Der soziale Hintergrund des menschlichen Lebens haben den Menschen seit einer langen Zeit veranlasst sich Gedanken darüber zu machen, wie das gemeinschaftliche Leben am besten zu gestalten ist. Zum Teil wurden diese Gedanken in eine Vorstellung über das Gemeinwohl erarbeitet. Die europäische Gemeinwohlkonzeption nimmt seinen Anfang in der griechischen Antike. Zur ersten Systematisierung dieser Konzeption kam es dabei in den Werken von Platon und Aristoteles, wobei Aristoteles die Lehre von Platon revidierte.
Gegenstand dieser Hausarbeit wird es sein, die aristotelische Vorstellung über das Gemeinwohl nachzuvollziehen. Dafür werden wir zunächst die begriffliche Grundlage von dem Aristoteles’ Gemeinwohlkonzept ins Auge fassen. Weiterhin werden wir aufgrund der gewonnenen Begriffe das Wohl des Einzelnen und das Gemeinwohl in den Werken von Aristoteles untersuchen. Anschließend werden die Bedingungen bestimmt, die für die Realisierung des von Aristoteles entworfenen Gemeinwohlkonzepts erforderlich sind.
Für unsere Untersuchung sind zwei Werke von Aristoteles relevant. Diese sind die Nikomachische Ethik und die Politik3. Die aristotelische Vorstellung von Gemeinwohl wird in diesen zwei Werken zusammenhängend erarbeitet, da Politik und Ethik bei Aristoteles zwei Teile einer praktischen Philosophie sind.
O. Kirner, G.: Polis und Gemeinwohl – Zum Gemeinwohlbegriff in Athen vom 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr. Erschienen in: Münkler. H., Bluhm H.: Gemeinwohl und Gemeinsinn – Historische Semantiken politischer Leitbegriffe, Berlin 2001 S. 31-63.
Münkler, H., Bluhm, H.(Hrsg.): Gemeinwohl und Gemeinsinn als politisch-soziale Leitbegriffe Berlin 2001, , S. 16, Einleitung von den Hrsg.
Aristoteles: Politik, Übersetzt und mit erklärenden Anmerkungen versehen von Eugen Rolfes, Mit einer Einleitung von Günter Bien, Hamburg 1981 (Weiter Pol.) und Aristoteles: Nikomachische Ethik, Auf d. Grundlage d. Übers. von Eugen Rolfes hrsg. von Günter Bien -4., durch ges. Aufl. Hamburg, 1985 (Weiter NE).
Nulas B.K.: Ethik und Politik bei Aristoteles, Athen 1977.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Zum Begriff des Gemeinwohls bei Aristoteles
- 2. Die beste Lebensform für den Einzelnen
- 2.1. Das Endziel des menschlichen Handelns.
- 2.2. Betrachtende vs. Politische Lebensweise..........
- 3. Identität des Wohls des Einzelnen und des Gemeinwohls?
- 3. 1. Die Bedingungen für die Realisierung des Gemeinwohls
- 4. Schlussbetrachtung .......
- Literaturverzeichnis..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der aristotelischen Vorstellung vom Gemeinwohl. Sie analysiert den Begriff des Gemeinwohls bei Aristoteles, untersucht die Beziehung zwischen dem Wohl des Einzelnen und dem Gemeinwohl und beleuchtet die Bedingungen für die Realisierung des aristotelischen Gemeinwohlkonzepts.
- Begriff des Gemeinwohls bei Aristoteles
- Die beste Lebensform für den Einzelnen
- Identität des Wohls des Einzelnen und des Gemeinwohls
- Bedingungen für die Realisierung des Gemeinwohls
- Aristotelisches Staatsmodell
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Begriff des Gemeinwohls bei Aristoteles. Es wird deutlich, dass Aristoteles das Gemeinwohl nicht explizit thematisiert, sondern es in philosophisch-ethischen Kategorien betrachtet. Er sucht nach dem „vollkommenen Leben“ oder dem „begehrenswertesten Leben“ für den Staat. Aristoteles argumentiert, dass das Glück für den Einzelnen und für den Staat dasselbe ist und dass das Gemeinwohl von den Werten abhängt, die in einer Gemeinschaft vorherrschen.
Das zweite Kapitel untersucht die beste Lebensform für den Einzelnen. Aristoteles unterscheidet drei Lebensformen: das Genussleben, das politische Leben und das betrachtende Leben. Jede Lebensform hat ein anderes Ziel. Das Endziel des menschlichen Handelns ist laut Aristoteles die Glückseligkeit, die selbstgenügsam und autark ist. Aristoteles definiert die Glückseligkeit als eine spezifische Leistung des Menschen, die ihn von allen anderen Lebewesen unterscheidet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Gemeinwohl, die beste Lebensform, das Glück, die Glückseligkeit, das menschliche Handeln, die Politik, die Ethik, die Nikomachische Ethik, die Politik, das Staatsmodell, die Bedingungen für die Realisierung des Gemeinwohls, die Werte, der Gemeinsinn, das nationale Interesse, die Integration, die Normen, die Gemeinschaft, das Individuum, das Handeln, das Leben, das Ziel, die Leistung, die Autarkie, die Selbstgenügsamkeit, die Definition, die Methode, die Philosophie, die praktische Philosophie, die griechische Antike, die europäische Gemeinwohlkonzeption, Platon, Aristoteles.
- Citation du texte
- Lyaysan Kasymova (Auteur), 2009, Aristoteles über das Gemeinwohl, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152658