bevölkerungsphänomene“.[12]

Ziel der Bio-Politik wird es, so Foucault, Sicherheitsmechanismen um die genannten Faktoren herum zu errichten und „das Leben zu optimieren“[13], also auf ein bestimmtes Ziel hin zu gestalten.

Als Mechanismen, die bei der Durchführung dieser Bio-Politik angewendet werden, nennt Foucault Vorhersagen, statistische Bewertungen und „globale“ Messungen. Mit ihrer Hilfe soll nicht auf das Individuum selbst eingewirkt werden, sondern auf die hinter den genannten Bevölkerungsphänomenen stehenden Gründe und Ursachen, so Foucault.[14]

Im Kapitel Demographiekontrolle der vorliegenden Arbeit sollen einzelne Politikbereiche, die auf die Beeinflussung von Bevölkerungsphänomenen abzielen, untersucht werden. Foucaults Ausführungen zur Bio-Politik können dabei als Rahmen der Untersuchung dienen. Wiederum gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass Foucault seine Darstellung anhand der zeitlich und örtlich spezifischen Situation des Frankreich des 18./19. Jhds. erarbeitet hat und keine allgemeine Theorie der Bevölkerungspolitik liefern wollte.

4 Geografische Lage und Topographie

Auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Maßnahmen, die zur Stärkung der Wettbewerbsposition Singapurs durchgeführt wurden, hatten und haben geografische Lage und Topografie der Insel erheblichen Einfluss.

Singapur liegt an der Mündung der Straße von Malakka zum Südchinesischen Meer und in die Java-See im ehemals niederländisch-indischen (heute: indonesischen) Gebiet. Diese Lage brachte entscheidende strategische Vorteile mit sich.

Bereits vor der Gründung Singapurs führten regional wie auch global bedeutende Schiffahrtslinien durch die Straße von Malakka. Sowohl Handelsschiffe, die zwischen Europa und Ostasien verkehrten, als auch interasiatische Händler nahmen die Passage.[15] Für die Handelsschiffe war die Straße von Malakka eine von nur drei möglichen Passagen zwischen dem Indischen Ozean und dem südchinesischen Meer. Zudem lagen die beiden anderen Durchlässe, die Straße von Sunda und die Straße von Lombok, weniger günstig.[16]

Die Lage Singapurs am südlichen Zipfel der malaiischen Halbinsel, die ebenfalls unter britischer Quasi-Kolonialverwaltung stand, prädestinierte den neugegründeten Handelshafen zusätzlich als Zentrum für den innermalaiischen Handel. Mit der damaligen Hauptinsel des riesigen Nachbarn Niederländisch Indien, Sumatra, in unmittelbarer Nähe auf der anderen Seite der Meerenge von Malakka, bot sich Singapur als Handelszentrum auch für Waren aus diesen Gebieten an. Die britischen Kolonialgebiete in Nord-Borneo - Sarawak und Sabah - und das niederländische Süd-Borneo bildeten im Osten den regionalen Markt.

Die Topografie und die sonstigen Strukturen der Insel selbst boten ebenfalls entscheidende Vorteile.

So erleichterte das Vorhandensein eines natürlichen Hafenbeckens auf der 320 km² großen Insel die Errichtung des Handelspostens.[17] Zudem war durch die vorhandene Bewaldung für einfachen und schnellen Materialnachschub für Schiffsreparaturen gesorgt.

Die geografischen und topografischen Bedingungen blieben im gesamten Verlauf der Geschichte Singapurs entscheidende Faktoren für die umfassenden Veränderungen, die Singapur durchlief. Der Eintritt der USA in den Kreis der Welthandelsmächte, steigende Nachfragen nach Waren aus der Umgebung Singapurs, das Erstarken des Handelsfaktors Öl, der damit verbundene Bedeutungszuwachs des Nahen Ostens im Welthandel, Chinas wirtschaftlicher Aufschwung, der Ausbau der Telekommunikationswege, das Aufkommen des Luftverkehrs und der Aufschwung des interkontinentalen Kapitalhandels trugen dazu bei.

Teil II: Singapur bis zur Eigenständigkeit 1819 bis 1965

Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität Singapurs als Wirtschaftsstandort werden nicht erst seit der Eigenständigkeit Singapurs durchgeführt, sondern bestimmen auch schon das Handeln der politischen Akteure Singapurs seit der Gründung des Stadtstaats.

