Über 90 % der gesamten Investmentfonds erreichen nicht das Ziel einen auserwählten Benchmarkindex in der Wertentwicklung auf langfristige Sicht zu übertreffen. Im gleichen Sinne besitzt dieser Umstand Gültigkeit für professionelle Investoren im externen Fondsgeschäft und für Privatanleger ohnehin, die das direkte Investment in Aktien wählen. Der Grund hierfür sind die mathematischen Voraussetzungen, denn die Hälfte sämtlicher Investitionen liegen über dem Referenzindex und die andere Hälfte darunter.Ist auf der Basis dieser Prämisse nun die aktive oder passive Investmentphilosophie zu bevorzugen? Sollte der Anleger den passiven Investmentstil präferieren und sich mit dem Marktdurchschnitt zufrieden geben oder den aktiven Anlagestil mit dem Risiko, schlechter als der Index abzuschneiden, bevorzugen?
Die Pleite der Investmentgesellschaft Lehman Brothers im Jahr 2008 als Folge der Finanzkrise, verunsicherte viele Anleger in Deutschland. Viele Privatanleger, die in Zertifikate investierten, fielen unter das Emittentenrisiko und verloren das eingesetzte Kapital. Anstatt, wie bisher, auf Rendite ohne Risikoadjustierung zu setzen, bevorzugten Investoren die Sicherheit und suchten nach Alternativinvestments. Vielerorts hörte man in den Medien unterdies das Wort Sondervermögen in Verbindung mit ETF. ETF sind passiv verwaltete Investmentfonds, die einen selektierten Benchmarkindex kosten-günstig replizieren und zusätzlich den Vorteil bieten, wie Aktien handelbar zu sein. Obwohl ETF schon seit 2000 in Deutschland existieren und sich bei institutionellen Anlegern seit Jahren durchgesetzt haben, genießen sie unter deutschen Anlegern einen niedrigen Bekanntheitsgrad. Eine Analyse seitens AXA Investment Managers und TNS Infratest ergab, dass für 89 % der deutschen Privatanlager der Begriff ETF immer noch ein Fremdwort ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Theoretische und konzeptionelle Grundlagen der Portfoliooptimierung
- Asset Allokation
- Definition Asset Allokation
- Top-down- und Bottom-up-Ansatz
- Investment-Opportunity -Set
- Strategische Asset Allocation vs. Taktische Asset Allocation
- Steuerung des Portfoliomanagements
- Aktives Portfoliomanagement
- Passives Portfoliomanagement
- Empirischer Ergebnisvergleich
- Kritische Würdigung
- Indexing
- Indizes als Benchmark der Indexanlage
- Arten von Indizes
- Exchange Traded Funds - Portfoliooptimierungsinstrument
- Definition ETF
- Historische Entwicklung
- Vorteile und Nachteile von ETF
- Handel
- XTF-Handelsplattform
- Indikativer Nettoinventarwert und Berechnung des iNAV
- Creation-Redemption-Prozess
- Xetra-Liquiditätsmaß
- Tracking Error
- Indextrackingstrategien
- Full-Replikation
- Representative-Sample
- Synthetische Replikation
- Risiken der ETF-Anlage
- Handelsstrategien mit ETF
- Anlagestrategien für Privatanleger
- Core-Satellite-Strategie
- Portfoliodiversifikation
- Intraday Trading
- Anlagestrategien für professionelle Anleger
- ETF-Leerverkäufe
- ETF als Futures-Ersatz
- Covered-Call-ETF
- Protective-Put-ETF
- Alternative Sonderformen des Indexing
- Exchange Traded Commodities
- Enhanced Index Funds
- Indexzertifikate
- RAFI-ETF
- Indexnahe Fonds
- Steuerliche Behandlung von ETF
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse von Exchange Traded Funds (ETF) als Portfoliooptimierungsinstrument für private und professionelle Anleger. Ziel der Arbeit ist es, die Funktionsweise von ETFs zu beleuchten und ihre Eignung als Investmentstrategie zu bewerten.
- Die Bedeutung der Portfoliooptimierung im Kontext von Asset Allocation
- Die Funktionsweise von ETFs und ihre Rolle als Index Tracking-Instrument
- Die Vor- und Nachteile von ETF-Investments für verschiedene Anlegergruppen
- Die verschiedenen Handelsstrategien mit ETFs und ihre spezifischen Risiken
- Die steuerliche Behandlung von ETFs und ihre Relevanz für Anleger
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Portfoliooptimierung und die Bedeutung von ETFs ein. Sie skizziert die Problemstellung und den Gang der Untersuchung. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Portfoliooptimierung, insbesondere die Asset Allocation und die verschiedenen Ansätze des Portfoliomanagements. Kapitel 3 definiert ETFs und erläutert ihre historische Entwicklung, ihre Funktionsweise sowie ihre Vor- und Nachteile. Kapitel 4 stellt verschiedene Handelsstrategien mit ETFs vor, sowohl für Privatanleger als auch für professionelle Anleger. Die steuerliche Behandlung von ETFs wird in Kapitel 4.4 behandelt.
Schlüsselwörter
Exchange Traded Funds, Portfoliooptimierung, Asset Allocation, Index Tracking, Passives Investment, Handelsstrategien, Risikomanagement, Steuerliche Behandlung
- Quote paper
- Aytekin Sesli (Author), 2010, Analyse von Exchange Traded Funds als Portfoliooptimierungsinstrument für private und professionelle Anleger, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152973