Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit den historischen Anfängen des Klosters Cluny im burgundischen Frankreich. Der Schwerpunkt der Betrachtung wurde auf die Entwickelung des Klosters im ersten Jahrhunderts seines Bestehens gelegt.
Die Entwickelung wird unter dem Aspekt der cluniazensischen Klosterreform verfolgt werden, und dazu sind in einem ersten einleitenden Schritt die Ausgangsbedingungen der Klostergründung zu untersuchen. Welche Faktoren bedingten, dass Cluny auf eben diese Weise gegründet wurde? Auf den reformerischen Charakter des Klosters und die Orientierung eines monastischen Ideals an der apostolischen Urkirche bezieht sich der zweite Teil der Untersuchung. Abschließend werden die Beziehungen des, qua seiner Gründungsurkunde freien Klosters, zu sowohl den weltlichen als auch den geistlichen Gewalten seiner Zeit herausgestellt. Der letzte Abschnitt gliedert sich jeweils in die Betrachtung des Verhältnisses zu lokalen Mächten und die überregionalen Gewalten auf. Für alle drei Teile der Arbeit war das umfangreiche Werk von Joachim Wollasch hilfreich. An erster Stelle für eine Untersuchung der Cluniacensis Ecclesia sei hier Dietrich W. Poeck genannt. Die Betrachtung des Verhältnisses von Cluny und dem Papsttum stützt sich vornehmlich auf den Aufsatz von Franz Neiske „Das Verhältnis Clunys zum Papsttum“. Dagegen bezieht sich die Darstellung der Beziehungen zum Episkopat vornehmlich auf die Thesen Ulrich Winzers. Johannes Fechters hat das Verhältnis Clunys zu den Ständen beschrieben, in Beziehung gesetzt habe ich seine Untersuchung mit denen von Joachim Wollasch, die auch ergiebig hinsichtlich der Beziehung von Episkopat und Cluny waren. Zur Analyse der Beziehungen Clunys zum französischen Königtum habe ich einen Aufsatz Gert Melvilles herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Ursprung der cluniazensischen Klosterreform
- I. 1. Historische Einordnung der Gründung Clunys
- I. 2. Besondere Vorzeichen bei der Gründung hinsichtlich der Entwicklung der Reformen
- I. 3. Privilegiensicherung und Ausbau
- II. Die cluniazensische Klosterreform
- II. 1. Cluniazensische Reformansätze
- II. 2. Cluniazensische Klosterreform unter spezieller Berücksichtigung des urkirchlichen Ideals
- III. Die Beziehungen Clunys zu geistlichen und weltlichen Mächten
- III. 1. Die Beziehung Clunys zur geistlichen Macht
- III. 1. 1. Cluny und der Heilige Stuhl
- III. 1. 2. Cluny und das Episkopat
- III. 2. Die Beziehungen Clunys zur weltlichen Macht
- III. 2. 1. Cluny und der regionale Adel
- III. 2. 2. Cluny und das französische Königtum
- III. 1. Die Beziehung Clunys zur geistlichen Macht
- Schlussteil
- Literatur
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Anfänge des Klosters Cluny im burgundischen Frankreich und die Entwicklung des Klosters im ersten Jahrhundert seines Bestehens. Die Arbeit fokussiert auf die Ausprägung und Entwicklung der cluniazensischen Klosterreform, wobei die Ausgangsbedingungen der Klostergründung und die Orientierung an einem monastischen Ideal an der apostolischen Urkirche im Mittelpunkt stehen. Abschließend werden die Beziehungen Clunys zu geistlichen und weltlichen Mächten seiner Zeit betrachtet.
- Die historische Einordnung der Gründung Clunys im Kontext des Niedergangs des Mönchtums im Westfrankenreich
- Die Ausprägung der cluniazensischen Klosterreform und ihre besonderen Vorzeichen in der Gründungsurkunde
- Die Beziehung Clunys zu geistlichen Mächten, insbesondere zum Heiligen Stuhl und zum Episkopat
- Die Beziehungen Clunys zu weltlichen Mächten, wie dem regionalen Adel und dem französischen Königtum
- Die besondere Rolle Clunys als „freies Kloster“ in der damaligen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Hausarbeit gibt einen Überblick über den Forschungsstand zur cluniazensischen Klosterreform und die wichtigsten Quellen. Kapitel I beleuchtet den Ursprung der cluniazensischen Klosterreform im Kontext des Niedergangs des Mönchtums im Westfrankenreich. Es wird die historische Einordnung der Gründung Clunys sowie die Besonderheiten der Gründungsurkunde und deren Auswirkungen auf die Entwicklung der Reform beleuchtet. Kapitel II widmet sich den cluniazensischen Reformansätzen und deren Orientierung an einem monastischen Ideal, das an der apostolischen Urkirche ausgerichtet ist. Im letzten Kapitel werden die Beziehungen Clunys zu geistlichen und weltlichen Mächten behandelt. Hier werden die Beziehungen zu den jeweiligen Instanzen, wie zum Heiligen Stuhl, dem Episkopat, dem regionalen Adel und dem französischen Königtum, näher untersucht.
Schlüsselwörter
Cluniazensische Klosterreform, Klostergründung, Mönchtum, Westfrankenreich, Heilige Stuhl, Episkopat, regionaler Adel, französisches Königtum, monastisches Ideal, apostolische Urkirche, Privilegiensicherung, freie Klöster, Gründungsurkunde, Benediktsregel, Forschungsstand.
- Quote paper
- Philipp Erbslöh (Author), 2004, Ausprägung und Entwicklung der cluniazensischen Reform im zehnten Jahrhundert , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152796