1 Die Gründungsphase

Schon für die Gründung Singapurs im Jahr 1819 war die wirtschaftliche Verwertbarkeit das entscheidende Kriterium. Die British East India Company (Britische Ost-Indien Gesellschaft) suchte einen Hafenstandort für den Handel zwischen Indien und China. In ihrem Auftrag gründete Stamford Raffles Singapur als einen Handelsstützpunkt.[18]

Bald nach der Gründung stellte sich Singapur als vorläufig erfolgreiches Projekt im Sinne seiner Gründer heraus. Ein neuer, militärisch gesicherter Anlaufhafen für den Handel vor allem mit China war entstanden, der sich zum Zentrum für den gesamten Handel in der südostasiatischen Region entwickelte.

Neben den oben erläuterten geostrategischen Vorteilen, die Singapur bot, war es die angeordnete Freihafenpolitik, die entscheidend zu dem unmittelbar einsetzenden wirtschaftlichen Bedeutungsgewinn der Insel im Seehandel beitrug.[19] Die Freihafenpolitik besagte, dass keine Zölle oder sonstige Abgaben für die Benutzung des Hafens anfallen sollten. Dies galt ausdrücklich für „Schiffe aller Nationen“.[20]

Im ersten Jahr nach der Gründung der Siedlung belief sich der geschätzte Wert der Waren, die im Hafen von Singapur abgefertigt wurden, bereits auf 8 Millionen Pfund. Fünf Jahre später lag dieser Wert schon bei 13 Millionen, um nach zehn Jahren 29 Millionen erreicht zu haben.[21]

Viele der zuvor nicht sesshaften europäischen Händler der Region ließen sich in Singapur nieder und eröffneten Handelsniederlassungen, sogenannte Agency Houses (Filialhäuser).[22] Diese Händler übernahmen auf eigenständiger Basis die Handelsgeschäfte von Singapur aus, was durch den Umstand ermöglicht wurde, dass das Handelsmonopol der British East India Company in Singapur keine Anwendung fand. Der eigenständige Charakter des Handels verstärkte sich weiter, als die C ompany auch das Monopol auf den Handel mit China im Jahr 1833 aufgab und in Singapur nur noch die Regierungsaufgaben übernahm.[23]

Aus Sicht der British East India Company sollte der Seehafen Singapur zunächst drei Funktionen erfüllen. Zum einen sollte er als Port of Call (Anlaufhafen oder Zwischenhafen) für die Handelsschiffe der Kompanie auf ihrem Weg nach China dienen. Darüber hinaus sollte der Hafen von Singapur die Funktion eines Entrepôt -Hafens (Umschlaghafens) für den Handel mit der malaiischen Region erfüllen und zum dritten sollte er eine Entrepôt-Funktion für den Handel mit China innehaben.

Während Singapur schnell planmäßig zu einem Port of Call für den inter- und innerkontinentalen Handel wurde und auch als Entrepôthafen für den Handel mit der Region diente, sollten sich die Pläne hinsichtlich des Entrepôthandels mit China zumindest für die C ompany und die anderen europäischen Händler nicht erfüllen.[24] Der Handelsumfang zwischen Singapur und China stieg zwar weiter an, verlagerte sich aber zusehends zu chinesischen Händlern.[25]

Während der Gründungsphase waren drei Bereiche von besonderer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Singapurs und damit für die Situation der dortigen Arbeitskräfte: der Opiumhandel, die Pfeffer- und Gambirproduktion sowie die Piraterie.

1.1 Der Handel mit Opium

Der Opiumhandel der British East India Company spielte eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung Singapurs im ersten Jahrhundert nach dessen Gründung. Auch wenn Singapur für den Opiumhandel nicht viel mehr als eine Randerscheinung war, so war andersherum der Opiumhandel für Singapur prägend.

In den Anfangsjahren der Existenz Singapurs als Handelsstützpunkt machte Opium einen bedeutenden Teil des Handelsvolumens aus, so dass dessen rasanter Anstieg zu einem großen Teil auf den Opiumhandel zurückzuführen war.[26] Im Bilanzjahr 1823/24 verschifften die Briten insgesamt Opium im Wert von mehr als 8,5 Millionen Dollar von Indien nach Osten, von dem ungefähr ein Viertel in Singapur zwischengelandet wurde oder Singapur zum Ziel hatte.[27]

Im weiteren Verlauf der Geschichte Singapurs blieb Opium ein prägendes Element, der Handel wuchs in ähnlichem Tempo wie die Gesamtwirtschaft. Allerdings erfüllten sich die hohen Erwartungen hinsichtlich der Bedeutung Singapurs für den Opiumhandel mit China nicht, vielmehr konzentrierte sich der über Singapur abgewickelte Handel vor allem auf Südostasien.[28]

