Europa war zwischen 1848/49 und 1871 enormen politischen Veränderungen unterworfen. Neben der Vielzahl an nationalen Revolutionen war die Gründung des Deutschen Kaiserreiches das wohl bedeutendste Ereignis dieser Zeit. Die Zahl der europäischen Großmächte war so von vier auf fünf gestiegen. Europa stellte im 19. Jahrhundert auch das Zentrum der Welt und der internationalen Beziehungen dar. Die beginnende Industrialisierung und die Kolonialisierung großer Gebiete sprechen eine eindeutige Sprache.
Thema der folgenden Arbeit soll die Stellung der europäischen Mächte im internationalen Staatensystem zwischen 1848/1849 und 1871 sein. Folgenden Fragestellung soll den Orientierungsrahmen vorgeben: Welche Ereignisse zwischen 1848/1849 und 1871 sprechen für die Machtzunahme der Staaten Europas in der Welt und welche dagegen?
Die oben aufgeworfene Problematik kann nicht pauschal beantwortet werden. Daher werden mehrere Ereignisse untersucht, um am Ende eine entsprechende Aussage generieren zu können, die einer Beantwortung der Fragestellung gerecht wird. Im Punkt 2 wird die Industrialisierung bzw. Industrielle Revolution analysiert, inwiefern diese die Stärke Europas im weltpolitischen System beeinflusst hat. Im darauf folgenden Punkt wird der Kolonialismus thematisiert. Um den Rahmen nicht zu sprengen, wird das Hauptaugenmerk auf die beginnende Kolonialisierung in Asien und Afrika und die beiden wichtigsten Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich gelegt. Der Gliederungspunkt 4 untersucht schließlich den Aufstieg der Vereinigten Staaten von Amerika und inwiefern diese den europäischen Mächten Konkurrenz geboten haben. Hier sind die Konflikte zwischen den USA und Europa auf dem amerikanischen Doppelkontinent relevant. Im Punkt 5 wird abschließend die Modernisierung Japans betrachtet, an dessen Ende das japanische Kaiserreich zur bedeutendsten Macht in Südostasien und damit auch zu einem Konkurrent für die europäischen Staaten geworden ist.
Die Methodik der Arbeit ist die wissenschaftliche Hermeneutik: Die Fragestellung wird anhand einer objektiven Interpretation bearbeitet. Dabei wird von keiner bestimmten Theorie ausgegangen, der Leser soll dagegen in die Lage versetzt werden, die aufgeworfene Problematik und entsprechende Zusammenhänge zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und Relevanz
- Begründete Vorgehensweise und Methodik
- Forschungsstand
- Die Industrialisierung als Machtmerkmal der europäischen Staaten
- Der Beginn des Kolonialismus
- Ursachen des Kolonialismus
- Der Kolonialismus in Afrika und Asien
- Der Aufstieg der USA
- Wachstum in vielen Bereichen als Grund für die Stärke der USA
- Die Verminderung europäischen Einflusses auf dem amerikanischen Doppelkontinent
- Die Öffnung Japans als Ausgangspunkt für einen neuen Konkurrenten in der Weltpolitik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Stellung der europäischen Mächte im internationalen Staatensystem zwischen 1848/1849 und 1871. Sie befasst sich mit der Frage, welche Ereignisse in diesem Zeitraum die Machtzunahme der europäischen Staaten in der Welt bezeugen und welche dagegen sprechen. Das Ziel der Arbeit ist es, zu analysieren, ob Europa trotz der beginnenden Industrialisierung und Kolonialisierung bereits Einfluss in der Welt verlor.
- Die Auswirkungen der Industrialisierung auf die Stärke Europas
- Die Bedeutung des Kolonialismus für die europäische Machtposition
- Der Aufstieg der USA als neuer Konkurrent
- Die Öffnung Japans und dessen Einfluss auf die Weltpolitik
- Die Herausforderungen für die europäische Machtstellung im internationalen System
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die Einleitung der Arbeit. Es werden die Fragestellung und die Relevanz des Themas erläutert. Außerdem werden die Vorgehensweise und die Methodik der Arbeit erläutert sowie der Forschungsstand zum Thema dargelegt.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit der Industrialisierung als Machtmerkmal der europäischen Staaten. Es wird der Einfluss der Industriellen Revolution auf die Stärke Europas im weltpolitischen System analysiert.
- Das dritte Kapitel thematisiert den Beginn des Kolonialismus. Die Ursachen des Kolonialismus werden untersucht und die Kolonialisierung in Afrika und Asien wird näher betrachtet. Die beiden wichtigsten Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich stehen dabei im Fokus.
- Das vierte Kapitel analysiert den Aufstieg der Vereinigten Staaten von Amerika und inwiefern diese den europäischen Mächten Konkurrenz geboten haben. Die Konflikte zwischen den USA und Europa auf dem amerikanischen Doppelkontinent spielen dabei eine wichtige Rolle.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit wichtigen Themen des 19. Jahrhunderts, die die Entwicklung der europäischen Stärke im internationalen Staatensystem prägten. Dazu gehören die Industrialisierung, der Kolonialismus, der Aufstieg der USA und die Modernisierung Japans. Die Analyse konzentriert sich auf die Jahre zwischen 1848/1849 und 1871 und betrachtet dabei insbesondere die Rolle der europäischen Großmächte, die Auswirkungen der Industriellen Revolution, die Prozesse der Kolonialisierung und die Herausforderungen durch neue Konkurrenten.
- Citation du texte
- Felix Reibestein (Auteur), 2010, Die Entwicklung der Stärke Europas im internationalen Staatensystem zwischen 1848 und 1871, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152699