Singapur fungierte nicht nur als Zwischenhandelsstation für Opium, sondern diente den Händlern zugleich als einer der wichtigsten Absatzmärkte für Verkäufe an die Endverbraucher. Unter den vielen Kulis, den ungelernten Arbeitern, aber auch in anderen Schichten der chinesischstämmigen Singapurer war Opiumkonsum weit verbreitet. Es wird geschätzt, dass 60-70 Prozent der Arbeiter regelmäßig Opium konsumierten.[29]

Gekauft und konsumiert wurde Opium in sogenannten Opium Dens, die von chinesischstämmigen Besitzern betrieben wurden. Die Opium Dens waren Bars, in denen die Möglichkeit bestand, vor Ort Opium mithilfe röhrenförmiger Pfeifen von ungefähr einem halben Meter Länge seitlich auf einer Couch liegend zu rauchen. Die Dens fungierten als wichtige kommunikative Zentren im Alltagsleben Singapurs.

Die koloniale Verwaltung Singapurs machte sich die entstehende Verkaufsstruktur zunutze und machte Geschäfte mit Opium zu ihrer Haupteinnahmequelle. Da Singapurs politische Führung eine Freihafenpolitik verfolgte, entfielen viele klassische Einnahmequellen wie Zölle oder Hafengebühren als staatliche Finanzierungsmöglichkeit. Die Singapurer Verwaltung etablierte ein System, das es erlaubte, eine Art Verbrauchssteuer auf Opium zu erheben. Als Opiumfarms bezeichnete Opiumpachten wurden eingerichtet, mit denen das Recht, Opium an die Konsumenten zu verkaufen, verpachtet wurde. Die Pächter waren meist mächtige chinesische Geschäftsmänner.[30] Die Pachterlöse, die manchmal durch Versteigerungen und manchmal durch Einzelverträge zustande kamen, machten meist ungefähr 50 Prozent der staatlichen Gesamteinkünfte in Singapur aus. Dies gilt, mit Unterbrechungen, für die gesamten ersten einhundert Jahre des Bestehens Singapurs, auch wenn die Erträge nicht immer auf die gleiche Art erwirtschaftet wurden.[31] Andere Einnahmequellen für die singapurer Verwaltung bestanden z.B. in entsprechenden Glücksspielpachten u.ä.

Das System der Opiumpachten, das Singapur die Freihandelspolitik ermöglichte und mit dessen Hilfe die Hälfte der Verwaltungskosten gedeckt werden konnte, war eng an die arbeitsintensive Produktion von Pfeffer und Gambir gekoppelt. Dies lag daran, dass ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung Singapurs in der Produktion dieser Waren beschäftigt war und die Pächter nicht selten in der Pfeffer- und Gambirproduktion involviert waren. Die Arbeiter stellten zugleich den größten Anteil an Opium-Konsumenten. Einbrüche in der Pfeffer- und Gambirproduktion wirkten sich daher direkt auf den Opiumkonsum aus.

1.2 Die Pfeffer- und Gambirproduktion

Die wirtschaftlichen Aktivitäten in den ersten Jahrzehnten des Bestehens Singapurs erschöpften sich nicht im Handel. Vielmehr kam als weiterer bedeutender Wirtschaftszweig die Pfeffer- und Gambir[32] - Produktion hinzu.

Pfeffer und Gambir waren bereits in den Jahrzehnten vor Gründung Singapurs auf den umliegenden Inseln angebaut worden. Nach der Gründung verlagerten einige Produzenten ihre Anbauflächen nach Singapur. Für die weiterhin bestehenden umliegenden Produktionsstandorte entwickelte sich Singapur zum Zentrum für die Abwicklung des Handels mit der produzierten Ware.

Die Produktion auf der Insel Singapur erreichte in den 1840er und 50er Jahren ihren Höhepunkt, um bis zum Jahr 1890 sukzessive fast vollständig von dort zu verschwinden.[33]

1.3 Piraterie

Eine Gefahr für die wirtschaftliche Verwertbarkeit, wie sie die kolonialen Führer Singapurs anstrebten, bedeutete die in der Region traditionsreiche Praxis der gewaltsamen Ladungs-, Schiffs- und Personalübernahmen durch lokale Fürsten und andere, die als Piraterie bezeichnet wurden.

Schon Stamford Raffles hatte daher in die Verträge, die bei der Besiedelung mit den malaiischen Herrschern abgeschlossen wurden, Klauseln aufgenommen, die die Herrscher zur Verhinderung dieser Überfälle verpflichteten.[34]

Den vertraglichen Verpflichtungen kam jedoch zum Beispiel der Temenggong (ein lokaler Herrschaftstitel) Abdur Rahman von Singapur nur offiziell nach und auch von den Singapur umgebenden Inseln sowie vom malaiischen Festland aus wurden weiter Überfälle durchgeführt.

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Bekämpfung der Piraterie zum Hauptargument, mit dem britische Interventionen in lokale Vorgänge in Südostasien gerechtfertigt wurden. Piraterie war von den Singapur umgebenden Staaten zuvor nicht nur akzeptiert worden, sondern bildete nicht selten das Fundament der Staatsfinanzierung. Der jeweilige Herrscher nahm sich auf diese Weise einen Teil der gehandelten Waren. Insofern war die koloniale Praxis der Pirateriebekämpfung staatsbedrohend für einige südostasiatische Staaten.[35]

Als die Überfälle in den 1830er Jahren Ausmaße annahmen, die den gesamten regionalen Handel bedrohten, unternahm die Kolonialverwaltung gezielte Aktionen zur Eindämmung der Piraterie unter Verwendung neuartiger Dampfschiffe.

Bis in die 1850er Jahre zeigten die Aktionen auch Wirkung und der Handel wurde kaum mehr gestört. Dann jedoch nahm die Piraterie in Singapur neue Dimensionen an. Große chinesische Schiffe starteten aus dem Singapurer Hafen ohne Waren, aber mit einer schwerbewaffneten Crew und mit einer eindeutigen Mission, der Piraterie.[36]

Die singapurer Verwaltung stand dieser Entwicklung zunächst tatenlos gegenüber. Sie merkte an, dass ihr ein Mandat zur Bekämpfung der Piraterie fehle. Auch standen ihr zu diesem Zeitpunkt nur geringe militärische Mittel zur Verfügung. Doch beides hätte leicht durch ein Erlass von den Schaltzentralen der British East India Company geändert werden können. Das dies nicht geschah ist ein Indiz für den fehlenden Willen in der Company, das Piratenproblem in Singapur zu lösen. Es scheint, dass sich eine Intervention für die Company noch nicht gelohnt hätte.

Unzählige, aber zunächst erfolglose Petitionen wurden in der Sache von den in Singapur ansässigen Händlern an das Generalgouvernement in Kalkutta und die Parlamente in London eingereicht.

Das Ende der Piraterie auch in der Malacca Straits kam mit der Zunahme des britischen Indisch-Chinesischen Seehandels nach 1860. Von diesem Zeitpunkt an kreuzten vermehrt Schiffe der Royal Navy in der Region und Kooperationen zur Eindämmung der Piraterie wurden verstärkt. Auch die Ausweitung des holländischen Einflusses mit Sumatra als Basis und die erhöhte administrative und militärische Aktivität der Briten auf der malaiischen Halbinsel ab 1874 trugen zum Verschwinden der Piraterie bei.[37]

1.4 Arbeitskräfte

Nicht nur Güter konnten im Hafen Singapur gebührenfrei umgeschlagen werden. Auch den Menschen wurde weder Ansiedlung noch Umschiffung erschwert. Arbeitskräfte waren von Anfang an aus wirtschaftlicher Sicht eine der bedeutendsten Ressourcen Singapurs.

Innerhalb von drei Jahren stieg die Einwohnerzahl von ca. 100 (den Bewohnern der Insel vor Inbesitznahme durch die British East India Company) auf 5000. Die große Mehrheit der neuen Einwanderer waren zunächst noch Malaien, gefolgt von Chinesen und den Bugis aus dem heutigen Indonesien.[38]

Bis zum Jahr 1827 war die Einwohnerzahl bereits auf knapp 17.000 gestiegen und kletterte weiter über ca. 35.000 in 1840 und auf ca. 82.000 im Jahr 1860. Schnell hatte sich die ethnische Verteilung aus der Anfangszeit zu einer chinesisch dominierten gewandelt, so dass in den 1860er Jahren etwa 65 Prozent der Bewohner Singapurs chinesischer Herkunft waren.[39]

Der schnelle Zuzug von Menschen bedeutete aus wirtschaftlicher Sicht vor allem einen rasanten Zuwachs an Arbeitskräften.

Zum einen wurden viele etablierte Händler aus der Region von den Möglichkeiten im neugegründeten Singapur angelockt und verlagerten ihre Operationsbasis dorthin. Viele dieser Händler, zumeist Männer chinesischer Abstammung, etablierten sich in Singapur und errichteten in Form von Familienklans organisierte Handelsunternehmen, die zu einem prägenden Element der singapurer Gesellschaft des 19. Jahrhunderts wurden.

Zum anderen kamen eine Vielzahl von billigen Arbeitskräften auf die Insel, die zur Abwicklung des Handels, aber auch in der Pfeffer- und Gambirproduktion benötigt wurden.

Die Ausbildung der Arbeitskräfte in Singapur erhielt noch keine wesentliche Aufmerksamkeit. Einzelne Schulen existierten jedoch schon seit der Gründungsphase. Die zunächst an Europäer gerichteten Schulen wurden nach anfänglicher Unterstützung durch die Verwaltung der East India Company seit den 1830er Jahren finanziell hauptsächlich von einzelnen Händlern getragen. Die Position der Schulen im gesellschaftlichen Leben war zunächst nicht gesichert, konsolidierte sich jedoch mit der Gründung einiger christlicher Missionsschulen.

1.4.1 Geheimgesellschaften als Ordnungs- und Disziplinierungsfaktoren

Für den hohen Anteil chinesischer Zuwanderer nach Singapur können historische und organisatorische Gründe angeführt werden.

Emigration aus China in die südostasiatische Region fand schon spätestens seit dem 18. Jahrhundert statt. Vorrangiges Ziel der meist nur zeitweiligen Emigration chinesischstämmiger Arbeiter war die Errichtung von Plantagen, Minen und anderen Produktionsstätten zur Gewinnerwirtschaftung.

Die Arbeiter waren zumeist in Geheimgesellschaften, sogenannten Kongsis organisiert, Gesellschaften, die zum Ziel hatten, Schwierigkeiten bei der Ansiedlung und bei der Produktion in der Fremde zu verringern.

Jeder Arbeiter war zumindest in den Anfangsjahren des Bestehens dieser Organisationsform Anteilseigner am jeweiligen Kongsi und erhielt damit einen gleichen Anteil am gemeinsam erwirtschafteten Gewinn. Die einzelnen Kongsis standen zumeist unter der Führung jeweils eines sogenannten Taukehs, der üblicherweise für die Kapitalversorgung aufkam und einen größeren Anteil an den Gewinnen erhielt.[40]

Die Rolle der Kongsis, bzw. das Verständnis dessen, was ein Kongsi ausmacht, änderte sich im Laufe der Zeit radikal. Insbesondere erhielt der Aspekt der Disziplinierung, der anfangs nur am Rande ein Rolle spielte, einen höheren Stellenwert.

Kongsis bildeten im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts auch die organisatorische Struktur für die chinesische Migration nach Singapur. Durch sie wurde die Überfahrt organisiert und sie übernahmen Wohnraum- und Arbeitsvermittlung nach der Ankunft in Singapur. Die Überfahrt selbst wurde seit den 1830ern zumeist nach einem Kreditmodell realisiert. Den Arbeitern wurde die Überfahrt von reichen Geschäftsmännern in China finanziert. Später, wenn sie in Singapur Arbeit gefunden hatten, mussten sie das vorgestreckte Geld einschließlich Zinsen zurückzahlen. Auch die Organisation dieses Kreditsystems wurde durch die festen Strukturen der Kongsis ermöglicht.[41]

Die Kongsi -Strukturen, die chinesische Arbeiter, auch Kulis genannt, bei ihrer Ankunft in Singapur vorfanden, waren vor allem die sogenannten Geheimgesellschaften der Ghee Hin (auch Ngee Heng), des lokalen Ablegers der sogenannten „Himmel und Erde-Gesellschaft“ aus China. Schätzungen über die Mitgliedszahlen der Ngee Heng -Bruderschaft belaufen sich für das Jahr 1860 auf 27.500, was einem Anteil von knapp über 50 Prozent an der chinesischstämmigen Bevölkerung Singapurs zu dieser Zeit entspricht. Es wird vermutet, dass viele von ihnen Kampfkunst-Experten waren und somit für Schutz und eine Form der Gerechtigkeit sorgen konnten. Dieses Kongsi dominierte die meisten Aspekte des Lebens der chinesischen Einwanderer in Singapur bis ca. 1880, wirkte aber auch darüber hinaus. In dieser Zeit waren die Geheimgesellschaften nicht geheim in dem Sinne, dass nur wenige von ihnen wussten. Vielmehr war ihre Existenz offensichtlich und allgemein bekannt, auch in Kreisen der kolonialen Verwaltung. Geheim an ihnen waren vor allem die Rituale, aber auch die Mitgliederlisten und Entscheidungsstrukturen.[42]

Der hohe Stellenwert, der den Geheimgesellschaften während des 18.Jahrhunderts zukam, wird in Teilen auch mit dem Frauenmangel in der chinesischen Community erklärt.[43] Die Möglichkeit, Orientierung, Lebensziel oder Schutz in Familien zu finden, war durch das Fehlen von Frauen unmöglich.

Kongsis stellten zudem einen identitären Bezugspunkt für die Einwanderer dar. Die Bruderschaften hatten ihre eigenen Regeln, über deren Einhaltung von lokalen Autoritäten geurteilt wurde, die auch Sanktionen verhängten. Verhaltensweisen, Riten, überhaupt große Teile der Lebensführung fanden durch ihre Struktur Orientierung.

Die Kongsis spielten zunehmend eine Rolle als Disziplinierungsfaktoren der Bewohner Singapurs. Die Form der Disziplinierung, die dabei praktiziert wurde, lässt sich allerdings mit der dargestellten Begriffsdefinition von Max Weber nicht greifen. Hilfreich erscheinen demgegenüber jedoch die Ausführungen Michel Foucaults zur Disziplinierung.

Durch Riten und andere Kulturhandlungen wie Beerdigungen sowie durch die allgemeine Präsens der Kongsis in den verschiedenen Lebensaspekten wurde ein System der gegenseitigen Sichtbarkeit etabliert, das nach Foucault als Machtnetz interpretiert werden kann und in der Form des hierarchischen Blicks Grundlage der Disziplinargesellschaft ist, wie er sie beschrieben hat. Mithilfe der dadurch geschaffenen Strukturen werden einzelne Bewohner Singapurs identifizierbar. Es wird möglich, ihr Verhalten zu beurteilen.

Durch die Kontrolle über den Arbeitsmarkt ermöglichen und verwehren die Kongsis den Zugang zu verschiedenen Hierarchiestufen von Arbeitsplätzen sowie zu Arbeitsplätzen überhaupt. Ihnen steht damit eine Sanktionierungsmöglichkeit und damit zugleich die Möglichkeit zur Verfügung, Handlungsmaßstäbe aufzustellen. Dieser Aspekt entspricht dem, was Foucault als normierende Sanktion benannt hat. Nur wer sich in das Kongsi -System einfügt, hat auch Aussicht auf Arbeit. Darüber hinaus können Kongsis auf Grund ihrer Strukturen und wegen der fehlenden Kontrolle einer übergeordneten Einheit (z.B. eines Staates) immer da Verhalten sanktionieren, wo sie es für angebracht halten.

Je mehr die Kongsis ihre Strukturen festigten, desto höher wurde ihr disziplinierender Einfluss auf die Bewohner Singapurs. Fraglich ist jedoch, ob bereits hier von einer Disziplinargesellschaft, als die Foucault das Frankreich des 17. bzw. 18. Jhds. bezeichnet hat, gesprochen werden kann. Hierbei kommt es vor allem darauf an, wie lückenhaft das Disziplinierungssystem der Kongsis ist. Angesichts der größtenteils auf die chinesischen Zuwanderer beschränkten Wirkung und angesichts der daneben bestehenden anderen Machtfaktoren (z.B. die koloniale Verwaltung) erscheint es nicht sinnvoll, dieses Attribut auf das Kongsi -System anzuwenden. Die Übergänge sind hier jedoch fließend.

Mit Hinblick auf ihre Funktion als Disziplinierungsfaktoren und in anderer Hinsicht erfüllten die Kongsis in der chinesischstämmigen Community des kolonialen Singapur die Funktion, die heute üblicherweise u.a. von Regierungen übernommen werden. Ihr Wirkungsfeld ging jedoch auch darüber hinaus.[44]

Für die Führer der Kongsis und die anderen Organisatoren des Arbeitskräftehandels war die Bereitstellung von Arbeitskräften bzw. die Übertragung der zuvor auf sie selbst ausgestellten Arbeitsverträge mit den einzelnen Arbeitern eine der lukrativsten Betätigungen. Denn Arbeit war im Singapur des 19. Jahrhunderts nicht nur eine Ware, die dem Erbringer selbst gegenüber bezahlt werden musste. Vielmehr wurde mit Arbeitskräften, wie mit jeder anderen in Wert gesetzten Ressource, gehandelt.

Arbeitskräfte wurden zu einer der wichtigsten „Handelswaren“ Singapurs und Singapur zum wichtigsten Handelsplatz für Arbeitskräfte in der Region.[45] Die gehandelten Arbeitsverträge kamen nicht immer im beiderseitigen Einverständnis zustande, sondern wurden in manchen Fällen von den Arbeitgebern ertrickst oder erzwungen. Und auch bei den ´frei´ abgeschlossenen Verträgen deuten die teilweise sehr schlechten Arbeitsbedingungen darauf hin, dass die Ausgangssituation der unterschreibenden Arbeitnehmer so schlecht gewesen sein muss, dass es schwer fällt, von einer freien Übereinkunft zu sprechen.

Nach dem Gesagten spielten Kongsis also eine führende Rolle bei der Organisation und Mobilisierung von Arbeitskräften und trugen damit in entscheidender Weise zum wirtschaftlichen Aufschwung bei. Allerdings besteht ein wichtiger Unterschied zwischen dieser Form der Mobilisierung der Arbeitskräfte und der, wie sie im heutigen Singapur stattfindet: Die Kongsis waren keine zentrale staatliche Organisation. Mit ihren weitreichenden Betätigungsfeldern, die auch eine als legitim angesehene Form der Gewaltausübung mit einschloss, kamen sie einer Staatlichkeit zwar schon nahe, doch blieben ihre Strukturen zu dezentral, ihre Gewaltausübung zu wenig monopolistisch, als dass von einem tatsächlichen Staat gesprochen werden kann. Vor allem aber beschränkte sich ihre Einflussnahme weitgehend auf den chinesischen Teil der Bevölkerung, was im unabhängigen Singapur nicht mehr der Fall war.

Die Disziplinierung der Bewohner stand in engem Zusammenhang mit der Verwertbarkeit vor allem von Arbeitskräften in Singapur. Mithilfe der Kongsi -Strukturen wurde es möglich, Arbeitskräfte da einzusetzen, wo sie gebraucht wurden. Zudem sorgten die Kongsis für soziale Ruhe, was für die Ausführung vieler Geschäfte unabdingbar war.

1.4.2 Opium als Mittel zur Arbeitskräftemobilisierung

Wie beschrieben spielte Opium eine zentrale Rolle als Handels- und Konsumware im Singapur der Anfangsjahre. Opium wurde aber darüber hinaus gezielt zur Mobilisierung vor allem chinesischstämmiger Arbeitskräfte verwendet, indem diese durch die Droge in Abhängigkeitsverhältnisse zu ihren Arbeitgebern gesetzt wurden und indem durch den Opiumkonsum die Belastbarkeit der Arbeiter erhöht wurde.

[...]


[1] Vision des Ministeriums für Arbeitskräfte (Ministry of Manpower), Ministry of Manpower, Onlineressource: http://www.mom.gov.sg/publish/momportal/en/about_us/mission_and_vision.html, letzter Zugriff 29.07.2007, Übersetzung durch den Verfasser.

[2] Errechnet aus dem Word Economic Outlook Database 2007 des Internationalen Währungsfonds; Online-Ressource: http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2007/02/weodata/index.aspx, letzter Zugriff am 24. 2. 2008.

[3] Vgl. Weber, Max: Wirtschaft und Gesellschaft – Grundriss der verstehenden Soziologie, Tübingen 1956, S.28

[4] Vgl. Weber, Max, a.a.O., S. 691ff

[5] Weber, Max, Wirtschaft und Gesellschaft, a.a.O., S. 694

[6] Vgl. Foucault, Michel: Überwachen und Strafen – Die Geburt des Gefängnisses, Übersetzung von Walter Seitter, Frankfurt am Main 1979, S. 229

[7] Vgl. Foucault, Überwachen und Strafen, a.a.O., S. 173ff

[8] Vgl. Foucault, ebenda, S. 220ff

[9] Ebenda, S. 268

[10] Foucault, Michel: Vorlesung vom 17. März 1976 in: In Verteidigung der Gesellschaft; Vorlesungen am Collège de France (1975 – 1976), Frankfurt am Main 2004

[11] Foucault, Michel: Sicherheit, Territorium, Bevölkerung: Vorlesung am Collège de France, 1977-1978, Frankfurt am Main 2006

[12] Vgl. Foucault: In Verteidigung der Gesellschaft, S. 287

[13] Vgl. ebenda, S. 290

[14] Vgl. ebenda

[15] Vgl. Lim, Joo-Jock Arthur: Geographical Setting, in: Chew, Ernest T., Lee, Edwin (Hrsg.): A History of Singapore, Oxford (UK) 1996, S. 13.

[16] vgl. Ebenda S. 18

[17] Vgl. Huff, W.G.: The economic Growth of Singapore – Trade and development in the twentieth century, Cambridge (UK) 1994, S. 8.

[18] Vgl. Turnbull, Constance Mary: A History of Singapore 1819 – 1975, Oxford (UK) 1977, S. 12.

[19] Vgl. Tremewan, Christopher: The Political Economy of Social Control in Singapore, London (UK) 1994, S. 6; Huff, a.a.O. S. 8.

[20] Vgl. Trocki, Carl. A: Opium and empire: Chinese society in Colonial Singapore 1800-1910, N.Y. (USA) 1990, S. 71, Übersetzung durch den Verfasser.

[21] Vgl. Trocki, Carl A: Singapore: wealth, power and the culture of control, London (UK) 2006, S. 14

[22] Vgl. Ebenda S. 15

[23] Vgl. Ebenda S. 16

[24] Vgl. Huff, a.a.O. S. 8.

[25] Vgl. Trocki: Control, a.a.O. S. 16.

[26] Vgl. Ebenda S. 14.

[27] Vgl. Ebenda S. 14.

[28] Vgl. Trocki: Opium, a.a.O. S. 57

[29] Vgl. Ebenda S. 58f

[30] Vgl. Trocki: Opium, a.a.O. S. 71f.

[31] Vgl. Tabelle über die jährliche Pacht für Opiumverkauf in Singapur für die Jahre 1820 bis 1882 bei Trocki: Opium, a.a.O. S. 96 und die Grafiken 2 und 3 ebenda auf S. 72; vgl. auch Chew, Ernest C.T./Lee, Edwin (Hrsg): A History of Singapore, 2.Auflage 1996 Oxford (UK), S. 54.

[32] Gambir ist ein Extrakt mit hohem Gerbsäureanteil, der aus den Blättern und Ästen der Sträucher Nauclea Gambir und Uncaria Gambir gewonnen wird. Sie werden zwischen Pfefferpflanzen angebaut, der Extrakt wird u.a. zum Gerben verwendet.

[33] Vgl. Chew/Lee, a.a.O. S. 53.

[34] Vgl. Trocki: Control a.a.O. S. 82f.

[35] Vgl. Ebenda S. 82f.

[36] Vgl. Turnbull, a.a.O. S. 42.

[37] Vgl. Ebenda S. 42.

[38] Vgl. Tremewan, a.a.O. S. 6

[39] Vgl. Ebenda S. 7

[40] Vgl. Trocki: Control, a.a.O. S. 47

[41] Vgl. Ebenda S. 21

[42] Vgl Trocki: Control, a.a.O. S. 52.

[43] Vgl. Ebenda S. 64.

[44] Vgl. Ebenda S. 53.

[45] Vgl. Ebenda S. 24.

Fin de l'extrait de 111 pages

Résumé des informations

Titre
Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums in Singapur
Sous-titre
Eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung soziologischer Aspekte
Université
University of Göttingen  (Sozialwissenschaftliche Fakultät)
Note
1,3
Auteur
Année
2008
Pages
111
N° de catalogue
V152563
ISBN (ebook)
9783640659746
ISBN (Livre)
9783640659883
Taille d'un fichier
811 KB
Langue
allemand
Annotations
Professorenkommentar: Das Ziel der Arbeit "... wird insgesamt sehr gut erreicht...". Die Arbeit zeugt "... nicht nur von großem Fleiß, sondern auch von beachtlichen analytischen Fähigkeiten sowie ... sehr gutem stilistischen Ausdruck...". Die Arbeit ist "bis ins Detail sachgerecht dokumentiert und im Fachdiskurs verankert" und stellt "zudem durchaus eine Innovation in Themensetzung und Argumentation dar, was die Arbeit für eine Publikation im Rahmen einer Reihe sehr guter Magisterarbeiten qualifiziert."
Mots clés
Singapore, Südostasien, Asien, Indonesien, China, Malaysia, Taiwan, wirtschaftliche Entwicklung, Identitätspolitik, Identität, Schulsystem, Wertepolitik, Werte, Geschichte, Wachstum, Tourismus, Demographie, Singapur, Verwertbarkeit, ethische Jugendbildung, Familienpolitik, Wirtschaftsstandort, Maßnahmen, Auswirkungen, Prügelstrafe, Bewohner, Disziplinierung, Kontrolle, Foucault, Max Weber, Panoptikum, Lage, Topographie, Malakka, Opium, East India Trading Company, Piraterie, British East India Company, Freihandel, Freihafen, Geheimgesellschaften, Kongsi, duale Wirtschaftsstruktur, Rikschafahrer, Singapore Chinese Chamber of Commerce, Kommunismus, Arbeitskräfte, Bevölkerungszahlen, Ausschreitungen, Malaiische Föderation, Housing Development Board, Kampong, Peoples Action Party, PAP, Squattersiedlungen, New Towns, SIJORI, Economic Development Board, Lohnpolitik, Savings
Citation du texte
Christoph Schemel (Auteur), 2008, Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums in Singapur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152563

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